Eure persönliche Geschichte, wie ihr zum Bass gekommen seid

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Der Bass ist ja nun nicht gerade das Instrument, mit dem man insbesonders beim Einstieg oder ganz alleine viel anfangen kann. Wer hat Lust, seine persönliche Geschichte zu erzählen, wie er zum Bassspielen gekommen ist?

Meine persönliche Geschichte ... from the beginning

Als ich 12 Jahre alt war, das war 1982, begann ich mich für Musik etwas abseits vom Mainstream zu interessieren. Ich hörte bewusster Musik als zuvor und bekam auch eine Idee, welche Instrumente und Sounds für mich ein Musikstück insteressant machen. Es gab auch speziell bei uns an der Schule ein paar Bands, deren Konzerte ich auch gerne besuchte. Ein Instrument spielte ich nicht, meine Familie gab mir nichts Musikalisches mit. So war der Gedanke, selbst mal ein Instrument zu spielen oder gar in einer Band mitzuspielen, für mich damals total abwegig.

Im Winter 1984, ich war gerade 14 Jahre alt geworden, sprach mich einer meiner besten Freunde auf dem Nachhauseweg von der Schule an, dass er sich nun ein Schlagzeug kaufen werde, und er eine Band gründen möchte. Ich solle unbedingt mitspielen. Zunächst war die Idee für mich völlig abwegig, ich hatte mit Musikmachen absolut gar nichts am Hut. Wir überlegten also hin und her, welche Instrumente wir für unsere Band benötigen würden und welches für mich überhaupt denkbar wäre.

Gitarre interessierte mich wenig, Klavier hätte mir gefallen, erschien mir aber preislich unerschwinglich. Bass fand ich sehr cool. Wir gingen also unsere Lieblingsbands durch und dabei wurde mir immer klarer, dass es viele gute Songs gab, bei denen mich das Bassspielen echt reizen würde. Das waren beispeilsweise Lady Fantasy von Camel mit einem sensationellen Bass von Douglas Ferguson, die Solar Musick Suite vom Album Fish Rising von Steve Hillage mit einem beeindruckenden Bassthema von Mike Howlett, die Valentyne Suite von Colosseum mit einer eingängigen Bassline von Tony Reeves, Knife Edge von Emerson, Lake & Palmer mit einem sehr, sehr coolen Basssound von Greg Lake, Apostrophe von Frank Zappa mit einem Wahnsinnsleadbass von Jack Bruce gab mir eine Idee, was am Bass alles möglich ist, In A Gadda Da Vida von Iron Butterfly mit dem sehr eingängigen Unisono zwischen der Gitarre des 17jährigen Erik Brann und dem Bass von Lee Dorman, Break On Through von den Doors, obwohl der bombastische Bass vom Keyboard Ray Manzareks kommt. Und auch im Dancebereich gab es ein paar sehr inspirierende Songs, wie vor allem Love Machine von Supermax mit dem die Nummer tragenden Bass von Kurt Hauenstein, oder auch Daddy Cool von Boney M. Um nur einige zu nennen.



Am eindruckvollsten war für mich damals Just Around The Corner von Herbie Hancock aus dem Album Mr. Hands von 1980 aus dem Genre Jazz-Funk mit Freddie Washington am Bass. Die Nummer war bei uns Jugendlichen in aller Ohren, da als prägnante Signation der Großen Zehn Just Around the Corner von Herbie Hancock diente. Trotz der Popolarität des Songs - jeder kannte die Signation - war kaum jemandem bewußt, von wem das Stück stammt. Internet und Google waren noch nicht mal sündige Gedanken, man musste sich schon wirklich für Musik interessieren, sich auskennen und über ein gutes musikinteressiertes Netzwerk verfügen, um solche Nüsse zu knacken. Um so einen Song zu Lernen, gab es damals kein youtube (wie heute hier) und keine Tabs, man musste sich schon selbst durchkämpfen: Raushören & Üben oder Bleibenlassen.

Die Großen Zehn waren eine zwischen 1983 und 1993 ausgestrahlte Musiksendung im ORF. Die Großen Zehn wurden einmal im Monat ausgestrahlt und erzielten in den 80er Jahren hohe Einschaltquoten, weil sie erstmals Videoclips zeigte, was in der damaligen Fernsehlandschaft vor der flächendeckenden Einführung von Kabelfernsehen, vor dem Start von Privatfernsehen und gut ein Jahrzehnt vor der massenhaften Verbreitung von privatem Satellitenempfang anderswo kaum mit diesem Impact möglich war.

