Eure Meinung zum reinen Autodidakt (Selbstbeibringer)?

  • Ersteller Erinnerung
  • Erstellt am
die 1. möglichkeit ist mit abstand am schlechtesten !
in sachen sprachen funktioniert das überhaupt nicht (hab das ausprobiert, nach nem halben jahr konnte ich immer noch kein italienisch!)

Es zählt nicht wenn du mit deinen Kumpels ein halbes Jahr Sauf-Urlaub an einem italienischem Touristenort gemacht hast.
Es geht darum, dass du in einem fremden Land mit fremder Sprache lebst und du dort auch in die Schule gehst oder arbeitest. So wirst du gezwungen die Sprache zu lernen und das ist meiner Meinung nach die beste Art. Warum sollte man auch einen Lehrer brauchen, wenn alle Leute dort die Sprache sprechen? Das sind die besten Lehrer und noch dazu auch noch unzählig viele.

Im Großen und Ganzen hinkt der vergleich Sprache erlernen/Gitarre erlernen aber gewaltig.
Würde es aber ein Land geben in dem nur großartige Gitarristen leben würden, die dir die ganze Zeit Tips geben, dann wäre es sicherlich auch keine schlechte Lösung dahin zu ziehen.
 
Also ich würde definitv sagen, dass es mit Lehrer "besser" ist. Allerdings würde ich "besser" so definieren, dass es (oder hoffe ich zumindest) nicht wirklich schaden kann einen Lehrer zu haben und wenn man es sich leisten kann ist es sicher von Vorteil. Der Lerhrer kann nur dann zum Nachteil werden, wenn sich die Leute dann denken "So jetzt war ich eine Stunde Gitarrenunterricht und das reicht erstmal für drei Tage". Was einem ohnehin nicht erspart bleibt ist das Üben zu Hause und da muss man sowieso einiges autodidakt machen, weil man in einer Stunde Unterricht meisten nicht genug Zeug machen kann, um für eine Woche genug Stoff zu haben. Wer wirklich etwas weiterbringen will muss über das in der Stunde gehörte hinaus lernen und das ist dann eh wieder autodidakt nur das man dann nacher fragen kann, ob man es eh nicht falsch macht.
 
Ich kann nicht eine einzige Note lesen und habe auch nie Unterricht genommen. Wozu gibts denn Kumpels die selber klampfen? Da schaut man sich hier und da was ab, lernt ein paar Tabs und wenn man dann soweit ist, dass man in ner Band spielt(bzw spielen kann) kommt der Rest sofern man ehrgeizig genug ist von allein.

Ich glaub wenn man nen Lehrer hat, lernt man vor allem seinen Stil und entwickelt keinen eignen.

Ich mach das jetzt seit 3 Jahren so und ich glaub ganz ehrlich dass ich mich ganz anständig entwickelt hab.

Was nützt mir alle Theorie über Skalen Arpeggio und weiß der Kuckuck was noch wenn ichs nicht aufs Griffbrett krieg...

Bin übrigens grad auf der Suche nach ner Band in der Nähe von Hennigsdorf bei Berlin.
Wer will thebatian@gmx.net
 
Zunächst mal bin ich selber Autodidakt (nicht nur Gitarre). Ich glaube, man kann damit auch ziemlich weit kommen und besser werden, als andere mit jahrelangem Unterricht. Das hat in erster Linie mit der Lerneinstellung und vielleicht auch ein bisschen mit Talent zu tun.
Ich glaube aber auch, dass man mit einem (guten) Lehrer schneller fit wird, bes. auch was die theoretische Seite angeht, Spielen üben muss man so, oder so.
Natürlich wird auch der "Stil" des Lehrers den Schüler beeinflussen, was aber nicht schlimm ist. Schließlich beeinflusst uns ja auch die Musik, die wir selber konsumieren.
Wer es "in sich" hat, wird seinen eigenen Stil irgendwann entwickeln, wer nicht spielt nur Sachen am Lagerfeuer nach (was nicht negativ gemeint ist). Es stellt sich in jedem Fall die Frage, wo auch die eigenen Ansprüche an das Spiel angesetzt sind.

Eine Gefahr, die das Selbst-Beibringen allerdings in sich birgt, ist, dass man sich Fehler eher verzeiht, wie schon öfter angemerkt wurde,und dass das spielerische Unvermögen und Diletantismus oft damit zu rechtferigen versucht werden, dass das der eigene Stil sei und man auf Konventionen und Kritik sch... . Das ist dann so ein ultimatives Totschlag-Argument, wie "is halt meine Meinung", an dem man nur schwerlich rütteln kann.
Ich gebe zu, dass mir, je länger ich spiele immer mehr klar wird, was ich alles nicht kann. Mit frühzeitigem Unterricht wäre ich technisch da sicherlich weiter. Das soll aber nicht heißen, dass Selbst-Beibringen eine grundsätzlich schlechte Strategie wäre, bin ja selbst einer von der Sorte. Aber es gibt da eben auch Gefahren.
 
Ich glaub wenn man nen Lehrer hat, lernt man vor allem seinen Stil und entwickelt keinen eignen.

Wenn man einen schlechten und unmotivierten Lehrer hat, ja.

Jeder, dem die Sache am Herzen liegt, hat kapiert, dass der Schüler das Instrument selbst lernen muss und kein Lehrer ihm die Arbeit abnehmen kann und darf. Man kann nur den Weg ebnen und leichter machen.

Bei einem guten Lehrer besteht mindestens die Hälfte des Unterrichts in der Beantwortung von Fragen des Schülers.
 
@saTa

Ein Lehrer hat aber nun mal genau wie jeder andere Musiker auch ne bestimmte Richtung aus der er kommt und wird dieses auch entsprechend weitergeben. Wenn mir mein Lehrer(so ich einen habe) mir meine Fragen nicht beantworten kann oder willist es natürlich n schlechter.

Wichtig ist, dass ein Lehrer also genau auf die Bedürfnisse der Musik eingeht die du selber mal machen willst, und dir hilft deinen eigenen Weg zu gehen. Dabei gibt er automatisch was von seinem Stil(musikalisch wie spielerisch) an dich weiter.

Ob das gut oder schlecht ist muss jetzt jeder für sich entscheiden. Ich bin der Meinung dass es mir nicht sonderlich geschadet hat auf eigene Faust zu lernen.
 
Mein ehemaliger Gitarrenlehrer schüttelt heute noch den Kopf, wenn er sieht, wie ich die Gitarre in der Hand halt - mir hat der ganz und garnichts aufgezwungen. Aber das mag daran liegen, dass ich im Endeffekt Autodidakt war, der ihn als Quelle benutzt hat.
 
Ich hatte 1 Jahr lang einen Gitarrenlehrer.
Hat mir damals schon viel gebracht, da man immer den Ansporn hatte mehr zu machen.

Unser Schlagzeuger ist aber reiner Autodidakt (Bass, Gitarre, Schlagzeug) und er beherrscht seine Instrumente genauso wie ich.

Also spricht nichts gegen jmd. der sich das Spielen selber beibringt, wobei ich auf meine Zeit beim Lehrer nicht mehr nachträglich verzichten möchte.
 
Bin auch Autodidakt und spiele rein nach Kalenderjahren seit ca. 17 Jahren, davon allerdings bestimmt 8-10 Jahre pausiert.

Habe mir das Gitarrespielen nach ca. 7 Jahren Klavierunterricht auch selbst beigebogen und immer noch Spass dabei. Über Unterricht habe ich mir schon einmal Gedanken gemacht, allerdings ist es schwer täglich zu üben und damit dem Unterricht gerecht zu werden. Evtl. werde ich das für die nahe Zukunft aber mal ins Auge fassen, um ein paar "Lücken" zu füllen...

Generell ist es sicher so, dass die Gitarristen, die Unterricht hatten, meist früher über eine breitere technische Grundlage verfügen und damit "Vorteile" für sich verbuchen können. Einfach, weil das Üben unter Anleitung erfolgt. Aber nichts desto Trotz sagt das ja noch nichts über Talent aus - welches ich mir sicherlich nicht zusprechen möchte.

Das Wichtigste beim Spielen ist aber aus meiner Sicht der Spass dabei - der muss rüberkommen. Und auch weniger technisch Versierte können geniale Musik machen, was sich immer wieder zeigt...
 
Ich glaube, einen "reinen" Autodidakten kann es in Sachen Gitarrespielen kaum geben, das hieße vollständiges Learning-by-Doing, ohne Friends, Bücher und Internet. Es wäre praktisch das Rad neu erfinden.

Bevor ich Unterricht nahm, war ich ein halbes Jahr "Autodidakt", und es war für den Anfang vielleicht nicht das Schlechteste, weil ich 100% nach Gefühl spielen konnte und es keinen Routine- oder Pflichtgedanken gab. Allerdings reichte es mir irgendwann nicht mehr, was ich da fabrizierte, und man gewöhnt sich schnell viel Falsches an, wenn einem nicht ab und an mal jemand auf die Finger schaut.

