Framus Texan Westerngitarre 60er Saitenlage zu hoch

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raffa1212
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Hallo zusammen,

seit gestern bin ich Besitzer einer alten Framus Westerngitarre, Modell: Texan.
Dem Verkäufer zufolge wurde die Gitarre lange nicht gespielt, was eigentlich nicht so gut sein soll, aber sie war deutlich günstiger als andere vergleichbare Modelle UND hat einen Tonabnehmer, den ich auch unbedingt brauche (wenn auch nicht original).
Wie gesagt, die Saitenlage ist ziemlich hoch: im 12. Bund sind es 7mm, definitiv nicht bespielbar.
Ich habe erst mal 12er Saiten aufgezogen, weil ich dachte, damit nichts falsch zu machen, aber vielleicht sind die auch vom Zug her zu stark?
Jedenfalls hätte ich noch 11er zur Hand, aber ich wollte die nicht einfach ausprobieren und noch einen Satz ruinieren..

Anbei ein paar Bilder.
IMG_3595.JPGIMG_3594.PNGIMG_3598.JPG

Das zweite Bild war vor dem Kauf mit den alten Saiten, das dritte Bild, nachdem ich die 12er Saiten wieder runtergemacht habe.

Wie es aussieht, müsste man das alles mal wieder einstellen, ich lese etwas von "Hals abrichten" ?
Vielleicht könnt ihr mir ein paar Tipps geben, ansonsten würde ich das einem Gitarrenbauer überlassen, sofern ich es definitiv nicht selbst machen kann.

Außerdem würde mich mal interessieren, was ihr generell von solch alten Gitarren deutscher Wertarbeit haltet, oder ob ihr euch sowas niemals kaufen würdet.

Gruß,
Raphael
 
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Danke für die Info, dann weiß ich also, wie es zu lösen ist, Ich habe übrigens gerade festgestellt, dass unter dem Hals bereits ein dünnes Stückchen Kunststoff gelegen hat, allerdings sieht es so aus, als hätte es mit der Zeit nicht mehr den Zweck erfüllen können.
Kann man da eigentlich grundsätzlich den Hals mit zerstören? Zum Beispiel, wenn 0,7 mm nicht reichen oder so?
Abschrauben muss man den Hals aber nicht, oder könnte das mal nicht schaden?

Gruß,
Raphael
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Eine Ergänzung noch:
Sieht das normal aus ?
IMG_3601.JPG
 
Auf deinem Foto ist das auf der Decke aufliegende Stück(Ende) des Halses zu sehen, das hat mit dem Halswinkel nichts zu tun.

Um einen Shim anzubringen, musst du den Hals in der Tat abschrauben. Saiten runter und die (meist) 4 Schrauben auf der Korpusrückseite lösen, dann löst sich der Hals.
Dort in der "Halstasche" wird der Shim platziert.

Schau dir mal die Links an, die ich dir oben gepostet habe!

So sieht ein Shim bei einer E-Gitarre aus:

mubo_cadfael_shim3-gif.440943
 
Sieht das normal aus ?
falls nicht das Objektiv stark verzeichnet, sieht das für mich iwie nach Flitzebogen aus. Ich würde es trotzdem erstmal mit dem Shim versuchen da eine komfortablere Saitenlage hinzubekommen. So eine Gitarre spielt man eh nicht viel in den höchsten Lagen, da macht das vlt. nicht so viel aus.
Ich wünsche dir viel Glück.
 
So, ich habe es jetzt tatsächlich einigermaßen hinbekommen, Saitenlage im 12. Bund ist jetzt bei 3.5 mm, das ist spielbar und auch deutlich oktavreiner als vorher, für den Start in die Westerngitarre sicherlich in Ordung.
In der "Halstasche" lag noch ein kleines Holzfurnier, ich hab dann zunächst das Kunststoffstückchen plus Stückchen Pappe genommen, aber das war zu viel. Dann das Holzstrückchen und die Pappe und jetzt geht es wie gesagt mit der Saitenlage, lediglich die Saiten haben gelitten, zwei sind mir durch mehrmaliges Aufziehen kaputt gegangen, aber der Klang gefiel mir eh nicht, hab ja noch 11er John Pearse.
Hat von euch auch jemand eine Framus Texan? Wenn ja, welche Saiten zieht ihr auf ? Hängt ja sicher von der Gitarre ab.
Und ja, in den hohen Lagen spiele ich tatsächlich selten, daher ist das in Ordnung.
Vielen Dank für eure schnelle Hilfe !!

Gruß
Raphael
 
Freut mich, dass du es hinbekommen hast :great:

Ich hab auch eine alte Texan aus den 70ern, die ich allerdings als "Dauerleihgabe" an meine musikalische Nichte weitergegeben habe.

Ich hab als Saiten meist i-was "Verfügbares" in Phosphor-Bronze, Stärke 12er oder 13er aufgezogen.
Ich hab da keine besonderen Vorlieben gehabt. Zu der Zeit als ich die Gitarre noch selbst gespielt habe war die Auswhal in den Läden noch nicht so groß ;)
Ich weiß noch, dass ich einige Jahre mal auf fast allen Instrumenten Galli gespielt habe, weil mein Dealer diese Marke in großer Auswahl vorrätig hatte.
 
Die Bespielbarkeit ist zwar bei Weitem besser, jedoch muss ich noch recht stark aufdrücken und vor allem auch ziemlich nah am Bundstäbchen zum nächst höheren Bund sein, damit sie nicht schnarrt.
Anbei noch mal ein Bild.
IMG_3605.JPG

Meine Frage ist jetzt, ob ich das durch ein paar Millimeter mehr in der Satteltasche korrigieren sollte, oder ob das eher eine andere Ursache haben kann.
 
ich würde mal versuchen den Halsstab zu spannen. Das könnte auch noch was bringen, oder etwas stärkerer Shim.
 
Hallo,
für mich sieht es so aus, als sei der Hals in die falsche Richtung, also konvex gekrümmt. Wenn die Saitenlage zu hoch wird, meinen nämlich viele Leute, das an der Halsschraube einstellen zu können. Schau hier im Board mal nach Anleitungen die Halskrümmung zu prüfen und einzustellen. Falls der Halsstab tatsächlich zu fest ist, dann musst du nach dem Einstellen sicher nochmal den Hals lösen und weiter unterlegen. Pappe ist zum unterlegen nicht ideal, weil sie zu weich ist. Ich nehme dazu etweder Streifen von Holzfurnier oder aber gefaltetes dickes Alu, z.B. die Deckel von Cappuchinopulver. Beim Anschrauben achte unbedingt darauf, dass die Holzschrauben wieder genau in ihre alten Gewinde kommen. Sonst wirds kompliziert !
Ich habe selber keine Texan, aber ein halbes Dutzend andere Modelle von Framus aus dieser Periode. Darunter ist eine 0400, die für mich wie die 00-Version einer Texan klingt. Und diese Gitarre klingt erst richtig gut, seit ich billige Saiten aus China drauf habe. Der Grund ist wohl, dass diese Gitarren auf die Saiten ihrer Zeit abgestimmt waren. Und die waren weniger brilliant und dafür voller im Klang. Teste mal spasseshalber die hier in 11-50
https://www.aliexpress.com/item/6-S...uments-Guitar-String-Guitar/32933710502.html?
oder aber die:
https://www.aliexpress.com/item/Orp...nze-Bright-tone-Extra-light/32663492320.html?
bis die da sind hast du ja zum Vergleich die Saiten der üblichen Anbieter ......
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo und danke Flyboy, ich hab grad mal ein paar bestellt, in verschiedenen Größen.
Bei dem Preis und vor allem "free shipping" kann man gerade mit deinem Erfahrungswert ja nichts falsch machen.
Ich hätte mich das selbst nie getraut, solche billigen Saiten zu probieren...
Mit dem gefalteten Alu probiere ich es heute Nachmittag mal und melde mich dann zurück.

Die Saitenlage hat sich übrigens seit dem die Saiten drauf sind nochmal um 1.5 mm erhöht.
Allerdings wurde die Gitarre auch viele Jahre nicht gespielt und die alten Saiten hatten auch keine Spannung mehr, weshalb das Holz sich wahrscheinlich erst mal wieder an die Spannung anpassen muss, erscheint mir also zunächst völlig normal.


Gruß
Raphael
 
Irgendwie kommt es mir jetzt so vor, als wäre der Hals verzogen, weil vor allem die hohen Saiten beim Spielen oft gegen das Bundstäbchen im höchsten Bund schlagen, was ein bisschen schnarrt.
Ich bin mir absolut unsicher, inwiefern ich den Halsstab verstellen sollte und vor allem wie lange ich warten sollte, bevor ich weiterjustiere.
Also wie lange der Halsstab braucht, damit man die Verstellung merkt.
Das hier sieht auf einmal auch seltsam aus, als würde es im letzten Bund einen Knick machen.
IMG_3615.JPG
 
Hallo,
jetzt könnte der Halsstab zu locker sein. Der Test ist: bei normaler Saitenspannung am 1. und 12. Bund drücken, dann sollte in der Mitte etwa 1/3 mm Luft zum Bundstäbchen sein. Vor dem Drehen am Halsstab immer die Saiten lockern.
Ich hab mich halt mal quer durch das chinesische Angebot an Saiten getestet. Und das überraschende Ergebnis war, dass einige der Saiten scheinbar dem ähneln, was vor 40-50 Jahren üblich war. Viele Gitarren klingen heute viel zu hell und spitz, aber mit den passenden Saiten wird daraus eine schöne Präsenz .. Um die Welt wieder gerade zu rücken: Saiten die den modernen westlichen Standart erreichen, habe ich keine gefunden. Aber Framus, Hopf und Eko klingen mit den Chinesen besser als ihr Ruf ...
 
