Frage bzgl. Oberkrainer-tauglichen Akkordeons

  • Ersteller gwenman
  • Erstellt am
Hallo,

Es bietet als Besonderheit mit 38 Tasten das tiefe E. Soviel ich weis, gibt es das bei Tastenmodellen sonst erst ab 45 Tasten.

bei vielen "traditionellen" 96-Bass-Pianoakkordeons mit 38 Tasten ist das tiefe E üblich, jedoch nicht bei allen. Das tiefe E wäre mir bei dieser Art von Musik jedenfalls wichtiger als der letzte hohe Ton ;).
 
Gibt es denn so viele 96er mit 38 Tasten?
Ich dachte bisher ja, die Kombi 96 - 37 wäre der Standard, das Traditionelle...
So wie eben auch 72/80 - 34.

Man lernt nie aus!
Mein 96er-Piano beginnt auch erst bei F, weil es 37 Tasten hat.
:)
Lieben Gruß von Karin
 
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Hallo Karin,

Gibt es denn so viele 96er mit 38 Tasten?

zumindest bei den "alpenländischen" 96-Bass-Akkordeons sind das tiefe E und 38 Diskanttasten meines Wissens nach üblich, siehe Hohner Alpina, Beltuna Alpstar IV 96, Fismen Alpline/Proline IV 96, Lanzinger 4/96 etc. Bei den "herkömmlichen" 96-Bässern (und Zupan) allerdings nicht.
 
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Ich muss wohl mal diesen Thread wieder etwas Leben einhauchen.

Gibt es denn so viele 96er mit 38 Tasten?

Es gibt mittlerweile auch 38 Taster mit 120 Bässen. Zupan sein Sondermodell "Slavko Avsenik" ist so eines. Wobei ich mich bis heute Frage, warum Zupan mit Slavko Avsenik wirbt bzw. geworben hat. Vielleicht gab es ja da einen Werbevertrag zwischen Zupna und Avsenik. Ich persönlich habe den guten Herrn Avsenik jedenfalls nie mit einer Zupan spielen sehen. Finde das Modell aber ziemlich teuer, auch wenn es von Valentin Zupan persönlich gebaut worden ist.

Diese Vermutung könnte daher kommen, dass es - wenn ich mich richtig erinnere - von der VS mal ein Sondermodell "Avsenik" gab. Was deren Besonderheit (außer dem Namen) war, weiß ich aber nicht.

Vielleicht war die Besonderheit der Winkelbass. Weiß aber nicht ob die anderen Modelle der S-Serie auch mit Winkelbass ausgestattet waren. Auf jeden Fall hat Herr Avsenik ein VS Sondermodell Slavko Avsenik von Hohner geschenkt bekommen. Er hat sie aber nie gespielt, weil sie ihm zu schwer war (im Gegensatz zur VM).

Aber es gibt auch andere Hersteller, die Instrumente anbieten die sich sehr gut für Krainermusik anbieten - im Prinzip, alle, die in Richtung Folklore Style gehen, dreichöriges Tremolo und Cassotto haben, wie z.B. Kärntnerland, Lanzinger, Zupan...Da sind es dann allerdings meist nicht explizite Modelle, man muss da dann die Modelle mal ausprobieren und hören, ob es der Klang ist, den man will.

Ist das so? Ich meine dreichöriges Tremolo ist klar aber Cassotto? Ich habe ja eine Alpina IV 120 ohne Cassotto. Finde den Klang super, auch wenn der nicht an den meiner Morino + herankommt. Von der Kraft und Lautstärke her. ABER: die Alpina ist schön leicht. Meine Absicht ist das Instrument in absehbarer Zeit mit MIDI System nachzurüsten für Auftritte. Slavko Avsenik spielte im übrigen bei seinen letzten Auftritten eine Alpina IV 120 in schwarz. Ich weiß allerdings natürlich nicht, ob sein Modell mit Cassotto war. Ich denke es war in seinem Alter eben auch eine Frage des Gewichts.

Aber zurück zum Titel. Nach jahrzehnter Dominanz der Morino VM (teilweise immer noch bis heute) war es um die Jahrtausendwende Zupan und Lanzinger die sehr beliebt waren. Mittlerweile spielen ganz viele Oberkrainer Besetzungen mit Alpengold.

Ich persönlich würde mich nun , wenn ich diese Musik spielen würde, eher an der Spieltechnik orientieren, als am "typischen" Klang und hätte von daher auch keinerlei Berührungsprobleme mit einer Moriono VS, einer Dallappe oder Guerini - aber auch da darf jeder, wie er mag.

So sehe ich das auch. Man findet auf YouTube ganz viele Menschen, die holen auch aus einer Hohner Concerto III Oberkrainer Musik und andere Musikrichtungen, in atemberaubender Manier, heraus. Entscheidend ist nach m. M. am Ende die Symbiose zwischen dem Spieler und dem Akkordeon. Natürlich spielt in der Volksmusik Szenerie auch die Optik des Instruments eine Rolle.

Schönen Sonntag!
 
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Zupan sein Sondermodell "Slavko Avsenik" ist so eines. Wobei ich mich bis heute Frage, warum Zupan mit Slavko Avsenik wirbt bzw. geworben hat. Vielleicht gab es ja da einen Werbevertrag zwischen Zupna und Avsenik.

Hat der Herr Slavko Avsenik nicht auch einen Sohn der in seinen Fußstapfen getreten ist? (kenne mich in der Szene nicht wirklich aus!).

