Für wen machen wir Musik? Für die Hörer, die Kritiker oder für uns selbst?

[LongLostHope]

Also nur kurz zum Vergleich, Musik machen und Sex:

Ich würde jede Frau für nen geilen Gig liegen lassen... Mir gibt es viel mehr Befriedigung, live zu spielen als Sex zu haben. Sex ist einfach was alltägliches und live zu spielen immer noch was besonderes. Ich würde auch sofort meine Freundin verlassen, wenn sie mich vor diese Wahl stellen würde.

Also das Match Musik gegen Frauen geht bei mir 6:0, 6:0, 6:0 an die Musik.

Ich würde nen kleinen Plattendeal von dem ich grade so leben könnte auch nem Job in meinem (bald fertig) erlernten Beruf vorziehen. Und in dem verdien ich 100% das doppelte.

Mir ist im Leben nichts wichtiger als Musik zu machen.

 

[GuitarDome]

Ist zwar in bisschen blöd nur sachen zu wiederholen, aber es geht nicht anders.

Ich bin auch so ein Bühnenliebhaber - Mein Cousin (unser Sänger) und ich sind von Haus aus ziemliche Selbstdarsteller, dadurch spielt die Bestätigung, die man nach einem guten gig bekommt eine große Rolle. Es ist einfach geil zu sehen, dass Leute die Sachen mögen, die du in kleinlicher, laaanger Arbeit im Proberaum fabriziert hast. Sich in Cast Away-Manier auf die Bühne zu stellen und zu sagen "Seht euch nur mein Werk an" lässt sich mit keinem Adjektiv dieser Welt angemessen beschreiben. "geiler als Sex" ist zwar schon nah dran, aber zu abstrakt für Leute, die sowas noch nie erlebt haben. Trotzdem steht auch im Proberaum Spaß an oberster Stelle. Ich verschwende meine Freizeit nicht für irgendetwas, woran ich keinen spaß habe (da hab ich doch lieber sex^^).

Alles in allem ist Live-Musik machen einfach das geilste, was es auf dieser Welt gibt!

mfg
Domme

 

[Limerick]

Da kann ich ohne schlechten Gewissens sagen, dass ich für mich und meine Bandmitkollegen Musik mache. Klar, auch aus dem Grund, weil meine finanzielle Abhängigkeit nicht nur an der Musik und somit meinem Bandleben hängt.
Und trotzdem darf ich mich an dieser Stelle fragen: Fühlt sich der Hörer, wenn er meine Musik hört, genauso kreativ, lebendig, befriedit, spirituell angeschwemmt und erleichter wie aber auch entspannt zugleich, wenn er meine Musik hört? Fühlt er sich genauso angespornt, aufgeladen, energiegeballt und zaubert es ihm auch ein Lächeln auf's Gesicht wie mir, wenn wir mal etwas tiefer in die Trickkiste greifen bei den Songs? Wenn dies der Fall ist, dann freut es mich und zugleich könnte ich sagen, dass ich somit auch für den Hörer spiele.
Das aber nicht in erster Linie. Ich spiele, weil es mir Spass macht. Weil Musik mein Gefühlsleben ist. Weil ich mit Musik so viel verbinde wie mit keinem anderen Medium in meinem Leben. Weil Musik einfach mein Leben ist. Ob sie jetzt finanziell was abwirft oder nicht.
Wenn ich das Schaudern, die Hautorgasmen aber an Zweit- oder Drittpersonen weitergeben kann, freut mich das natürlich umso mehr. Ich persönlich mache lieber Musik als dass ich sie höre. Und ich denke auch, dass das bei vielen Mainstream-Bands so ist.

Wer weiss schon, wie sich Künstler fühlen? Wenige, die als Mainstream abgestempelt werden, geben öffentlich bekannt, dass sie sich in ihrem Ego bestärkt fühlen, wenn sie anderen etwas vorschaukeln können. Ich denke immernoch das Musik für viele etwas Persönliches -eine Art Motivation oder Therapie- ist, was von der Menge aber oft missachtet und missbraucht wird.


Alles Liebe,
Limerick

 

[BumTac]

Und hier mal ein statement von einem der 1) bereits jenseits der 40-Jahre-Grenze liegt und 2) in einer Coverband die Felle quält, obwohl er eigentlich Gitarrist ist.

zu 1) Ich habe erst vor ca. 2 Jahren überhaupt damit begonnen, so richtig ernsthaft mit Band Musik zu machen und auf die Bühne zu kommen. Da ich jedoch schon vor 20 Jahren mal Drums in einer Musiktheater Gruppe gespielt habe (seinerzeit als blutiger Anfänger) und wir Auftritte vor zum Teil vielen hundert bis über 1000 Zuschauer hatten, war ich schon mit dem Live-Virus infiziert. Da die Musiker seinerzeit aber nur die Statisten waren, wurden wir auch nicht so bejubelt, wie die Akteure auf der eigentlichen Bühne. Naja, dann kam, was halt so kam... Studium, Hochzeit, Jobs, Hauskauf, Kinder...daher rührt die große zeitliche Spanne.
Heute spielen wir Gigs in Rocklokations, Vereinsfestzelten und Stadtfesten, betreiben dies aber nur "nebenberuflich", denn wir sind alle etwas älter, haben Beruf und Familien und sehen die Musik als leidenschaftliches Hobby an.
Daher lautet die Antwort auf die Eingangsfrage: Ich mache Musik für mich! Denn nichts befriedigt mich mehr, als die Leute vor der Bühne abgehen zu sehen. Finanzieller Aspekt? Ausschließlich bandbezogen, ich werde ganz sicher nicht mehr in die Lage kommen, mich und die Familie auf dem erreichten Niveau finanziell mit Musik absichern zu können - völlig unrealistisch!

