DIY-Projektdokumentation: Mesa/Boogie Dual Rectifier

  • Ersteller Clipfishcarsten
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Hey :).

Das Sample stammt tatsächlich noch aus dem Versuch mit EL34s wo ich die Bypass-Cs am Amp ausgelötet hatte wegen der Oszillation. Mit dem Setup klang der Amp recht straff und höhenreich (vgl. mit dem Sample das ich danach aufgenommen hatte). Am Torpedo gab das aber wohl nen guten Gesamtsound.

Was dranhing war meine PRS CU24 mit Ahornhals und 85/15 Pickups, die klingt tatsächlich von sich aus relativ präsent. Habe auch auf meiner Fame Forum 85/15 Pickups nachgerüstet weil ich die mal zu nem guten Kurs auf Reverb gefunden habe, kann die Pickups für jede LP-Style-Gitarre nur empfehlen weil sie etwas schlanker und weniger mittenlastig als z.B. ein Duncan JB klingen, aber einen schönen "Grind" grade für Metal haben.
 
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Vielen Dank für die Info!
Für mich persönlich ist das DER Sound, also zumindest einer von DEN Sounds, wirklich Mega gut! :D

Der MESA Badlander kommt Werksseitig auch mit EL34 Röhren, mal sehen, war bis vor kurzem absolut kein Fan vom
typischen "Rectifier" Sound, aber der Badlander hat mich irgendwie neugierig gemacht, eventuell bekommt man damit einen ähnlichen Sound wie in deinem Beispiel hin.

Ich frage mal vorsichtig, hast du vor das ganze eventuell mal kommerziell zu machen?
 
Eine witzige Überlegung wäre es schon, aber das würde voraussetzen, dass ich das PCB von Grund auf neu designe und die Switching Matrix komplett durch die Relaisschaltung auf dem Board ersetze. So wie ich das Gerät aktuell aufgebaut habe ist es ja eher ein "proof of concept" und lässt sich kaum bis gar nicht ordentlich verkaufen, weil auch der Aufbauaufwand mit den Relais "on top" deutlich größer ist als mit den Optokopplern. Hat schon seine Gründe warum die ganzen "build to order"-Schmieden aka TAD/Linnemann und co. überwiegend klassische, einfach aufgebaute Amps verkaufen :redface:. Bei moderneren "handmade" Amps (z.B. Driftwood) wird es da schnell deutlich teurer. Bevor ich keine gangbare Platine dafür habe könnte ich also den Amp auch bei Interesse leider kein zweites Mal so bauen :).

Bin aktuell tatsächlich doch noch am Tüfteln, da ich den Amp mal an einer richtigen 2x12 ausprobiert habe und - kein Plan ob es jetzt nur an der Box lag - in puncto Tightness wohl etwas übertrieben hab. Der Clean-Kanal ist umwerfend und gefühlt fast besser als beim Triple, aber dem Drive-Kanal fehlte richtig der "Oomph" und relativ höhenlastig/schrill war er auch. Das ist natürlich immer etwas schwierig wenn man die Gegebenheiten nur über eine (wenn auch gute) Loadbox testen kann.

Ich werde jetzt noch mal vorsichtig an ein paar anderen Stellen experimentieren um dem Amp doch noch ein wenig Bass einzuschenken ohne diesen "übertriebenen" Sound wieder zu bekommen. Aktuell hab ich ein relativ gutes Setup gefunden dass ich bei Gelegenheit nochmal an der Box versuchen werde:

- Koppel-C der zweiten Stufe von 2.2 auf 10nF hoch (hatte sogar noch nen uralten Mustard 10000pF/400V hier aus ner Ausschlachtung) ---> 2n2 in der ersten Stufe fängt bereits gut Bass ab.
- Slope-Widerstand im Red Channel Tonestack von 47k runter auf 39k. Kleinerer Slope-Widerstand ---> mehr Bass/Tiefmitten je nach Poti-Stellung. Hier muss ich mal schauen wann es zu viel wird, denn so spät noch den Bass anzuheben könnte doch etwas boomy werden an der richtigen Box.
- Alle Gainstages normal mit 1uF gebypasst.
- Die Treble-Peaking-Schaltung nach V1a etwas angepasst. Hab den 2n2 mal durch einen 470pF ersetzt. Das verschlankt den Bass nach der ersten Stufe weiter und senkt auch den Signalpegel insgesamt, wodurch der Amp wiederum weniger Gain hat. Das ist leider immer ein bisschen ein Limbo zwischen Sound mit TS/Sound ohne TS.

