Der große Roland Jupiter 80/50 Thread

  • Ersteller defrigge
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Übrigens: fast alle Jupiter-8-Besitzer geben ihr Gerät unter keinen Umständen wieder her.

Ja, aber der Jupiter-80 ist ein digitales Instrument und völlig unvergleichbar mit dem Vorbild. Übrigens, 10 Jahren sind auch eine viel zu kurze Zeitspanne um überhaupt etwas über seinen Wert zu sagen. Ich sehe da einfach keinen besonderen Wert in historischer Sicht, weil Roland einfach ein System entwickelt, welches - wie schon gesagt - zum klanglichen Fundament der meisten zukünftigen Keyboards wird. Jupiter ist einfach der erste in der Reihe und kein Unikat. In 10 Jahren wird er für 400-500 Euro den Besitzer wechseln. Aber, ich kaufe Keyboards nicht mit diesen Gedanken im Hintergrund, was es in 10 Jahren wert sein wird.


Ach so, d.h. heisst also, der Parameter CC19 ist reserviert für ein bestimmtes SN-Acoustiv-Instrument oder aber jeder Parameter, also auch CC19, kann in der Liste nur für eine Sache verwendet werden ....? Welch garstiges Erwachen! Spätestens jetzt treffen Wunschdenken und Wirklichkeit aufeinander. :(

Das ist eben strukturbedingt so. Angenommen du belegst den S1 Taster mit CC19 um bei dem Streicher Liveset zwischen Pizzicato und "Normal" zu wechseln. Wenn du jetzt den Fall Effekt bei der Trompete ebenfalls mit einem Taster steuern willst, und angenommen die Trumpet Fall Artikulation wird mit CC20 gesteuert, dann musst du einen neuen Kontroller wählen. Das kann jetzt der S2 Taster sein. Je weiter wir aber gehen, desto weniger Kontroller bleiben dir übrig. Was noch übrig bleibt sind Fußtaster und der D-Beam.

Das kommt daher, dass der Jupiter einfach nur ein Mode hat, und dass ist die Registration. LiveSet ist keine selbstständige Einheit wie etwa Patch bei anderen Keyboards. Roland geht davon aus dass der Benutzer immer im Registration Modus ist und dort pro Registration die Kontroller für die einzelnen Livesets seinen Bedürfnissen anpasst. Das Problem ist einfach, dass Roland die CC Parameter für die Steuerung von Artikulationsvarianten einfach fix und nicht veränderbar programmiert hat. Du kannst nicht ändern welcher Parameter welche Artikulation steuert. Dies ist ein fester Parameter. Du kannst wählen, welcher Kontroller diesen Parameter anwählt.

Aber ein ähnliches und vergleichbares Problem hätte man auch bei anderen Keyboards:
Wenn man in einer Workstation im multitimbralen Modus für Part 1 ein Piano wählt, wird man vielleicht die Pitchbend Funktion abhaken weil man natürlicherweise beim Piano dieses nicht braucht und schon gar nicht will man, dass das Piano mitzieht, wenn man in einer anderen Zone einen Syntlead häftig mit Pitchbend verseht. Wenn man jetzt aber mit einem bunten Taster - wie beim Jupiter - eine Gitarre an Stelle des Pianos wählen könnte, dann wird man diese Gitarre eben nicht mehr mit dem Pitchbend spielen können, weil für Part 1 diese Funktion deaktiviert wurde. Oder andersrum, wenn man für einen Part etwa die Sustain/Hold Funktion deaktiviert, weil man sie für das erst gewählte Instrument nicht braucht, dann kann man zwar später für diesen Part ein Piano wählen, es aber nicht mit der Sustain Pedale steuern!

Also, es bleibt natürlich jedem überlassen wie er arbeiten will, aber wenn man sich zu sehr auf diese bunten Taster verlässt, um Sounds innerhalb einer Registration zu wechseln, dann muss man bestimmte Begrenzungen in Kauf nehmen. Mir sind diese Begrenzungen es definitiv nicht wert, mit diesen Tastern herum zu fummeln. Da ich Live spiele, programmiere ich mir viel lieber eine Registration pro Song, und dann habe ich die volle Freiheit zu bestimmten, wie etwas klingen wird, und auch was ich mit den Kontrollern steuern kann.
 