Danke.
Also ich habe jetzt eine schöne Saitenlage von 2 mm im 12. Bund, aber leider ist das Problem, dass die Saiten am letzten Bundstäbchen schrammen.
Wie du gesagt hast, habe ich eben die Saiten gelockert und den Halsstab ein bisschen fester gedreht, etwas mehr als eine Viertel Umdrehung.
Ich denke mal, das wird ein bisschen dauern, bis man das merkt, oder ?

Ach so und Folgendes: Beim Drücken der Saite vom 1. und 12. Bund hatte ich am 6. Bundstäbchen so gut wie gar kein Spiel.
 
Beim Drücken der Saite vom 1. und 12. Bund hatte ich am 6. Bundstäbchen so gut wie gar kein Spiel.
Wenn das die Beschreibung für 0,3mm ist, dann stimmt die Krümmung ...

Nochmal Schritt für Schritt: Halskrümmung wie oben beschrieben prüfen !! und gegebenenfalls einstellen. Erst dann den Halswinkel korrigieren. Vorher den verstellbaren Steg der Texan in eine mittlere Stellung bringen, dann kann man da noch Feineinstellungen vornehmen. 2mm am 12. Bund sind beim tiefen E zu wenig, um 3mm sollten es sein. Der eigentliche Hals ist ja üblicherweise aus Schichtholz, verziehen tut sich da nix! Aber das letzte Stück über dem Korpus biegt sich manchmal etwas hoch. Da war ja wohl auch mal was untergelegt und das kann der Hals dort überhaupt nicht ab. Leg da mal ein Lineal auf und schau obs halbwegs gerade ist. Richtig eingestellt sollte nichts mehr scheppern und das Teil auch bequem spielbar sein. Was bei einer Western halt so als bequem bezeichnet wird ....
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay das ist interessant, denn am Ende des Halses war tatsächlich ein Stückchen Kunststoff untergelegt, was dann die Ursache allen Übels ist.
Vorher den verstellbaren Steg der Texan in eine mittlere Stellung bringen, dann kann man da noch Feineinstellungen vornehmen.
Verstellbarer Steg ? Okay das wusste ich nicht....
Die zwei "Schrauben" haben eine Einstellungsfunktion?
 
Die zwei "Schrauben" haben eine Einstellungsfunktion?
Genau, das war damals modern und diese "Brücke" aus Messing beeinflusst auch den Sound der Gitarren. Auch hier nur bei gelockerten Saiten schrauben, vielleicht reicht es ja, um auf knapp 3mm am 12. Bund zu kommen. Falls das Halsende tätsächlich hochsteht und dadurch Probleme macht, dann wirds etwas komplizierter, dann kämen Hitze und Schraubzwingen ins Spiel...
 
Ahh okay, habs grad kapiert und verstellt, geht tatsächlich ganz gut jetzt, schnarrt ab dem 12. Bund ein bisschen, aber vorher gar nicht.
Danke euch für die Hilfe!
 
Ich hätte nochmal drei Fragen:

1) Die Framus Texan ist verglichen mit anderen Westerngitarren (v.a. moderne) eher eine Leisere, sehe ich das richtig? Könnte es auch sein, dass der Tonabnehmer im Schallloch Lautstärke nimmt?

2) Die Bespielbarkeit ist ganz gut, aber noch nicht so gut wie manch andere neue Gitarren, die ich schon mal gespielt habe. Was ich meine, ist dass man ziemlich genau die richtige Stelle im Bund finden muss, damit es sauber klingt. Bei Barre Akkorden ist das gar nicht so einfach. Meine Frage ist also, ob ich nach und nach beim Spielen dies verbessern kann, oder ob das evtl. mit der Saitenlage , den verwendeten Saiten oder anderen Dingen zusammenhängt.

3) Der Sattel ist bei dieser Gitarre aus Metall, obwohl meistens Kunststoff verwendet wird und ich gehört habe, dass Knochen noch besser bezüglich des Schwingverhaltens sein soll.

Ich hoffe, ihr könnt mir ein bisschen weiterhelfen.

Gruß
Raphael
 

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