Wenn jemand zuvor schon ein saitiges Instrument erlernt hat, reichen vielleicht auch ein paar Bücher, um den Gitarrenkram drauf zu kriegen. Ansonsten würde ich eigentlich immer zu einer Form von Unterweisung durch eine andere Person raten, die genau auf die Probleme eingehen kann, die man hat. Davon abgesehen lernt man so einige Kniffe, die sich in keinem Lehrbuch finden.
 
ich hatte zunächst mit 14 zwei Jahre Unterricht auf ner klassischen Gitarre. Also für die absolute Basis, Tonleiter, was sind Halbtonschritte, wie funktioniert das ganze eigentlich war dit schon ne jute Sache (bei mir jedenfalls). Is auch geil wenn man als Hardrock-Gitarrist seinem Partenkind " Alle meine Entlein" vorspielen kann...:D

Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, als man mir gezeigt hat, wie man eine
eine Gitarre richtig stimmt. Ich dachte anfangs ich bin doof aber irgendwann war mein Gehör so geschult, daß es keinen Unterschied mehr machte, ob ich mit Gehör oder Stimmgerät stimme. Ich glaube das hätte ich ohne Lehrer nicht so gut gelernt.
Hier prägt mich bis heute das Gefühl: Gelernt ist gelernt.:cool:

Dann erschloss sich plötzlich der Rock´N´Roll und eine elektrische Gitarre mußte her:
"Scheiß auf Untericht" ab jetzt werden alle Stücke eingeübt auf die ich Bock habe. (E-Gitarre = Autodidakt)
Irgendwann konnte ich dann Seek & Destroy endlich auf der Rhythmusgitarre komplett beim Ablauf der CD mitspielen, und wenn ich das Gefühl hatte, James Hetfield steht gerade neben mir, dann war (ich) (mir) gut.
Hier habe ich echt keinen Lehrer vermist. (Covert Leute, wenn Ihr die Kunst der anderen "beherrscht" habt Ihr Werkzeuge für Eure eigenen Ideen!)

Zum Großteil leitet sich mein heutiges Gitarrenspiel aus einer Mischung der Stilistiken der gespielten Stücke / Passagen ab, die ich einstudiert habe. Wenn mir Leute sagen ich hätte einen sehr eigenen Stil, den man sofort erkennt...cool ist bis heute mein Ziel.

Also ich finde als Autodidakt ist man der Kreativität ehr aufgeschlossen, man holt eigene Spielweisen und Vorlieben mehr raus, weil man das tut wozu man Spaß hat

Der andere wichtige Teil ist der Austausch mit anderen Musikern :great:. (das kann eben auch ein Lehrer sein).
Was nützt es, wann man Steve Vai nachspielen kann aber bei easy Punkrock-Riffs in ner Band nix auf die Kette bekommt.( Den Fall habe ich echt erlebt, Solos vom Feinsten, als Bandstütze nicht brauchbar...)

Fazit: Autodidakt <-> Untericht....die Mischung machts;)
 
ich bin selber autodidakt...
meiner erfahrung nach hat das ganze den nachteil das man wie mit verbundenen augen durch den wald rennt... es kann gut möglich sein das man nach draussen findet aber nicht immer wahrscheinlich....

gerade wenns darum geht ein höheres level z.B. in spielgeschwindigkeit und präzision zu entwickeln wirds als autodidakt sehr schwierig weil gerade hier die kleinsten technischen nuancen über erfolg oder misserfolg entscheiden...

bei mir wars z.B. bis vor kurzem so das ich beim alternatepicking nicht nur den handballen sondern auch den daumen zum dämpfen benutzt hab was die folge hatte das mein handgelenk blockiert war... irgendwann durch einen ZUFALL hab ich den daumen runter genommen und siehe da! das handgelenk hat sich auf einmal frei bewegt und ich konnte speedpicken....

und für solche kleinigkeiten verschwendet man jahre ohne fortschritte zu machen bis dann irgendwann mal so ein dämlicher zufall passiert...

autodidaktik ist für mich ein glücksspiel.... und wenn man hoch hinaus will wahrscheinlich nicht der richtige weg...
 
Bin 100%iger Autodidakt, und wenn ich jetzt nach 2 1/2 Jahren Spielzeit zurücksehe, hätte mir ein Lehrer evtl geholfen. Ich schätze mich für diese Zeit nicht als schlecht ein, auch wenn manche nach dieser Zeit besser sind.

