Frage zur Stimmstabilität: Unterschiede durch Mensurlänge?

  • Ersteller heavenly
  • Erstellt am
heavenly
heavenly
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
01.12.19
Registriert
14.05.06
Beiträge
502
Kekse
629
Ort
Sankt Sebastian
Hallo, ich hoffe das Thema passt hier. Gibt es eigentlich Unterschiede in der Stimmstabilität bei E-Gitarren mit kurzer, normaler und langer Mensur? Rein theoretisch müsste doch schon die kleinste Verstimmung bei einer Gitarre mit kurzer Mensur (z.B. Fender Jaguar) drastischer ausfallen als bei einer Strat, oder habe ich da den komplett falschen Denkansatz?
 
Eigenschaft
 
Hallo heavenly,

keine schlechte Frage und durchaus vorstellbar.

Wenn ich eine Saite mit 5 Metern Länge auf A stimme und die Mechanik 3 Millimeter drehe, ist es bestimmt immer noch ein A. Gleicher Vorgang bei einer Mandoline - und schon ist es eine Saite tiefer :) Mal leicht übertrieben gesagt.

Ob und wie sich sowas jedoch in der Praxis zwischen Jaguar und Strat auswirkt, ist eine andere Sache. Die zur Verstimmung beitragenden Elemente wie Saitenwicklung an der Mechanik, Klemmeigenschaft des Sattels oder nicht in Ausgangsposition zurückgehende Tremolos spielen mit Sicherheit eine größere Rolle als der kleine Mensurunterschied, denke ich

Viele Grüße
 
Vom Gefühl her glaube ich, dass meine Strat mir mehr verzeiht, als z.B. meine PRS, und eine Jaguar ist ja noch kürzer :gruebel:
 
Hallo Heavenly,

Deine Frage(n) verbinden zwei Bedingungen, die aber nicht zusammengehören.


Gibt es eigentlich Unterschiede in der Stimmstabilität bei E-Gitarren mit kurzer, normaler und langer Mensur?


Die Stimmstabilität eines Instruments ist nicht von der Mensur abhängig.

Rein theoretisch müsste doch schon die kleinste Verstimmung bei einer Gitarre mit kurzer Mensur (z.B. Fender Jaguar) drastischer ausfallen

Eine kleinste Verstimmung ist eine kleinste Verstimmung. Eine um 0,01 mm verstimmte Saite (wir reden hier von Längen, wegen der Mensur) wird auf kurzer Mensur viellicht 1/20 Halbton "stärker" verstimmt sein als auf der langen. Das liegt außerhalb des Hörbreichs. Ab wann wir letztlich etwas als verstimmt empfinden, entscheidet allein unser Ohr.

Hinzu kommt, dass Gitarren ohnehin nie auf allen Saiten und in allen Lagen physikalisch exakt aufs Hertz stimmen. Und genau genommen ist das ja bei keinem Instrument so. Sonst würde Musik kalt und steril klingen. Es ist die Sumne der mikrotonalen Unterschiede, die die Wärme in die Musik bringen, z.B. den satten Sound eines Streichorchesters.

Deshalb arbeiten wir Gitarristen auch ständig mit Fingervibrato, (Mikro)Bendings usw., um den angenehmen Sound der "Verstimmung" im mikrotonalen Bereich zu bekommen. Und deshalb wurden ja auch Chorus und Flanger erfunden, um den Sound mit dem Zugeben von künstlichen Verstimmungen zu verbreitern.
 
Ich meine die Stimmstabilität einer Gitarre steht und fällt mit dem korrekten Dehnen neu oder wieder aufgezogener Saiten, sowie einem funktionierendem Sattel.

Mir ist jedenfalls noch keine Gitarre untergekommen, die ihre Stimmung bei gleichbleibender Temperatur baubedingt nicht halten konnte. Z.B. die letzte, die mir Sorgen bereitete, war meine Gibson Nighthawk. Da hat sich die G-Saite ständig verstimmt. Die Saite hatte sich mit der Zeit in die Sattelkerbe gefressen, sodass selbst beim rutschen über die Saiten, die Stimmung plötzlich nicht mehr gepasst hatte. Da nicht mehr tiefer feilen ging, habe ich einen neuen Sattel gemacht und seitdem passt alles.

Das Wichtigste ist das Dehnen. Ich mache das mit jeder Saite solange, bis sich absolut nichts mehr ändert.

Wenn ich allerdings Jaguar lese, dann fällt mir ja gleich dieses experimentelle Vibrato ein. Mit dem habe ich keine Erfahrung, weiß aber vom Hörensagen, dass es da Probleme gibt, vor allem wenn da Saitenreiter verbaut sind, auf denen die Saiten nicht gut rollen oder rutschen können. :)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben