Der Archtop-User-Thread

Oder bin ich vielleicht für die Gitarre im falschen Bereich und muss zu den E-Gitarristen wechseln? :confused: :redface:
Schlechte Nachricht: Ja. Das ist keine akustische Archtop, sondern eine Semiakustische E-Gitarre, also eine E-Gitarre mit (kleinen) Tonkammern. Durch den Sustainblock zwischen den Kammern, ist aus akustischer Sicht nichts zu erwarten - die ist komplett für den verstärkten Betrieb gedacht.
Aber die positive Nachricht: Was man von der Marke "Vintage" hört, ist definitiv nicht schlecht, insbesondere, was das Preis-Leistungs-Verhältnis angeht.
 
Aber die positive Nachricht: Was man von der Marke "Vintage" hört, ist definitiv nicht schlecht, insbesondere, was das Preis-Leistungs-Verhältnis angeht.

Das stimmt, aber einige User hier hatten nach ein paar Monaten bereits Probleme mit defekten Potis, kalten Lötstellen etc... Also seit einigen ''Horrorgeschichten'' bin ich nicht mehr so von Vintage überzeugt, habe aber selbst noch keine längerfrisitgen Erfahrungen gemacht.

MfG
 
@Beatler90:
gut, das zu wissen, kann man ja leider beim Anspielen denn doch nicht unbedingt merken. Testen wollte ich sie dennoch schon mal in der nächsten Woche, mal sehen, wie sie sich spielt und klingt...vielleicht kratzen die Potis ja von vornherein... Dank Dir für die Info:great:

@jiko:
dass das nur ne Semiakustik ist, war mir schon klar... ;) mir geht es eher um den Begriff "Archtop" - wenn sie denn nu eine gewölbte Decke haben sollte, fällt sie dann unter diese Kategorie?
Ich dachte, dass ich dann in diesem Thread vielleicht richtig wäre, denn in einigen Bildern wirken die vorgestellten Gitarren, von denen ich zugegebenermaßen noch keine jemals real gesehen habe, doch auch ziemlich flach, wie Semiacoustics, und haben ja auch Humbucker, wie E-Gitarren.
Oder gilt "Archtop" doch nur für "Vollakustikgitarren"?
Da ich sowieso in der Regel verstärkt spiele, dachte ich, so eine dünnere Semi wäre o.k. für jazzigen Sound (ich habs ja noch nicht probiert, das kommt ja noch...).
Trotzdem, auch Dir vielen Dank für die schnelle Antwort und die Info:great:
 
Archtop stimmt schon, es gibt sowohl akustische als auch elektrische Archtops - und auch akustische haben des öfteren einen Humbucker in Halsposition. Woran man oft relativ schnell erkennen kann, ob es als E-Gitarre gedacht ist (durch Feedback-Schutzmaßnahmen mit reduzierter akustischer Qualität) oder als akustische, die man verstärken kann (dafür dann eher dieses Thema), das ist die Beurteilung der Tonabnehmerbestückung. Akustische Instrumente haben eher eine dünne Decke, die frei schwingt und da würden direkt ins Holz geschraubte Tonabnehmer Klang und Stabilität reduzieren. Daher werden bei auf "Akustik" ausgelegten Instrumenten die Tonabnehmer schwebend ("floating") angebracht.
Hier z.B. wurde der Floating Humbucker am Schlagbrett befestigt, dann gibt's aber noch die Möglichkeit mit der Befestigung am Hals:
http://www.ajl-guitars.com/archtop.htm
Hier sind die Humbucker direkt ins Holz geschraubt:
http://www.musik-schmidt.de/osc-sch...-abr-spolted-maple-antique-brown-p-20884.html

Auch ein Hinweis auf ein akustisches Instrument ist die Fichtendecke, die bei den E-Gitarren-Modellen selten zu finden ist.

Archtops... ja... das ist halt auch so eine Sache - das ist praktisch die Verbindung zwischen akustischen und elektrischen Gitarren.
Ursprünglich waren die als akustische Konzipiert, später wurde denen ein Tonabnehmer aufgeschraubt (lange vor der ersten massiven E-Gitarre) und irgendwann wurden die gebaut, die optisch fast wie die ursprünglichen akustischen Archtops aussehen und auch gewölbte Decken hatten, aber eigentlich reine E-Gitarren sind, wie eben diese Vintage.
Das Thema hier wurde in gewisser Weise schon für "beide" (akustisch und elektrisch) verwendet, ursprünglich konzipiert war es aber eben für die "Akustiker" - ist aber manchmal wirklich relativ schwer zu trennen.
 
