Früher war alles besser! - Alte Herren den modernen "Standards" gewachsen?

  • Ersteller Klartext
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Junge, Junge, wie sich solche Diskussionen so entwickeln können.... .
Ich erinnere an einen der ersten Threads, an denen mich hier beteiligt hatte, bei dem es um das gleiche Thema ging. Ist ein paar Jahre - noch nicht so lange - her, aber offensichtlich hat sich nichts geändert. "Jung und alt" stehen sich fast kompromisslos unversöhnlich gegenüber, obwohl sie doch eientlich voneinander profitieren könnten und auch sollten.

Die jüngeren von den Erfahrungen der alten, die ihnen - auch wenn sie es nicht wahr haben wollen - den Weg bereitet haben. Die älteren z.B. von den musikalischen Innovationen und der nach meinem Empfinden wesentlich größeren Verbreitung der aktiven Musiker, die letztlich dazu geführt haben, dass Equipment sowohl wesentlich besser und billiger aber auch zugänglicher geworden ist!

Dass Musik heute in weiten Bereichen reduziert wird auf technisches Können, Sekundärtugenden wie Schnelligkeit und Virtuosität z.B., ist dabei zwar für viele bedauerlich (auch für mich), aber wohl nicht zu vermeiden und nur Ausdruck der "schönen, neuen Welt", bei der die technischen Gerätschaften zwar immer besser werden, die Inhalte aber nicht mehr mitkommen. So hat sich ja die Qualität der Telefonate mit immer besseren und perfekteren Handys auch nicht gerade gesteigert.

Randbemerkung ohne Häme: höre man sich 'mal die Höprroben im Anfängerbereich an. Da kann man ganz schön in Schwitzen kommen. Und das liegt nicht an der technischen Qualität des Dargebotenen, die insgesamt wahrscheinlich wesentlich höher ist als früher. Sondern an dem, was da geboten wird: da werden MP3s aufgelegt, zu denen dann schlicht Rythmus- oder Sololinien mitgespielt werden. Das ganze nennt sich dann auch noch "Cover". Ich bin dafür schon öfter angeeckt, aber genau das hat nichts, aber auch gar nicht mit dem zu tun, was ich unter "Musik machen" verstehe. Zum Glück gibt es aber einige Unentwegte, die auch heute noch "richtige" Musik machen!

Trotzdem sollten "die Alten" auch nicht vergessen, dass jede Generation auch nicht aus ihrem Umfeld herauskommt. Die ehemaligen "Revoluzzer" waren doch, wenn man es genau nimmt, auch nur das Ergebnis ihres politischen Umfeldes. Die Zeit war Ende der 60er einfach reif! Und die Beat- und Rockmusik stiess in weiten Teilen auf große Akzeptanz. Dass sich einige ewig gestrige aufregten, war doch, wenn man ehrlich ist, das Salz in der Suppe.

Und so recht "Lautentaler" ja hat: ob man es jetzt als revolutionären Akt verklären muss, wenn man bei Rot über eine Ampel geht, da bin ich mir nicht so sicher! Irgendwie sind diese Zeiten vorbei, auch wenn man es bedauert!

Ich möchte jetzt nicht zu viel schreiben, deshalb zum Schluss nochmal der von mir schon geäußerte Hinweis, dass sich jede Generation ruhig über die vorherige oder neue aufgregen soll. Das gehört irgendwie dazu. Aber ganuso haben die älteren geradezu die Pflicht, auch hin und wieder auf den Tisch zu hauen.

Grundsätzlich lehne ich es aber ab, wenn jede "Fraktion" voller Arroganz auf die andere eindrischt! Dann frage ich mich manchmal wirklich, ob das nun das Ergebnis von einigen Jahrzehnten Jugtendkultur sein kann. Dann ist da wirklich irgendwas schief gelaufen!!!

Auch Rio Reiser hat 'mal in einem Interview gesagt, dass er z.B. die Techno - Musik nicht versteht und grausig findet, er es aber gut findet, wenn die Jugend etwas hat, bei dem wir Alten nicht mehr mitkommen. Ich finde, der Mann hatte - wie in so vielem - absolut recht!
 
Ich denke es ist ziemlich pauschal, so einen "Generationkonflikt" zu konstruieren. Klar nimmt die Aufgeschlossenheit Neuem gegenüber mit dem Alter tendenziell ab, aber das ist auch kein Naturgesetzt. Es gibt so fitte Computerfreaks, die über siebzig sind und 17 Jährige, die nicht das richtige Ticket am Automaten am Bahnsteig lösen können. Ich habe trotz meines nicht mehr jugendlichem Alters immer noch den Ehrgeiz, Modeling Amps und DAWs "programmieren" zu können. Deshalb muss ich aber auf die Technik nicht "abfahren". Mit einen Einkanaler muss man auch richtig umgehen können/lernen... hat alles seine Berechtigung und wichtig ist, was man draus macht.
 
