Fertige Songs richtig komprimieren?

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songofthestorm
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Hallo zusammen,

wenn ich einen Song aufgenommen habe und dabei alles ordentlich auf maximal 0,1 dB ausgesteuert wurde, klingt das Endprodukt zwar sauber, aber im Vergleich zu allen kommerziellen Tonträgern viel zu leise. Klar, da muss komprimiert werden ...

Probiert habe ich das auch, aber mit mäßigem Erfolg - ich erreiche nie und nimmer die Lautstärke der Profis, wenn's noch sauber klingen soll. Richtig laut heißt bei mir leider auch richtiges Clipping. :-(

Wie gehe ich vor? Ich exportiere fertige Songs als Wave-Dateien und ordne diese in einem Mehrspurprojekt (Samplitude Pro X) chronologisch passend an. Dann kommt ein Kompressor auf den Master - in meinem Fall der sMax11 mit einem Gain von 7 dB in und 0,1 dB out, einem Release von 1 ms und im Modus "Schnell" (was wohl einem geringen Attack-Wert entspricht).

Warum gehe ich so vor? Weil ich denke, dass mit einem Kompressor auf dem Master alle Songs gleichmäßig verstärkt werden müssten. Subjektiv funktioniert das aber nicht, da - wie ich gelesen habe - Songs mit hohem Frequenzanteil wohl lauter wirken. Ok, also wieder mit Ohr und Hand nachbessern ... was sich wohl nicht umgehen lässt.

Aber, wie eingangs erwähnt, das Endprodukt aller Titel ist nicht laut genug. Das hätte ich gern anders, aber ich weiß nicht weiter. Mehr komprimieren geht mit meiner Methode einfach nicht. Was könnte ich anders, besser machen?

Gruß
S.o.t.S
 
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Knie dich rein und lerne, lerne, lerne und übe, übe, übe oder lass' es von jemanden machen der schon weiß wie es geht. Eins hast Du ja schon gelernt: Einfach mal einen Kompressor drauf klatschen funktioniert nicht. Und als Tipp: Der Grundstein für hohe Lautheit wird schon im Mix gelegt.
 
Versuche mal Spuren zu doppeln und im Mix zu verteilen.
 
Auch wenn du das nicht hören willst bring ich mal einen Alternativvorschlag: Wie wäre es, wenn du dich einfach dem schwachsinnigen Loudness-War widersetzt. Warum müssen deine Songs eigentlich so laut sein wie professionelle produktionen? Das einzige "problem" dabei ist ja, dass der Hörer wenn er eine gemischte Playlist hört, die Lautstärke bei deinen Songs nachregeln müsste. Aber es besteht ja die Hoffnung, dass wenn sich ReplayGain durchsetzt und standard wird, diese Entwicklung hoffentlich mal ein Ende hat.
 
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Hauptsache dein Mix klingt sauber und differenziert. Und bis auf etwas Dynamikkompression würde ich sowieso icht mehr anwenden.
Aber nur um dir vielleicht trotzdem weiterzuhelfen. Versuch doch mal einen Brickwall-Limiter einzusetzen. Wichtig sind natürlich attack- und release-Zeiten richtig einzustellen. Aber damit könnte man, sofern man es für notwendig erachtet, mehr Lautheit generieren.
Allerdings rate ich wirklich davon ab mehr als +8db LU -int zu erzeugen. Der Trend geht einfach schon in eine andere Richtung.
 
Manchmal sitzt der gepfefferte Hase auch schon in der Kompostion :rolleyes:
 
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Viele professionelle Produktionen sind sehr Laut. Es gibt jedoch auch einen neuen Rundfunkstandard, der dem Streben nach maximaler Lautheit Einhalt gebieten soll.
http://de.wikipedia.org/wiki/EBU-Empfehlung_R_128

Bei Hofa gibt es ein kostenloses Metering-Plugin mit dem man gut einschätzen kann ob der Mix Laut genug ist.
http://hofa-plugins.de/pages/start_de/4u.php

Wenn man laute Mixe haben will, dann fängt mans schon beim Schreiben/Arrangieren damit an. Wenn zuviele Elemente im Mix konkurrieren, dann wird es halt nicht laut.

Ein Schritt zu mehr Lautheit ist das mischen über Subgruppen, die jeweils etwas komprimiert werden. Die Summe dieser Gruppen wird dann wieder etwas komprimiert. So arbeitet die Kompression unauffälliger.