Es hat eigentlich nur einen Heimweg von der Schule gedauert, und ich hatte meine Idee, was mein Ding ist. Mein Freund und ich haben uns dann noch unterhalten, wer gut in unsere Band passen würde und kamen auf einen Gitarristen und einen Keyboarder, beide ein paar Klassen über uns, aber dem Vernehmen nach auf ihren Instrumenten fit. In den kommenden Tagen besuchten wir beide in ihren Klassen und hatten auch auf Anhieb Glück. Beide konnten wir überreden, mitzumachen.

Mein Freund hat in einer Inkneipe ein Inserat aufgehängt, dass wir einen Proberaum mit Equipment suchen. Auch hier hatten wir schnell Glück. Nach kurzer Zeit meldete sich der Gitarrist einer etablierten Band, gewährte uns Untermiete und wir vereinbarten den ersten Probetermin für den 7. April 1984. Wir hatten alle noch keine Instrumente und unsere Hauptmieter waren so freundlich und liehen uns ihre Instrumente.

Bei der 1. Probe spielten wir House of the Rising Sun, und es lief für unsere Begriffe hervorragend. Unser Gitarrist zeige mir, welche Grundtöne zu seinen Akkorden passen. Unsere Quariergeber waren beeindruckt, sie beobachteten unsere Entwicklung mit Interesse und es entwickelte sich schnell eine Freundschaft zwischen uns.

Leider flogen unsere Hauptmieter wenig später aus dem Proberaum, da das Gebäude umgebaut werden sollte. Und so waren auch wir kurze Zeit ohne Proberaum. Wir hörten von einem weiteren Schulfreund von uns, dass er gerade begonnen hatte, Gitarre zu spielen. Wir überredeten ihn, bei uns einzusteigen, da im Haus seiner Eltern ein großer Keller war, der abgeschieden lag und damit keine Probleme mit Anrainern zu erwarten waren. Im Frühsommer 1984 hatten unseren 1. eigenen Proberaum. Von unserem Keyboarder lernte ich im Anschluß an unsere Proben das Wichtigste über Harmonielehre und hatte damit eine gute Idee, welche Töne und Skalen zu beliebigen Akkorden passen.

Ich kaufte mir meinen ersten gebrauchten Bass, einen Ibanez 2354B, und bat den Gitarristen unserer ehemaligen Quartiergeber, mittlerweile ein guter Freund von mir, beim Kauf eines Amps behilflich zu sein. So kam der M3 Solobass 50 Amp hinzu. Im Herbst 1984 spielte ich bereits in zwei Bands und knapp vor Jahresende verkaufte ich den Ibanez 2354B, um mir einen Fender Precision USA zu kaufen. In der 2. Band spielte ich gemeinsam mit dem Gitarristen unserer ehemaligen Quartiergeber, der in der Szene gut etabliert war, und einigen seiner Freunden. Das waren weitaus bessere Musiker als ich damals. Zum Lernen war das optimal, die Herausforderung war groß. So machte ich rasch Fortschritte und hab von meinen Mitmusikern sehr viel und schnell gelernt. Unterricht wollte ich nicht nehmen, und so bin ich bis heute Autodidakt geblieben. Besonders der rege Austausch mit anderen Musikern und Bands in den 80ern brachte enorm viel. Ich ging damals viel auf Konzerte regionaler Bands, war bei anderen Bands oft im Proberaum, um sie bei ihren Proben zu beobachten und dabei zu lernen, und habe dabei von deren Proben und auch von gemeinsamen Jam-Sessions viel mitgenommen.

Alles in allem war das eine großartige Zeit, die ich keinesfalls missen möchte.

Wie war das bei Euch?
 
Eigenschaft
 
Grund: 3 Jahreszahlen (jetzt in grüner, fetter Schrift) auf Wunsch des Users relact korrigiert.
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Ich kam nicht zum bass. Er kam zu mir.
Us Dollar niedrig. Bestellt. Bei Aufnahmen geil.
 
Ich hatte im Wahlkurs Modellbau die Idee, eine E-Gitarre zu bauen. Mit einer echten E-Gitarre hatte diese eigentlich nur die Umrisse gemein. Irgendwie ergab es sich, dass die Gitarre vier Saiten hatte. Also war es dann eben ein Bass. Funktionsfähig war das Ding natürlich nicht. Als ich kurz darauf die Schule wechselte, gab es da eine Schulband, die einen Bassisten brauchte. Sie hatten einen Ibanez Roadster Bass und einen Orange Bass-Amp da und zwei Monate später gab's den ersten Gig in der Schule. Zum Programm gehörte Lady in black, House of the rising sun, Johnny B. Goode und Blues-Schema in verschiedenen Tonlagen.
 
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Ich war Sänger in meiner Band, unser Bassist stieg aus, wir fanden keinen Ersatz... jetzt bin ich in meinem Selbstbild Bassist der zusätzlich singt... shit happens :-D
 
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Ich hatte zuerst Klavierunterricht, irgendwann in der Grundschule angefangen, 4 oder 5 Jahre. Klassisches Musikschulprogramm. Da mein musikalisches Interesse aber eher bei Rock/Blues/Jazz lag, haben wir das irndwann beendet.

Dann hatten wir in der Schule in der 9. Klasse (muss 1986 gewesen sein) einen Referendar im Musik-Unterricht, der mit uns das Thema populäre Musik behandelt hat. Dabei haben wir auch mal "You Really Got Me" von den Kinks einstudiert und aufgenommen (die Schule war da recht gut ausgestattet). Ich habe da zum ersten mal einen Bass in der Hand gehabt und bin dann dabei geblieben. Ebenso hat der Schlagzeuger erst darauf hin mit Schlagzeug angefangen. Damit war der Grundstock für die spätere Abi-Band gelegt.

Ich habe, als ich dann für 200DM den ersten eigenen Bass gebraucht gekauft hatte, mit Unterricht angefangen und den Einstieg in die Schul-Bigband geschafft.

So fing das an :)
 
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Wirklich interessante Geschichten dabei!

Leider ist es bei mir kurz und schmerzlos.
Hoffe ich werde nicht mit faulen Gemüse beworfen ;-)

Ich spiele seitdem ich 12 Jahre alt bin Gitarre, jetzt quasi mein halbes Leben.
Hatte selbst nie Unterricht, sondern von Schülerband über Freunde über andere Bands bis jetzt im Studio.

Hatte das Glück über eine EBay Kleinanzeige einen Gitarren AMP in meiner unmittelbaren Nähe zu erwerben. Und der Besitzer ist Berufsmusiker.
Als Multitalent von Basser und Backup Vocals bei bekannten Bands, bis hin zu komponieren als auch Professionelle Studio Aufnahmen, Coaching... usw.

Durch ihn hab ich herausgefunden, dass die Gitarre nur ein kleiner Teil von mir ist.

Seither spiele ich Schlagzeug, Gitarre, Cajon beübe meine Stimme, schreibe Texte aber was ich für mich rausgefunden hab ist das mir der Bass sehr liegt.

Seitdem wurden mein Equipment auf auf 3 E-Gitarren 1 Akustik 1 Schlagzeug und 2 Bässe reduziert.

Schade das Basser meist im Hinzergrund stehen, obwohl es ohne "UNS" nicht geht!!!

Nun hab ich selten die Gitarre in der Hand sondern spiele nur noch Bass

Hammer geiles Instrument !!!
Ich werde jetzt versuchen neue Möglichkeiten zu finden wie zB Royal Blood etc.

Möchte das der Bass mehr in den Vordergrund rückt.

Nebenbei!

Geiles Forum
Coole Leute!!!

Keep in Rockin
 
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Eigentlich hatte ich nur Gitarren, wollte aber schon immer zusätzlich einen Bass. Dann habe ich den Warwick Reverso beim Weihnachtsquiz auf u2tour.de gewonnen und kurze Zeit später war ich in einer Band, mit der wir am WE unseren ersten Auftritt in Wolfsburg hatten. Extra für den Auftritt haben wir uns sogar einen Namen zugelegt (Intercool).