Der Titel deutet darauf hin, aber ich sehe bisher 3 Fragen die allesamt schon von der Fragestellung zweifelhaft sind und mit dem Titel auch wenig zu tun haben..
1. Altes Equipment ist schlechter/besser als modernes.
2. Die alten "Heroen" können nicht so gut spielen, wie die der Neuzeit.
3. Es wird zu schnell nach dem Schließen von Threats verlangt.

Eigentlich ein ganz normaler Biergarten Threat...;)
 
Ob Musik alt oder neu ist, sollte kein Kriterium für Qualität sein, und keiner sollte sich rechtfertigen müssen ob ihm nur alte, nur neue, oder welche Musik auch immer gefällt. Ist doch wunderschön wenn man sich das was einem gefällt aussuchen und geniessen kann.

Und ob die Mehrheit der Gitarristen heute besser ist als die der früheren Generation ist doch unerheblich, was soll das denn bringen?

Wenn zB. Albert King drei Töne in einem Takt spielt bekomme ich die Gänsehaut, und wenn ich Gitarristen wie Joe Satriani, Steve Vai oder Yngwie Malmsteen höre, dann lässt mich das gefühlstechnisch kalt, ausser dass es mich nervt und unruhig macht :), aber das ist ja keine Wertung sondern eben nur persönlicher Geschmack!
 
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Man erinnert sich eh immer nur an die guten Sachen.
Das ist aber normal habe ich mal gelesen.
Für die jüngeren ist es heute erheblich leichter als damals.
Die frage ist nur was viele daraus machen ?
Wir hatten ja schon alles ...
Null-Bock Generation und Facebook Jugend die nicht
zwischen echten und falschen Freunden unterscheiden können!?
Wir leben in einer Gesellschaft die schnelllebig und extrem egoistisch ist.
 
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Für die jüngeren ist es heute erheblich leichter als damals.
Die frage ist nur was viele daraus machen ?
Wir hatten ja schon alles ...
Null-Bock Generation und Facebook Jugend die nicht
zwischen echten und falschen Freunden unterscheiden können!?

Naja, für die Menschen, die altersbdingt der Jugend nicht mehr zugehörig sind ist es ja immer "einfach" selbige in Grund und Boden zu stampfen, ist ja auch seit hunderten von Jahren Gang und Gäbe.
Zum Thema,junge Menschen habens einfacher:
Ja, die Jugend ist meist finanziell flüssiger als früher, man kann sich überall und über alles informieren und man hat gerade in Sachen Musik ziemlich gute Chancen vieles aufzusaugen.
Aber das machts auch nicht nur leichter, durch die Bildungsreformen wie das allseits beliebte G8 haben wir auch um einiges mehr Wochenstunden als die Gymnasiasten früher, ich unterhalt mich da öfter mit Menschen Ü30 die nur noch den Kopf schütteln wenn ich ihnen erzähl was in unserm Laden so abgeht. Neben den besseren Chancen werden auch die Anforderungen immer höher.
So auch in der Musik, dadurch dass alle mehr lernen und immer besser werden wachsen auch die Ansprüche. Früher hats für die Aufnahme in ner Band evt. gereicht Dur-und Moll-Akkorde greifen zu können, heute wird da um einiges mehr verlangt.
Und wenn ich mich hier so umschaue, viele machen viel aus ihren Chancen. Musikalisch, Bildungstechnisch und auch "Entwicklungsmäßig" (hier laufen echt viele rum die PC-Programme und Apps schreiben die auch benutzt werden).
Facebook-Generation kann man so auch nicht pauschalisieren, ca. 80% meines Bekanntenkreises gehen lieber raus oder machen sonst was als den ganzen Tag auf facebook zu hängen (ich hab nicht mal ein internetfähiges Handy, noch so eins mit Tasten, falls das noch jemand kennt).
Und das mit den echten und falschen Freunden gabs doch früher genau so, von den Anekdoten die ich so höre. Da wurde auch betrogen und abgezogen, dass ist kein reines Phänomen des 21. Jahrhunderts.

lg
 
Da ich selber Lehrlinge zur Ausbildung in meiner Abteilung habe die in dem alter 18-22 sind, weiss ich
was so abgeht und wie die so ticken.
Die lernen heute alles mögliche in der Schule, nur das was zum Leben gebraucht wird leider nicht mehr.