Generell sollte man bei einer Summenkompression die Attackzeit nicht zu kurz wählen! 50ms sind ein guter Wert um anzufangen. Man schneidet sonst den ganzen Punch weg und der Mix klingt flach und langweilig. Noch dazu verzerrt man sich seinen Bassbereich. Decayzeiten sollten so gewählt werden, dass kein unangenehmes Pumpen zu hören ist.

Zuletzt kann man noch ein paar dB rausholen indem man einen Limiter hinter den Summenkompressor schaltet. Gut ist, wenn der nur an einzelnen lauten Stellen arbeiten muss. Auch hier einfach mal mit der Decay-Zeit experimentieren um die Nebeneffekte unauffällig zu gestalten.

Vorsicht vor unsichtbaren Intersample-Peaks. tu dir den Gefallen und lass 1dB Luft nach oben. Spätestens wenn du deinen Song in mp3 konvertierst bekommst du sonst hässliche Artefakte.
 
Vielen Dank für Eure Antworten - sie bringen mich wieder ein Stück weiter. Und nein, ich will es gar nicht nicht hören, dass man eigentlich auch auf das lautstärkemäßige Aufblasen von Musik verzichten könnte. Ich höre Musik meist bewusst und mag hohe Dynamik - komprimieren will ich eigentlich nur für "die anderen", die sich an den lauten Standard gewöhnt haben. Und ich stimme vollkommen zu, dass ein Mix lieber sauber als laut klingen sollte.

Da ich absoluter Amateur bin und die ganze Recording-Sache aus Spaß an der Freude mache, betreibe ich natürlich meist "learning by doing", und da sind Kompressoren und Limiter eine echt schwierige Materie, finde ich. Aber ich bin sicher, dass mir Eure Tipps früher oder später weiterhelfen werden.

Ich werde zunächst alles, was ich übermäßig komprimiert habe, neu exportieren und dabei ganz vorsichtig und wie empfohlen mit Kompressor/Limiter umgehen - irgendwann stellt sich dann sicher ein hörbarer Erfolg ein.

Gruß
S.o.t.S
 
Musterschülerin bei Arrangement und Komposition: Roisin Murphy
die Mixe haben erstaunlichen 'impact', aber da zerrt und pumpt gar nix :eek:
(weil sich die parts nicht in's Gehege kommen)

cheers, Tom
 
Also ich finde den AC-R128 sehr gut. Ist auch freeware: https://www.audiocation.de/plugin
Vor allem kann man sich auf dieser Seite noch mehr Input holen über die Idee von R128 über die technischen finessen etc.
 
Kompressoren sind schwierig gezielt zur Summenbearbeitung einzusetzen. Ich rate davon ab, die Summe noch großartig zu komprimieren. Da macht man mehr kaputt, als heile. Das Lautmachen der Summe solltest du Mastering Profis überlassen, die wissen, wie Klangmaterial nachbearbeitet werden muss, um es laut zu bekommen.
Du kannst mir gerne deinen Song mit ausreichend Headroom (-3 dB) in 24 Bit Wav ohne Summenlimiter zukommen lassen, und ich mastere ihn für dich kostenlos auf die Lautstärke, die du haben möchtest (Klangbeispiel wäre nett, sonst mastere ich ihn so laut ich möchte). Ich kann dir dann hinterher sagen, was ich mit dem Song gemacht habe, um ihn so laut zu bekommen.
Je nach Mischung und Ausgewogenheit/-Balance der Tiefen, Mitten und Höhen ist es häufig notwendig, die Summe nachzufärben, um ein moderneres Klangbild zu erzielen. Darüberhinaus werden hochwertige Limiter sowie Filter- und Stereotools verwendet, um den Song "laut" zu machen. Kompression findet hingegen nur sehr gezielt dort statt, wo sie auch wirklich nötig ist. Denn durch das "Lautmachen" des Songs "gegen den Limiter" entsteht bereits eine starke Kompression, die deiner Musik automatisch einen Teil der Musikalität raubt. Umso mehr man also noch auf der Summe komprimiert, umso schlimmer klingt das Ergebnis.

Kompression ist daher nur noch sehr gezielt auf der Summe sinnvoll anwendbar. Sonst raubt man sich jeglicher Musikalität.
Normalerweise gehört die Kompression ins Mixing, da es zur subtilen Klangbearbeitung der Transienten, zum Reduzieren störender, sprunghafter Dynamik, sowie zum Hervorheben leiserer oder zu schnell im Pegel abfallender Klangelemente verwendet werden kann.
 
