Eine 8tel einfügen = einfacher

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Hi,
ich mache ab an und die Beobachtung, dass es mir bei manchen Stücken sehr viel leichter fällt, rythmisch korrekt zu spielen, wenn ich alle Noten um eine 8tel verschiebe.

Ich übe z.B. gerade Unfaithful von Rihanna (auf der Gitarre) und halte mich dabei an diese Noten (kleiner Auszug)
77e9ada1a9.gif

Eigentlich relativ einfach, aber wenn ich das mit Metronom spiele, fällt es mir relativ schwierig, in den Rhytmus reinzukommen.

Wenn ich es dagegen so spiele (Notenwerte gleich, alles um eine 8tel verschoben)
3905e810ca.gif

fällt es mir viel leichter.


Kennt ihr sowas und wie geht ihr damit um? Spielt ihr es dann einfach verschoben oder lernt ihr es genau wie es in den Noten steht?
 
Eigenschaft
 
Nein, ich kenne das nicht.

Scheinbar hat Du ein Problem mit Synkopen bzw. (betonten) Offbeats.
Dein Beispiel des originalen Notentextes beinhaltet nämlich sehr "starke" Synkopen, die beim Spielen recht viel Spannung erzeugen. Eine Spannung zwischen dem Gespielten und dem Puls der Musik (Grundschlag).
Mit dieser Spannung muß man aus Spielersicht erst einmal umgehen lernen. Anfangs muß man sie aushalten (sowohl emotional als letztlich auch vom Timing her). Wenn man schon ein wenig geübter ist, kann man sie dann erst richtig genießen.

LG
Thomas
 
Wenn Du das Beispiel 1 langsam übst wäre es gut, dabei auch mitzuzählen.

Nachdem Du damit anscheinend wenig Erfahrung hast könntest Du noch vor dem Üben mit Metronom zunächst die ganz ausführliche Zählweise ausprobieren, nämlich nach dem kleinsten Notenwert.

Hier sind das Achtelnoten, daher ist die ausführliche Zählweise 1 und, 2 und, 3 und, 4 und...
Male dir das ruhig mit Bleistift über die Noten, solange Du so etwas nicht sicher vom Blatt spielen kannst
Bezogen auf Takt 1:
upload_2017-11-21_12-52-52.png


Wenn Du mit Noten auf den off beats zurechtkommst genügt es, nur noch die vollen Zählzeiten zu zählen: 1, 2, 3, 4
Du könntest solche Synkopen natürlich auch systematisch üben, ganz einfach mit (allen Dur und Moll-)Tonleitern wie nachfolgend abgebildet und am besten auch mit geeigneten mit Etüden, z.B. von Matyas Seiber.

upload_2017-11-21_13-0-49.png



Wenn das "gefühlt" gleichmäßig klappt ist es eine gute Idee, das Zählen öfter mal den Metronomklicks zu überlassen, denn dadurch bekommt man eine bessere rhythmische Präzision.

Die nächste Aufgabe wären dann noch die Achtel- und Vierteltriolen, Duolen und möglichst auch Sechzehntelauflösungen.
Sechzehntelgruppen kann man sich zum leichteren Verständnis beim Üben als Verdoppelungen von Achteln vorstellen und zwar bei Notenwert und Tempo.
Wenn Du soweit bist, können wir da gerne weiterdiskutieren.

Gruß Claus
 
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Danke, das probier ich mal.

Wenn ihr euch das Stük im Original anhört, gibt es da ja kein Schlagzeug o.ä. Empfindet ihr es trotzdem als synkopisch?

 
Was hat das mit dem Vorhandensein oder Nichtvorhandensein eines Schlagzeuges zu tun ?

Verstehe ich nicht ...

Thomas
 
Naja, ohne Beat kann man ja nicht wirklich von Off-Beat sprechen. Wenn man das Stück nach Gehör aufschreiben würde, wäre es ja dem eigenen Empfinden überlassen, ob man es so notiert, wie in Version 1 oder Version 2 in meinem ersten Post. Ich persönlich würde es halt eher wie im 2. Bild aufschreiben. Daher wollte ich fragen, ob sich das mit eurem Empfinden deckt.
 
Man hört doch ganz klar die Eins und natürlich die Taktart, achte mal auf den Gesang der Dame bei den Strophen.
Schlagzeug ist eine Möglichkeit der rhythmischen Markierung und Gestaltung, aber nicht die Voraussetzung.

Off Beat meint die "und" zwischen den vollen Zählzeiten. Nachdem hier im Stück auf diesen Off Beats Töne sitzen, dann kann natürlich auch davon sprechen.

Es ist keinesfalls beliebig, wie man das Piano aufschreibt, sondern entweder richtig oder falsch.
Ich empfehle dir die vorgeschlagenen Übungen und den nächsten Schritt des Übens rhythmischer Etüden mit Metronom, dann entwickelt sich ein besseres Gefühl für solche Sachen.

Gruß Claus
 
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Naja, ohne Beat kann man ja nicht wirklich von Off-Beat sprechen. Wenn man das Stück nach Gehör aufschreiben würde, wäre es ja dem eigenen Empfinden überlassen, ob man es so notiert, wie in Version 1 oder Version 2 in meinem ersten Post.

Musik hat auch ohne Schlagzeug ihren Beat/Grundschlag. Immer !

LG
Thomas
 
Musik hat auch ohne Schlagzeug ihren Beat/Grundschlag. Immer !
Schon, aber der ist doch nicht eindeutig?

Nachdem hier im Stück auf diesen Off Beats Töne sitzen, dann kann natürlich auch davon sprechen.
Das tun sie aber doch nur, wenn ich mir die Noten dazu angucke?

