Demo versenden

Boerx schrieb:
Ich würde gern noch anmerken, dass ein Plattenvertrag sicher ein großer Schritt ist, aber er ist mit Sicherheit nicht automatisch mit Erfolg verknüpft und auch nicht der einzige Weg um Erfolg zu haben

Eben...es gibt eine Menge Leute mit Plattenvertrag die nebenbei einen normalen Job haben, weil sie von der Mucke nicht leben können...keine Seltenheit!!!
 
mahlzeit!
ich hab da auch ne Frage: Es wurd ja darüber diskutiert was die Qualität angeht von "Demo"Cds ( ich mag das Wort Demo nicht..) Was für eine Vorstellung haben die Leute von semiprof/prof aufnahmen ? Eine Produktion im Stil von aktuellen Chart Bands etc ? Ich habe mit meiner Band vor, nachdem wir unsere Rechte an den Songs per Notar gesichert haben, diverse grössere und kleine Labes anzuschreiben, unser Quali der EP ist so:





als was würde das eingestuft werden, noch als amateur aufnahme oder schon in die semi richtung ?


übrigens sehr interessanter und vorallem sehr informativer thread!
 
Boerx schrieb:
Inzwischen bin ich jedoch der Meinung, das gute Musik, richtig richtig richtig gute Musik immer wirkt. Da ist es total unerheblich ob das mit nur einer Gitarre, schlecht produziert oder wie heutzutage leider üblich, total überproduziert ist.
Der Meinung bin ich nicht. Das hieße ja, dass jeder gute Mucker mit echtem künstlerischen Potential auch kommerziell erfolgreich sein müsste (denn darum geht es doch letztendlich, oder?). Eine kurze Wanderung über das eine oder andere Stadtfest oder ein kurzer Blick z.B. in die Demoecke der Gitarre&Bass (gibt's die Demoecke überhaupt noch?) zeigt, dass das nicht so ist.

Wichtig sind meiner Meinung nach zwei ganz andere Kriterien: Das Produkt (die Musik) muss verkäuflich sein, d.h. einer ausreichend großen Anzahl von Menschen so gut gefallen, dass sie sich die CD kaufen und zu Konzerten gehen würden.

Das alleine reicht aber nicht: Irgendwer muß das Potenzial auch erkennen und geschickt genug vermarkten. Genau da aber scheitern Bands meistens. Auch die guten.

Boerx schrieb:
Es haben inzwischen genügend Bands gezeigt, dass der Weg heutzutage eben nicht mehr über eines der großen LAbels führen muss. Eher sogar andersrum, je größer das Label desto weniger ist wirkliches Interesse an der Musik vorhanden.
Ganz andere Aussage als oben! Ob der Weg nun über ein großes oder kleines oder gar kein Label führt, ist letztendlich egal, so lange er zum Erfolg führt. Wichtig ist nur, dass das Produkt effektiv vermarktet wird. Von alleine verkauft sich da gar nix! Ob nun kleine oder große Labels besser geeignet sind, kommt wohl auch auf die jeweilige Band und die angesprochene Klientel an.

Boerx schrieb:
Ihr wollt als Band bekannt werde? Dann spielt Auftritte, stellt was auf eure Homepage verkauft eure CDs direkt an kleine Plattenläden. Und wenn dann alles passt und eure Musik richtig richtig gut ist dann werdet ihr als Band euren Weg machen.
Es gibt sowas wie DEN besten Weg nicht. Es gibt nur den Weg den IHR geht.
Da hast du vollkommen recht. Oder unterschreibt einen Deal mit einem Major Label oder was auch immer. Wichtig ist, dass ihr voll dahinter steht.

Von jeder Band/jedem Künstler, die/der es geschafft hat, hört man genau das. Also wird da wohl auch was dran sein. Der Haken an der Sache ist nur: Auf jeden, der es geschafft hat, kommen unzählige, die genauso gut oder besser sind/waren und es nicht geschafft haben. Wenn also der einzige Weg an die Spitze über viel Engagement und Arbeit führt, heißt das im Umkehrschluss leider eben NICHT, dass echtes künstlerisches Talent, solides Handwerk und jede Menge Engagement automatisch zum Erfolg führen. Leider gehört auch jede Menge vollkommen unbeeinflussbares Glück dazu... :(

flo schrieb:
als was würde das eingestuft werden, noch als amateur aufnahme oder schon in die semi richtung ?
Ich hab's mir jetzt mal nur über meine kleinen Computer-Boxen angehört, und außerdem würde ich mir nie anmaßen, mich als echte Instanz in Sachen Aufnahebewertung darzustellen. Ich geb also einfach mal nur meinen Senf dazu...

