Cool Girls on Guitar

[StrangeDinner]

Ich denke das war ein Witz. Es wird wohl kaum einen Gitarristen geben, der sich wirklich mit der Materie befasst und Vai nicht kennt.
Kennen heißt nicht automatisch mögen, meins ist es auch nicht wirklich, aber dass der gute Herr über jeden Zweifel erhaben ist, was Technik und Können angeht, sollte klar sein.

 

[primelinus]

nun, die materie ist halt ein weites feld und nicht jeder steht auf technik...

 

[StrangeDinner]

Das hat ja nichts mit Technik zu tun, das sind Ausnahmetalente die man einfach kennen sollte. Das hat absolut gar nichts mit mögen zu tun.
Ich mag absolut kein Fußball und weiß trotzdem wer Lionel Messi ist, auch mag ich keine Formel 1 und weiß wer Niki Lauda ist usw. usw.

 

[Ben zen Berg]

Du kannst tausend Jahre den Satz "I have A Dream... " üben und trotzdem nicht mehr die Emotionalität des Originals erreichen. Technik ist Handwerk und nur ein Parameter von mehreren zur Bewertung eines Musikers.

 

[michum]

Yep, Feist... Da muss ich auch gleich nachlegen:

großartig. Ich kannte Feist eigentlich aber ich hatte sie vergessen...
"Limit to your love" von ihr ist auch toll.

hier mal Daughter unplugged

 

[primelinus]

Das hat ja nichts mit Technik zu tun, das sind Ausnahmetalente die man einfach kennen sollte.

warum? was ändert es? und... ich denke nicht, wenn man 10 stunden am tag übt, dass man dann ein ausnahmetalent zu sein braucht, ist für mich ein widerspruch. niki lauder kenne ich auch. von dem liest, hört und sieht man auch hin und wieder was in der tagespresse.

 

[StrangeDinner]

warum? was ändert es?

Das ist Allgemeinbildung, ich spiele kein Schlagzeug und weiß wer Benny Greb oder Thomas Lang ist, ich spiele kein Bass und kenne Marcus Miller oder Jonas Hellborg, aber ich sehe schon.
Das macht keinen Sinn, du bist hier wohl nicht Willens zu verstehen und das ist ok.
Ich kann dazu nur das sagen, was ich meinen Schülern immer sage.
Wer sich irgendeiner Musikrichtung gegenüber verschließt, beschneidet seine eigene Kreativität. Deine Entscheidung, ich für meinen Fall muss dich nicht überzeugen.

 

[Ben zen Berg]

Limit to your love

<!-- OT start -->
Da gefällt mir das Cover von James Blake aber viel, viel besser (der einzige Song von ihm, der mir wirklich gefällt)
<!-- OT end -->

 

[primelinus]

Das ist Allgemeinbildung, ich spiele kein Schlagzeug und weiß wer Benny Greb oder Thomas Lang ist, ich spiele kein Bass und kenne Marcus Miller oder Jonas Hellborg, aber ich sehe schon.
Das macht keinen Sinn, du bist hier wohl nicht Willens zu verstehen und das ist ok.
Ich kann dazu nur das sagen, was ich meinen Schülern immer sage.
Wer sich irgendeiner Musikrichtung gegenüber verschließt, beschneidet seine eigene Kreativität. Deine Entscheidung, ich für meinen Fall muss dich nicht überzeugen.

ach ich verstehe sehr gut... gehe, wenn du das nächste mal bei rewe oä. einkaufen bist, auf die menschen dort zu und frage sie, wer marcus miller oder jonas hellborg ist. gehört zur allgemeinbildung? ich denke nicht. es gibt übrigens ganz viele menschen, die mit musik nichts anfangen können und trotzdem kreativ sind. kreativität beschitten? ich denke nicht. ich denke eher... wer in musikrichtungen denkt, beschneidet sich in seiner kreativität.

