[Effekt] Boss RC-600 Loop Station

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FixHD
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Ein außergewöhnlicher Bodentreter-Looper

"Entdecke den RC-600 – den modernsten Looper der Welt. Mit ihrer erweiterten Bedienung und zahlreichen anpassbaren Funktionen führt die wegweisende Loop Station im Bodentreter-Format Gitarristen, Singer-Songwriter, Multiinstrumentalisten und andere Looping-Musiker in eine neue Ära kreativer Leistungsfähigkeit. Halte mehrere Mikrofone und Instrumente in hochwertigem Sound in 32-Bit auf sechs Stereo-Tracks fest und behalte jederzeit die Kontrolle. Hierfür sorgen neun frei zuweisbare Fußtaster sowie die umfangreichen externen Steuerungsoptionen. Und das ist erst der Anfang. Bearbeite den Sound deiner Loops mit der riesigen Effektauswahl, erhöhe den Groove mit den integrierten Rhythmen, route Audiosignale nach Belieben auf die drei Stereoausgänge, integriere deine DAW über USB und vieles mehr."



Das sind zumindest die Worte, mit denen der Hersteller "Boss" seine neue Flaggschiff-Loop Station auf deren Website ankündigt. Ob das wirklich alles so toll ist, wie es da geschrieben steht, versuche ich in diesem Review zu erläutern. Und wer es vielleicht immer noch nicht mitbekommen hat, um was es geht, hier ein Bild von dem netten Teil.

rc-600_main_gal.jpg



Technische Daten

Direkt zu Anfang mal eine kurze Übersicht der (meiner Meinung nach) wichtigsten Eckdaten zum RC-600. Wer sich für weitere Daten interessier, der kann gerne "hier" nachsehen.
  • Größe und Gewicht:
    • Breite: 43,5 cm
    • Tiefe: 16,3 cm
    • Höhe: 6,6 cm
    • Gewicht: 2,4 kg
  • Sampling Frequency: 44,1 kHz
  • AD/DA-Wandlung und Processing: 32 Bit
  • Tracks: 6
  • Datei-Format: WAV
  • Max. Aufnahme-Zeit: ~1,5 h (für 1 Track) und ~13 h (über alle Speicher-Bänke hinweg)
  • Effekte: 49 Input FX / 53 Track FX / 2 Master FX
  • Speicher-Bänke: 99
  • Input/Output:
    • Input: 2x Mic In (XLR) / 4x Klinke In ("Inst 1 L/R" und "Inst 2 L/R")
    • Output: 6x Klinke Out ("Main L/R", "Sub 1 L/R" und "Sub 2 L/R") / 1x Phones Out (Stereo)
    • Sonstige Anschlüsse: 2x TRS (für jeweils 2 externe Fußschalter oder 1 Expression Pedal) / USB Typ B / MIDI In & Out / DC In
So, genug des technischen Gefasels, jetzt wird's interessant!



Ein neuer Looper wurde angekündigt - gut oder schlecht?

Wie Barney Stinson aus How I Met Your Mother zu sagen pflegt: "Neu ist immer besser." Ja, theoretisch mag das sein, da neue Technologien und dadurch neue Möglichkeiten generell zuerst immer das Interesse wecken - aber wie sieht das hier aus?
Ich persönlich war sehr davon angetan, dass (endlich) mal ein neuer Looper auf den Markt kommt. Natürlich gibt es zahlreiche und auch wirklich gute Looper, die sich entweder seit mehreren Jahren bewährt haben (z.B. Boss RC-300/RC-505) oder durch deren Optik und Routing-Möglichkeiten überzeugen können (z.B. Headrush Looperboard). Da aber wie gesagt der Boss RC-300 seit ich glaube inzwischen 10 Jahren auf dem Markt ist und ich speziell einen Looper für das Pedalboard bzw. generell den Boden gesucht hatte (und deswegen der RC-505 rausgefallen ist), war meine Freude natürlich dementsprechend groß, dass es in der Hinsicht "Nachwuchs" gab. Das eben erwähnte Headrush Looperboard ist an sich auch wirklich gut, aber leider hatte der Looper mich alleine schon aufgrund der Platzierung der Fußschalter der einzelnen Tracks von Anfang an nicht richtig mitziehen können. Auch diverse Looping-Apps für's iPad in Verbindung mit einem MIDI-Fußschalter hatte ich bereits ausprobiert und das hat auch (je nach App) mit der Programmierung und Anpassung an meine Bedürfnisse super funktioniert, aber der Auf- und Abbau dafür war dann doch auf Dauer (da nicht fest installiert/angeschlossen) immer etwas nervig und da wusste ich auch nicht, ob ich das so wirklich mit auf die Bühne nehmen würde. Naja.. zurück zum "Boss".

Das Video, welches zur Ankündigung Mitte Oktober letzten Jahres auf YouTube hochgeladen wurde, hatte mich direkt gepackt. Wieso?
  • Wirklich sehr kompakter Looper
  • Extrem viele Anschlüsse für diverse Instrumente/Mikros
  • Möglichkeit für externe Fußschalter (die bspw. am anderen Ende der Bühne platziert werden können)
  • Dank der LEDs sehr deutlich erkennbar, welche Tracks gerade abspielen, aufnehmen, overdubben, gestoppt oder leer sind
Mein erster Gedanke dazu: Alles klar, das Ding wird bestellt!

(Falls jemand wissen möchte, um welches Video es sich handelt: "das hier")



Bestellung... warten, noch länger warten... erster Eindruck

Diejenigen unter Euch, die sich eins der anfangs sehr diskutierten und heißbegehrten "Quad Cortex" von Neural DSP vorbestellt hatten, kennen das Gefühl sehr gut. Man bestellt sich ein neues Teil, will es am liebsten direkt haben und ausprobieren, aber es ist nur eine VORbestellung und man muss darauf warten... und warten... und warten. Zum Glück war es beim neuen Looper nicht so extrem lang wie beim Quad Cortex, das heißt die Freude ist aufgrund der Wartezeit nicht zur Neige gegangen. Dann kam die gute Nachricht: Der Gitarrenladen meines Vertrauens war einer der ersten, die den Looper bestellt hatten, das heißt theoretisch sollten die dann auch als einer der ersten das Teil bekommen. Aus ursprünglich Ende Dezember wurde dann Mitte Januar und anschließend Ende Januar und als es dann soweit war und ich an dem Tag den Looper direkt abholen wollte bekam ich die freudige Nachricht einer Infizierung mit dem tollen Virus, dessen Name nicht genannt wird. Toll... noch länger warten...