PS: Als Bassist bin ich endlich begehrt:)
 
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Bei uns standen immer irgendwelche Gitarren meines Vaters rum, auf denen ich schon in recht jungen Jahren herumgeklimpert habe. Den Quintenzirkel lernte ich dabei eher spielerisch, wenn mein Vater aus dem Nebenzimmer rief: "nicht E-Dur... parallele Molltonart... cis!!" So kam es, daß ich zunächst in der Jugendgruppe der einzige und nachher auf dem Gymnasium einer der wenigen war, die Gitarre spielen konnten.
In einem Schüleraustausch besuchte ich in Frankreich einen Schlagzeug-Kurs und stieg dann zu Hause mit meinem neuen Wissen als Drummer in eine Schülerband ein. Leider war der Gitarrist aber so jämmerlich, daß ich den Platz an der Schießbude wieder räumen konnte und wieder Gitarre spielen 'mußte'. Mit 20 kaufte ich mir meinen ersten Bass und spielte zu Hause gelegentlich zur Radio-Musik. Dabei stellte ich fest, daß mir das deutlich mehr Spaß machte, als Gitarre oder sogar Schlagzeug spielen...
In einer Band, in der der Bassist gleichzeitig Leadsänger war, bekam ich dann Gelegenheit, bei dem ein oder anderen Stück den Bass zu übernehmen, wenn zB der Basslauf so anspruchsvoll war, daß der hauptamtliche Basser dann den Gesang nicht mehr richtig hinbekam. Von den fast 90 Stücken des Repertoires spielte ich bei 4 oder 5 den Bass... und es machte tierisch Spaß.
Als die Band dann auseinanderging, stieg ich in der nächsten Band gleich als Basser ein und verheimlichte erstmal, daß ich eigentlich Gitarrist war... :)
 
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Es ist lange her. Gerade frisch im Berufsleben.
Da erwähnte ich gegenüber einem Zivi mit dem ich zusammen arbeitete, dass ich gerne Kontrabass spielen würde.
Er erklärte mir dann, dass er Gitarrist in einer Speedmetal Band sei und noch einen ungenutzten E Bass rum liegen hätte den er nicht brauche, und mit dem ich schon mal üben sollte.
Den verkaufte er mir dann für 10 Mark.
Den Bass habe ich dann erst mal an mein Röhren Radio angeschlossen. So ging es halt los. Der erste Coversong in einer Band war dann Foxy Lady.

Später bestellte ich direkt bei ESP Japan für ziemlich viel ¥ einen nagelneuen Austauschhals in Fretless, und noch viel später habe ich den frühen ESP Precision dann komplett restauriert.

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Der Kontrabass kam später. Das war wichtig, es war ja das eigentliche Ziel.
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Ich habe darauf gespielt, meine Erfahrungen erweitert aber ich blieb dem E Bass letztendlich treu, vor allem aber mir selbst und spiele nach wie vor was mir gefällt, mit Instrumenten die mir etwas geben und schei**e auf das, was andere von mir musikalisch oder in Bezug auf mein Equipment erwarten.
Und ungebogen geht's bis zum Ende weiter. ;)
 
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Meine ältere Schwester hatte angefangen, Gitarre zu lernen, aber recht bald die Lust verloren. Als in einer kirchlichen Jugendgruppe, in der ich war, noch instrumentelle Unterstützunng gesucht wurde, habe ich mir Akustik-Gitarre selbst beigebracht. Später sang ich in Chor und Jugendchor die Bassstimme, und zum Einüben spielte ich auf der Akustikklampfe die Bassstimme der Lieder. Nebenbei natürlich auch Radio-Hits rausgehört und versucht, auf Gitarre nachzuspielen. Und das war noch vor Free Sheet Music im Internet ... Irgendwann kombinierte sich beides, und ich fing an, zum Radio den Basslauf auf der Gitarre zu spielen, eigentlich mehr unbewusst ... Als es mir dann bewusst wurde, kam auch relativ bald der erste Bass ins Haus, ein Kramer Pacer Carrera (ja ja, die goldenen Achtziger ...) plus Verstärker und gebrauchter 4x10"-Box. Danach - leider - durch Studium, Beruf, Familie wenig Zeit dazu gehabt, das Equipment hat die Zeit auch nicht überstanden. Seit 2013 wieder begeistert dabei, und ich frage mich, was ich die ganze Zeit ohne Bassismus gemacht habe ...
 