Da ich sowieso in der Regel verstärkt spiele, dachte ich, so eine dünnere Semi wäre o.k. für jazzigen Sound (ich habs ja noch nicht probiert, das kommt ja noch...).

Wenn Du mit so einer SE Copy oder Ähnlichem jazzigen Sound erzeugen willst, dann liegst Du auf jeden Fall richtig, obwohl es da je nach Marke ziemliche Unterschiede gibt. Diese Instrumente werden ja genauso im Rock und Blues eingesetzt, bekanntes Beispiel dürfte Alvin Lee sein. Feist hat auch eine!
Vielleicht hilft der Ausflug zu einer von mir vor längerer Zeit erstellten Anfrage weiter, hier geht es allerdings hauptsächlich um die preisgünstigen Modelle:

https://www.musiker-board.de/vb/pla...stige-es-nachbau-ist-wohl-noch-empfehlen.html
 
Wenn Du mit so einer SE Copy oder Ähnlichem jazzigen Sound erzeugen willst, dann liegst Du auf jeden Fall richtig, obwohl es da je nach Marke ziemliche Unterschiede gibt. Diese Instrumente werden ja genauso im Rock und Blues eingesetzt, bekanntes Beispiel dürfte Alvin Lee sein. Feist hat auch eine!
Die rocken ziemlich mit sowas:
http://youtube.com/watch?v=6DKXGpMGY_o

Einen jazzigen Sound bekommt man z.B. auch mit einer Les Paul hin - Tone auf 50% und man hat einen wirklich schönen, aber noch kräftigen, Jazz-Sound.

Der ganz klassische Jazz-Sound kommt aber von einer vollakustischen, nicht von einer dünnen. Als Jazz wirklich aktuell war, gab es die dünnen noch nicht.
 
Der ganz klassische Jazz-Sound kommt aber von einer vollakustischen, nicht von einer dünnen. Als Jazz wirklich aktuell war, gab es die dünnen noch nicht.

Right, und da wäre der große Wes Montgomery zu erwähnen, dem Gibson eine Signaturgitarre gewidmet hat. Die könnt ihr hier bei einem Internetkünstler namens Jazzerman bewundern:
http://de.youtube.com/watch?v=hPDuAGIAMPc

Bitte entschuldigt diesen meinerseits letzten kleinen Ausrutscher in die Welt der Elektrik!
 
@Jiko & Uschaurischuum:

Wow, vielen Dank für den ganzen Input:great:
Da habe ich ja jetzt Einiges zum Nachlesen, Nachschauen und Hören bekommen und auch schon ein bisschen mehr Durchblick bekommen.
 
Mir ist in den letzten Tagen einmal eingefallen, dass ich in der ersten Hälfte der Siebziger (ca. 1973) mal einen Prospekt oder einen Katalog von Framus gesehen hatte, der, so weit ich mich erinnern kann, damals wohl aktuell war. Ich meine, mich daran erinnern zu können, dass Framus damals noch vier verschiedene Archtops im Programm hatte, sie hatten Namen wie beispielsweise "Sunny" oder "Miami". Wurden diese späten Archtops tatsächlich noch verkauft und hergestellt, oder gab es die praktisch nur im Prospekt? Das Interesse an Archtops war ja bei jungen Menschen damals nicht so groß, man wollte eher eine Folkgitarre haben. Jazzgittaristen konnten zwar mit ihrem Können beeindrucken, trotzdem blieb einem die Musik eher fremd, und sie war eher Relikt aus einer vergangenen Epoche. Ansonsten wurden Archtops damals noch ganz gern von den volkstümlichen Musikern verwendet, in dieser Nische scheint sie jetzt von der Ovation verdrängt worden zu sein.
Hat vielleicht jemand so eine "verspätete" Archtop von Framus oder einer anderen Marke?
 