Alles klar, eine Woche später. Zum Laden gefahren, das Teil abgeholt, nach Hause gefahren, ausgepackt und: WOW, der ist wirklich kleiner als ich dachte (hier klicken für ein passendes Meme).
Den ersten Eindruck hat der Looper also auf jeden Fall bestanden. Der RC-600 ist wirklich top verarbeitet, hat extrem viele Anschlüsse für alle meine Bedürfnisse, individuell einstellbare Routing-Möglichkeiten und das beste: individuell anpassbare Fußschalter.

Kleiner Spoiler: Inzwischen ist der Looper auf den Tag genau seit 3 Wochen in meinem Besitz und ich muss sagen, dass ich den Kauf nicht bereue.



So viele Anschlüsse, braucht man die überhaupt?!

rc-600_rear_gal.jpg


Die Anzahl der Anschlüsse kann gleichzeitig ein Fluch und ein Segen sein. Die Inputs werde ich hierbei nicht bewertet, da ich diesbezüglich keine wirklichen Nachteile sehe. Die 6 möglichen Outputs (mit Kopfhörer-Ausgang theoretisch sogar 8) sind standardmäßig als 3 Stereo-Ausgänge (bzw. 4 mit Kopfhörer-Ausgang) eingestellt und alles läuft über alle Ausgänge. Prinzipiell kann man daher sagen, dass er auf jeden Fall sehr gut für Plug'n'Play geeignet ist, aber das ist natürlich auch nur bis zu einem gewissen Grad "spaßig". Will man also mehr Kontrolle über unterschiedliche/einzelne Tracks, dann kann man aus den 3 Stereo-Ausgängen mit wenigen "Klicks" im Menü 6 Mono-Ausgänge machen.
"Braucht man das?!" - Naja, nicht unbedingt... also... kommt drauf an, was man damit machen möchte.
Brauche ich das? - Ich persönlich finde die Möglichkeit super. Aber die vielen Möglichkeiten können gleichzeitig auch für Überforderung sorgen. (Deswegen der angesprochene "Fluch".)

Bezüglich MIDI kann ich sagen: An den Looper selbst kann natürlich auch ein MIDI-Controller angeschlossen werden, vorausgesetzt dieser würde überhaupt benötigt werden. Über MIDI lassen sich bis zu 16 unterschiedliche Funktionen festlegen. Auch die Verbindung zu einem weiteren RC-600 ist möglich, die beiden arbeiten dann im Master-Slave-System. Da ich selbst aber keinen MIDI-Controller benötige, werde ich hier auch nicht weiter darauf eingehen.

Die Routing-Optionen des Loopers sind gefühlt auch unbegrenzt, das heißt man kann wirklich jeden einzelnen Input und jeden einzelnen Track auf jeden einzelnen Output separat routen und ganz nach seinen Bedürfnissen anpassen. Natürlich kann mann auch in den Einstellungen des Loopers den jeweiligen Eingangs- und Ausgangspegel für jeden Input und Output anpassen (im Stereo-Modus sind z.B. die beiden Main-Outputs zusammengefasst, im Mono-Modus sind hier separate Regler für Links und Rechts vorhanden).



6 Tracks und frei anpassbare Fußschalter

Ob man wirklich 6 unterschiedliche Tracks zum Loopen für "normale" Songs braucht muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich persönlich muss sagen, dass ich zu Beginn auch eher etwas "überfordert" war, da die Möglichkeiten gefühlt unbegrenzt sind. Nach etwas längerer Beschäftigung und Experimentieren habe ich aber eine für mich gute Lösung gefunden. Die Lösung dafür hängt auch mit dem zweiten Punkt dieser Überschrift zusammen: den Fußschaltern.

Die Fußschalter sind wirklich komplett individuell und mit jeder Funktion, die der Looper beherrscht, belegbar. Man kann theoretisch also, wenn man möchte, auf alle 9 Fußschalter die exakt gleiche Funktion legen - man KANN, heißt natürlich nicht, dass das sinnvoll wäre. Nachdem ich von meiner anfänglichen Euphorie wieder etwas runtergekommen bin, hatte ich mich dann auch erstmal an die Programmierung der Fußschalter auf meine Bedürfnisse gemacht. Der Looper besitzt 3 verschiedene Modi (die per Fußsschalter gewechselt werden können), die standardmäßig wie folgt aufgeteilt sind:
  • Mode 1: Track 1-3 Play/Record und Stop
  • Mode 2: Track 4-6 Play/Record und Stop
  • Mode 3: Input-FX und Track-FX
Wie ich die Modi für mich angepasst habe:
  • Mode 1: "Play-Mode", d.h. auf den unteren 6 Fußschaltern liegen Track 1-6 Play/Stop
  • Mode 2: "Record-Mode", d.h. auf den unteren 6 Fußschaltern liegen Track 1-6 Record/Overdub/Play
  • Mode 3: Aktuell noch nach der Standard-Einstellung
  • Die oberen 3 Fußschalter sind standardmäßig noch geblieben:
    • "Track Select" wechselt zwischen Mode 1 und Mode 2 hin und her und bei längerem Drücken in Mode 3
    • "Undo/Redo" sollte selbsterklärend sein
    • "All Start/Stop" auch, hier hab ich lediglich noch hinzugefügt, dass bei längerem Drücken alle Tracks geleert werden und ich so wieder einen neuen Loop starten kann
Auch externe Fußschalter hab ich hinzugefügt, trotz den bereits 9 vorhandenen des Loopers. Ich habe zwei FS-7 Fußschalter ebenfalls von Boss am Looper hängen, einer steuert "Bank Up" und "Bank Down" und der andere besitzt einen separaten "All Clear"-Befehl und ein "Tap Tempo", sollte ich mit Click oder eingebauten Rhythmen spielen.

Wie sieht meine oben angesprochene Lösung des "Problems" aus:
  • Track 1: Gitarre Spur 1
  • Track 2: Gitarre Spur 2
  • Track 3: Alles (also je nach Bedarf was ich gerade benötige)
  • Track 4: Bass
  • Track 5: Drums
  • Track 6: Gesang
Wie sind die Outputs verteilt:
  • Main L/R: Instrument 1 L/R (Eingangssignal des angeschlossenen Instruments - im Regelfall die Gitarre)
  • Sub 1 L: Mikrofon Input (Eingangssignal des angeschlossenen Mikros)
  • Sub 1 R: Instrument 2 (Eingangssignal des angeschlossenen Instruments - z.B. ein Drum Sampling Pad)
  • Sub 2 L/R: Alle Loops als Stereo-Signal
Warum ich nicht mit Splittern vor dem Looper arbeite, sodass Instrument-Eingangssignal und Mikro-Eingangssignal extra laufen und ich jeden Track auf einen Ausgang routen kann?
Ganz einfach: Je mehr Kanäle der Mischer von einer Person bekommt, umso größer kann die Verwirrung werden und umso größer werden die Missverständnisse zwischen meinem Empfinden der Tracks und dem Empfinden des Mischers, wenn es darum geht, diese untereinander anzupassen. Ja, auch eine komplette Band wird nur von einer Person gemischt, aber da ich nicht immer mit dem gleichen Mischer zusammenarbeite ist es wahrscheinlich angenehmer, wenn die Eingangssignale als separate Quelle und die Loops als eine Quelle ins Mischpult gehen. (Für Vorschläge bezüglich der Sinnhaftigkeit dieser Methode bin ich gerne offen!)



Eingebaute Rhythmen und Grooves

Der RC-600 verfügt über 200 verschiedene Patterns aus unterschiedlichsten Stilen. Die Stile reichen von Rock, Pop und Acoustic über Latin und Jazz bis zu Elektro - alle davon mit jeweils vier Variationen. Auch ein Intro oder Outro und automatische Fills für nahtlose Übergänge zwischen den Loop-Abschnitten sind gar kein Problem. Das alles ist natürlich aber auch immer eine Frage der Programmierung. Sollte trotzdem nichts dabei sein, was dem persönlichen Gefallen entspricht, kann man ganz einfach mit der von Boss entwickelten "RC Rhythm Converter Software" eigene SMF-Rhythmen erstellen und via USB in den Looper importieren.

Die eingebauten/selbst erstellen Rythmen sind für das Üben Zuhause natürlich sehr gut geeignet. Für die Bühne würde ich persönlich aber selbst erstelle Loops als "Drums" bevorzugen (wie bspw. Ed Sheeran mit der Gitarre oder über ein Drum Sampling Pad).



Inspiration notwendig? -> Effekte ausprobieren

Eingebaut im Looper sind 49 Eingangs- und 53 Track-Effekte. Die Bandbreite reicht von Effekten aus der Boss-Effektbibliothek über einen Gitarre-zu-Bass-Simulator bis zu Vocal-Effekten. Wer also bspw schon die ein oder andere Boss-Stompbox besitzt, der wird sich an so manchen Sound erinnern. Die Track-Effekte hingegen beinhalten z.B. DJ-Effekte (wie Beat Scatter, Vinyl Flick, etc.) und werden erst aktiviert, sobald der Track abgespielt wird, d.h. beim Einspielen selbst ist der Effekt noch nicht zu hören. Je nachdem wie man die einzusetzen weiß, kann man so sehr interessante Shows kreieren.
Neben den Input- und Track-Effekten gibt es auch noch 2 Master-Effekte: Reverb und Compressor. Die beiden gelten natürlich dann für das gesamte System.

Bei Bedarf können 4 Eingangs- und Track-Effekte gleichzeitig genutzt und als 4er-Gruppe pro Bereich in den Bänken abgelegt und abgerufen werden. Die zugehörigen Taster lassen sich dabei wahlweise in den Toggle- oder Momentary-Betrieb versetzen.



So viele Informationen auf einmal, wie behält man da den Überblick?

Um nicht vollends den Überblick zu verlieren bzw. zumindest über eine gewisse Anzahl an Informationen während seiner Performance wissen können was abgeht, besitzt der Looper ein Display. Das Display selbst ist natürlich nicht das größte und im Vergleich zu bspw. dem Headrush Looperboard besitzt es keinen Touchscreen. Aber fairerweise muss ich auch dazusagen, dass das Display (je nach Anzeige) trotzdem noch gut erkennbar ist und man ja eigentlich während seiner Performance auf das Spielen an sich konzentriert ist und nicht die ganze Zeit nur auf das Display schaut. Soll heißen nach aktuellem Stand würde ich nicht behaupten, dass die Größe des Displays ein Nachteil ist (im Vergleich zu bspw. dem Looperboard von Headrush ist es natürlich ein anderer Gesichtspunkt). Außerdem muss man auch erwähnen, dass mit einem größeren Display auch ein größeres Gehäuse nötig wäre.

Die Anzeige im Display kann mit 7 verschiedenen Varianten dargestellt werden, um ein Echtzeit-Feedback über den aktuellen Status zu bekommen. Die Anzeigen sind wie folgt:
  • Memory Number (zeigt die aktuell ausgewählte Bank an)
  • Track Status (zeigt die verschiedenen Tracks und deren Status an)
  • Loop Tracks (zeigt während des Playbacks den Track-Status und den Fortschritt aller Loops an)
  • Loop Status (zeigt den Status der Tracks an, aber immer nur der aktuell ausgewählte)
  • Loop Level (zeigt die Lautstärke der Tracks über die Level-Meter an)
  • Input-FX (zeit den Input-FX-Status aller 4 möglichen Effekte an)
  • Track-FX (zeigt den Track-FX-Status aller 4 möglichen Effekte an)



USB-Port und DAW-Anbindung

Über den USB-Port kann man seine Computer-DAW einbinden und WAV-Loops über das Boss Tone Studio importieren bzw. exportieren. Was außerdem noch möglich ist, sind die Erstellung von Backups und Recovers (also das Laden der Backups auf den Looper) und die oben erwähnte Möglichkeit seine eigenen Rhythmus-Patterns zu erstellen. Selbstverständlich auch das Firmware-Update, welches nur mithilfe eines PCs installiert werden kann.

Da ich allerdings den Looper bisher noch nicht in meiner PC-DAW eingebunden geschweige denn den Looper überhaupt mit dem PC verbunden habe, kann ich hierzu leider nicht mehr sagen. Was höchstens vielleicht noch für den ein oder anderen interessant sein könnte (oder eben auch nicht, je nachdem): Die Verbindung läuft über ein handelsübliches USB 2.0 Kabel.



Wie findet man sich denn in den Einstellungen zurecht?

Zugegeben, die Größe des Displays bringt natürlich auch gewisse "Schwierigkeiten" bei der Menüführung mit sich. Die Menüführung an sich ist nicht die einfachste, ja, aber im Vergleich zum RC-300 bzw. RC-505 eines Kollegen von mir ist es schon wesentlich einfacher, sich dort zurechtzufinden. Das Menü ist relativ "logisch" über Unterkategorien aufgebaut und sollte man Schwierigkeiten haben, ist sowohl die Bedienungsanleitung als auch der Parameter-Guide eine gute Hilfe.