Sorry, ich möchte keines Wegs eure Expertise in Frage stellen, mir leuchtet das nur nicht ganz ein. Wenn ich beide Versionen von meinem PC abspielen lasse, hört es sich ohne Metronom absolut identisch an.
 
Das hört sich für dich so an, weil Du dich in der Musik noch nicht so sicher orientieren kannst.

Das lässt sich aber lernen: achte auf die Betonungen und wer was wann spielt oder singt.
Im Intro markieren die Strings die vollen Zählzeiten, sie fallen mit dem jeweils tiefsten Ton der Klavierbetonung zusammen.

Dann kommt der Einsatz der Sängerin mit der Strophe und dabei fallen die Betonung der ersten Silbe und der tiefste Klavierton zusammen, das ist schon eine sehr deutlich Markierung der Eins.

Nach der Strophe beim Interlude singt Rihanna Halbetriolen und dadurch schön synkopisch (die Stelle "he knows I'm unfaithful...").
Bei Halbetriolen fallen nur drei Schläge/Töne (eben die Vierteltriolen) in einen Takt, das Tempo und der 4/4 Takt des Stücks bleiben aber gleich.

triolen.jpg


Gruß Claus
 
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Schon, aber der ist doch nicht eindeutig?

Doch. Das ist er durchaus, wenn der „Rest“ der Musik nicht so mangelhaft ist, dass er ihn zu verschleiern beginnt.

Im übrigen verweise ich auf den Post vom Claus hier darüber.

Lg,
Turko
 
Um leichter im Takt zu bleiben stelle ich mir gern einfach beim Metronom Achtel- statt Viertelschläge ein oder einfach die doppelte Geschwindigkeit um die Achtel zu bekommen...

Damit ist es für mich einfacher, in schwierigeren Rhythmen zu spielen
 
Ich gebe es zu: ich hasse Metronome.
Wenn ich rhythmisch schwierige Stellen habe, kommt es öfter mal vor, dass ich in den Noten durch kurze Striche (oberhalb des Notensystems, nicht in die Noten hinein) die Taktschläge markiere - beim n/4-Takt also die Viertel, um den Puls des Stücks sichtbar zu machen.
 
Ich würde auch sagen, dass bei diesem Stück die Eins ziemlich deutlich heraus sticht. Da gibt es noch andere Kaliber, z.B. "Walking in Memphis" (Marc Cohn / Cher): erst Betonung vom Piano ist zwar auf der Eins, danach aber kaum noch eine. Trotzdem, sobald der Gesang dazu kommt höre ich ganz deutlich die Eins, obwohl auch da fast keine Note auf der Eins landet. Nachher mit voller Rhythmussektion ist es dann sowieso einfach.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ihr euch das Stük im Original anhört, gibt es da ja kein Schlagzeug o.ä. Empfindet ihr es trotzdem als synkopisch?
Aber sicher! Ausserdem ist hier die Eins so Hammerhart betont, dass ich gar nicht verstehe wieso sie verscheiert sein soll und zu einer rhythischen Verschiebung einlädt.
 
Mir ist der Zusammenhang zwischen Betonung und Rythmus nicht so ganz klar.
Ich kann doch auch etwas betonen, ohne dass dort gleich die Eins liegen muss. Im Reggae zB betone ich ja mit dem Instrument die Und-Zaehlzeiten und auf der Eins ist dann keine Betonung.
 
Ich kann doch auch etwas betonen, ohne dass dort gleich die Eins liegen muss.
Ja, das ist die Betonung einer unbetonten Zählzeit und nennt sich Synkope.

Wenn Du ein Stück richtig wiedergeben willst oder mit anderen zusammen musizieren willst, dann musst Du dessen Rhythmus erkennen und die Takte auszählen können.
Dazu braucht man keine Drummer und keine Bassisten, sondern etwas musikalisches Grundwissen und natürlich Übung.

Wenn Dir das Auszählen der Takte z.B. im Beispiel von Rihanna nicht gelingt, dann empfehle ich zunächst einfacheres Übungsmaterial und ein Auffüllen der Wissenslücken.
Die Kurse auf Musician's-Place sind kostenlos, also nicht von Kaufangeboten irritieren lassen. Man muss zum Inhalt auf den Seiten etwas nach unten scrollen.
http://www.musicians-place.de/rhythmik/kurs-1/

Gruß Claus
 
Wenn Du ein Stück richtig wiedergeben willst oder mit anderen zusammen musizieren willst, dann musst Du dessen Rhythmus erkennen und die Takte auszählen können.

Ganz genau !! Eigentlich musst du nur den Rhythmus/Puls eines Stückes fühlen und spielen können UND dabei wissen wo die Eins ist.
Problem ist eigentlich nur das das mMn am besten mit Hören => nachmachen hören/nachmachen , statt mit Nachdenken funzt.
Warum ist das wichtig: alle Musik die Vom Jazz, Rhythm&Blues, Soul, Gospel , Funk, Latin und u.ä. beeinflusst ist, lebt geradezu von Synkopen.
 
Dann mal anders gefragt: Was ist denn charakteristisch fuer die Eins in einem Stueck?
 
Ist das jetzt dein zarter Hinweis, dass alle Erklärungen hier im Thread vergeblich waren? :confused:

Bitte schaue dir doch einmal den Rhythmus Workshop an, den ich dir oben gezeigt habe - das klärt Fragen wie die letzte.
Noch einmal: http://www.musicians-place.de/rhythmik/kurs-1/

Gruß Claus
 

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