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...kam auch relativ bald der erste Bass ins Haus, ein Kramer Pacer Carrera (ja ja, die goldenen Achtziger ...)
Nette Story, allerdings hatte ich bisher angenommen, Pacer hätte nur die Gitarre geheißen (die es zuerst gab) und der etwa '82 erschienene Bass hätte Pioneer Carrera geheißen...
Egal... da gab es jedenfalls ziemlich gute Instrumente in den Achtzigern... ich hatte zu der Zeit auch einen tollen Bass (Aria Pro II SB900), den ich aber irgendwann in einem Anfall geistiger Umnachtung abgestoßen habe, weil er sehr schwer war...
 
Hoffe ich werde nicht mit faulen Gemüse beworfen ;-)
Das gilt auch wohl für meine Geschichte...

Musik kam in unserer Familie so gut wie nicht vor - zu Weihnachten wurde in Koffer-Plattenspieler aus den 50ern (zur Info, ich bin in den 70ern, dem goldenen HiFi-Zeitalter aufgewachsen) hervorgeholt und einige alte Weihnachts-LPs abgenudelt... Selbst unter dem Deckmantel der Nostalgie: GRUSELIG.

Musik hatte ich nur in der Schule - keine Instrumente, nur Singen - nicht mein Ding.
Lange Jahre kam auch in meinem Leben Musik nie vor, bis ich beruflich bei einem Hersteller von DJ-Controllern gelandet bin. Das UFF-ZACK, UFF-ZACK,... traf nicht meinen Geschmack, aber auf der Musikmesse kam ich auch mit "richtigen" Instrumenten in Berührung.
E-Gitarre fand ich echt cool!
Also habe ich Stunden genommen. Mit fast 40 war ich nicht mehr der aufnahmefähigste Geist (und Körper) und nach etlichen, fruchtlosen Jahren ohne Fortschritte habe ich es dran gegeben.
Dann, Dezember 2014 fragte mich eine Band (Ex-Arbeitskollege war dort Basser und stieg aus) ob ich nicht einsteigen möge. Ich konnte nix - glabte zumindest ich. Was sich aber schnell herausstelle war ein gewisses Talent für Rhythmik und Timing, so dass ich schon im Juni 2015 den ersten Auftritt mit dem Trio (Gesang/Gitarre, Drum und ich) hatte.
Mittlerweile spielen wir mit großer Besetzung (Sängerin, Sänger/Leadgitarre, Rhytmus-Guit/Backing Vocals, Stage-Piano, Querflöte/Fem. Backing Vocals und natürlich moi am Bass), hatten im letzten Herbst unseren ersten echten Festival-Auftritt und ich habe das Gefühl, dass ich mit dem Bass ein Instrument habe, welches nicht mich beherrscht sondern welches ich mehr und mehr im Griff habe :great:
 
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Auch wenn niemand aus meiner Familie ein Instrument spielte, so würde ich meine Eltern aber nicht als unmusikalisch bezeichnen - der Plattenschrank war voll mit Musik, die ich auch heute noch zu schätzen weiß - am meisten hat mich denke ich damals "Mike Oldfield" geprägt, den ich schon als Sechsjähriger (76er) gerne gehört habe. So wurde die Gitarre für mich ein prägendes Instrument für die nächsten 30 Jahre. In der Grundschule wurde jeden Tag gesungen, mit 8 habe ich Blockflöte angefangen - auch Tanzen mochte ich gerne...das waren die ersten Berührungen mit Melodie und Rhythmik.
Mit vielleicht 14 oder 15 fingen dann die Freunde an eine Band zu gründen - leider war ich nicht schnell genug und alle Positionen waren schon vergeben - darüber hinaus war meine Mutter der Meinung, Band = RocK 'n Roll = Drogen...meine Mutter scheint eine kluge Frau zu sein...
Trotzdem habe ich ein Jahr später meine erste EKlampfe nebst Marshall 15W Amp zu Weihnachten bekommen - das schönste Weihnachtsgeschenk, das ich jemals bekommen habe!! Nun, anfangs recht zögerlich weil kein wirkliches Ziel vor Augen steigerten sich meine Gitarrenskills im Laufe der Zeit - ich hatte nie einen Lehrer, aber der Kumpel mit der Band brachte mir viele Dinge bei - heute zu Inet-Zeiten mit Youtube und Co. hat man es dann doch vielleicht einfacher. Gelernt habe ich durch Ausprobieren - ich habe lieber Zeit damit verbracht, selber Melodien zu finden - hätte ich damals zielorientierter gelernt wäre ich heute sicher ein wesentlich "besserer" Musiker.