 

[Ben zen Berg]

Das ist Allgemeinbildung, ich spiele kein Schlagzeug und weiß wer Benny Greb oder Thomas Lang ist, ich spiele kein Bass und kenne Marcus Miller oder Jonas Hellborg,

Das ist Fachwissen und sehr weit vom Allgemeinwissen entfernt. Collins, Moon und Star sind die Allgemeinbildungs-Drummer. Krupa und Rich sind ja schon vielen nicht bekannt. Wer ist dann Greb oder Lang? Beim Bass ist es wohl noch extremer: McCartney, Sting - bei Bruce wissen viele schon nicht mehr weiter... Kilmister könnten die Leute jetzt wieder kennen (deutlich weniger auch seinen Nachnamen).

Frauen müssen aber nur ne Gitarre in die Hand nehmen und schon finden's alle toll.

Nein, nicht alle - nur Hörer, denen es gefällt. Insbesondere Gitarristen schauen gerne herablassend auf Gitarristinnen und bemängeln das technische Können. Das ist aber auch mit ein Grund, warum viele Sängerinnen lieber selbst die Gitarre in die Hand nehmen. Das liegt sicher nicht daran, dass sie ihre musikalische Wertschätzung vermissen - sie wollen einfach keine dominante Gitarre.

Hier kannst Du es sehr gut heraus hören|fühlen: In den Momenten des Gitarristen wird der Song in eine andere Ecke gedrückt:

Steve Vai übt 10 Stunden am Tag bzw. hat einen 10 Stunden Plan. Das kann nicht jeder.

Insbesondere Gitarre spielende Sänger/innen können das nicht - wann sollen sie ihre Stimm-Übungen machen?

Trotzdem erkenne ich Vais Technik an und dafür muss man eben ein bisschen mehr üben als für solche Gefühlsschrammelei.

Oh, auf emotionaler Ebene kann man die Leute aber deutlich besser erreichen als auf technischer Ebene. Wenn dir Technik wichtiger ist als Gefühl, wirst Du auf der Bühne eher als Lehrer denn als Unterhalter wahrgenommen. Vielleicht kannst Du dann besonders viel, wie viel Begeisterung das auslöst ist aber eine andere Frage.

 

[sonicwarrior]

Nein, nicht alle - nur Hörer, denen es gefällt.

Das ist jawohl klar, es war eine bewusste Übertreibung.

Insbesondere Gitarristen schauen gerne herablassend auf Gitarristinnen und bemängeln das technische Können

Gitarristen mit Technik schauen auch herablassend auf Gitarristen, die technisch nichts drauf haben. Und jetzt?

Liegt wohl daran, dass diejenigen viel Zeit in ihre Technik gesteckt haben und dann sauer sind, wenn jemand mit weniger Zeit-Investment mehr Aufmerksamkeit bekommt.

Insbesondere Gitarre spielende Sänger/innen können das nicht - wann sollen sie ihre Stimm-Übungen machen?

Q.E.D., viele Gitarristinnen singen noch. Dann hinkt die Technik natürlich hinterher.

Oh, auf emotionaler Ebene kann man die Leute aber deutlich besser erreichen als auf technischer Ebene. Wenn dir Technik wichtiger ist als Gefühl

Technik braucht man für Gefühl. Vibrato und Bendings (was für viele das "Gefühl" ausmacht) sind z.B. reine Technik, wenn man das nicht kann, kann man auch keine Gefühle ausdrücken.
Technik ist ja nicht nur Technical Death Metal oder anderes emotionsloses rum geduddel.

 

[Ben zen Berg]

Vibrato und Bendings (was für viele das "Gefühl" ausmacht) ... wenn man das nicht kann, kann man auch keine Gefühle ausdrücken.

Das Betrifft aber doch nur Blues und Rock. In anderen Genren gibt es auch sehr emotionales Gitarrenspiel. Country, besonders Blue Gras, ist oft sehr gefühlsbetont, oft mit fingerpicking spielenden Sangerinnen. Das gleiche beim Folk.
Im Latin oder Flamenco kommen so gut wie keine Bendings und kaum Vibratos zum Einsatz und es ist trotzdem sehr Emotional.