. Da ich Live spiele, programmiere ich mir viel lieber eine Registration pro Song, und dann habe ich die volle Freiheit zu bestimmten, wie etwas klingen wird, und auch was ich mit den Kontrollern steuern kann.
Eine Registration pro Song? Also unter Umständen viele Splits etc? Da könnte ich mir gar nicht merken wo ich auf der Klaviatur was drauf habe :)
Wenn ich innerhalb eines Songs unterschiedliche Sounds benötige (aus dem JP) programmiere ich mir für jeden Sound eine Registration und rufe diese bei Bedarf ab. Leider sind die Registrationstaster für sowas unbrauchbar wie wir ja schon mal festgestellt haben.
 
Du kannst nicht ändern welcher Parameter welche Artikulation steuert. Dies ist ein fester Parameter. Du kannst wählen, welcher Kontroller diesen Parameter anwählt.

nochmal kurz, damit ich es endgültig verstehe:
dann könnte ich doch wählen, dass Controller CC19 sowohl Violinpizzicato als auch z.B. Glissando Mode der Harfe beeinflusst.

aber ich kann nicht den "Growl Sense" einer Harmonica, der auf CC18 eingestellt ist (Parameter-Handbuch, Seite 28)
und die "Strum Speed" einer Gitarre, die auf CC17 eingestellt ist, (Parameter-Handbuch, Seite 28) verändern?

D.h. ich kann nicht frei entscheiden, welche Controller für bestimmte Artikulationen herangezogen werden soll?
Das ist alles im voraus festgelegt worden?

Warum schreibst du dann oben: "Du kannst wählen, welcher Controller diesen Parameter wählt."?
 
Eine Registration pro Song? Also unter Umständen viele Splits etc? Da könnte ich mir gar nicht merken wo ich auf der Klaviatur was drauf habe :)

Ich spiele mit meiner Band ein begrenztes Programm mit bis zu 40 Songs. Ich verwende SetlistMaker auf einem iPad um über Midibefehle die entsprechende Registration aufzurufen und habe pro Song auch ein PDF Dokument wo ich mir bestimmte wichtige Angaben (welcher Kontroller, wann, ob Modulation im Song, bestimmte Akkorde, Breaks, etc.) notiert habe. Nach etlichen Auftritten merkt man sich alles und kommt ohne Merkzettel aus.

Wenn ich innerhalb eines Songs unterschiedliche Sounds benötige (aus dem JP) programmiere ich mir für jeden Sound eine Registration und rufe diese bei Bedarf ab.

Mache ich im Grunde auch so, aber aus Angst, die 256 Stellen zu schnell zu verbrauchen, benutze ich oft die Toneblend Funktion bei den Livesets um verschiedene Sounds für verschiedene Songstellen zu wählen.
Im Liveset habe ich ja bis zu 4 Parts. Da stelle ich z.B. ein das die Parts 1 und 2 sofort klingen wenn man eine Registration auswählt, und bei Part 3 und 4 ist die Lautstärke auf Null. Mit der Toneblend Funktion kann man die Lautstärke mit einem Kontroller verändern. Da stelle ich dann z.B. den Endwert bei Part 1 und 2 auf Null, und denn Endwert von Part 3 und 4 auf die gewünschte Lautstärke. Diesem ordne ich nun einen Kontroller zu, z.B. den Taster S1 und wenn ich innerhalb derselben Registrierung S1 drücke, habe ich jeweils ganz andere Sounds oder sogar Splitpunkte (innerhalb desselben Livesets) für verschiedene Songteile.

@fmw

aber ich kann nicht den "Growl Sense" einer Harmonica, der auf CC18 eingestellt ist (Parameter-Handbuch, Seite 28)
und die "Strum Speed" einer Gitarre, die auf CC17 eingestellt ist, (Parameter-Handbuch, Seite 28) verändern?

Wenn ich Kontroller sage, dann meine ich die vorhandenen physischen Kontroller wie Taster, Fußschalter, Joystick oder D-Beam.

Also, wenn du innerhalb einer Registration programmiert hast, das der Kontroller D-Beam den Parameter CC18 kontrolliert, dann wirst du mit dem D-Beam "Growlsense" einer Harmonica steuern können. Wenn du jetzt innerhalb derselben Registration mit den bunten Tasten eine Gitarre aufrufst, dann kannst du mit dem D-Beam logischerweise nicht mehr "Strum Speed" kontrolieren, weil Strum Speed über CC17 kontrolliert wird.

D.h. ich kann nicht frei entscheiden, welche Controller für bestimmte Artikulationen herangezogen werden soll?
Das ist alles im voraus festgelegt worden?

Roland hat festgelegt, welcher Midi Parameter eine bestimmte Artikulation steuert. Also, es ist festgelegt was CC16, CC17, CC18 usw. machen.
Noch einmal, wenn ich Kontroller schreibe, meine ich einen physischen Kontroller. Kontroller und Control Change Midi Daten sind nicht ein und dasselbe.