Musik machen hat für mich auch nichts mit Programmen und Apps zu tun. Sowas braucht die Welt !?
Auch an meiner Generation ist das digitale Zeitalter nicht vorbei gezogen, angefangen in den frühen 80er Jahren mit einem Commodore VC64 diverse 386er, 486er und heute hat doch jeder zweite ein Smartphone.

Ich habe in den 80ern Trash Metal gehört und gespielt und das mache ich auch heute noch.
Was für wen wichtig ist was er kann oder nicht, entscheidet ja jeder selbst.

Mit falschen Freunden meinte ich das ein Klick auf eine Anfrage keinen Freund ausmacht !
Freunde begleiten einen durch hôhen und tiefen, und die erlebt man nicht virtuell.
;)
 
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Die lernen heute alles mögliche in der Schule, nur das was zum Leben gebraucht wird leider nicht mehr.

Jap stimmt. Ich find das aufm Gymi noch strammer, wir lernen da in Mathe Sachen, von denen ich keine Ahnung hab, was ich groß damit in der Praxis soll.
Das "Praxis-Defizit" ist tatsächlich ein ziemliches Thema in meiner Generation. Gibt auch schon Leute (denke primär in größeren Städten) die z.B. nie mal was werkeln oder an ihrer Karre rumschrauben (in meine regnets grad rein, yay! :D). Wobei ich mich frage, wer dafür verantwortlich ist. Ich meine was kann ein Schüler für die Bildungsreformen? Außer ein paar Werk-Grundkenntnisse zuhause auffrischen geht da eigendlich außerhalb von Lehre etc. nicht so viel.

Musik machen hat für mich auch nichts mit Programmen und Apps zu tun. Sowas braucht die Welt !?

Nein, ich meinte nur dass es heute generell noch kreative Köpfe gibt und nicht jeder unter 30 völlig verblöded ist und dass Medien eben nicht nur zur Volksverdummung sondern eben auch für sowas genutzt werden (mal den Missbrauch in Form von Programmierung von Viren etc. ausgenommen). :)

Mit falschen Freunden meinte ich das ein Klick auf eine Anfrage keinen Freund ausmacht !
Freunde begleiten einen durch hôhen und tiefen, und die erlebt man nicht virtuell.

Jap, stimmt. Ich weiß nicht wie das in größeren Städten ist, aber hier geht man raus und unternimmt was miteinander und es weiß eigendlich jeder seine Freundschaften reell zu pflegen. Damit will ich nicht ausschließen dass auch Menschen meines Alters Probleme mit einer Abgrenzung der virtuellen Welt haben, aber nicht jeder von uns pflegt seine Freundschaften am PC :)
 
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Wenn man ein Kind hat, so wie ich, interessiert man sich schon auch für viele aktuelle Themen. Wo es hingeht, und was wir daraus machen, muss und kann jeder selbst beeinflussen. Danke für deine ehrlichen Worte und ich hoffe doch inständig das es noch mehr von deiner Sorte gibt.
 
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Mir persönlich geht dieser unterschwellige Vorwurf auf den Sack, dass meine Generation (Mitte 20 um den Dreh) ja ach so beschissen ist.
Wobei das ja nicht nur meiner Generation so geht sondern absolut jede jüngere das von der älteren gesagt bekommt.
Dieses durchgehende Applizieren von eigenen Werten, Vorstellungen und Verständnissen auf alle anderen, das kann die jeweils ältere Generation immer am Besten. Da werde ich vermutlich auch noch landen. Beim Unverständnis, dass die jüngeren Menschen nicht haargenauso wie ich selbst fühlen.
Wir sind alle Individuen. Der Herr Mittvierziger mag denken, dass Djent oder Tech Death oder wasauchimmer nur maschinelles Gerummse ohne Gefühl ist und, dass das Mojo von Hendrix niemals nie nicht auch nur im Ansatz erreicht werden kann. Was freilich ein absoluter Quadratunsinn ist, um Herrn Malmsheimer zu zitieren, denn das ist alles eine Geschmacksfrage. Schonmal dran gedacht, dass manche vielleicht von Animals as Leaders mehr Gänsehaut bekommen als von Hendrix? Eine Musik ist nicht objektiv und inhärent besser als andere. Schönheit liegt im Auge des Betrachters, oder in diesem Fall eher im Ohr.
 