Ich hatte aber das Glück, dass ich mit einem wirklich guten Schlagzeuger befreundet war, wir haben oft zusammen musiziert...den Funk z.B. verdanke ich nur ihm. Daher denke ich, dass ich wenigstens rhythmisch ziemlich fit bin. So ist es bis heute bei mir geblieben - die Akkorde sind austauschbar, aber der "Groove" im Anschlag macht bei mir die Idee zu den Stücken.

Habe dann in unseren Nachbarn weitere, musikbegeisterte Menschen gefunden. Bei einem Geburtstag kam dann die Idee, dass wir ja mal gemeinsam Klampfen könnten - der Vater spielt EGitarre und Bass, nach einigen gemeinsamen Treffen kam dann Sohnemann I dazu, der Klavier von der Pike auf gelernt hat, dann Sohnemann II, der singt...habe dann noch einem Freund mit Gitarre Bescheid gesagt, der auch mal vorbei kam - ein Drumset haben die auch daheim, obwohl niemand drauf spielt. Bei einer anderen Feier kam, so der Zufall wollte jemand, der Drummer ist. Wir haben uns dann mal mit dem Drummer getroffen, aber der Vater war nicht da...naja, dachte ich mir nach ein bissel Rumgedaddel - irgendwas fehlt hier...also habe ich den Bass in die Hand genommen und die Grundtöne mitgeviertelt...der Abend schien allen Anwesenden soviel Spaß gemacht zu haben, dass wir für die nächste Woche nen neuen Termin abgemacht haben. Nächste Woche kam dann die Frage vom Drummer: "Spielst du wieder Bass??" Ich habe nur mit den Schultern gezuckt und gesagt: "Meinetwegen"...

Tja, und da bin ich nun heute, knapp 4 Jahre später - und es macht mir irre viel Spaß, Bass zu spielen!!
 
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allerdings hatte ich bisher angenommen, Pacer hätte nur die Gitarre geheißen (die es zuerst gab) und der etwa '82 erschienene Bass hätte Pioneer Carrera geheißen...

Hast völlig recht, Flüchtigkeitsfehler beim Tippen, war natürlich ein PIONEER Carrera ...
 
Eigentlich bin ich auf ziemlich direktem Weg zum Bass gekommen: indem ich nämlich flotte dreißig Jahre Schlagzeug gespielt habe.
Um mir die nötige Timingsicherheit anzuschaffen.
Um mal in die Nähe von Bassern, Basserinnen und den tiefen Tönen zu kommen.
Um mal mit ihnen zu jammen und Musik zu machen und mal rauszufinden, was man gemeinsam anstellen kann. (> viel)
Und um mit ihnen das eigentliche Fundament jeden songs jedesmal erneut in Zement zu gießen und gleichwohl ans Rollen zu bekommen bis hin zu Erdbebenstärke.
Natürlich habe ich auch selbst ab und an so ein Teil in den Händen gehalten, aber angesichts meiner eher drumstickgewohnten Hände hat es über Achtungserfolge hinaus nicht weit gereicht. Natürlich hat sich der Basser auch ans Schlagzeug gesetzt und tatsächlich hatten wir ein, zwei Bands, bei denen bei einzweidrei songs vermischte Fraktionen an den musikalischen Stationen saßen. (> cool)

Um auch mal eine Ahnung von dem zu haben, was Gitarristen und Sänger_innen so geheimnisvolles raunen, wenn sie unter sich sind und nicht gestört werden wollen (Harmonien, Melodien, Töne, Intervalle, Transponieren und ähnliche Sportarten - dem Basser wurden nur die Grundtöne zugerufen und höchstens noch ein Moll oder Dur), habe ich dann angefangen mit Gitarre, zunächst akustisch, dann verstärkt.

Und schon fünfzehn Jahre später habe ich mir im Rahmen meines "ichmachejetztmalhomerecordingundsetzemeineideenselberum"-Projektes habe ich mir einen Bass angeschafft. Es ist ein smallscale, der mir in der Hand liegt wie ein Baby (nachdem ich den ein oder anderen fullscale-Bass ausprobiert habe), und trotzdem die guten Töne schnurrt und brummt wie nix gutes.