Warum schreibst du dann oben: "Du kannst wählen, welcher Controller diesen Parameter wählt."?

Weil ich nicht Control Change Midi Daten wie CC81 meine, sondern Kontroller wie Joystick oder S1/2 Taster. Du kannst wählen ob du z.B. GrowlSense mit den S1/2 Tastern oder mit dem D-Beam steuern willst.

Hier noch einmal ein Beispiel mit konkreten Angaben aus dem Parameter Handbuch (benutze die englische Version):

Auf Seite 82 des Parameter Handbuches kannst du lesen, das bei Strings der Fall (ein Slide Down Effekt) durch den Parameter CC83 hervorgerufen wird. Strings : Fall = CC83
Nun programmierst du einen (physischen) Kontroller der bei den Streichern diese Fall Artikulation triggert: z.B. das D-Beam.

Nun willst du auch eine Trompete innerhalb derselben Registration benutzen und möchtest auch die Fall Artikulation triggern. Wenn du im Parameter Handbuch nachschaust (auch S. 82), dann liest du dort, das die Trompete für den Fall Efekt CC81 benutzt!
Trumpet : Fall = CC81

Innerhalb deiner Registration kannst du jetzt nicht mehr den Fall Effekt bei der Trompete mit D-Beam kontrollieren, denn dem D-Beam hast du schon den CC83 Parameter zugeordnet. Jetzt musst du einen neuen physischen Kontroller wählen. Vielleicht den Taster S1 oberhalb des Joysticks.

Ich hoffe dass das jetzt klarer ist: Physische Kontroller sind vom User wählbar, man kann aber nicht selbst entscheiden, ob z.B. GrowlSense oder Fall durch Parameter CC81 oder 77 getriggert wird. Die Zuordnung der Control Change Parameter ist ab Factory fix eingestellt.
 
Sounddesign am Kronos mache ich über den Editor auf einem 40" LED-Fernseher, das geht recht komfortabel :) Ja, der Lüfter ist laut, allerdings stört das nicht beim Spielen, beim Aufnehmen im Studio des Mikrofons ist das nervig, dass der Kronos gut zu hören ist. Der Fantom G8 war auch mein Baby, ich spüre den Schmerz im Rücken aber noch heute... ;-)
Ich warte auch sehnsüchtig auf einen würdigen (!) Nachfolger. Der Jupiter 80 entpuppt sich aber immer mehr als das Gerät, dass ich nie hatte - ein Allrounder für die Bühne, der gut klingt und einfach zu bedienen ist.


EDIT: kann mir einer sagen, wie ich meine Lieblingssounds einer Kategorie als Favoriten definieren kann ohne extra ein Live-Set dafür zu machen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hoffe dass das jetzt klarer ist: Physische Kontroller sind vom User wählbar, man kann aber nicht selbst entscheiden, ob z.B. GrowlSense oder Fall durch Parameter CC81 oder 77 getriggert wird. Die Zuordnung der Control Change Parameter ist ab Factory fix eingestellt.

hallo mojkarma,

vielen dank für deine Geduld mit mir.
Ja, jetzt ist es völlig klar, wunderbar und ausführlich erklärt.

zum Glück gibt es verschiedene Möglichkeiten, das hinzubiegen was man braucht.

- fmw
 

EDIT: kann mir einer sagen, wie ich meine Lieblingssounds einer Kategorie als Favoriten definieren kann ohne extra ein Live-Set dafür zu machen?

Ich verstehe nicht ganz, was du meinst. Eine Favoriten Funktion hat der Jp nicht. Ich versehe meine Lieblingssounds mit einem Stern am Ende und speichere sie am letzten Platz. Dann sind sie beim Erstellen einer Registration auch relativ schnell gewählt denn man scrollt ganz zum Ende hin.
 
mojkarma;6887288Ich versehe meine Lieblingssounds mit einem Stern am Ende und speichere sie am letzten Platz. Dann sind sie beim Erstellen einer Registration auch relativ schnell gewählt denn man scrollt ganz zum Ende hin.[/QUOTE schrieb:
Ich versehe die mit eine "!" am Anfang und war so doof zu glauben, dass er das alphabetisch sortiert... Deine Methode funktioniert, aber die Speicherplätze werden auf Dauer nicht reichen für alle meine Favoritensounds und deren Abwandlungen ;-) Da bleibt mir wohl nichts anderes Übrig, als die Sounds mit besagtem "!" zu markieren - soooo undenklich viele sind es meistens ja nicht. Ich habe gestern mal angefangen, die Sounds mal ausführlich durchzuhören - bin bei den Jupiter Brass hängengeblieben und dabei sind mir Brass Sounds ins Ohr gesprungen, die in Kombination mit den Brass Ensemble Sound richtig gut klingen. So macht das echt Spass. Aber auch die Jupiter-Brass Sounds selber sind unerreicht warm und fett. Am Anfang war ich echt skeptisch, ob ich mit dem Teil warm werde - mittlerweile bin ich Feuer und Flamme!