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Was ich an der Sache hier ganz schlimm finde ist, dass es anscheinend viele Leute gibt, die musikalische Qualität messen, indem sie den Quotient aus Tönen und Zeit bilden und dann natürlich mit der Rezeption eines Hendrix-Stückes wie z.B. 1983 von der Electric Ladyland heillos überfordert sind. Dann wurde hier noch behauptet Hendrix habe kein gutes Timing (Aua) und irgendwas mit Techdeath oder so wäre so anspruchsvoll, dass die Gitarristengeneration der 1970er daran scheitern würde. Schon mal die Namen Robert Fripp und Alan Holdsworth gehört? So Tech kann der Death gar nicht sein, dass er anspruchsvoller zu spielen ist als deren Musik. Aber wenn man Starless gar nicht kennt...

Musik besteht nicht nur aus Geschwindigkeit (McLaughlin war eh schneller, aber die Metalkiddies kennen Birds Of Fire nicht) sondern auch aus Dynamik, Intonation, Phrasierung, Rhythmik und nicht zuletzt auch musikalischen Ausdruck. Und in den Disziplinen schneiden die Metalshredder traditionell nicht so gut ab, weil das Highspeedshredding zu viel Übezeit frisst. Dann glaubt einer, jemand könne Eruption spielen, weil ein gewissen Anteil der Töne übereinstimmt. Leider ist ein Musikstück mehr als die Summe seiner Noten. Außerdem musste Eddie Eruption auch erstmal komponieren, bevor er es spielen könnte, Hendrix seine Musik übrigens auch.

Musik muss man nicht nur historisch sondern auch musiktheoretisch einordnen und dazu braucht man eine gewisse Rezeptionsfähigkeit. Wenn man Feinheiten nicht hört, klammert man sich gerne an vermeintlich berechenbare Größen wie Geschwindigkeit.
 
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@Spidermett

...und wenn dann ein Vorwurf - zumindest von mir - gar nicht gemacht wird, ist er "unterschwellig" und bietet die Möglichkeit draufzuhauen. Wo hast Du gelesen, dass die jüngere Generation "ach so beschissen ist"?
Wunderbar ist, wenn sich die eine Generation über die Vorurteile der anderen aufregt und sie genau damit bestätigt! Das nenne ich gelungene (weil entlarvende) Rhetorik! Tolle Wurst!
 
@Spidermett

...und wenn dann ein Vorwurf - zumindest von mir - gar nicht gemacht wird, ist er "unterschwellig" und bietet die Möglichkeit draufzuhauen. Wo hast Du gelesen, dass die jüngere Generation "ach so beschissen ist"?
Wunderbar ist, wenn sich die eine Generation über die Vorurteile der anderen aufregt und sie genau damit bestätigt! Das nenne ich gelungene (weil entlarvende) Rhetorik! Tolle Wurst!
Hab' ich dich (oder gar irgendwen speziell) in irgendeiner Form angesprochen?
Es ging mir um allgemeine Vorurteile einer Generation gegenüber einer anderen, nicht direkte Aussagen aus diesem Thread. Wo ich sogar explizit deutlich gemacht habe, dass ich davon nicht ausgenommen bin und, so sehr ich mich auch jetzt bemühe das alles möglichst "von außen" zu betrachten, irgendwann auch selber in diese Falle tappe.
Wobei ich aber auch nicht wirklich den Sinn hinter deinem Beitrag sehe. Ich habe geschrieben, dass insbesondere die ältere Generation (zu welcher die jüngere ja irgendwann auch wird) die gesellschaftlichen Verhältnisse der jüngeren Generation allzu oft nicht im aktuellen Kontext sondern mit Hinblick auf das eigene Heranwachsen bewertet.
Damit spreche ich NICHT explizit die jetzige ältere Generation an und auch nicht die jetzige jüngere, sondern allgemein die jeweils ältere und jüngere. Jetzt gelte ich zum Beispiel als jünger, aber in 20 Jahren gehöre ich zu der älteren. Dann bin ich auch der Mittvierziger, bei dem früher alles besser war.
Aber Glückwunsch zur gelungenen Detektivarbeit, diese entlarvende Rethorik war schon ziemlich gut im Vordergund versteckt. Wenn man den Beitrag nicht liest könnte man das glatt übersehen!
 
Wir sind alle Individuen. Der Herr Mittvierziger mag denken, dass Djent oder Tech Death oder wasauchimmer nur maschinelles Gerummse ohne Gefühl ist und, dass das Mojo von Hendrix niemals nie nicht auch nur im Ansatz erreicht werden kann. Was freilich ein absoluter Quadratunsinn ist, um Herrn Malmsheimer zu zitieren, denn das ist alles eine Geschmacksfrage. Schonmal dran gedacht, dass manche vielleicht von Animals as Leaders mehr Gänsehaut bekommen als von Hendrix? Eine Musik ist nicht objektiv und inhärent besser als andere. Schönheit liegt im Auge des Betrachters, oder in diesem Fall eher im Ohr.