Generell würde ich aber behaupten, dass das Menü des Loopers eher dem Prinzip "set and forget" folgt. Sollte man auch jedes Mal erneut immer wieder Einstellungen im Menü ändern wollen, dann kann das aber schon etwas anstrengend auf Dauer werden.



Sonstige (hilfreiche) Funktionen

Der Looper selbst verfügt natürlich noch über ein paar weitere Funktionen, mit denen ich allerdings bisher auch noch keine direkten Erfahrungen gemacht habe. Anbei trotzdem eine Liste der Funktionen:
  • 3 verschiedene Overdub-Modi, darunter ein Modus, mit dem man den aktuellen Sound eines Loop-Tracks während des Abspielens ersetzen kann.
  • Bounce-In-Funktion, um mehrere Tracks in einem neuen Track zu vereinen.
  • Undo/Redo-Funktion mit Mark-Back-Funktion, mit der man unmittelbar zu einem vorher festgelegten Loop-Status springen kann.
  • Anpassung der Gesamtgeschwindigkeit mit oder ohne Tonhöhenanpassung.
  • Auto-Record-Funktion zuweisbar für einen Fußschalter, um diese schnell und unkompliziert aktivieren zu können.



Gibt's denn bei all dem Positiven überhaupt auch etwas schlechtes an dem Teil?

Kurze Antwort: Ja. Aber nicht unbedingt etwas, das man mit zukünftigen Software-Updates nicht beheben könnte.

Was mir persönlich an dem Looper fehlt, ist eine Funktion, bei der die Aufnahme eines zweiten Tracks erst beginnt, sobald z.B. Track 1 den Loop einmal durchlaufen hat. Aktuell kann man nur zwischen "sofort beim Tritt des Fußschalters aufnehmen" und "zum Beginn des nächsten Taktes aufnehmen" wählen. Da ich den Looper erst seit ein paar Wochen bei mir habe und noch keine Live-Erfahrung damit sammeln konnte, kann ich aber bisher nichts weiteres nennen, was mir wirklich "fehlen" würde - was natürlich rein subjektiv ist und bei anderen Personen dementsprechend anders aussehen kann.

Was bspw. bei den Effekten angepasst werden könnte (je nachdem wieviel Rechenleistung dafür verbraucht wird), ist die Tatsache, dass man "nur" jeweils 4 Effekte nutzen kann und aber 6 Tracks zur Verfügung hat. Wer aber mit externen Effekten arbeitet (wie ich, jedenfalls aktuell), den wird dieses "Problem" natürlich nicht unbedingt interessieren.



Fazit - Taugt das Teil was und für wen ist es geeignet?

Taugt das Teil was?
Auf jeden Fall! Der RC-600 ist wirklich ein klasse Looper mit sehr vielen Einstellungs-Möglichkeiten. Gerade die extreme Flexibilität und die doch relativ große Anzahl an Tracks in Kombination mit den vielen Inputs und Outputs machen den Looper zu einem wirklich genialen Teil. Nicht zu vergessen natürlich der kompakte Formfaktor.

Für wen ist er geeignet?
Die Frage zu beantworten ist ehrlich gesagt nicht ganz einfach. Prinzipiell für jeden. Aber: Hat man nicht viele verschiedene Instrumente und benötigt nicht 6 verschiedene Tracks, dann ist der RC-600 womöglich etwas zu viel des Guten. Nicht zu verachten ist hierbei natürlich auch ein relativ stolzer Preis von rund 600€ (Stand Februar 2022). Das heißt, wenn man sich den Looper anschaffen möchte, sollte man dementsprechend auch eine gewisse Ernsthaftigkeit an den Tag legen.
Ist man nur ein Hobby-Gitarrist, der Zuhause ein bisschen zu Drums etc. üben will, dann ist der RC-600 definitiv zu viel. In diesem Fall sollte man eher zu einem kleineren Looper, wie bspw. dem Boss RC-10R, greifen.



Kurzes Schlusswort von meiner Seite

Danke erstmal auf jeden Fall, wenn Du es bis hier hin geschafft und alles gelesen hast, ich hoffe es hat Dir gefallen!
Da der Looper meines Wissens nach aktuell fast überall noch auf Ankunft in den Shops wartet, wollte ich das Review so ausführlich wie möglich machen, um Dir schonmal einen ersten Eindruck vermitteln zu können. Sollte trotzdem etwas dabei sein, was noch unklar ist (oder Du andere Fragen generell hast), dann lass es mich wissen und ich gebe mein Bestes, das zufriedenstellend zu beantworten!

Natürlich interessiert mich auch Deine Meinung einerseits zum Review und andererseits zum Looper an sich, also lass mich gerne daran teilhaben und ich hoffe auf eine rege Diskussion!

Sound-Beispiele vom Looper gibt's von meiner Seite aus leider keine, da der ja prinzipiell nur dazu da ist, das Gespielte in einer Dauerschleife wiederzugeben. Also was rein kommt, kommt auch wieder raus, d.h. es würde nicht direkt der Looper bewertet werden und entsprechend dem Titel dieses Reviews wollte ich den Fokus auf dem Gerät lassen.

Ich bin auch aktuell dran, ein eigenes Pedalboard für den Looper bzw. entsprechende Auftritte mit dem Looper zusammenzustellen. Da ich aber in den nächsten Wochen noch in der Klausurenphase stecke, werde ich das auf Anfang April verschieben. Wenn das Board steht und zusammengebastelt ist, werde ich es hier auch nochmal posten und auch dazu dürfen dann sehr gerne Fragen gestellt werden/Diskussionen geführt werden, wenn Bedarf da ist.

An die Mods: Sollte das Review hier falsch sein, weil es nicht speziell um E-Gitarren geht, bitte ich darum, das entsprechend zu verschieben. Da im Looper-Teil dieses Forums keine konkrete Kategorie für Reviews ist (und auch schon andere Looper hier vorgestellt wurden), hab ich mich dem hier angeschlossen.
 