Als Erklärung für die Schaltung nach V1a: Hier wird ja der 82pF/2M2-Schaltung (starker Highpass) ein 2.2nF/680k parallel geschaltet in den Overdrive-Modi, was hier einer weniger starken Filterung und weniger Gain entspricht. Eine der Umschaltungen im Signalpfad um den Cleansound auch clean zu bekommen. Meine Änderung lässt die Schaltung weiter richtung Clean-Kanal laufen (auch im OD), wodurch ich im Nachhinein den Bass mehr anheben kann ...das ist zumindest der Plan.
 
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Also ich persönlich bin eher Fan von simplen Amps, am besten ein Kanal dann aber wirklich
100% „tone“. Bei Amps mit mehr Kanälen denke ich immer das diese versuchen zu viel abzudecken und dann zwar viel können aber nichts so wirklich gut.

Die Mods von Hermansson finde ich beispielsweise sagenhaft, definitiv mein Traum Sound!

Falls du mal so etwas wie einen „Basic“
Amp bauen würdest wäre ich definitiv interessiert der erste Kunde für deine Custom Amps zu werden!
 
Schau mal bei meinen Threads, letztes Jahr hab ich einen Ceriatone Yeti (Hot Rodded SLP) gebaut (Sound-Samples sind auch dabei). Meinst du sowas mit Hermansson-Style-Amps?
 
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Ich hätte grundlegend Lust, eine PCB für den Amp so wie du ihn aufgebaut hast fertig zu machen. Ansonsten würde ich mir nämlich bald den Dual Rec kaufen ^^
 
Was für eine Box (IR) nutzt Du denn am Torpedo? Bin hier fleißig am experimentieren mit meinem Captor X und habe bislang für meinen Mesa Rev F noch keine für mich gut klingende IR gefunden. Deine kommen aber nah dran.
 
Was für eine Box (IR) nutzt Du denn am Torpedo? Bin hier fleißig am experimentieren mit meinem Captor X und habe bislang für meinen Mesa Rev F noch keine für mich gut klingende IR gefunden. Deine kommen aber nah dran.

Ich nutze dafür eigentlich die gleiche IR auf der ich schon seit Jahren hängen geblieben bin - einfach weil sie im AB-Vergleich und auch für Live-Sound irgendwie immer alles was ich sonst habe (Redwirez und co) abgezogen hat:

Die "spreshigh" von CatharsisIR (Gabs mal umsonst online, kann ich ansonsten auch gerne per PN schicken). Ist glaube ich ein Bogner Uberkab mit dem "Fredman"-Mikro-Placement stereo aufgenommen, also zwei SM57 im 45°-Winkel. Manchmal nutze ich noch irgendwelche IR-Kombis aus ner Royer R121 und nem SM57, aber alles was hier in dem Thread gelandet ist, ist die Catharsis IR :).
 
Hi Leute :). Hab nach ein paar Korrekturen den Amp nu soweit zusammengeschraubt und er läuft seit einigen Wochen bei mir zuhause sowie testweise im leeren Proberaum. Bisher anstandslos (y), auch wenn ich evtl. noch den Innenraum des Verstärkers etwas mit Alufolie auskleiden werden muss, der Netztrafo brummt schon ziemlich rein wenn man nah dran ist und kurz mal was einstellen will.

Wie immer hab ich mal ein paar aktuelle Samples dabei. Der Amp gefällt mir jetzt ziemlich gut da er relativ wenig "Fizz" hat aber trotzdem schön präsent und nicht dumpf klingt. Ich glaube den einzigen Mod, den ich noch eventuell ausprobieren würde, wäre das Netzteil auf Triple Rec Specs zu modden, also 4x 220uF statt 2 zu verwenden. Das geht etwas mehr in die Größenordnung die z.B. ein SLO fährt, und den Sound meines Triples mag ich eigentlich speziell für diese Unnachgiebigkeit. Der Dual Rec fühlt sich da an der Gitarre ein klein wenig mehr spongy an, aber auch nicht so sehr als dass es stören würde.

Finde bei den beiden Samples hört man ganz gut, dass der Amp besser "aus dem Quark" kommt wie die sehr auf Metal getrimmten, neueren Dreikanaler. Der Red-Kanal ohne Boost ist da bisschen wie ein SLO mit paar mehr Pfunden auf den Rippen :LOL::



Modern mit Boost hat schön viel Attack jetzt ohne überdreht zu klingen - zudem hab ich gemerkt dass meine Drop C#-Gitarre unbedingt mal neue Saiten braucht :igitt:.



Und zuletzt noch ein Bild vom fertigen Amp...brauche jetzt nur noch ein eigenes Logo :engel:.

20210304_184005[1].jpg
 
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Nummer droi klingt goil. Da bekomme ich dasselbe doofe Grinsen wie wenn ich beim Life Of Agony-Konzert vor Joeys Mesa stehe und er losgrooved.
 

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