Diezel VH4 und Paul - Endstufenverzerrung?!

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Saitenhexer0711
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Hallo zusammen,

wie viele von euch wissen, bin ich seit Kurzem stolzer Besitzer eines Diezel Paul, nachdem mein VH4 rund zwei Jahrzehnte treue Dienste geleistet hat und mittlerweile für Zuhause „etwas“ überdimensioniert ist.

Die Frage ist sehr spezifisch, vielleicht weiß dennoch jemand Rat.

Bezüglich einer möglichen Endstufenverzerrung steht Folgendes in den Bedienungsanleitungen (heute erstmalig gelesen):

VH4:
„Der MASTER VOLUME regelt die Endlautstärke der Endstufe. Der Regler ist dabei so ausgelegt, daß die Endstufe bei Stellung „1 Uhr" bereits maximale Lautstärke bringt. Dreht man den Volume Regler über diesen Punkt hinaus, dann beginnt die Endstufe zu übersteuern. Nein, der Amp ist nicht kaputt! Ein Effekt, den sich manche hartgesottene Vintage Freaks unbedingt wünschen. Aufgrund des ohnehin überdimensionierten Distortion - Spektrums der Vorstufen halten wir die Methode der Endstufenverzerrung für weniger wichtig...dennoch bietet der VH4 diese Möglichkeit an, auch weil sich die Klangfarbe ändert. Die Geschmäcker sind und bleiben halt verschieden.“



Paul:
„Der Master Volume Regler regeln die Lautstärke der Endstufe. Über den Presence Regler werden Höhenanteile der Endstufe eingestellt. Beim Einstellen dieses Reglers sollte man sich im akustischen Abstrahlbereich des Lautsprechers befinden. Deep ist der Bassregler der Endstufe, gute Bässe setzen eine gute Box voraus!“

Interessant! Ich ging davon aus, der VH4 würde überhaupt keine Endstufenverzerrung bieten.
Die Beschreibung ist indessen etwas kryptisch: Master Volume hat bei „1 Uhr“ die maximale Lautstärke erreicht… Dreht man „Volume über diesen Punkt hinaus, beginnt die Endstufe zu übersteuern.“
Hier ist wohl zweimalig der „Master Volume“ Regler gemeint.

Nun stellt sich die große Frage, ob der Paul das ebenfalls kann.

Um keinen Ärger mit meiner Partnerin zu riskieren, ist es keine Option, dies auszuprobieren.

Dankeschön im Voraus!
 
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Hi @Saitenhexer0711

Ich ging davon aus, der VH4 würde überhaupt keine Endstufenverzerrung bieten.
In der Regel bietet jeder Röhrenamp die Endstufenzerre, auch "Heavy" Amps. Die Aussage lautet öfters eher so: "für Heavy Metal möchte man keine Endstufenzerre (sondern die der Vorstufe), deswegen brauchst du viel Watts, damit du laut bist und die Endstufe trotzdem nicht auf Maximum aufdrehen musst.", oder so ähnlich. Das ist oft der Wunsch, weil die Endstufenzerre eher fett ist, und nicht so "tight".

Nun stellt sich die große Frage, ob der Paul das ebenfalls kann.
Kenner werden sich melden, aber ich gehe schwer davon aus, dass er das kann. Aber die Frage ist, ob man trotz "nur" 50 Watt in den Genuss kommt: könnte, je nach Aufbau des Amps, höllisch laut sein.

Um keinen Ärger mit meiner Partnerin zu riskieren, ist es keine Option, dies auszuprobieren.
Vielleicht, wenn sie einkaufen ist? Und nur ganz kurz, bevor die Nachbarn die Quelle des Lärms lokalisiert haben? :evil:

Gruß
P.
 