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Mal vorneweg:
Ich loope seit ca 25 Jahren (länger als es BOSS-Looper gibt) mit Echoplex Digital Pro (EDP), ElectriX Repeater, Boomerang 3 und Elektron Octatrack. Ne Ableton-Phase hatte ich auch, bin aber wieder zurück zur Hardware. Mit Kaoss-Pads hab ich´s auch probiert, aber die funzen schlecht im Sync-Betrieb. Die vielen kleinen Tretbüchsen kenn ich nicht, ich hab immer viel Wert auf Funktions-Vielfalt und MIDI-Sync gelegt.
Also, ich weiss bissl was mit Loopern geht... 😎

BOSS hat ca 10 Jahre nach den ersten Loopern angefangen auch welche zu bauen. Als Großkonzern konnten sie sich massive Werbekampagnen leisten was den kleinen Fricklern nicht möglich war und haben so schnell den Markt dominiert. Leider waren die Geräte, vor allem verglichen mit dem EDP, ein Rückschritt in Sachen Funktions-Vielfalt was die Manipulation der Loops betrifft. Das hat sich bis heute in den Köpfen der Musiker verankert, was zu Aussagen wie dieser führt:
Sound-Beispiele vom Looper gibt's von meiner Seite aus leider keine, da der ja prinzipiell nur dazu da ist, das Gespielte in einer Dauerschleife wiederzugeben.
Das ist bei weitem nicht so!
Beispiele, beide mit EDP, beim ersten Video wird manchmal ein Oktaver für die Bassline verwendet und ein Kaoss-Pad, ansonsten ist bei beiden Videos der Looper das FX-Gerät:





BOSS hat sogar eine wichtige Grundfunktion eines Loopers bis heute weg gelassen: Feedback-Regelung.
Im Prinzip ist ein Looper ja ein Delay mit 100 % Feedback. Wenn man das Feedback, zB mit einem Pedal, regelt kann man einen Loop ausklingen lassen währen man den neuen Loop einspielt (im oberen Video ab 5:00 zu sehen). Man morpht sozusagen von einem zum nächsten Loop. Man kann auch den Looper zeitweise als Delay verwenden und irgendwann den Loop wieder einfrieren.
Von vielen weiteren Funktionen die es bei den BOSSen nicht gibt will ich gar nicht schreiben, das würde den Rahmen hier sprengen. 😝

Externe Steuerung, nur 16 Funktionen steuerbar, find ich für "den modernsten Looper der Welt" extrem schwach. Warum sind nicht alle Funktionen steuerbar, wie das so ziemlich jeder Looper mit MIDI-Steuerung kann??

Ok, es gibt ein paar Sachen die ich am RC-600 sogar gut finde:
Die Anschlüsse sind echt ordentlich und ersparen vielen Leuten nen Mixer.
Wenn man unbedingt Looper, Drummy und FX in einem Gerät haben will ist er sehr praktisch. 6 Stereo-Spuren ist auch net schlecht.
Das war´s aber auch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für das super Review, @FixHD!

Zur Kritik von @AndiPaulo, das hatten wir ja im Looper-Thread schon. Ich kanns auch gut nachvollziehen, die Feedback-Funktion klingt ziemlich geil. Wäre schön wenn er das hätte. Grade beim Flaggschiff könnte man da vermutlich mehr erwarten.

Dass Boss, eine Firma die auf Masse ausgelegt ist, seinen neuen Oberklassen-Looper großspurig bewirbt, sollte aber genauso klar sein. Was sollen sie denn sagen: Unser teurer großer RC600 kann einiges gut, aber wenn ihr richtig loopen wollt, kauft euch lieber einen Looperlative. Tadaaaa!
 
Meine ewigen Klagegesänge haben halt den Grund daß inzwischen kaum noch jemand weiss was alles mit einem Looper möglich ist, außer das Wiederholungs-Dingens.
Ich find Vieles super was Leute zB beim BOSS-Beatbox-Contest so treiben. Das lebt allerdings nur von den Track-FX. Die Manipulationen am Loop selber sind völlig aus dem Fokus verschwunden.
 
Boss baut Pop-Looper für Pop-Musiker, größtenteils. Schaue ich mir die ganzen Links an, mit denen du mich schon versorgt hast, das ist keine Popmusik und damit aus dem Sinne der größten Anzahl von Musikern und damit auch nicht im Fokus der größten Firmen. C'est la vie. Auch wenn's wehtut.
 
Boss baut Pop-Looper für Pop-Musiker, größtenteils
Größtenteils, aber auch abgefahrenes Beatbox-Zeugs, oder auch sie hier:



Ein "Flaggschiff-Looper" darf nicht nur wenige Zielgruppen bedienen.
Der EDP (aus den 1990er Jahren!) hat viele verschiedene Looper-Stile hervor gebracht die mit dem "modernsten Looper der Welt" nicht möglich sind.

So, jetzt geb ich aber wieder Ruh, reicht für heut... :LOL:
 
Zuletzt bearbeitet:
Das hat sich bis heute in den Köpfen der Musiker verankert, was zu Aussagen wie dieser führt:
Das ist bei weitem nicht so!
Das kann gut möglich sein. Da ich selbst aber erst seit 24 Jahren auf dieser Welt bin, hatte ich mich ehrlich gesagt nicht so extrem mit der Geschichte/Entwicklung der Looper beschäftigt. Auch der Fakt, dass es noch sehr viele Looper mehr gibt als nur die von den großen Marken, ist mir auch bewusst. Ich wollte mit dem Review aber keineswegs den RC-600 als "den einen und richtigen und besten Looper" darstellen. Generell ist das auch nur mein subjektives Empfinden, dass der Looper super ist - jedenfalls für meine Anwendungen und ich hatte jetzt auch noch nicht sonderlich viel "Konkurrenz" in meinem Besitz, dass ich dazu einen genauen Vergleich liefern konnte.
Wahrscheinlich wird das auch der Grund für meine "naive" Aussage sein, aber mir ist auch durchaus bewusst, dass es noch viel hinter dem Horizont gibt.

ansonsten ist bei beiden Videos der Looper das FX-Gerät
So wie ich diese Aussage verstehe hätte ich deiner Meinung nach z.B. Soundbeispiele der eingebauten Effekte geben können. Ja, hätte ich tatsächlich machen können. Da ich selbst aus Zeitgründen aber aktuell nicht wirklich in der Lage bin geeignete Soundbeispiele aufzunehmen/einzuspielen und trotzdem ein Review über das Gerät geben wollte, hatte ich die weg gelassen. Dementsprechend ist meine Aussage "ein Looper ist nur dazu da, das Eingespielte wiederholt wiederzugeben" nicht ganz korrekt, das stimmt.

