Compressor Einstellungen für Sänger

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Gluexxritter
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Hallo Ihr Lieben.

Habe gestern zum ersten Mal einen jungen wilden Sänger angetestet.
Jung und wild deshalb, weil er keinerlei Mikrofondisziplin hat.
Bei den Vorgängern brauchte ich kaum was einstellen weil die langjährige Erfahrungen hatten und ich weder Gate noch Kompressor einsetzen musste.
Ich will Ihm jetzt einfach Stück für Stück die Disziplin antrainieren, habe aber vor, erst einmal ein Gate und einem Kompressor einzustellen.
Gibt es da ein paar Tips von Euch? Der kann super leise singen aber er powert dann auch so sehr, dass mir bald die Boxen um die Ohren fliegen.
Gate deshalb, weil er gewohnt ist, das Mikro 50 cm weit weg zu halten, sobald er Gas gibt. Wenn ich ihm die In Eear Post Fade mache, müsste er das schnell sein lassen, wenn er sich selbst nicht mehr hört.
Vielleicht einmal die Standard Einstellung - und einmal die Power Einstellung.

Liebe Grüsse un€ schönes Pfingstfest.

Klaus
 
Eigenschaft
 
wild deshalb, weil er keinerlei Mikrofondisziplin hat.
Na ja, die Unzulänglichkeiten eines unerfahrenen Sängers technisch in den Griff zu kriegen ist nicht die Aufgabe des Mischers.
VORHER sollte der Sänger wissen
  • was dynamisches Mikrofnhandling bedeutet,
  • was Nahbesprechungseffekt bedeutet,
  • wie man ein Mikrofon hält ( einige finden es cool die Kapsel in die Hand zu nehmen und wissen nicht dass dadurch der Frequenzgang und die Charakteristik (Niere wird zur Kugel usw.) dramatisch verändert wird.
  • und ab welchem Abstand ein Mikrofon (wenn es ein Dynamisches ist) aufhört brachbaren Pegel zu liefern.
Das alles sollte ein Sänger wissen oder baldigst lernen! Die coole Performance ist erst mal zweitrangig und oft für das musikalische Ergebnis nicht förderlich..
Erst DANN können Kompressor und Effekte sinnbilden eingesetzt werden.

Wenn ich einem Musiker erklären muss wie er mit seinem Instrument umgehen soll - gehört er noch eine Weile auf die Weide.
Sost landen wir irgendwann bei Melodyne und Antares.

In Deinem Fall kannst Du ja eine Limiter einsetzen - aber die ganzen Defizite technisch auszugleichen ist für den Lernprozess eher contraproduktiv. (Und erfordert auch vom Techniker genaue Kenntnisse über die Wirkungsweise eines Kompressors. Ein Gate auf die Vokals ist völlig unüblich.
Ich weiß , dass die Kommunikation zwischen Akteur und Techniker oft sehr schwierig ist. Nutzt aber nichts , es muss geschehen.
Du kannst Ihm diesen Post gerne weiterreichen.
 
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Vor allem würde ich keinen Kompressor auf seinen Monitor geben. Denn mit einem unkomprimierten Signal lernt er eher seine Stimme zu kontrollieren.
Entgegen meinem Vorredner nehm ich hin und wieder schon ein Gate für die Stimmen (und damit mein ich kein Optogate). Das Gate hat dann aber eine eher geringe Range da ich nur den akustischen Schmutz auf den Stimmen gering halten will. Da müssen die Veraussetzungen auch passen. Z.B Sängerinnen mit ausgeprägtem Hand den Mikroabstand zu variieren oder mit einer hohen dynamischen Nutzrange sind nicht gut geeignet für Gates.
 
Ich weiß schon dass Ihr beide prinzipiell recht habt. Nützt aber nix, weil ich nicht viel Zeit habe. Mein Sänger muss diese Woche ins Krankenhaus und ist ca. 4 bis 6 Wochen außer Gefecht. Der Junge hilft nur aus. Ist aber die ganze Woche auf Montage und kann nicht zur Probe kommen. Dazu kommt, dass ich selber Keyboarder bin und keine Zeit habe, am Mixer rumzuschrauben während des Songs. Deshalb wollte ich mal ein paar Einstellungen ausprobieren, die das Chaos etwas entschärfen.

Gruß Klaus
 
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Dem Stimme ich absolut zu:
Da müssen die Veraussetzungen auch passen. Z.B Sängerinnen mit ausgeprägtem Hand den Mikroabstand zu variieren oder mit einer hohen dynamischen Nutzrange sind nicht gut geeignet für Gates.

Und sicher: Probieren !
 
Gib ihm ein IEM. meines Erachtens reicht es, wenn du seinen Gesang auf seinem IEM so laut machst, dass im selbst das Trommelfell auf der anderen Seite rausfliegt, wenn er zu heftig ins Mikro brüllt. keinen Kompressor verwenden fürs IEM, also den Tappoint VOR dem channelkompressor wählen. Den Channelcomp auf 8:1 oder mehr als Limiter verwenden und nur die spitzen abschneiden, damit den Zuhörern nicht das Blech wegfliegt, wenn er Gas gibt (sondern nur ihm). definitiv kein Gate auf den leadvox. Backing-Vox ja.
Alternativ: Waves Plugins mit dem "Vocal-rider" und dem "PSE" (geiler Scheiss)
 
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Wow. Das klingt gut! Ich glaube das könnte funktionieren!
Danke. Ich probiere das mal aus!