Oder Klassik

Oder Smooth Jazz

Nun gut, die letzten beiden Beispiele emotionalisieren mich auch nicht wirklich - Und ja, alle vier Damen werden wohl mehrere stunden am Tag üben...

Aber schau mal hier: Taylor ist keine High Performer an der Gitarre, aber stell dir SRV dazwischen vor, er würde doch alles zerspielen...

 

[sonicwarrior]

Im Latin oder Flamenco kommen so gut wie keine Bendings und kaum Vibratos zum Einsatz und es ist trotzdem sehr Emotional.

Geht ja auch schlecht mit Akustik-Gitarren. Wir sind übrigens im E-Gitarren Sub.

Aber schau mal hier: Taylor ist keine High Performer an der Gitarre, aber stell dir SRV dazwischen vor, er würde doch alles zerspielen...

Ja und? Wenn man die Technik drauf hat, kann man alles spielen. Man muss auch nicht immer alles zeigen, was man drauf hat. Nur wenn man es nie zeigt, weiß auch keiner auf welchem technischen Niveau man ist, also kann ein Zuhörer nur annehmen, dass das technische Niveau dem gespielten entspricht.
Ich wüsste keine Gitarristin, die es mit Vai aufnehmen kann. Jen Majura finde ich ziemlich gut, die kommt aber auch nicht so wirklich ran, obwohl die wohl nicht singt. Klingt dafür aber besser als Vais Gedudel.

 

[primelinus]

Technik braucht man für Gefühl.

aber ganz und gar nicht.

Wenn man die Technik drauf hat, kann man alles spielen.

gut möglich. wenn man aber sonst nix drauf hat, wird es leblos klingen.

Liegt wohl daran, dass diejenigen viel Zeit in ihre Technik gesteckt haben und dann sauer sind, wenn jemand mit weniger Zeit-Investment mehr Aufmerksamkeit bekommt.

verständlich. der eine muss mehr üben, der andere weniger. ist fast überall so im leben.

 

[Mr. Bongo]

boah wat ein Gesabbel hier. Her mit den Weibern!

 

[primelinus]

boah wat ein Gesabbel hier. Her mit den Weibern!

 

[sonicwarrior]

aber ganz und gar nicht.

Ach, dann erzähl doch mal wie gefühlvolles Spielen entsteht.

gut möglich. wenn man aber sonst nix drauf hat, wird es leblos klingen.

Dann klang derjenige aber auch schon vorher leblos. Technik tötet Gefühl nicht ab, sondern erweitert die Fähigkeiten.

Ich finde das Technik-Bashing ja irgendwie süß. Oh, die böse Technik.

 

[Mr. Bongo]

[...]

guter Mann!

 

[primelinus]

wer sein gesicht beim spielen so genial verziehen kann ist auch cool.
ab 2:55 gehts los.

 

[Ben zen Berg]

@sonicwarrior: Und Technick-Besessenheit findest Du als etwas gegenteiliges als niedlich? Da wäre ich wieder bei dir Das wiederholte 'alles wird mit besserer Technick besser' wirkt imho aber stur.
Warum kennen viel mehr Zappa als Vai und warum kennen viel mehr Blackmore als Gillan, warum ist Page mindestens genau so bekannt wie Plant oder warum ist Slash so beliebt - gerade bei Gitarristen? Weil es begnadete Technicker sind?????
Wenn Du in einen alten R4 einen AMG-8-Zylindermotor einbaust, wird die Karre nicht besser - das gleiche erreicht man, wenn Steve Vai bei einem Singer/Songwriter-Contest aufspielt.
Es gibt sehr viel Musik, die einfach nur solide Gitarrenarbeit braucht und von einem Gitarrenvirtuosen direkt an die Wand gefahren würde. Das alles dann als Gefühlsschrammelei abzutun, finde ich ignorant.