Fingerstyle Recording

[Soraix]

Hi Leute,


ich habe mir letztens einen großen Traum erfüllt und mir eine Lakwood M-18 CP gekauft. Nun möchte ich das gute Stück zum recorden nutzen. Hauptsächlich zum recorden von Fingerstylegitarre. Ich kenne mich leider überhaupt nicht damit aus und hoffe jemand kann mir ein paar Fragen beantworten und mir einige Tipps geben.

Ich habe bereits das M3 Rode Kondensator Mikro. ( Reicht das oder muss ich "upgraden" ? )
Als Sound-Interface würde ich mir das Focusrite Scarlett Solo kaufen ( da es einen Mikro- und Klinken-Anschluss hat )

Brauche ich außer den beiden Sachen noch mehr ? Einen Preamp oder ähnliches ?

Ich stelle es mir das so vor:

Gitarre -> Interface - > PC
Mikro -> Interface - > PC

Macht es Sinn Gitarrenpickup und Mikrofon gleichzeitig aufzunehmen ?

Vielleicht kann mir ja jemand weiterhelfen, danke schon mal im Voraus

 

[mjmueller]

Hallo,
schöne Gitarre.
Und so eine Gitarre sollte auch entsprechend abgenommen werden.

Gitarre -> Interface - > PC

Nein

Mikro -> Interface - > PC

Ja.
Begründung: Auch die Tonabnehmer der Lakewood werden dem echten Klang der Gitarre nicht gerecht. Prinzipiell und in Deinem Fall erst recht, würde ich daher definitiv zu einer Mikrofonabnahme raten. Ggf. das Tonabnehmersignal als Alternativspur aufnehmen.

Mit dem Rode wirst Du sicher erst mal zufrieden sein können. Eventl. kommt irgendwann der Wunsch nach "mehr". Aber dann bist Du fitter und weisst, warum ein Neumann einfach auch mehr kostet.

Und dann kommt schon die Frage des Interfaces. Hier würde ich auch lieber etwas mehr als zuwenig Optionen haben wollen.
Also ein Interface mit mind. zwei Mikrofoneingängen. Das Solo daher eher meiden.
Die des Focusrite sind aber sicher nicht schlecht, dann aber das 2i4.
Audient hat mit dem id14 aber auch schöne Preamps verbaut, die mMn für akustische Instrumente und gute Mikrofone sehr geeignet sind.

Mal meine Sicht dazu
Grüße

 

[chaos.klaus]

Die des Focusrite sind aber sicher nicht schlecht, dann aber das 2i4.

Ich finde das 2i2 reicht völlig. Das Solo würde ich auch nicht nehmen. Instrumenteneingänge (Klinke) haben sie ja alle ... sind Kombibuchsen.

Alternative wäre noch das Steinberg UR22 zu nennen. Selbe Presiklasse. Eine kleine Cubase Version ist mit dabei, das ist nützlich.

Gruß.

 

[mjmueller]

Moin,
ja, auch das 2i2 wird der Sache gerecht. Ich finde halt MIDI-I/O an einem Interface sehr sinnvoll, weil ich eigentlich immer zu wenige USB-Ports habe
Und so kann ein Masterkeyboard immer drangehängt bleiben.
Und noch eine kurze Ergänzung, zum "Solo"

da es einen Mikro- und Klinken-Anschluss hat

Das stimmt, aber es ist nur einer jeweils nutzbar. Also nicht beide zugleich.
Grüße

 

[Vinterland]

Hi Markus

Das stimmt, aber es ist nur einer jeweils nutzbar. Also nicht beide zugleich.

Darf ich korrigieren ?
Beim Scarlett Solo schon, da das "Solo" keine Kombibuchsen hat.
Beides ist hier separat...XLR und Klinkeneingang.

 

[mjmueller]

Hallo Alex,

Beides ist hier separat...XLR und Klinkeneingang.

Das schon, damit können aber nicht zeitgleich beide Eingänge aufgenommen werden - ist ja ein 1-Kanal Interface, nee ?

 

[Vinterland]

Ach, tatsächlich ?....Wusste ich gar nicht .
Du kannst also nicht den XLR-Eingang und den Klinkeneingang getrennt auf zwei Spuren aufnehmen ?.
Naja, deshalb wohl auch der Name Scarlett Solo.


Obwohl man die Beschreibung aus der Bedienungsanleitung doch anders verstehen könnte.

In der Anleitung steht aber auch nichts näheres darüber. Schon sehr irreführend.
Wieder was dazugelernt....Danke für die Aufklärung

 

[mjmueller]

Das ist tatsächlich etwas unklar formuliert. Ich habe das Solo nicht selbst in der Hand gehabt, könnte aber wetten, dass nur ein Kanal zeitgleich aufgenommen werden kann. Ähnlich wie beim UR12 wo auch nur je ein Kanal als Input verwendet werden kann.
Eine weitere Negativpunkt in dem Zusammenhang: der Klinkeneingang ist für HiZ ausgelegt. Das kann dann mit Linesignalen zu Problemen führen.
Grüße

 

[saitentsauber]

Nochmal zurück zum Ausgangspost. Also: Ja, es geht so wie angedacht. Aber: wie sich dem ersten Post von @mjmueller entnehmen lässt, ist es nicht optimal bzw. nicht wirklich gängig. Eher werden zur Abnahme zwei, gern auch identische Mikrophone verwendet - das erfordert zwei entsprechende Eingänge (mit Phantomspeisung). Der eingebaute Pickup kann evtl. über das Interface auf eine dritte Spur aufgenommen und ggf. dezent dem rein akustischen Signal zugemischt werden - sozusagen als Gewürz, das dem Ganzen eine besondere Note verleiht, aber eigentlich selbst nicht gesondert wahrgenommen werden muss/soll. Ggf. bedeutet: ist kein Muss und keineswegs immer erwünscht (wenn ein rein akustischer Klang angestrebt wird).

Um diese Option zu haben, wäre also zusätzlich zu den beiden XLRs ein Klinkeneingang nötig.

Zu den Geräten kann ich ansonsten nicht viel sagen - ausser, dass Du versuchen solltest rauszukriegen, ob es für Dein Betriebssystem ordentliche Treiber gibt.

 

[mjmueller]

Korrektur: Das Solo kann wohl doch zwei Spuren zugleich aufzeichnen.

 

[Jeckstadt]

Wenn du mit Mikrofon Aufnimmst dann Erkundige dich mal bei deinem Fachhändler was er für “glatte“ Saiten anbietet. Dort sind die Basssaiten anders verarbeitet und du hast auf der Aufnahme weniger Fingergeräusch. Natürlich nur falls nicht gewünscht oder schon drauf.

So etwas zum Beispiel:
https://m.thomann.de/de/thomastik_pj116.htm

 

[Telefunky]

Audient hat mit dem id14 aber auch schöne Preamps verbaut, die mMn für akustische Instrumente und gute Mikrofone sehr geeignet sind.

würde ich für akustische Aufnahmen in jedem Fall den üblichen budget-Kandidaten vorziehen.
Die nächstbessere Stufe wäre dann bereits ein dedizierter Preamp, so ab Focusrite ISA.