Quadratunsinn ist meiner Meinung nach vor allem, Hendrix mit Animals as Leaders zu vergleichen. Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen. Wenn man moderne Saitenhexer mit 'alten' vergleichen will, nimmt man Al Di Meola oder John McLaughlin, und nicht Hendrix. Wenn man komplexe Musik von heute mit der von früher vergleichen will, muss man natürlich auch komplexe Musik 'von früher' nehmen - z.B. Zappa oder King Crimson.

Über Geschmack(!) kann man natürlich vortrefflich streiten. Wenn man aber einigermasen objektiv an die Sache heran geht - unabhängig von Geschmacksfragen - wird man feststellen, dass der Sound und die Stilmittel sich geändert haben - aber auch, dass keiner der oben genannten weniger virtuos oder weniger technisch versiert war, und dass die Musik in keinster weise weniger komplex oder weniger innovativ war.

Was einem persönlich besser GEFÄLLT ist natürlich etwas ganz anderes, hat aber damit überhaupt nichts zu tun. Mir gefallen übrigens Hendrix und Kind Crimson genauso wie auch Animals as Leaders. Phu!


'Master the instrument, master the music, then forget all that shit and play.'
 
Ok, ihr zankt euch um Geschmacksfragen, wem welche Musik besser gefällt, aber man darf nur komplexe Musik mit komplexer Musik vergleichen?
Aha...
Da bin ich ja direkt froh, dass mich keiner für meinen Beatles vs. Modern Talking vs. Dream Theater vs. Dj Ötzi vs. irgendeine Blackmetal Band Vergleich getadelt hat. *g*
 
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Tut mir leid, dass ich die sprachlichen Nuancen nicht erkannt habe.

Mir war schlicht entgangen, dass es bei dem Begriff "meine Generation" nicht tatsächlich um "Deine Generation" ging, sondern ganz allgemein und wertfrei um irgendeine jüngere Generation der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft ging. Und dass der Vorwurf, die jeweils ältere Generation werfe der jeweils jüngeren zu allen Zeiten vor, sie sei "ja ach so beschissen" sich ebenso wenig auf die aktuelle Situation bezog. Tja, leider lässt die Abstraktionsfähigkeit eben kurz vor der Geriatrie deutlich nach.

Aber egal, wir müssen nicht streiten, denn nach Deinen letzten Beitrag stelle ich fest - falls ich das nicht wieder falsch verstehe -, dass Du ja in Teilen meine Grundeinstellung teilst.
 
Ok, ihr zankt euch um Geschmacksfragen, wem welche Musik besser gefällt, aber man darf nur komplexe Musik mit komplexer Musik vergleichen?

Nö, hier wird gefragt ob "Alte Herren den modernen Standards gewachsen?" sind - siehe Threadtitel. Und dann wird ein Woodstock-Hippie-Rocker (überspitzt gesagt) mit modernstem Prog/Metal verglichen. Das passt nicht, da gibt es eben bessere Vergleiche.
 
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Aber ich dachte, es geht einfach nur um Musik und welche Musik es damals gab und heute und was einem besser gefällt?

Der Threadtitel wurde ja nach Entstehung des Threads im "Tubeamp Gutshots" Thread einfach mal so gewählt... die Diskussion hat sich aber etwas verselbstständigt.
 
Mir persönlich geht dieser unterschwellige Vorwurf auf den Sack, dass meine Generation (Mitte 20 um den Dreh) ja ach so beschissen ist.

Dieses "Privileg" hat aber jeder Generation von Mitte 20 in den wahrscheinlich letzten tausend Jahren gehabt. Ich glaube, deshalb dass dahin Methode steckt und das einfach so sein muss/soll! Die Zahl der über Vierzigjährigen, die immer noch Hotel Mama gebucht haben, wäre wahrscheinlich sehr viel größer, wenn die Generation sich nicht so sehr gegenseitig "auf den Sack" gehen würden und dann wäre die Menschheit wahrscheinlich schon längst ausgestorben.

Man kann diesen Mechanismus aber auch durchschauen, das alles sehr viel lockerer sehen und die eigene Brut entweder trotzdem in ihr eigenes Leben schubsen oder man zieht aus, obwohl die "Alten" eigentlich ganz normale Vertreter ihrer Art sind.
 
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