Ich persönlich habe den guten Herrn Avsenik jedenfalls nie mit einer Zupan spielen sehen.

Gut, spielen hab ich ihn nie gesehen, aber auf diversen Notenheften hab ich ihn abgebildet gesehen... und da gabs durchaus andere Fabrikate als Hohner die er spielte. Allerdings war der Herr Avsenik auch ein findiger Geschäftsmann...und Hohner war marketingmäßig auch immer schon sehr gut organisiert...und wenn man sich jetzt nur einen kurzen Augenblick von der Vorstellung trennt, dass Avsenik die Morino VM gespielt hat, weil er die für das beste Instrument der Welt hielt, dann kommt man ganz schnell auf den Gedanken, dass er die gespielt hat, weil se mal grundsätzlich nicht schlecht war und vor allem weil Hohner im dafür ganz ordentlich entgegen kam (Service, Ersatzbeschaffung, Werbevertrag...)

Aber zurück zum Titel. Nach jahrzehnter Dominanz der Morino VM (teilweise immer noch bis heute) war es um die Jahrtausendwende Zupan und Lanzinger die sehr beliebt waren. Mittlerweile spielen ganz viele Oberkrainer Besetzungen mit Alpengold.

ich glaube, wenn Slavko Avsenik unsere Diskussion hier verfolgen könnte, würde er manches nicht verstehen, warum wir hier so intensiv über das Instrument diskutieren und wäre vermutlich recht belustigt obendrein. Denn ich bin mir sicher er wäre der Ansicht dass seine Musik hauptsächlich durch die Art und Weise bestimmt wird, wie man die spielt... und nicht worauf man die spielt!
 
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Hat der Herr Slavko Avsenik nicht auch einen Sohn der in seinen Fußstapfen getreten ist? (kenne mich in der Szene nicht wirklich aus!).

Nicht nur einen Sohn, sondern auch einen Enkel, der seit einiger Zeit recht erfolgreich im Geschäft ist: http://www.saso-avsenik.com/de/

Wobei ich mich bis heute Frage, warum Zupan mit Slavko Avsenik wirbt bzw. geworben hat.

Weil er auch eine Weile Zupan gespielt hat, soweit ich mich erinnere. Irgendwo gab's mal eine Internetseite, auf der die verschiedenen Instrumente aufgelistet sind, die unterschiedliche Epochen von Slavko Avsenik charakterisieren.
 
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Irgendwo gab's mal eine Internetseite, auf der die verschiedenen Instrumente aufgelistet sind, die unterschiedliche Epochen von Slavko Avsenik charakterisieren.

Das würde mich sehr interessieren.

Hat der Herr Slavko Avsenik nicht auch einen Sohn der in seinen Fußstapfen getreten ist?

Wie Wil_Riker schon geschrieben hat, ist sein Enkel Saso Avsenik in die Fußstapfen von Slavko getreten. Wenn Corona es zulässt, werde ich im nächsten Jahr auch mal ein Konzert von ihm besuchen.

Sein Sohn Slavko Avsenik jr. komponiert dagegen Musik, unter anderem hat er auch für die ideologisch, religiös und politisch kontroverse slowenische Gruppe Laibach produziert. Aber das nur am Rande.

Aber nochmal zu dem Instrument, auf das es am Ende irgendwie immer hinausläuft, der Morino VM, ich verfolge regelmäßig die Oberkrainer Nachwuchswettbewerbe und habe folgende interessante Beobachtung gemacht. Da spielt ein talentierter Jugendlicher auf einer Morino VN um dann zwei Jahre später beim selben Wettbewerb mit einer Morino VM anzutreten. Ich glaube in Slowenien genießt die VM irgendwie Kultstatus und ist Statussymbol. Und dieser Hype ist auch allgegenwertig, betrachte man sich die Preise, die für dieses Instrument aufgerufen wird, sei es im großen Bieterportal oder auch in renommierten Musikhäusern.
 
Ich glaube in Slowenien genießt die VM irgendwie Kultstatus und ist Statussymbol. Und dieser Hype ist auch allgegenwertig,

Da denke ich, brauchen wir das nicht nur glauben - das ist definitiv so! Und dass die Preise dann in die Höhe schießen ist dann auch normal. Sobald irgendwas zur unverzichtbaren Requisite deklariert wird, dann können die anderen Instrumente gut sein, wie se wollen, die werden niemals nicht die gleiche Musik erzeugen können, weil se per se ja nicht dem Kultoriginal enstprechen.:rolleyes:

... Von daher würde ich mal behaupten: die Marketingstrategie von Hohner hat zu 100% funktioniert!:great:
 
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Ich glaube in Slowenien genießt die VM irgendwie Kultstatus und ist Statussymbol. Und dieser Hype ist auch allgegenwertig, betrachte man sich die Preise, die für dieses Instrument aufgerufen wird, sei es im großen Bieterportal oder auch in renommierten Musikhäusern.

Die Preise für gebrauchte VM - Morinos sind eher relativ. Es gibt in Slovenien Spezialisten die diese Instrumente nicht nur extrem aufwendig überholen sondern noch verbessern. Wenn diese komplett überholten Instrumente dann für "scheinbar" total übertriebene Preise angeboten werden ist der Preis zu einem erheblichen Teil für die geleistete Arbeit. Allerdings werden halt auch viele abgerockte "alte Kisten" zu total wahnwitzigen Preisen angeboten. Eine viel gespielte VM im quasi Originalzustand ist halt meist eine Klapperkiste....

 
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