Ich würd mal sagen, professionell isses noch nicht. Und wo ist die Grenze zwischen Amateur und Semiprofi? Die Aufnahme an sich ist ordentlich, aber nicht außergewöhnlich. Eher noch etwas flach in meinen Ohren. Ihr habt anscheinend auch 1:1 aufgenommen, was ihr auch live spielen würdet, oder? Mir fehlen da noch ein paar kleine Schmankerl und etwas "Drive", das Ganze ist noch etwas tot für mich... Solide Arbeit, aber noch eher Handwerk als Kunst.

Ich hoffe, das war jetzt nicht zu negativ. :redface: Ich find's nicht schlecht, aber wenn ich jetzt bei nem Label säße, würde mir das Besondere fehlen.

LeGato
 
LeGato schrieb:
Ich hoffe, das war jetzt nicht zu negativ. :redface: Ich find's nicht schlecht, aber wenn ich jetzt bei nem Label säße, würde mir das Besondere fehlen.

LeGato

ich habs ja hier gepostet um Kritíken/Bewertungen zu bekommen von daher bin ich dankabr für jede ehrliche Meinung.
ja es ist 1:1 aufgenommen, uns fehlte einfach das Geld für weitere Tage, waren unsere ersten Studiotage generell, und waren erstmal froh das wir in der Regelzeit alles soweit im Kasten hatten wies geplant war.
 
Boerx schrieb:
Ich wage es jetzt mal folgende Hypothese zu formulieren:
Wenn euer Demo nicht gleich in den Papierkorb wandern soll, so muss es auffallen. Aus dem ganzen Rest herausstechen und zwar so, dass der A&R Manager es als positiv kreativ empfindent..

Da hast du vollkommen Recht. Aber wie ich schon erwähnt habe bin ich der Meinung, dass das Besondere einer Band extrem schwer herauszufiltern ist, wenn die Aufnahme grottig ist... Ausserdem kommt noch das hinzu, was Orgelmensch angemerkt hat. Viele Labels wollen die Band nicht mehr formen sondern suchen eine schon "fertige" Band...

Boerx schrieb:
Ich würde gern noch anmerken, dass ein Plattenvertrag sicher ein großer Schritt ist, aber er ist mit Sicherheit nicht automatisch mit Erfolg verknüpft und auch nicht der einzige Weg um Erfolg zu haben

Das ist absolut klar. Ich glaube mal gelesen zu haben, dass über 80% aller Bands, die einen Plattenvertrag haben, ihre Kosten nie wieder einspielen. Ich glaube so 13% kamen auf +-0. Und ca 7% machten Gewinn... Das zeigt ja, dass selbst unter den "Glücklichen" (oder auch manchmal Unglücklichen. Ich kenne eine Band, die nach 5 Jahren BMG wieder ausgestiegen ist, weil sie einfach nicht mit der Musikindustrie klargekommen sind...), die einen Plattenvertrag bekommen, nur wenige sind, die den wirklichen Sprung schaffen und ihren Lebensunterhalt mit ihrer Musik verdienen können. Und dann ist ja immer noch die Frage, wie lange...
Orgelmensch hat auch hier wieder Recht. Auch ich kenne sehr viele Musiker mit Plattenvertrag, die nebenbei andere Jobs haben. Sogar Bands, die eigentlich ziemlich erfolgreich sind und in jeder Munde sind, haben nicht unbedingt viel Geld... Aber was ist schon Geld? :D
 
flo schrieb:
als was würde das eingestuft werden, noch als amateur aufnahme oder schon in die semi richtung ?

Also ich find die Aufnahmen erstmal echt in Ordnung. Der Sound ist ok... Mir ist das Schlagzeug ein wenig zu sehr im Hintergrund... Aber das ist Geschmackssache.
Was mir fehlt ist das Einzigartige und wie schon gesagt Besondere. Es fehlt so das Neue, wo ich sofort dran erkennen könnte: Ach ja, das seid ihr. Weil die Musik, die ihr macht, hab ich leider, obwohl ich sie gar nicht so gerne höre, gezwungenermassen immer wieder im Radio gehört. Das hört sich für meine Ohren zu Standardmässig an.