zu 2) Aus z. T. bereits genannten Gründen sind wir schlicht nicht in der Lage, nur eigene Songs zu schreiben, dazu fehlt uns einerseits die Zeit, andererseits sind auch die persönlichen Vorlieben viel zu breit aufgestellt (Blues, NWOBHM, FunkPop, ProgRock...), als das es möglich wäre, sich stilistisch in eine Richtung zu entwickeln.
Neee, dann haben wir lieber Spaß und covern unsere Lieblingsmucke, unsere Fans freut es und wir haben jede Menge Spaß. Auch Coverbands können durchaus anspruchsvoll sein!
Es gibt schon den einen oder anderen selbstkomponierten Titel und manchmal findet sich auch der eine oder ander in der setlist wieder, ist aber eine Ausnahme von der Regel.
Insofern ist die Antwort auf die Eingangsfrage: Ich mache Musik für die Fans, denn genau das wollen die von uns hören! Solange ich daran Spaß habe, kann ich damit prima ungehen!

Soviel von der Drummerfront (Achtung: Paradoxon !)

BumTac

 

[Brigde]

Musik ist für mich in erster Linie künstlerischer Ausdruck meiner selbst.

Da Musik für mich aber auch eine Form der Kommunikation darstellt, ist sie zwangsläufig auf Hörer bezogen. Wie man die richtige Mischung zwischen "Ich mach mein Ding!" oder "Was will das Publikum hören?" findet, hängt vom einzelnen Musiker ab. Es gibt ja auch die Möglichkeit, in mehreren Bands zu spielen und dort jeweils unterschiedliche Schwerpunkte zu setzen.

Mit der Musik Geld zu verdienen, ist ebenfalls wichtig, da ich so mehr Zeit für meine Musik aufbringen kann. Wenn ich noch einen anderen Job machen würde, hätte ich zwangsläufig weniger Zeit zum Üben, Proben und Auftreten.

Ich bewege mich da also in einem Spannungsfeld aus Kunst und Kommerz und versuche beides ohne Selbstverleugnung zu verbinden.

 

[BOOG]

Für Gott............................

 

[LongLostHope]

Für Gott............................

 

[Amad3us]

Also ich mache Musik für....

All diejenigen, die ohne Musik nicht Leben können, die in der Musik mehr als nur die Musik sehen...
Musik ist das High End aller Gefühle mehr geht nicht...
Es gilt die Ewigkeit in ein paar Minuten zu packen...
Für die, die alles vergessen, wenn sie gute Musik hören...
Für die, die sich total entspannen und abschalten können, wenn sie gute Musik hören...
Für die, die die Musik und die Interpreten respektieren...
Für die, die auch Musik respektieren, wenn sie sie nicht mögen...
denn Arbeit steckt so oder so drin!
Für all die, denen Musik ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens ist
und auch für die, die das nur noch nicht wissen !
Für all die, die mit Musik schwere Krisen überwinden...
(wie gut tut es doch manchmal bei Liebeskummer nen schönen Lovesong zuhören, nur als Beispiel?!)
Für all die, die in der Musik etwas sehen, die sie interpretieren können,
das kann man auch als ungeschulter Hörer!

Liebe grüße,
Amadeus

 

[Darkgravity81]

Wow also ich finde es echt Wahnsinn und super wie viele, hier reinschreiben und möchte mich mal auch ganz ganz herzlich bedanken!
Ich mache im Moment nur noch für mich Musik, weil ich sie als Ablenkung für den Abschluss meines Studiums brauche. Seit zwei Tagen ist auf MYSpace mein neues Lied "Du bist" on gegangen. Ich hab das für meine Freundin komponiert, weil sie mich in dieser Zeit so sehr unterstützt und ich ihr sehr dankbar dafür bin. Auch deswegen mache ich Musik: Ich möchte meine Sounds Menschen widmen, denen ich tief verbunden bin und diesen Menschen damit auch direkt eine Freude machen!

Liebe Grüße
Euer Darkgravity

P.S und viel viel weiterposten...das ist echt cool

 

[Royaliste]

Meiner Meinung nach ist dieses ganze "Mainstream" und "Komerz" Geheule nur Neid auf das, was andere geschafft haben

Nicht nur, meiner Meinung nach. Ich hab einen Groll gegen z.b. extrem erfolgreiche Metalbands (dazu zähle ich mal z.b. auch Bullet for my Valentine und alle in der Richtung) denn erfolgreiche Bands neigen oft dazu, sich zu wiederholen, da sie ja damit erfolgreich waren. Bands die nicht unter kommerziellem Druck stehen können imho befreiter zu Werke gehen und wagen sich dann auch mal ins komplexere das eben nicht eine breite Masse anspricht dementsprechend aber auch mehr Klasse hat.

 

[metalandertaler]

Musik ist immer für mich da, wenn cih sie brauche. Musik fragt nicht nach meinem Kontostand oder nach meinem Glauben, ob ich mies drauf bin oder ob ich gut drauf bin. Sie ist einfach da. Für mich, und nur für mich.

Und wenn ich die Chance und die Gabe habe, solch ein Stück Musik für andere zu schreiben, anderen Leuten genau das zu geben, was nicht nachfragt wer man ist, dann ist das an sich Anreiz genug (um eigene Songs zu schreiben).

Später mehr dazu...