Was am Anfang unheimlich bremst, ist das schlechte Gehör eines Anfängers. Dies hatte zur Folge, dass ich vor 2 Jahren Sachen "konnte", von denen ich heute weiss dass ich sie erst in ein paar Monaten flüssig schaffen werde. Da ist viel Zeit verloren gegangen, in der ich Sachen gespielt habe die für mich einfach zu schwer waren, und absolut unsauber klangen, ich es aber nicht gehört habe.
Auch sind viele Monate sinnloses herumgedudel verstrichen, in denen ich vielleicht hätte konzentrierter üben können, wie ich es jetzt auch tue. Allerdings lernt man aus diesen Fehlern endgültiger, als wenn jemand sagt "tu das und das nicht". Die Motivation bleibt ebenso bestehen, da man seinen eigenen Plan aufstellt, und spielt was man möchte. Ich habe zwei Freunde die ungefähr zum gleichen Zeitpunkt mit der Gitarre angefangen haben wie ich, einer ist ungefähr auf meinem Stand (Ein bisschen besser in der Rhythmusgitarre, ein wenig unsicherer in Leadgitarre), der andere kam nie hinterher, da er den oben beschriebenen Übungsstil trotz gutem Zureden nie losgeworden ist. Er spielt seit einiger Zeit mit einem Lehrer, doch der Lehrer unterstützt ihn noch in seiner Arbeitsweise, indem er ihm viel zu schwere Sachen zum Üben gibt. Mein Fazit: Es muss jeder für sich selbst entscheiden, und es kann Autodidakten einige Zeit verloren gehen, aber nichts ist so schlimm wie ein schlechter Lehrer ;)
 
Ich stimme auch zu, dass man nicht zu 100% Autodidakt sein kann, da schon das Aufmerksame
Hören von Musik einer Lektion gleichkommt. Ohne ein Schlüsselerlebnis duch den Einfluß von
Anderen hätte wohl kaum einer angefangen zu musizieren.
Ich habe 9 Jahre lang autodidaktisch Gitarre gespielt und geübt, bevor ich ein Gitarrenstudium
angefangen habe, das ich aber nach ca. einem Jahr aus finanziellen Gründen abbrechen musste.
Das war damals hart, dennoch war die Zeit sehr lehrreich.

Was ich aus meiner bisherigen "Laufbahn" gelernt habe, ist, das es wirklich darauf ankommt,
seinen eigenen Stil zu entwickeln und genau daran kann Unterricht hinderlich sein. Man bekommt
zwar durchausje nach Lehrer professionelle Grundlagen vermittelt, wird jedoch oft korrigiert
um sein Spiel dem Gusto des Lehrers anzupassen. Viele Gitarristen, die man sofort am Spiel
erkennt, hätten sich sicher, hätten sie Unterricht gehabt, sich nicht zu dem entwickelt, als was
wir sie kennen und schätzen. Im Gegensatz dazu gibt es viele "hochgezüchtete" Boliden, die
zwar spektakulär sind, aber auch nicht mehr und vielleicht im Sport oder im Zirkus besser
aufgehoben wären.

Grundsatz : Verkaufe Deine Seele nicht dem Lehrer für ein paar geile Riffs, Arps und Co.
Stets hinterfragen und vor allem aufmerksam durch die Welt gehen. Schließlich ist nicht nur
klasse Musik eine Inspirationsquelle, sondern vor allem das Leben selbst.

@ SkaRnickel : Was heißt "Zeit verlieren" ? Das Ganze ist ein Prozess, bei dem es nicht darauf ankommt in kürze ein "Tier" zu sein.
Wir reden hier auch vom Wachsen der Persönlichkeit. Wenn einer Umwege geht, nimmt er auf diesen vielleicht mehr mit als der,
der den direkten Weg geht. Auf der anderen Seite gibt es auch nicht wenig Leute, die mit 3-5 Akkorden glücklich sind und klasse Songs
schreiben. Keine Hektik...schließlich reden wir von unserer heiligen Kunst...;)
 
Viele Größen haben auch erst Unterricht genommen, als sie berühmt geworden sind. Sei es Gitarren-, Gesangs- oder sonstwas an Unterricht.

Ich hatte von 8 Jahren ca. 1 Jahr Unterricht und es hat im Nachhinein eine verdammte Menge gebracht. Von dem Wissen zehre ich noch heute, 6 Monate hats gedauert meine Haltungs und Spielfehler auszubügeln und die 6 Monate mit Theorie haben schon was gebracht.

Leider jetzt kein Geld mehr...
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben