Ganzton/Halbtontonleiter Harmonisierung

  • Ersteller fsultra
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Ich habe mir mal deine Grafik angesehen.

Mir ist aufgefallen, daß in der ersten Grafik einige (gleichklingende) Töne unter verschiedenen Bezeichnungen vorkommen.
1 -> b3 -> b5 -> j7 -> #9 -> #11
Hier sind b3 = #9 und b5 = #11

In der zweiten Grafik läßt du einige typische Akkorde außen vor. Ich würde gerade bei diesen Symetrischen Acht-Ton-Skalen nicht auf Terzschichtungen pochen:
Was spricht gegen 1 -> 3 -> b5 -> b7?
Wobei statt b5 hier normalerweise #11 geschrieben wird, da in der Skale auch die 5 enthalten ist.

10 und 12 sind als Akkorderweiterungen nicht gebräuchlich, auch wenn es bei Terzschichtungen entstehen würde. Wie schon gesagt. Um geeignete Akkorde zu finden, würde ich mich nicht auf Terzschichtungen festlegen.

Ansonsten finde ich die Idee, die Akkordstruktur grafisch darzustellen, sehr interessant.

Gruß
 
Ich würde auch grundsätzlich Terzen verwenden, weil Akkorde so aufgebaut sind. Nur ist es so, daß bei der HT-GT die kleine und die große Terz enthalten ist. Die kleine Terz ist die 3. Stufe, die große Terz die 4. Stufe. In sofern wird schon die Terzschichtungsregel verletzt, wenn ich die große Terz für meinen Akkord wähle.

Hier ist das Ergebnis meiner Überlegungen...

GT-HT:
Hier entsteht nur ein Akkordtype, wenn der Akkord auf dem Gruntton stehen soll - der verminderte Akkord:
. . .X°7. . . 1 . . . b3 . . .b5 . . . 6 (=bb7)

Die übrigen Töne können als Tensionen eingesetzt werden:
. . . . . . maj7 . . . 9 . . . 11 . . . b13

(Wählt man andere Intervalle für den Grundakkord, ergeben sich immer Akkorde in Umkehrungen. Bezieht man dann die Skale auf den neuen Akkordgrundton, erhält man die HT-GT-Skale)


HT-GT:
Hier können mehrere Akkordtypen entstehen. Folgende Intervalle stehen für die Grundvierklänge zur verfügung:
. . . . . . 1 . . b3/3 . . b5/5 . . 6/b7

Diese Akkorde lassen sich bilden:
X°7
. . . . . . 1 . . .b3 . . .b5 . . 6 (bb7)
Xm7b5
. . . . . . 1 . . .b3 . . .b5 . . b7
Xm6
. . . . . . 1 . . .b3 . . .5 . . . 6
Xm7
. . . . . . 1 . . .b3 . . .5 . . . b7
X6#11
. . . . . . 1 . . . 3 . . . b5 . . 6
X7#11
. . . . . . 1 . . . 3 . . . b5 . . b7
X6
. . . . . . 1 . . . 3 . . . 5 . . . 6
X7
. . . . . . 1 . . . 3 . . . 5 . . . b7​

Zu den Tensions: Nur bei den beiden Dominant-Septakkorden sind alle übrigen Töne als Tensions einsetzbar: b9 #9 #11 und 13 Deswegen wird diese Skala haupsachlich bei Dominant-Septakkorden eingesetzt. Die meisten anderen Akkorde sind nicht mit Tensions (aus dieser Skale) erweiterbar. (avoide noten)

Gruß
 
cool danke!
 
Ich beschäftige mich auch in letzter zeit mit dieser thematik.
Ich gehe es allerdings etwas anders an.
Ich dachte mir, da die diatonische Tonalität sich auch aus der Praxis und nicht aus der Theorie entwickelt hat, werde ich es hier genauso machen. Ich probiere ein paar Stücke aus dem Bauch heraus zu komponieren, und mir anschließend zu überlegen, was an der harmonik nun gut ist und was nicht.
ein erstes experiment ist eine zweistimmigeinvention über die HT/GT Leiter.
Ihr könnt sie euch ja mal anhören und gucken ob euch die harmonisierung was hilft.
 

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@kleinershredder

Ich finde, dein Stück ist ein sehr interessantes Experiment. An deinem Stück wird eines sehr deutlich - unsere Hörgewohnheiten.

Ich bin mir nicht sicher, in wieweit ich verallgemeinern kann, also gehe ich nur von mir aus.

Dein Stück ist so etwas, wie eine Irreführung des Ohrs. Man hört mehr, als da ist. Die Melodiebögen bestehen anfangs nur aus vier aufeinanderfolgenden Tönen der GTHT-Skala.

Harmonisch höre ich den Anfang als Wechsel zwischen Gm (Töne bb und g) und D (Töne a und f#), obwohl diese Akkorde sich nicht mit der Skala bilden lassen, es fehlt ja eigentlich das d. Beide Akkorde vervollständigt mein Ohr selbständig.
Anschließend klingt es wie eine Modulation nach C# moll. Harmonisch C#m und G# u.s.w.

Ich denke, durch die (nur) Zweistimmigkeit und die Wahl des Motivs klingt es wie ein extrem modulierendes Stück. (wie Modulationen im kleinen Terzabstand)
 

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