BOSS hat sogar eine wichtige Grundfunktion eines Loopers bis heute weg gelassen: Feedback-Regelung.
[...]
Von vielen weiteren Funktionen die es bei den BOSSen nicht gibt will ich gar nicht schreiben, das würde den Rahmen hier sprengen. 😝
Das Ding mit der Feedback-Regelung hört sich echt super an, also wirklich! Das wäre meiner Meinung aber auch etwas, was man mit eventuell späteren Software-Updates einfügen könnte.
Auch bezüglich der vielen weiteren, fehlenden Funktionen geb ich dir Recht. Bestimmt gibt es einige, von denen ich nichtmal weiß, dass diese überhaupt existieren (aber eben in anderen Loopern enthalten sind), aber für mich persönlich hab ich bei dem, wie ich den Looper benutze, bisher keine Funktion wirklich vermisst - außer eben das von mir erwähnte Einreihen der Aufnahme. Natürlich ist das auch wieder rein subjektiv.

Externe Steuerung, nur 16 Funktionen steuerbar, find ich für "den modernsten Looper der Welt" extrem schwach. Warum sind nicht alle Funktionen steuerbar, wie das so ziemlich jeder Looper mit MIDI-Steuerung kann??
Das ist allerdings ein Punkt, den ich genau so sehe. Ja, der Looper ist aktuell zeitmäßig der "modernste", aber bezüglich der Funktionen (oder genauer gesagt bezüglich der MIDI-Steuerung) sind andere sehr wahrscheinlich weiter fortgeschritten. Aber unabhängig davon, ob es die Funktion nun in größerem Ausmaß gibt oder nicht: Müsste man den RC-600 denn überhaupt noch per MIDI steuern, wenn doch an sich schon alles frei belegbar und noch mit 4 weiteren Fußschaltern erweiterbar ist? Die Frage ist jetzt keine Rechtfertigung gegen das Argument mit nur 16 Funktionen steuerbar, aber theoretisch (jedenfalls meiner Meinung nach) sehe ich keinen effektiven Nutzen darin, den Looper per MIDI steuern zu wollen.
Aber ich verstehe deinen Punkt und teile da die gleiche Meinung.

Dass Boss, eine Firma die auf Masse ausgelegt ist, seinen neuen Oberklassen-Looper großspurig bewirbt, sollte aber genauso klar sein. Was sollen sie denn sagen: Unser teurer großer RC600 kann einiges gut, aber wenn ihr richtig loopen wollt, kauft euch lieber einen Looperlative. Tadaaaa!
Und das ist genau der Punkt. Es ist eben deren neuer, bester Looper und natürlich wird dieser mit großer Werbung nur im besten Sinn beworben und dabei direkt aufzählen, was andere besser können, wäre jetzt nicht gerade das beste Marketing. Dass es natürlich Schwächen gegenüber anderen Loopern gibt will ich damit auch gar nicht abstreiten, aber man muss das auch aus dem Blickwinkel betrachten, dass nicht jeder einzelne Musiker bereits seit zig Jahren mit gefühlt 20 verschiedenen Geräten schon gearbeitet hat und dementsprechend sofort einen Vergleich ziehen kann.
Ganz unabhängig davon möchte ich ehrlich gesagt auch nicht wissen, in welchem Preisbereich man sich bewegen würde, wenn der Looper wirklich ALLES könnte, was die Konkurrenz kann und das dann noch besser. Es geht ja auch - wie @Nuno85 schon sagt - darum, den Looper an die Masse zu bringen. Theoretisch könnte jemand wie Ed Sheeran beispielsweise auch damit auskommen, warum macht er es also nicht? Weil er nicht zur breiten Masse gehört und seinen Looper (Mobius in Ableton) für sich so eingerichtet hat (oder einrichten hat lassen), wie es für seine Anwendung am besten passt mit den Funktionen, die er braucht.

Ein "Flaggschiff-Looper" darf nicht nur wenige Zielgruppen bedienen.
Da geb ich dir Recht. Aber ich würde nicht sagen, dass wie breite Masse "wenige" Zielgruppen sind. Für mich gehören eher die Beatboxer zur geringeren Zielgruppe (jedenfalls was den RC-600 mit seinen Fußschaltern betrifft). Wenn ich mir Beatbox-Wettbewerbe ansehe, dann haben die beispielsweise alle (oder zum Großteil) einen RC-505 vor sich liegen, da sie den mit den Händen bedienen können. Ja, natürlich gibt es auch Ausnahmen, aber das ist wieder genau der Punkt: Wen zählst du für jedes einzelne Gerät zur "großen" und wen eher zur "kleinen" Zielgruppe?
Ich persönlich sehe den RC-600 für genau solche Leute, die eben mit verschiedenen Instrumenten viele verschiedene Loops erstellen wollen. Das heißt, dass z.B. Beatboxer (meiner Meinung nach) damit nicht "gut bedient" sind, was aber auch gar nicht meine Intention dabei wäre, weil ich diesen speziellen Looper eben nicht für diese Zielgruppe ausgerichtet habe.
Dass ein "Flaggschiff-Looper" auch nicht jedes einzelne Individuum mit seinen speziellen Bedürfnissen zufrieden stellen kann ist auch klar. Der Begriff "Flaggschiff-Looper" bezieht sich (würde ich jetzt mal so behaupten) auch hauptsächlich auf die eigene Reihe der Looper von Boss. In dieser Reihe ist der RC-600 nunmal der mit den größten Funktionen, also ist das deswegen das "Flaggschiff". Das iPhone 13 Pro Max ist ja beispielsweise bei Apple auch deren "Flaggschiff-Smartphone", im Vergleich zu anderen Firmen steht das aber wahrscheinlich auch zu bestimmten einzelnen Geräten hinterher. Trotzdem bleibt es für Apple das "Flaggschiff" in deren Reihe.

Der EDP (aus den 1990er Jahren!) hat viele verschiedene Looper-Stile hervor gebracht die mit dem "modernsten Looper der Welt" nicht möglich sind.
Das ist gut möglich. Wahrscheinlich haben die heutigen Looper auch so einen Fokus auf die aktuelle Pop-Musik, da es eben Beispiele wie Ed Sheeran gibt, die damit weltweit bekannt geworden sind und dementsprechend diese Personen die meiste Aufmerksamkeit bekommen und sich deswegen Firmen wie Boss denken sie müssen diese Zielgruppe auch am ehesten ansprechen.