. Ich meine, mich daran erinnern zu können, dass Framus damals noch vier verschiedene Archtops im Programm hatte, sie hatten Namen wie beispielsweise "Sunny" oder "Miami". Wurden diese späten Archtops tatsächlich noch verkauft und hergestellt, oder gab es die praktisch nur im Prospekt?

Wenn es welche gegeben hat, dann sind diese bei www.framus-vintage.de
dokumentiert.
Gruss
Jürgen
 
Wurden diese späten Archtops tatsächlich noch verkauft und hergestellt, oder gab es die praktisch nur im Prospekt? Das Interesse an Archtops war ja bei jungen Menschen damals nicht so groß, man wollte eher eine Folkgitarre haben.

Ich hab da zwar keine Unterlagen, ich denke aber schon, daß da noch welche verkauft wurden. Es gab ja auch noch andere Musikrichtungen, und "altmodische" Gitarristen. Steve Howe war ja auch so ein "unverbesserlicher" mit seiner ES175:)
Mit den Jazzern dürfte es sich Framus allerdings verscherzt haben: Diese späten Mädchen
hatten Schraubhälse, selbst die AZ10 ;)
 
Ich habe auch ein "Schätzchen" hier, eine L5 Kopie aus der "PRO II" Serie von Aria 1976:
http://www.major-k.de/bass/pics09.html

Schönes Teil mit warmem Klang, da habe ich 0.13er Thomastik Flatwounds (oder wie die heissen) drauf.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Mal so am Rande: Ist schonmal jemand dazu gekommen, diese Gitarre anzuspielen?
https://www.thomann.de/de/godin_5th_avenue_cognacburst.htm (gibt's auch in schwarz und natur)

Sieht gut aus, von Godin hört man auch viel Gutes und das sowas als akustisches Modell in der heutigen Zeit gebaut wird, ist auch eher selten. Gefällt mir gut.
 
Hallo Jiko,
für das Geld bekommt man doch locker eine alte Framus Sorella o.ä.
Gruss
Jürgen
 
Hallo Jiko,
für das Geld bekommt man doch locker eine alte Framus Sorella o.ä.

Öhm.... ja. Aber eben alt. Alt ist leider nicht unbedingt gut, insbesondere, was die Bespielbarkeit angeht, da erwarte ich eigentlich von neuen Gitarren mehr.
 
Öhm.... ja. Aber eben alt. Alt ist leider nicht unbedingt gut, insbesondere, was die Bespielbarkeit angeht, da erwarte ich eigentlich von neuen Gitarren mehr.

Das könnte man erwarten, aber heute ist alles auf Gewinnmaximierung ausgelegt.
Alte Framus Gitarren stellen imho ein deutlich besseres Preis-/Leistungsverhältnis dar.
Und auch die verwendeten Materialien sind oftmals besser als das was heute noch zu bekommen ist.
Damals war Holz günstiger und einige Holzarten noch zu haben, die heute geschützt sind.
Die bespielbarkeit ist schon damal nicht schlecht gewesen.
Gruss
Jürgen
 
...ich mag meine Sorella....aber psst, die ist aus Sperrholz,und das ist meines Wissens noch nicht auf der roten Liste;)
 
...ich mag meine Sorella....aber psst, die ist aus Sperrholz,und das ist meines Wissens noch nicht auf der roten Liste;)

Da muss man leider geanu hinsehen!
Ich habe eine Stella, die hat eine Decke aus Laminat/Sperrholz (ca.3mm dick) und dann noch eine Florida und die hat eine massive Decke aus Fichte (ca.4mm dick) und Zargen und Boden aus Ahorn.
Ich gebe zu, die Sorella ist ein falsches Beispiel gewesen, aber es gab bei Framus immer wieder Serien, wo die Instrumente nicht nur aus laminiertem Material gefertigt wurden.
Diese klingen dann auch besser.
Gruss
Jürgen
 
Hi Jürgen,

klar, Framus hat auch Archtops mit massiven Decken hergestellt,( Missouri, Royal ,AZ10 etc.)
..aber die sind ziemlich teuer, da reichen 500€ Euro nicht, und die dürften auch schwer zu beschaffen sein.

sorry, war nicht sehr klug, Dein Einwand........;)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben