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broeschies
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Im Prinzip schon. Aber zusÀtzlich gibt es halt noch die Masse. Wenn man die hinzunimmt und mit "Höhe" höher als g' meint, dann bekommt man die vier CVT-Modi:Ich versteh ehrlich gesagt die Diskussion nicht. So kompliziert ist das doch alles nun wirklich nicht. Entweder man singt in der Höhe brustdominiert mit Kopfanteil oder man singt kopfdominiert mit Brustanteil.
Edge: Kopfdominant mit Brustanteil, groĂe Masse ("heady" Belting, Twang-Belting)
Overdrive: Brustdominant mit Kopfanteil, groĂe Masse (Ruf-Belting, Shouting)
Curbing: Ausgeglichene Resonanz, mittlere Masse (der berĂŒhmte "Mix", manchmal auch Mix-Belting)
Neutral: Kopfdominant ohne Brustanteil, geringe Masse (Falsett)
Alles andere sind, wie du schon sagts, Klangoptionen, die aber teilweise auf die Modi rĂŒckkoppeln, z.B. erzeugt ein tieferer Kehlkopf i.d.R. einen stĂ€rkeren Brustanteil.
Meine Vermutung ist, dass Strato beim Wechsel in die Kopfstimme von "Brustdominant mit Kopfanteil" auf "Kopfdominant ohne Brustanteil" (neutral) umschaltet, und es sich deswegen fĂŒr ihn so stark anders anfĂŒhlt.
Das ist zunÀchst mal gar nicht so schlimm, denn es gibt noch den Untermodus "metal-like neutral" und das ist genau, was bei TVS zunÀchst unterrichtet wird. Dieser MLN-Modus hat den Vorteil, dass er so eingestellt wird, dass der einzige Unterschied verglichen mit etwa Edge und Overdrive die Masse ist. Wenn man also MLN kann, ist der "Transfer", der hier schon öfter erwÀhnt wurde hin zu Overdrive oder Edge relativ leicht, erfordert aber ein hohes Maà an Training.
"Cuperto" singen bringt einen in aller Regel in den Mix (weder kopf- noch brustdominant) resonanzmĂ€Ăig gesehen (Curbing) und ist deshalb ein gutes Werkzeug, um den Ăbergang zwischen c' und g' zu gestalten. NatĂŒrlich kann man den auch im Overdrive singen, aber dann wird das Umschalten in die Kopfresonanz (Overdrive ist höllisch anstrengend oberhalb von g' und geht i.d.R. maximal bis c'') tendenziell schwer, weil es sozusagen instant passieren muss ohne eine Ăbergangsphase.
Durch ihre unterschiedliche DominanzausprĂ€gung sind die Modi fĂŒr bestimmte Höhen/Tiefen unterschiedlich gut geeignet. Die "Basiskonfiguration" sieht deshalb in der Regel so aus:
Tiefe (bis etwa c'): Ovedrive
Mitten (bis etwa g'): Curbing
Höhen (bis etwa e''): Edge
GroĂe Höhen (bis etwa c'''): Neutral
Genau dieses Basismuster wird z.B. bei Singing Success verfolgt. Da heiĂt es aber nur: bis g' im Mix, danach Belt, in der Höhe Falsett, aber das Prinzip ist das gleiche.
Bei Ken Tamplin ist es so, dass er versucht ĂŒber seine ganze Range hinweg und auf allen Vokalen Curbing (Mix) zu singen. Das ist teilweise suboptimal, deshalb klingt er auch öfter mal angestrengt oder "schiebend". Wirklich schĂ€dlich ist es mMn aber nicht.
Bei TVS wird der Mix (Curbing) weggelassen (Zitat: "mixed voice is dead!"), deshalb hat man dort auch diesen ziemlich hart definierten Ăbergang in die Kopfresonanz (der deshalb "early" erfolgen muss, weil er sonst zu schwer wird). Dort heiĂt es zunĂ€cht: bis e' im Overdrive, ab e' Neutral. Der "Fortgeschrittenen-Teil" von TVS wandelt dann den Neutral-Part je nach Vokal und Höhe in Overdrive/Edge um, sodass das Gesamtergebnis etwa so aussieht: bis g' im Overdrive, ab g' im Edge, ab g'' im Neutral.
Wenn man wirklich alles wissen will, kann man halt das CVT-Buch nehmen (das dem "complete" im Namen wirklich alle Ehre macht). Das ist aber (zumindest meiner Meinung nach) eher ein Nachschlagewerk als ein Step-by-Step-Lernsystem.
Um ĂŒberhaupt Zugriff auf die vier verschiedenen Modi zu haben, muss man aber erstmal die Grundlagen erlernen. Und die sind halt Atemanbindung, Twang und das "Umschalten" von Resonanzen (bzw. das Umschalten von Vokalen, wenn man die Resonanzen nicht so spĂŒrt).
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