So ganz grundsätzlich weiß ich gerade aber auch nicht, ob deine Argumente @AndiPaulo nicht eher ein subjektives Empfinden "gegen" Boss sind, weil sie eben aufgrund ihres großen Marketings als "DIE" Looper dargestellt werden, du aber eben den Vergleich mit anderen siehst. Andererseits könnte man gegen meine Argumente sprechen, dass ich davon "geblendet" bin, weil ich bisher noch nicht viel Konkurrenz vor mir hatte. Verstehe mich bitte nicht falsch, ich will damit keinesfalls andeuten, dass du doch bitte den Mund halten sollst oder so. Ganz im Gegenteil, ich finde es ja gut, wenn man eine Diskussion führen kann, der eben dargestellt wird, dass es noch Alternativen gibt, die womöglich für gewisse Möglichkeiten besser geeignet sind. Aber es geht hier ja nur um das Review des RC-600 an sich und nicht um einen Vergleich, was der besser/schlechter kann als andere. :)
 
Da ich selbst aber erst seit 24 Jahren auf dieser Welt bin
Haha, dann hab ich in deinem Geburtsjahr meinen ersten Echoplex gekriegt!

So wie ich diese Aussage verstehe hätte ich deiner Meinung nach z.B. Soundbeispiele der eingebauten Effekte geben können.
Nee, so war das nicht gemeint. Ich wollt damit nur ausdrücken daß es Looper gibt die nur durch Loop-Manipulation abgefahrene Sounds erzeugen können ohne daß weitere Effekte bemüht werden.

Das Ding mit der Feedback-Regelung hört sich echt super an, also wirklich! Das wäre meiner Meinung aber auch etwas, was man mit eventuell späteren Software-Updates einfügen könnte.
Das haben sie die letzten 20 Jahre noch nicht geschafft, aber man darf ja träumen...

bisher keine Funktion wirklich vermisst
Na klar, was man nicht kennt vermisst man nicht. Das ist der Hauptgrund warum ich so rumjammer: Durch die Markpräsenz von BOSS-Loopern weiss kaum jemand was über fortschrittliche Looper-Fuktionen. Feedback kennste auch nur weil ich dir´s erzählt habe.

theoretisch (jedenfalls meiner Meinung nach) sehe ich keinen effektiven Nutzen darin, den Looper per MIDI steuern zu wollen
Wenn man viele Funktionen nutzen will isses schon praktisch. Ich würd die Kiste locker an die Grenzen und darüber hinaus kriegen. Mit reverse, FX und Drummy-Steuerung zB hat man das Ende der Fahnenstange sehr schnell erreicht.

Dass Boss, eine Firma die auf Masse ausgelegt ist, seinen neuen Oberklassen-Looper großspurig bewirbt, sollte aber genauso klar sein.
Großspurig is schon klar, aber manches aus der Werbung enspricht nicht den Tatsachen, oder anders ausgedrückt: ist gelogen.

So ganz grundsätzlich weiß ich gerade aber auch nicht, ob deine Argumente @AndiPaulo nicht eher ein subjektives Empfinden "gegen" Boss sind, weil sie eben aufgrund ihres großen Marketings als "DIE" Looper dargestellt werden, du aber eben den Vergleich mit anderen siehst.
Da is was dran, geb ich zu. 😁

Aber es geht hier ja nur um das Review des RC-600 an sich und nicht um einen Vergleich, was der besser/schlechter kann als andere. :)
Naja, wo die Grenzen liegen gehört auch dazu find ich.
Haste übrigens gut und ausführlich gemacht find ich. Muss ja auch mal gesagt werden. 😉

Ich hab mir übrigens grad das Manual und parameter guide angeschaut weil ich keinen Mist schreiben wollte, und bin über weitere Einschränkungen gestolpert die mich als EDP-User nur noch über "den modernsten Looper der Welt" staunen lassen, zB daß auf einen Reverse-Loop keine Overdubs möglich sind, nur ein Quantisierungs-Wert (Takt), wenig Undo... :oops:
Nee, sorry, Grundfunktionen vorhanden, sonst aber nix.
 
Ich wollt damit nur ausdrücken daß es Looper gibt die nur durch Loop-Manipulation abgefahrene Sounds erzeugen können ohne daß weitere Effekte bemüht werden.
Ahhh ok, das klärt wohl das Missverständnis. Aber ja, da geb ich dir natürlich Recht!

Das haben sie die letzten 20 Jahre noch nicht geschafft, aber man darf ja träumen...
Die Hoffnung stirbt zuletzt :D

Na klar, was man nicht kennt vermisst man nicht. Das ist der Hauptgrund warum ich so rumjammer: Durch die Markpräsenz von BOSS-Loopern weiss kaum jemand was über fortschrittliche Looper-Fuktionen. Feedback kennste auch nur weil ich dir´s erzählt habe.
Das ist ja mal eine dreiste Unterstellung! Die sehr wahrscheinlich auch wahr ist, aber da verhalten wir uns jetzt einfach mal so, als hätte man das nicht gelesen ;)

Wenn man viele Funktionen nutzen will isses schon praktisch.
Das auf jeden Fall! Aber um ehrlich zu sein, frag ich mich gerade wie du denn dann den Looper nutzen würdest bzw. wie du deine aktuellen benutzt :unsure: Das wäre jetzt wahrscheinlich wieder ein klassisches Beispiel von "ich kenne diese Art des Bedienens nicht, also hab ich's auch nie vermisst/in Anspruch nehmen wollen" :D

Großspurig is schon klar, aber manches aus der Werbung enspricht nicht den Tatsachen, oder anders ausgedrückt: ist gelogen.
Geht's dir dabei um den Titel, mit dem er beworben wird, oder speziell um Funktionen, die angepriesen wurden, aber nicht da sind?

Da is was dran, geb ich zu. 😁
Aha, erwischt! ;)

Naja, wo die Grenzen liegen gehört auch dazu find ich.
Haste übrigens gut und ausführlich gemacht find ich. Muss ja auch mal gesagt werden. 😉
Ja klar, das sollte auf keinen Fall außer Acht gelassen werden. Und deswegen find ich's ja auch gut, dass du eben schilderst, wo beispielsweise für deine Anwendung direkt die Fehler/Grenzen liegen. Dadurch, dass ich noch nicht an die Grenzen gekommen bin, waren die mir natürlich auch nicht bewusst. (Wie du schon sagst, was man nicht kennt vermisst man auch nicht.)
Und danke dir (natürlich auch dir @Nuno85), freut mich zu hören :D

Ich hab mir übrigens grad das Manual und parameter guide angeschaut weil ich keinen Mist schreiben wollte, und bin über weitere Einschränkungen gestolpert die mich als EDP-User nur noch über "den modernsten Looper der Welt" staunen lassen, zB daß auf einen Reverse-Loop keine Overdubs möglich sind, nur ein Quantisierungs-Wert (Takt), wenig Undo... :oops:
Nee, sorry, Grundfunktionen vorhanden, sonst aber nix.
Ich glaube auch das ist wieder ein Beispiel dafür, dass du eben schon mit deiner Erfahrung wesentlich bessere Erfahrungen sammeln konntest und dementsprechend den Vergleich zu anderen Teilen kennst. Heißt für dich ist das nur noch mehr ein Argument dagegen. Für die breite Masse, die "einfach ein bisschen loopen will", ist das wahrscheinlich von nicht so großer Relevanz.
Aber deswegen ist es ja umso besser, wenn man über solche Dinge immerhin eine Diskussion führen kann, sonst wäre es ja schnell langweilig. :D
 
Für die breite Masse, die "einfach ein bisschen loopen will", ist das wahrscheinlich von nicht so großer Relevanz.
Ich glaub das ist nicht die Zielgruppe, für "bisschen loopen" gibt´s kleinere und billigere Looper. Die Zielgruppe sind Leute die glauben den tollsten Looper überhaupt zu kaufen.
 
Ich find man könnte sich da durchaus angegriffen fühlen, die Aussage ist in ihrer Verallgemeinerung nämlich schlicht Quatsch. ;)
 
Ich find man könnte sich da durchaus angegriffen fühlen, die Aussage ist in ihrer Verallgemeinerung nämlich schlicht Quatsch. ;)
Ach Quatsch alles gut, jeder kann ja seine/ihre Meinung haben und das ist ja auch gut so. Von daher kein Stress und was zählt ist ja, dass man was für sich selbst gefunden hat, was funktioniert. :)
 
Geht's dir dabei um den Titel, mit dem er beworben wird, oder speziell um Funktionen, die angepriesen wurden, aber nicht da sind?
wegweisend
modernster Looper der Welt
...ist dick aufgetragen für ne Kiste die nicht über die Grundfunktionen raus geht.

Eine Werbung fand ich besonders krass (hab sie nicht mehr gefunden), die ging ungefähr so:
Seit 2001 haben wir den Musikern mit unseren Loopern bahnbrechende neue kreative Möglichkeiten in die Hand gegeben (oder so ähnlich)
Nö, sie haben ein seit 8 Jahren bestehendes Konzept übernommen und 3/4 aller Features weg gestrichen.
 
Traxxtec
  • Gelöscht von C_Lenny
  • Grund: Als eigenes Thema neu erstellt
Nabend,

ich habe den RC 600 seit ein paar Monaten und heute erst ausgepackt. Bischen rumgespielt und Tutorials geschaut. Was mich allerdings schon nach dem Einschalten stört, ist das Blinken von Tab/Tempo.
Boss setzt voraus, das man sobald das Gerät eingeschaltet, ist loslegt und Loops aufnimmt. Wenn ich den RC konfigurieren will stört stört mich das sehr oder einfach in den Menüs suche. Es scheint aber keine Möglichkeit zu geben es auszuschalten?
 
Es scheint aber keine Möglichkeit zu geben es auszuschalten?
Doch, die gibt es tatsächlich! :) Also du kannst die LED zwar nicht ausschalten, aber bestimmen, was zu sehen ist (z.B. nur eine durchgehend leuchtende LED zum aktuellen Loop-Status - ist immerhin besser als das dauerhafte Geblinke).
Im Parameter Guide auf S. 32 gibt es die beiden Parameter „Loop Indicat“ und „Orb Indicat“, über die Du einstellen kannst, was der äußere Ring und der Orb in der Mitte darstellen sollen. Standardmäßig ist der Ring auf den Status des aktuell ausgewählten Loops und der Orb auf das Tempo eingestellt. Ich hab bei meinem Looper bspw. beides den Status des aktuellen Loops anzeigen lassen, einerseits aus dem gleichen Grund wie bei Dir (weil mich das Geblinke genervt hat - und wenn ich das Tempo wissen will mache ich das über den Click und nicht über die LED) und andererseits weil ich so klar und deutlich sehe was gerade mit dem Loop passiert und auch weil die anderen beiden Einstellungen (Beat und Rhythm) nicht von Nöten sind bei mir.
 
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Super danke! Ist in der Tat so viel besser Loop/Loop. Wenn ich allerdings einen 2. Track aufnehme, redo und erneut was aufnehmen will, sehe ich nicht wo sich der erste loop gerade befindet. Höre dann nur das Metronom, Drums und Loop 1. Es blinkt dann nichts, außer die TapTempo Taste.

Ich habe mir das Video ein paar mal angeschaut und die Einstellungen gespeichert. Die Zuweisung von Pedal 6 increase funktioniert bei mir nicht. Ich habe das mehrmals Schritt für Schritt wiederholt. Pedal 6 reagiert einfach nicht. Pedal 5 springt von A nach D und dann Schritt für Schritt abwärts. Bei der Zuweisung für memory switch funktioniert das auch nicht. Sicher sitzt das Problem vor dem Looper. Ist meine erste Loopstation überhaupt. Vielleicht etwas zu komplex für den Einstieg....
 
Super danke! Ist in der Tat so viel besser Loop/Loop. Wenn ich allerdings einen 2. Track aufnehme, redo und erneut was aufnehmen will, sehe ich nicht wo sich der erste loop gerade befindet....
Das fand ich schon bei der alten RC-300 bescheiden. Bei längeren oder komplexen Tracks wäre das schon hilfreich..
Und das wo man mit einer einzigen Led mit bissl cleverer Ansteuerung heutzutage soviel machen könnte.
 
moin,
bis jetzt bin ich mit zwei bis drei synchronisierten JamMan solo XT unterwegs und überlege mir auf den RC-600 umzusteigen.
frage:
dass man "nur" jeweils 4 Effekte nutzen kann und aber 6 Tracks zur Verfügung hat.
das heißt, ich kann nicht pro track (ich nehme an, mit track sind die loops gemeint) uabhängig voneinander 4 fx nutzen? sondern nur insgesamt over all? also, wenn ich im gitarren slot 2 fx und im vocal slot ebenso 2 fx verbaut hätte gehen die anderen vier leer aus?
läßt sich zum beispiel ein reverb (gibt es den?) gleichzeitig in zwei unterschiedliche tracks mit unterschiedlichen parametern laden (z.b. reverb)?
danke und gruß, horst
 

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