Der Auftritt und der Alkohol

  • Ersteller Christian_Hofmann
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Angus Young und Gene Simmons haben ihr Leben lang nicht getrunken. Eine Grundvorraussetzung für wilde Musik scheint es also nicht zu sein.

John Paul Jones ist mein Favorit: Er soll auch Party gemacht haben - aber er sei gleichzeitig professionell genug gewesen, um auf der Bühne immer ausgeruht und nüchtern zu erscheinen.
 
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hat jetzt nix mit Musik zu tun, aber auch mit "Kunst" im weiteren Sinne...

...Walter Röhrl hat mal gesagt, wenn die schwedischen Fahrer nicht jeden Abend Party bis in die Puppen gehabt hätten, wären seine Erfolge spärlicher gewesen.
Röhrl ist "Antiparty", keinen Alkohol, viel Schlaf, körperlich topfit, das war sein Vorteil, auch wenn die anderen die besseren Voraussetzungen hatten vom Material und von der Mannschaft her.
 
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Röhrl ist "Antiparty" ...
Wirklich ?
Das hätte ich, ausgehend von dem Eindruck, den er halt so via TV erweckt, gar nicht vermutet ... ;)

Aber ich kenne ihn natürlich gar nicht genauer, um das wirklich beurteilen zu können. War immer ein Bewunderer von ihm ...

Thomas
 
Hallo,

zwei Anekdötchen aus ziemlich vielen Jahren "Musikmachen" in verschiedenen Genres... :D
In unserem Kammerchor hatten wir anfangs der 90er ein Ritual, nämlich vor jedem Konzert mit 16 Damen und Herren plus Chorleiter drei Piccolos Sekt zu leeren - muß von irgendeinem Geburtstag mal hängengeblieben sein. Mancher Veranstalter war geradezu entsetzt... :D :D :D - aber mal quergerechnet, drei Piccolo geteilt durch 17, das ist praktisch nichts :evil: 1996 bekamen wir eine junge Altistin dazu, die war erst 15, in diesem Moment war das natürlich erledigt...
Nummer zwei: Auftritt mit "meiner" Band, Kneipengig im Irish Pub unserer Heimatstadt, Getränke waren frei. Unser Drummer war deshalb bereits vor Beginn des Auftritts "harelevoll", wie man hier zu sagen pflegt, er hatte sich aber nicht dreinreden lassen. Gespielt: Unterirdisch. Mithilfe sowohl beim Auf- wie Abbau: Fehlanzeige (...das blieb dann größtenteils an mir hängen, da sich key und bg auch nur um ihren eigenen Kram kümmerten). Lediglich der Leadgitarrist half noch ein wenig mit. Zum Gesamteindruck der Band gab es aus dem Publikum einige ungeschminkte Rückmeldungen...
Fazit: Da sich mein Schwerpunkt sowieso schon viele Jahre lang auf "Chor" und Recording verschoben hat: Grundsätzlich kein Alk vor dem Auftritt oder Job. Wenn wir nach dem Konzert mit der Mannschaft noch essen gehen, dann gerne auch mal ein Glas Wein oder EIN Bierchen...

Viele Grüße
Klaus
 
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Auch nüchterne Rockmusiker profitieren übrigens von der Aura des An-die-Grenzen-gehens, die die Pioniere des Individualismus und der Rockmusik umweht. Die Ahnung, da könnte jemand auf der Bühne stehen, der sich mehr traut als Otto Normal, fasziniert den Zuschauer. Ich wäre daher vorsichtig, die Unvernünftigen und Säufer zu belächeln.

Es ist natürlich legitim, die Musik ohne den Lifestyle zu nehmen. Klar muss nur sein: Rockmusik war, ist und wird immer etwas Gefährliches sein, wenn ihre Botschaft ernst genommen wird, mit all ihren schrecklichen und faszinierenden Seiten. Das muss nicht jeder machen, aber es gehört schon zur DNA.

Wenn AC/DC nur noch Modemarke sind und nicht mehr etwas Unerhörtes, Provozierendes, dann ist Rock endgültig tot und ich wende mich dem Rap zu - Gott bewahre ;-)
 
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Wenn AC/DC nur noch Modemarke sind und nicht mehr etwas Unerhörtes, Provozierendes, dann ist Rock endgültig tot und ich wende mich dem Rap zu - Gott bewahre ;-)

Wenn man seit ca. 20 Jahren unter einem Stein geschlafen hat, dann kann man tatsächlich glauben, dass Rock (inkl. ACDC) noch mehr Rock'n'Roll als ""Rap"" ist.
 
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Es ist natürlich legitim, die Musik ohne den Lifestyle zu nehmen.
Wäre mal interessant, wenn man die Künstler beim W.O.A. mal einem Alkoholtest unterziehen würde. Ich bin mir recht sicher, dass einige der härtesten Rocker/Metaller mit einem 0.00 Promille-Wert glänzen würden, zumindest um ihren Auftritt herum.

Diejenigen, die mal eben ne Flasche Jacky wegexen während eines Gigs sind halt ein paar Jahre später entweder tot oder deutlich gemäßigter unterwegs (siehe Slash, Keith Richards, Eric Clapton und und und versus Bon Scott, John Bonham, und unzählige Andere).
 
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Ich bin Schauspieler, kein Musiker, aber Alkohol spielt in unserer Branche durchaus auch eine Rolle und ich hab damit auch meine eigene Geschichte. Zum Teil liegt es ja einfach daran, dass man nach getaner Arbeit schwer runterkommt. Mann kann nicht bis 22 Uhr spielen, um 23 Uhr zu Hause sein und dann sofort ins Bett gehen…

Meine Erfahrung: Ab einem gewissen Level und einem gewissen Alter werden die Kollegen mit Alkoholproblemen weniger. Das ist ein schleichendes Auswahlverfahren. Ist halt ein Job bei dem es nicht egal ist ob du am Abend fit bist. Um davon zu leben ist Verlässlichkeit vielleicht noch wichtiger als Talent.

Natürlich gibt es Ausnahmen. Und weit verbreitet ist ein Alkoholproblem verbunden mit einer „Kein-Alkohol-vor-dem-Auftritt“-Regel aber das Thema eignet sich äußerst schlecht zur Romantisierung.
 
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