Wie gesagt, ich finde eure Aufnahmen gut. Das was ich kritisiert habe wäre nur das Feintuning. Was ihr dabei nie vergessen solltet. Auf Kritik zu hören ist immer gut, aber in der Musik ist sie nie objektiv! Deswegen, wenn ihr eure Musik nicht verändern wollt, nur weil irgendwelche Horste in irgendwelchen Foren (da zähle ich mich natürlich dazu) das sagen, dann macht es auch auf keinen Fall! Die in meinem anderen Post erwähnte Band von BMG hat genau das getan und ist bitter enttäuscht gewesen...

Ich würde euch den Tip geben, an eurem individuellen Sound zu arbeiten.

Eure Musik erinnert mich übrigens extrem stark an Nickelback (v.a. Out Here). Ist das gewollt?
 
LeGato schrieb:
Der Meinung bin ich nicht. Das hieße ja, dass jeder gute Mucker mit echtem künstlerischen Potential auch kommerziell erfolgreich sein müsste (denn darum geht es doch letztendlich, oder?). Eine kurze Wanderung über das eine oder andere Stadtfest oder ein kurzer Blick z.B. in die Demoecke der Gitarre&Bass (gibt's die Demoecke überhaupt noch?) zeigt, dass das nicht so ist.

Wichtig sind meiner Meinung nach zwei ganz andere Kriterien: Das Produkt (die Musik) muss verkäuflich sein, d.h. einer ausreichend großen Anzahl von Menschen so gut gefallen, dass sie sich die CD kaufen und zu Konzerten gehen würden.

Das alleine reicht aber nicht: Irgendwer muß das Potenzial auch erkennen und geschickt genug vermarkten. Genau da aber scheitern Bands meistens. Auch die guten.
Ich finde du wirfst jetzt 2 Sachen in einen Topf. Die Qualität der Musik und die Qualität der Aufnahme. Was ich meinte ist, dass die Qualität der Musik unabhängig von der Qualität der Aufnahmen ist, aber dass man schlechte Musik immer noch gut "klingen" lassen kann. Das Argument mit dem verkaufen lässt sich dadurch natürlich nicht aushebeln. Ich glaube aber, dass es inzwischen anderen Möglichkeiten für BAnds gibt erfolgreich zu sein, wenn, aber auch nur dann, ihre Musik außergewöhnlich ist. Was leider bei 95% aller Bands eben nicht der Fall ist.

LeGato schrieb:
Ganz andere Aussage als oben! Ob der Weg nun über ein großes oder kleines oder gar kein Label führt, ist letztendlich egal, so lange er zum Erfolg führt. Wichtig ist nur, dass das Produkt effektiv vermarktet wird. Von alleine verkauft sich da gar nix! Ob nun kleine oder große Labels besser geeignet sind, kommt wohl auch auf die jeweilige Band und die angesprochene Klientel an.


Da hast du vollkommen recht. Oder unterschreibt einen Deal mit einem Major Label oder was auch immer. Wichtig ist, dass ihr voll dahinter steht.

Von jeder Band/jedem Künstler, die/der es geschafft hat, hört man genau das. Also wird da wohl auch was dran sein. Der Haken an der Sache ist nur: Auf jeden, der es geschafft hat, kommen unzählige, die genauso gut oder besser sind/waren und es nicht geschafft haben. Wenn also der einzige Weg an die Spitze über viel Engagement und Arbeit führt, heißt das im Umkehrschluss leider eben NICHT, dass echtes künstlerisches Talent, solides Handwerk und jede Menge Engagement automatisch zum Erfolg führen. Leider gehört auch jede Menge vollkommen unbeeinflussbares Glück dazu... :(
Glück gehört im ganzen Leben dazu. Die richtigen Leute müssen in der richtigen Stimmung am richtigen Ort sein. Und klar muss man in der Lage sein sich zu "vermarkten". Aber es ging ja ursprünglich mal wie man ein Demo versendet und welche Qualität die Aufnahme haben muss. Und hier wird wohl einfach die Frage sein was das Label sucht. Ein vorproduziertes Album, dass sie nur noch zu vermarkten braucht, oder ob sie eine Band einen künstler Vertrag geben will. Persönlich finde ich ersteres furchtbar. Deswegen auch mein Hinweis darauf, dass es ohne Label auch geht wie inzwischen einige sehr erfolgreiche Bands bewiesen haben
 
Der Dünsch schrieb:
Ich würde euch den Tip geben, an eurem individuellen Sound zu arbeiten.

Eure Musik erinnert mich übrigens extrem stark an Nickelback (v.a. Out Here). Ist das gewollt?

danke erstmal für die Kritik, es kommen öfters die Vergleiche das wir in die Richtung wie Creed, Nickelback etc gehn, was aber gar nicht von vornerein so das Ziel war. Wir 5 in der Band haben privat eigentlich alle unterschiedliche Musikgeschmäcke, aber irgendwie kommt immer sowas bei raus :D
 
Der Dünsch schrieb:
Orgelmensch hat auch hier wieder Recht. Auch ich kenne sehr viele Musiker mit Plattenvertrag, die nebenbei andere Jobs haben. Sogar Bands, die eigentlich ziemlich erfolgreich sind und in jeder Munde sind, haben nicht unbedingt viel Geld... Aber was ist schon Geld? :D

Mir hat letztens jemand erzählt, daß sogar die Beatsteaks noch zeitweise in ihren normalen Jobs ackern müssen...ob es stimmt weiß ich nicht, vorstellen aknn ich es mir schon. An Platten verdient man nicht viel, eher an Merchandise und Gigs...kommt aber auch auf die Bookingagentur und die Veranstalter an...

Ich weiß, daß man z.B. als Vorband von Nick Cave 500,- bekommt...das durch 5-6 Leute...naja...was soll man sagen...
 
Naja, wenn die Band erstmal ein fertiges Album in der Hand hat sind ja alle Möglichkeiten offen in welcher Richtung sie weiter machen kann. Die CD auf eigene Faust vermarkten, Fans sammeln wo es nur geht, oder sich eben damit bei Label bewerben. Aber ich habe oft den Eindruck, dass viele Bands glauben, dass ein Label - Vertrag ihnen das alles erspart, nach dem Motto, wir haben hier im Proberaum auf diesem alten 4 - Spur Kassettendeck mal eben was zusammengezimmert und jetzt müssen die Labels Schlange stehen um daraus ein gutes Album zu machen.
Ich stelle hier mal eine etwas gewagte These in den Raum... Jemand der sich mit qualitativ schlechten Aufnahmen zufrieden gibt hat wahrscheinlich auch nicht den Anspruch mit seiner Musik großen Erfolg zu haben. Natürlich ist die Anfertigung von guten Aufnahmen immer eine Geldfrage, aber auch mit wenig Budget kann man in einem kleinen Studio wirklich gute Ergebnisse erzielen. Und wenn man das Geld nicht hat, dann spielt man halt Auftritte um ein wenig Kohle reinzukriegen, spart darauf, sucht sich nen Sponsor etc.
Und auch im Studio selber hängt die Qualität der produzierten Musik von der Band ab. Können sie wirklich tight sein, konzentriert arbeiten und dabei auch noch Emotionen transportieren.

@Boerx: Das ist schon richtig, "schlechte" Musik die gut produziert ist lässt sich sicherlich auch verkaufen, aber ich glaube auch nicht, dass "gute" Musik, die schlecht produziert wurde trotzdem so genial wirkt wie sie vielleicht ist. Es gibt halt eine gewissen Qualität die man erwartet beim Hören von Musik und das sehe ich auch nicht als schlecht an. Wenn ich nen guten Rocksong hören will, dann erwarte ich, dass mir der Bass die Schuhe auszieht wenn ich meine Anlage aufdrehe, die Gitarren satt und fett rüberkommen und das Schlagzeug jeden Herzschrittmacher aussem Takt bringt. Wenn der Song dagegen zwar gut die Aufnahme aber einfach total mau ist bin ich enttäuscht als Hörer.

@Orgelmensch: Gerade in Deutschlang glaube ich, dass man als Rockband nicht wirklich davon leben kann, es sei denn man macht wirklich was exportfähiges was es in anderen Ländern einfach nicht so gibt. Von dem Status den einige Bands in den Staaten so leben sind wir hier natürlich noch Lichtjahre entfernt.
 
W
  • Gelöscht von ambee
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