Vocal-Rider habe ich bei Thomann als PlugIn gefunden, aber was ist PSE?
Vor allem, wie funktioniert der Signalfluss des Sängers vom X32 über PC und wieder zurück in den Mixer?
Kann man da auch mehr als nur ein Signal durchschicken?

Gruß Klaus
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
PSE = primary source expander. das ist ein plugin, mit dem man super nebengeräusche ausfiltern kann. besonders für fein eingestellte leadvocalmikros und bühnen, wo man irrsinnig viel einstreuungen von drums und sonstigen "lärmern" hat. Das funktioniert echt super.
gib "waves plugin pse" einfach mal bei tante G ein

hier super erklärt, was das ding macht:
 
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Interessiert mich. Hast Du Erfahrung wegen den Latenzen? Anbindung über USB? Oder geht das auch anders?

Gruß Klaus
 
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moin, ja, alles ausgemessen mit smaart. Liegt alles deutlich unter 10ms. Anbindung per USB (FW wäre wohl noch etwas besser, aber eben umständlicher). Treiber musst du natürlich runterschrauben auf 64samples, läuft aber störungsfrei. @Julian91 macht das sogar mit 32 samples über seine "apfel-DAW"
Es gibt hier auch iwo schon einen Threat dazu, wo wir auch die genauen Daten (per Fotos) angeben...
 
PSE = primary source expander. das ist ein plugin, mit dem man super nebengeräusche ausfiltern kann. besonders für fein eingestellte leadvocalmikros und bühnen, wo man irrsinnig viel einstreuungen von drums und sonstigen "lärmern" hat. Das funktioniert echt super.
gib "waves plugin pse" einfach mal bei tante G ein

hier super erklärt, was das ding macht:


Nur Mal so Interesse halber: was ist jetzt besser als der Expander im X32?
Den benutze ich nämlich standardmäßig auf fast allen Kanälen... Und er tut genau das was im Video gezeigt ist... Welchen wesentlichen Vorteil hat das externe Plugin?
 
Wo finde ich denn den? Was für ein Expander? Würde ich natürlich gerne auch mal testen wollen.

Gruß Klaus
 
Da Du noch wach bist:
Beim den Dynamics kannst Du wählen Comp oder Exp.
 
Hab’s gefunden. Aber wie sieht da eine halbwegs vernünftige Einstellung aus? Ich weiß schon, dass ich das auf meinen Sänger zuschneiden muss. Aber nur mal so eine Anfangseinstellung mit der man bereits was anfangen kann. Ich will nur nicht sinnlos an den Reglern rumschrauben.

Gruß
 
was ist jetzt besser als der Expander im X32?
moin, im Grunde keiner. Mir ist der PSE nur "sympatischer" und ich bilde mir (vl deswegen?) ein, dass der PSE besser funktioniert - das mag aber die rosarote Brille sein

Wo finde ich denn den?
Wie @Geeeht schon sagte, kannst du dem channel-comp (buscomp) auf EXP umschalten. Im Grunde ist ein expander nichts anderes, als ein "verkehrter" kompressor.der Kompressor soll leise signale lauter machen, ein expander soll signale unterhalb eines Schwellenwertes (threshold) absenken

wie sieht da eine halbwegs vernünftige Einstellung aus?
Du beantwortest die Frage schon selbst. Du musst den Schwellenwert individuell suchen, an dem dein (zb) Sänger selbst ein Signal von sich gibt. Ab hier muss der Expander "öffnen" - ähnlich eines Gates, nur dass der Expander das "leere" signal nicht völlig abschneidet, sondern eben nur absenkt.
Im Prinzip ist das selbsterklärend. Threshold ist der Schwellenwert, wo der Comp oder Exp beginnt zu greifen, Ratio ist beim expander die Kurve, wie stark das Signal abgesenkt wird und Knee ist der Wert, wie heftig der Expander einsetzt. Beginn erstmal mit der "Autoeinstellung", dann die Werte Attack, Hold und release sind quasi das Finetuning - das brauchst du am Anfang nicht. Wichtig noch der Gainregler, mit dem du dann das Signal OBERhalb des Schwellenwerts anhebst.

btw: wenn du die Möglichkeit hast, dann mache mal via DAW einen livemitschnitt deiner band(s) und teste die Arbeit mit solchen Einstellungsmöglichkeiten in Ruhe daheim (oder wo auch immer). Erst wenn du dir sicher bist, wie das Ganze funktioniert und wie das auch einzusetzen ist, solltest du live sowas einsetzen. Man kann halt auch viel kaputt machen mit Effekten, wenn man keine - oder zuwenig - ahnung über die Wirkungsweise hat - das gilt natürlich für jeden FX
 
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Der Expander ersetzt das Gate... Also in der Gate-Sektion als "Type" den expander wählen. Ich nehme üblicherweise den 3:1 ... Der 4:1 ist mir zu gatig, der 2:1 zu seicht...
Hold und Release sind unkritisch aber im standardsetting zu lang... So 0,3s gesamt finde ich ganz brauchbar...
Threshhold eben entsprechend der Bühne einstellen...
Ich hab immer noch 10dB range drin... Ist aber Makulatur
 
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was ich übrigens extrem sinnvoll finde...
 
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