Hier ist ja schon lange nichts mehr los...dann will ich mal meine Eindrücke vom Origin 50H beisteuern.
Ich habe mir gedacht, dass ein
Marshall als Ergänzung zu den Hughes & Kettner,
Engl, Orange und Blackstar, die ich bis jetzt hatte oder noch habe, auch nett sein könnte. Und dann ohne große Erwartungen günstig einen gebrauchten Origin 50H geschossen.
Erster Eindruck: kompakt, handlich, macht einen ordentlichen Eindruck. Frontblende wohl etwas dünnes Material, das verzieht sich dort, wo die Kippschalter eingeschraubt sind, etwas. A propos Kippschalter: kein Stand-by!? Ok, dann brauchts den wohl nicht. Fussschalter soll dabei gewesen sein - fehlt hier, erstmal egal.
Eingeschaltet, leichtes Brummen aus den LS - das kenne ich von anderen Amps nicht. Aber dann doch schnell einen guten clean-Sound gefunden. Mehr als AC/DC ist allerdings auch mit Gain am Anschlag nicht wirklich drin. Dann also clean eingestellt und der Rest kommt vom Pedal-Board. Und was soll ich sagen? Der kleine Marshall ist im Moment mein bevorzugter Amp im Proberaum und auf der Bühne. Hatte noch keinen, der sich so gut mit Pedalen verträgt! Box meiner Wahl ist eine Engl 412 mit V30.
Da er noch nicht den Aufkleber an den Lautsprecherausgängen hat, ist es wohl ein frühes Modell. Also mal reingucken: Chassis ausgebaut und Marshall-gelabelte JJ-Röhren vorgefunden; Bias war noch passend eingestellt. Der Aufbau natürlich auf Platine, aber sauber ausgeführt. Ordentliche Standard-Bauteile, Röhrensockel am Chassis verschraubt, keine Flachbandhabel-Plastiksteckerorgie, kein "PC mit Röhren". Das sieht in manchem deutlich teurerem Amp weniger vertrauenserweckend aus und ich kann die mitunter anzutreffenden Vorurteile über den "Billig-Marshall aus Vietnam" hier tatsächlich nicht nachvollziehen.
Mein Fazit: wer eine günstige 1-Kanal-Vollröhren-Pedalplattform in ansprechder Optik mit mehr als allzeit ausreichender Leistung zum kleinen Kurs sucht, sollte hier ruhig mal ein Tänzchen wagen!