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Paul, Hagen und D-Moll sind nicht so gebaut, dass sie Endstufenzerre brauchen. Der VH4 ist ein älteres Semester und braucht noch deutlich mehr Lautstärke.
Ganz nebenbei klingt Endstufenzerre nicht umbedingt gut. Ich würde es eher so beschreiben, dass diese "kaputt" klingt. Gesucht wird eher der Sweetspot zwischen Amp fängt an "musikalisch" zu werden und Endstufenzerre.
Wenn der Amp in die Endstufenzerre geht, brechen als erstes die Bässe ein, alles wird verwaschen und undefiniert, daher werden auch immer als erstes die Bässe aufgeräumt, damit die anderen Frequenzen mehr Leistung zur Verfügung haben.
Die drei Amps machen klanglich das was du willst in den Kanälen mit Gain und Volume. Die Endstufe selber (Master) muss und soll gar nicht volle lotte arbeiten. Ich kann dir nicht die Uhr-Stellung sagen, aber ab ca. 85dB fangen die Amps "singen" an. Deutlich leiser als andere Amps.
 
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Wie oben schon geschrieben wurde ist Endstufenzerre - gerade bei Amps, die dazu gemacht sind ihre Zerre aus der Vorstufe zu holen - nicht unbedingt erstrebenswert. Es gibt Amps, wie z. B. die Trainwrecks, die darauf ausgelegt sind mit einer aufgerissenen Endstufe gespielt zu werden. Hier klingt es auch fantastisch. Es geht aber auch hier eher noch um das Spielgefühl als den Ton; der ist auch vorher schon da.
Bei allen Amps, die nicht dafür gemacht wurden, klang es bei meinen Tests (mit einer Fryette Powerstation) nicht gut.
 
Der Diezel Schmidt mit seinem Vintage-Charakter und der 30W class A Endstufe war ein Amp bei dem das baldige Einsetzen der Endstufensättigung durchaus erwünscht und charmant war - Eben genau diesen Sound möchte der geneigte vh4-Spieler in der Regel nicht. Oder gar der Herbert - die 180 W sollen möglichst sicherstellen dass genügend Headroom da ist..
 
Laut eines Beitrags in einem anderen Forum soll bei Diezel Amps im Allgemeinen ein niedrigeres Master Volume und höheres (Kanal-)Volume zu einem dichteren/strafferen und klareren sowie komprimierteren Sound führen, während ein höheres Master Volume und niedrigeres (Kanal-)Volume einen höhenärmeren, dynamischeren und weniger komprimierteren Klang mit sich bringt.
Ob das wirklich merkbar zutrifft, sei mal dahingestellt.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Die Endstufe selber (Master) muss und soll gar nicht volle lotte arbeiten. Ich kann dir nicht die Uhr-Stellung sagen, aber ab ca. 85dB fangen die Amps "singen" an. Deutlich leiser als andere Amps.
Ist das tatsächlich ein lautstärkeabhängiges Phänomen oder hat es doch mit einer bestimmten „Mindeststellung“ von Master Volume und/oder Volume zu tun?
 
Ist das tatsächlich ein lautstärkeabhängiges Phänomen oder hat es doch mit einer bestimmten „Mindeststellung“ von Master Volume und/oder Volume zu tun?
Ich bin mir nicht ganz sicher was du meinst.
Was ich unter lautstärkeabhängiges Phänomen verstehe ist, dass lauter immer besser ist ... und das meine ich nicht.
Die meisten Amps haben bei jedem Regler einen Sweetspot wo sie am besten klingen. Volume meist sogar 2. Der erste Punkt wo sie "aufwachen" und deutlich warnehmbar nochmal besser klingen und dann noch einen Sweetspot. Stichwort für Youtube wäre "Amp Dial In"
Hagen, D-Moll und Paul klingen selbst sehr leise gut aber auch die legen wenn der Amp arbeiten muss im Ton und Verhalten zu, sie haben aber diesen Punkt wo sie aufwachen sehr früh. Der VH4 muss da schon deutlich lauter gestellt werden.
Weiter mag ich hier aber nicht beschreiben sondern rate dir: Probier selber mit dem Verstärker rum und probier genau das was du schreibst selber. Die Diezel wandeln sich ziemlich stark in Klang und Verhalten wenn man an den Knöpfchen spielt und die Kanäle sind alle im Verhalten und Klang ein bissl anders.
 

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