EDIT: Ich werde mal ein Backup meiner Live-Sets auf USB ziehen und dann mal alle Initialisieren und mir meine Spaßsounds im Live-Set basteln, das sind 256 Stück und dürfte erst mal reichen. zusätzlich dazu bekomme ich ja dann auch die power aller Sektionen, wenn ich die brauchen sollte
 
Jetzt habe ich ein Problem: Ich arbeite ja mit dem Song Player zum Abspielen von MP3-Backings - 95% aller Files (die ich alle in iTunes im gleichen Format umgewandelt habe) laufen, bei drei Stück aber kommt "inkorrect file"

Als ich heute dann einen weiteren Ordner auf meinem Stick kopiert habe, liest der keine einzige der Dateien (MP3 256KBit) - habt ihr das schon mal gehabt?
 
Das hatte ich auch schon mal, lag, soweit ich mich erinnere, an der Formatierung des Sticks. Scheinbar reagiert der JP recht empfindlich auf die Formatierung.
 
Die Sticke sind aber direkt mit dem Jupiter formatiert. Habe jetzt mal als WAVE konvertiert, das geht problemlos.
 
Ich spiele auch für meine Band Backing Tracks vom usb Stick aus. Ich bekomme die Tracks immer in .wav und belasse es auch dabei um sicher zu gehen, dass nichts wegkomprimiert wird. Bis jetzt hatte ich keine Probleme damit.
 
Die Sängerin und ich nutzen halt eine Cloud-Lösung, da sind Wave Dateien nicht so der Hit. Interessant ist halt, dass es drei Stück nur sind von zig. Aber dramatisch isses auch nicht - wird schon gehen. ich spielen noch ein bisschen rum, speichere die nicht laufenden Files mal neu ab mit Cubase und berichte dann.
 
Moin - nur mal kurz zwischendurch - die Libarian Software für den JP ist schon ein Stück weiter

http://forum.renoise.com/index.php?/topic/40698-new-tool-30-jupiter-80-librarian/

Der Kollege ist da nebenbei dran, deshalb dauert das wohl etwas länger. Aber es kommt Hoffnung für alle JP User auf :)
Leider handelt es sich wohl um eine reine Windows Version, Mac User gucken wohl in die Röhre.

Danke für den Tipp. Das mit dem Mac ist kein Problem - als Mac User kann ich problemlos Windows-Programme nutzen, umgekehrt wäre es ein Problem.
 
Die Sängerin und ich nutzen halt eine Cloud-Lösung, da sind Wave Dateien nicht so der Hit. Interessant ist halt, dass es drei Stück nur sind von zig. Aber dramatisch isses auch nicht - wird schon gehen. ich spielen noch ein bisschen rum, speichere die nicht laufenden Files mal neu ab mit Cubase und berichte dann.

Problem gelöst: MP3 in Logic neu via Mixdown erstellt, läuft jetzt einwandfrei.
 
Ich bin neu hier und habe seit kurzem den Jupiter 80. Die Ähnlichkeit der Organisation der Sounds mit dem D 70 wurde schon erwähnt :), was ich aber vermisse beim Jupiter 80, ist die Möglichkeit, das angewählte Liveset inklusive der geänderten Tones als SysEx-Dump mit einem Sequenzer-Programm aufzuzeichnen. Auf diese Weise hatte man immer die gewünschten Einstellungen für den jeweiligen Song parat und musste nicht erst groß auf die Suche gehen (zumal man beim D 70 nicht die Möglichkeit hatte Tones zu ändern, ohne bestehende zu überschreiben). Habe ich irgendetwas übersehen oder gibt es wirklich nicht die Möglichkeit, einzelne Livesets als SysEx-Dump aufzuzeichnen?
 
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Hi - ich habe den JP50, aber das sollte das gleiche sein - Handbuch Seite 72 - ist es das was du suchst?
 
Das ist nicht das Gleiche. Bei dem SysEx-Dump wurde keine Datei erzeugt, sondern die Daten wurden mit dem Sequenzer in dem aktuellen Song aufgezeichnet. Die hexadezimalen Werte hat man dann im Listen-Editor verfolgen können. Diese Lösung fand ich persönlich sehr bequem und praktisch.
 

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