Bisher hat mir jedes Instrument eine neue Perspektive gebracht: als drummer gehe ich anders an einen song ran als wenn ich bass spiele oder gitarre oder von der melodischen Ecke komme. Gleichzeitig kann ich das nicht. Hört man eventuell auch den songs an, von welchem Instrument die ihren Ausgang nahmen.
Auf jeden Fall ist der Bass das Instrument, das ich derzeit am häufigsten spiele. Bin natürlich noch ziemlich am Anfang. Seit dem treibe ich mich auch hier in dieser tiefergelegten Forumsecke rum.

Entwickle Bass-Sucht-Tendenzen. Mag aber nicht geheilt werden.
Würde gern mal mit mir eine analoge, zeitgleiche Dreier-Session machen. Wird aber höchstens klappen, wenn ich das Geld für ein Holo-Deck auftreiben kann. Klonen mag ich nicht.

x-Riff
 
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ich mach es mal kurz und bündig ....

so mit 12 den ersten " bass " gebaut .... aus einer dachlatte , nagel , schraube , ein wenig sperrholz und als saite ein einmachgummi .

mit 14 dann den ersten echten ..... für 20 dm gggg .

suzi quatro war es damals , die mich einfach nur immer wieder fasziniert hat ..... jesses , was ein weib !

der bravo starschnitt hing in meinem zimmer und bei devils gate drive bekam ich entenpelle .... wie man so damals sagte .



es folgte die erste band und der wunsch nach mehr ....... da mein begehrter rickenbacker nicht mehr im laden hing , kaufte ich aus frust einen musik man sting ray ..... das war so 1979 .

dann schluß mit mucke und alles verkauft .

in den nächsten jahrzehnten dann verschiedene bässe immer mal besessen , oder gespielt .

beim neustart dann ein alter samick , den ich heute noch habe .


bass war immer mein ding ..... ich mag es einfach , wenn es knurrt und der bass treibt .
 
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Ich wollte eigentlich schon früh mit dem Bass anfangen, weil mich die rein physische Komponente, die so ein Bass entwickelt ungemein faszinierte.
Zum ersten Bass dauerte es dann aber doch noch etwas.
Den Anfang nämlich auf der Akustikgitarre, weil die, fast in Klassiker, bei uns rumstand und meine Eltern erst mal schauen wollten, ob ich das nötige Durchhaltevermögen hätte.
Auf der Schule wurde dann die erste "Weihnachtsfeierband" gegründet, die E-Gitarren und Amps kamen aus dem Fundus des Bruders eines Mitschülers.
Nur der Typ, der E-Bass spielte hatte bereits eigenes Equipment, da sein Vater auch Basser war.
Wie es dann so läuft, ich war fortan auf die E-Gitarre festgenagelt.
Selbst bei Bands, bei denen ich als Aushilfsbasser (mit geliehenem Bass) aunheuerte musste ich wenig später an die Gitarre wechseln (entweder als zusätzlicher Gitarrist oder als hauptamtlicher Ersatzmann).
Irgendwie gab es meiner Gegend auch immer mehr Basser als Gitarristen :)
Meinen ersten eigenen Bass kaufte ich mir dann endlich, als mein Stammmusikladen zumachte und einen Ausverkauf veranstaltete. Da bekam ich dann meinen ersten eigenen Bass, einen Hohner JJ Bass, für 200 DM. Der Bass ging leider mal auf dem Postweg verloren, als er vom Service an mich zurück gehen sollte.
Ich bekam zwar den ursprünglichen Listenpreis von der Transportversicherung ersetzt, aber der Bass war erst mal weg.
Von der Verischerungskohle kaufte ich mir dann einen Ibanez BTB, musste dann aber feststellen, dass mir Jazz-Bässe doch mehr liegen.
Somit habe ich derzeit auch wieder zwei Jazzys im Bestand, mehr Bass brauch ich dann auch nicht :)
Zu der Zeit fing ich dann auch an, mich vermehrt mit Recording zu beschäftigen, da kam der Bass dann natürlich richtig.
Irgendwann kam dann auch die erste Band, bei der ich fest als Basser einsteigen konnte.
Seitdem fahr ich auch zweigleisig mit Gitarre und Bass.
Der Bass ist mein "Bandinstrument", auf dem ich mich eigentlich am wohlsten fühle, wenn ich für mich alleine spiele ist die Akustikgitarre auf Grund ihres facettenreichen Klangbilds für mich das präferierte Instrument.
 
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Echt schön solche Geschichten zu lesen...
 
Grund: falscher Thread
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