Du kannst mir gerne deinen Song mit ausreichend Headroom (-3 dB) in 24 Bit Wav ohne Summenlimiter zukommen lassen, und ich mastere ihn für dich kostenlos auf die Lautstärke, die du haben möchtest (Klangbeispiel wäre nett, sonst mastere ich ihn so laut ich möchte). Ich kann dir dann hinterher sagen, was ich mit dem Song gemacht habe, um ihn so laut zu bekommen.

Dieses Angebot nehme ich doch gern an. Ich hinterlege eine Wave-Datei im Web und sende Dir dann eine Mail mit dem Link.

Eine Samplerate von 44.100 Hz ist ausreichend? Mehr habe ich nicht, aber 24 Bit sind kein Problem. Ich werde keinerlei Effekte auf den Master legen und den Spitzenpegel auf - 3 dB setzen.

Was natürlich ganz prima wäre: Wenn die von Dir verwendeten Tools auch für mich zugänglich wären, oder zumindest so ähnliche - schließlich möchte ich Deine Erklärungen dann gern nachvollziehen. Ich benutze Samplitude Pro X und bisher auch die von Magix mitgelieferten Plugins für Kompression etc. Und die sind mir schon kompliziert genug. Du wirst vermutlich etwas ganz anderes verwenden.

Ich danke für das Angebot und melde mich, wie gesagt, per Mail bei Dir.

Gruß
S.o.t.S
 
Hmmm...du solltest dich mal wirklich in die Standard-Plug Ins einlesen. Die funktionieren nämlich prinzipiell alle gleich. Ein Kompressor macht immer das gleiche und hat immer die gleichen Parameter zur Einstellung.
http://www.delamar.de/musikproduktion/der-unterschied-zwischen-kompressor-limiter-und-leveler-7078/ --> Absolute Grundlage
http://www.delamar.de/tutorials/multiband-kompression-erklaert-der-multiband-kompressor-6421/ --> Hier geht es zwar um Multibandkompressoren, aber funktioniert im Grunde genommen gleich.

Du kannst dich ja mal auf der Seite umschauen. Die Artikel sind wirklich gut.
 
Ich hab' mir schon so einiges ergoogelt - das Thema Mixen und Mastern fällt mir ziemlich schwer. Ganze Videotutorials habe ich mir angeschaut und die Vorgänge nachzuvollziehen versucht. Aber offensichtlich ist mein Gehör nicht in der Lage, die Feinheiten richtig wahrzunehmen. Ich drehe dann meist zu stark an den Reglern, bis es anders klingt, aber nicht mehr brauchbar. Und dann gebe ich genervt auf. ;-)

Also muss ich mir doch mal die Zeit, Ruhe und Selbstdisziplin nehmen und ganz langsam, ganz vorsichtig und Schritt für Schritt nach den genannten Tutorials und mit den empfohlenen Tools vorzugehen und mich einem brauchbaren Ergebnis zu nähern. Was ich in diesem Thread begriffen habe: Mal eben fix lauter machen geht wirklich nicht.

Gruß
S.o.t.S
 
Wenn ich ehrlich bin, nutze ich überhaupt keine Multibandkompressoren, um den Klang zu erzeugen.
Diese Art der Tonbearbeitung führt in den meisten Fällen nur zu einem flachen Klangbild.
Ich verwende neben linearphasigen Multibandkompressorfiltern (Ohne die Kompression) zur Separierung des Tieftonbereichs auch eine selbstgebaute M/S Matrix, um Mitten- und Seitensignal getrennt voneinander zu bearbeiten. Dazu gesellt sich Ozone 5 als hochwertiger Limiter, Exciter und Stereo Enhancer. Das wichtigste Tool ist in meinem Setup aber der SPL Vitalizer als VST- Plugin, von dem ich mittlerweile gleich 2 Instanzen auf dem Master verwende.

Es handelt sich hierbei um eine Röhrenemulation, die dem Klang eher die störenden Anteile entfernt, anstatt wie bei einem Exciter etwas hinzuzufügen. Daraus resultiert ein natürlicheres Klangbild. Der Vitalizer komprimiert bei mir dynamisch nur über einen einzigen Basskompressionsregler den gesamten Song je nach Notwendigkeit über einen Automationsclip, und färbt das Signal über die restlichen Regler hin zu einem lauteren, hübscheren Klang. Instanz 1 komprimiert und färbt den Song so, das Tiefen, Mitten oder Höhen besser zur Geltung kommen. Instanz 2 dünnt den Bassbereich wieder ein wenig aus, und fügt dem Song noch einen Hauch mehr Obertöne hinzu.

Das klingt erst einmal sehr komplex. Ich arbeite seit Jahren mit diesem Setup recht erfolgreich, und kann selbst jetzt noch Kleingkeiten verbessern. Und das, ohne weitere Plugins hinzuzufügen. Leider sind die Plugins nicht kostenlos. Aber mir ist auch kein kostenloses Plugin bekannt, welches derart überzeugende Ergebnisse erzielen kann. Und ein hochwertiger Limiter ist ohnehin notwendig, um die entsprechende Lautheit am Ende verzerrfrei darstellen zu können. Ich bezweifel, dass es zu Ozone 5 eine Free- Alternative gibt, die etwas taugt. Und zum SPL Vitalizer gibt es ebenfalls nur ähnliche Plugins oder Hardware, die richtig ins Geld geht.

Der Vitalizer kostet 199 Euro.
http://www.da-x.de/de/spl-vitalizer...MK2-TPlug-In&gclid=CJ-N4dLRoLwCFclQ3god7RcAYg
Ozone 5 kostet 179 Euro.
https://www.thomann.de/de/izotope_ozone_5.htm?gclid=CPPQ1LTRoLwCFQ1L3godhWEAWg
 
Exciter? Stereo-Enhancer? 2x Vitalizer? Das klingt nicht komplex, das liest sich befremdlich.
 
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Ein Exciter ist ein Tool, um zusätzliche Obertöne hinzuzufügen. Der Stereo Enhancer sorgt für eine Stereobasisverbreiterung. Der Vitalizer färbt den Song in die typische Hifi- Stereorichtung, und kann das bearbeitete Signal zusätzlich komprimieren. Es handelt sich bei allen dreien um Mastering Tools, die bei gezielt- subtilem Einsatz einen Mix veredeln.
Wenn du professionelles Mastering anbietest, solltest du diese Effekttools kennen, und wissen, wie man sie im Mastering einsetzt. So klingt es für mich befremdlich, da du dich damit scheinbar nicht auszukennen scheinst?

Erzähl mir jetzt nichts vom Profi- Mastering mit Zaubertools. Es werden immer recht ähnliche Effekte verwendet. Ob die nun digital oder analog sind, spielt kaum eine Rolle. Das Ergebnis zählt. Den Weg den ich hier beschreibe ist mein Weg, um Musik mit der entsprechenden Erfahrung wie ein professionelles Master klingen zu lassen. Dein Weg mag ein völlig anderer sein. Ob der nun besser oder schlechter ist, können nur die Musiker selbst beurteilen.
 
Trolling Level: Signalschwarz :rofl:

Ich denke er weiß, was das ist. Ich kann jedoch auch nicht ganz verstehen, wie das mit den beiden Vitalizer klingen soll. Bin nicht wirklich ein Fan von diesen Teilen...
 
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Ich arbeite seit 5 Jahren mit dem Vitalizer. Nach so langer Zeit lernt man dieses Tool wirklich zu schätzen. Anfangs nur sehr sachte, färbe ich damit mittlerweile nahezu jeden Song nach. Ich habe zuvor ganz andere Klangveredler eingesetzt, die ich mit der Zeit alle wieder verkaufte. Das Teil kann eine Waffe sein, benötigt aber trotz der simplen Bedienung eine gewisse Einarbeitungszeit, um ihn richtig einzusetzen. Bei mir ist er vom netten Nebeneffekt innerhalb von 2 Jahren zum Hauptakteur geworden, der IMHO sehr viel musikalischer ins Klangbild eingreift, als es EQ´s, Multiband Kompressoren oder Exciter leisten können.

Ich habe den Song von songofthestorm damit bearbeitet. Wenn er nichts dagegen hat, könnte man hier die Vorher/Nachherversion zum Anhören reinstellen.
 
... Ob die nun digital oder analog sind, spielt kaum eine Rolle. Das Ergebnis zählt. Den Weg den ich hier beschreibe ist mein Weg, um Musik mit der entsprechenden Erfahrung wie ein professionelles Master klingen zu lassen. ...
den ersten Satz wage ich (noch) stark anzuzweifeln, was die 'Farbwirkung' vieler Plugins angeht
(in der Summe der Anwendungen ergibt es imh ears eine gewisse Penetranz)
Nummer 2 unterschreibe ich glatt
wenn man das als Produkt anbietet und es 'gekauft' wird, hat man es (geschäftlich) richtig gemacht

das oben verlinkte Beispiel der Moloko Sängerin ist für meinen Geschmack hart an der Grenze
perfekt gemacht, aber es geht mir relativ schnell auf die Nerven - und das schreibe ich als Fan der Truppe.

cheers, Tom
 

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