Gear Minimalisten

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Liebe Gemeinde, ich hab das Thema hier nirgends gefunden. Dafür so ca. 4.000 Themen, die das Gegenteil behandeln ... noch eine Gitarre, noch 8 Pedale mehr, noch ein Amp für den Turm, der eh schon bis zur Decke geht.

Da komme ich auch her. Zu Corona-Hochzeiten saß ich in der Wohnung auf mehr als 10 Gitarren (13, soweit ich mich erinnere) A und E. Ein Bass, vier Amps und ca. 10 Pedale. Dazu sicher 40 Kabel aller Art undundund. Falls mal was ist, man weiß ja nie, so ist man flexibel, kostet ja nicht die Welt und all diese Gründe, die wohl jeder kennt.

Vor ca. einem Jahr wurde mir klar, dass ich kaum noch Musik mache, sondern nur noch Amps verkabele, Pickups tausche, Saiten erneuere, Koffer von hier nach da räumen, Pakete holen, Pakete wegbringen, irgendwas mit Röhren ... Ich war kein Musiker mehr, ich war ein Zeugwart. Dazu kamen immer mehr Bedenken ökologischer Art. Muss ich wirklich dazu beitragen, dass (in Wahrheit sinnlose Gitarren) in Indonesien oder China unter fragwürdigen Umständen zusammennagelt und um die halbe Welt gefahren werden? Dazu kam, dass ich z. B. mit Snowy White einen Musiker verehre, der Zeit seines Schaffens (Pink Floyd, Thin Lizzy, Peter Green) immer nur eine Gitarre gespielt hat. Es geht also. Wir nehmen live z. B. mit drei Gitarristen (zwei singen abwechselnd und spielen dann nur wenig Gitarre) auch keine 8 Gitarren mehr mit, sondern nur 4, also ein Backup-Instrument für alle drei zusammen.

Also hab ich das letzte Jahr damit verbracht, reichlich Zeug zu verkaufen. Derzeit besitze ich noch zwei E-Gitarren und zwei A-Gitarren sowie zwei Amps und zwei Pedale. Ich hab noch alles doppelt "falls mal was ist", aber in Wahrheit ist nie was. Mir ist noch nie eine Gitarre kaputt gegangen und live zum letzten Mal eine Saite gerissen, das muss mehr als 5 Jahre her sein. Deswegen werde ich alles Doppelte auch noch abgeben.

Was bleiben wird, ist eine Orville Les Paul, der Bogner Atma, eine 1x12 Box mit Weber Blue Dog und die akustische Aria, die ich als Student so ca. 1995 gekauft und seitdem so weich gehauen habe, dass sie klingt, als ob sie 2.000 Euro gekostet hat. Mehr brauche ich in Wahrheit gar nicht. Ich bin kein Profi, der 80 Sounds liefern muss oder materialintensive Touren fährt. Selbst Kabel hab ich nur noch 4 Stück. Z. B. nur noch 1 Speakerkabel, in das ich Vertrauen habe. Ein Pedal bleibt (Bogner Harlow), weil es eben geil ist.

Hab ich mehr Geld? Ja. Hab ich das Gefühl, das Richtige für die Umwelt zu tun? Ja. Bin ich ein besserer Musiker geworden? Ja, seitdem ich weniger löte und mehr spiele. Hab ich das Gefühl, mein Zeug endlich mal wirklich in Nuancen zu kennen und zu nutzen? Na klar. Mehr Platz, weniger mentalen Stress, Songwriting statt Cases abstauben, hab ich mir statt dessen endlich mal ein würdiges Gesangsmikro geleistet, bin ich insgesamt zufriedener mit der Situation als früher? Ja, alles.

Vielleicht gibt es ja hier Leute, für die das relevant ist.
 
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Danke für diesen lesenswerten Beitrag. Ich kämpfe selbst immer wieder mit GAS (oder wie auch immer man das nennen will), nehme dann aber doch immer wieder die gleiche Gitarre in die Hand (wenn ich nicht grade irgendwas löte, Saiten wechsele u.ä.) und bin grade auch zu einem ähnlichen Entschluss gekommen: Alles, was ich nicht wirklich regelmäßig spiele (und damit meine ich jetzt nicht, "benutzen, weil es schon so lange unbenutzt rumsteht"), abzugeben. Übrig bleiben werden dann vermutlich der IRT Studio, meine Warmoth HSS-Strat und 2 A-Gitarren (6- und 12-saitig) sowie Delay und Chorus-Pedal. Bei meiner Epi "The Dot" bin ich mir noch nicht sicher, die hat schon auch ihre Stärken.....

Mittelfristig kann ich mir aber auch sehr gut vorstellen, das noch weiter zurückzufahren
 
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Ich bin, obwohl ich selbst seit 2018 Pedale baue und zT auch verkaufe, mittlerweile auch nur noch mit Boost+Dist+Delay und Amp. Ab und an den CubeSugar (wozu ich ein Review geschrieben habe) als Quick&Dirty Lösung.

Da ich seit Jan 21 Vater bin, ist neben der allgemeinen fehlenden Zeit nun auch die fehlende Zeit fürs Gear-Whoring ein entscheidender Faktor gewesen. Ich habe vllt 20-30 Minuten in der Woche Zeit Gitarre zu spielen, da habe ich keine Lust mehr rumzutüfteln. Zumal ich nur noch zu Hause ohne Band oder Projekte bin.
 
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Sehr guter Beitrag!
Viele (Hibby-) Musiker sind zu Sklaven ihres Equipments geworden. Und verpassen dabei so viel Wertvolles. Gitarrespielen zum Beispiel.
 
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Ist wohl eine Mentalitätssache ...
Der eine mag viele Gitarren und Equipment, der andere ist eher Purist, und viele liegen irgendwo dazwischen ... ist doch alles ok.

Ich selber habe viele Gitarren, und etwas zu viel Equipment ... ich habe einfach Freude daran. Aber mit dem ganzen Technikgedöns beschäftige ich mich nur soweit erforderlich ... ich schätze mal, keine 5% der Zeit. Denn TROTZDEM steht bei mir das Spielen klar im Vordergrund, grad auch mit den unterschiedlichen Gitarren kommt auch mehr Abwechslung rein und motiviert immer wieder zusätzlich neu. Aber so gut mir das so gefällt ... es ist kein "Muss" ... wenn ich z. B. auf Reisen bin, auch länger, habe ich immer nur eine Akustikgitarre dabei und damit vollauf zufrieden.

Wie gesagt, ist eben eine Mentalitätssache, was man hat, aber vor allem auch wie man damit umgeht, wo man seine Schwerpunkte setzt ...
 
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. . . die Mischung machts, GAS kommt und geht, wie auch in anderen Hobby-Bereichen. Alles zu seiner Zeit . . . Das Gute daran ist, wer will - der kann, sofern man es sich es leisten kann. Wenn es einem über den Kopf wächst, sollte man sich allerdings schon mal so seine Gedanken machen. Bei mir ist es mit den Effekt-Pedalen ein sehr schönes und interessantes Hobby, wie für manch andere hier auch und mit dem Musikmachen sowieso. Mir macht das halt Spaß sich auszuprobieren, nicht nur in der Musik.
Bin da eher vielseitig, ob mit großem Orchestra genauso wie dowensized mit der A-Gitarre im Garten.
Noch brauche ich irgendwie alles. Bin auch noch nicht soooo lange dabei mit meinen 4Jahren. Später kommt dann sicherlich das weg was weg kann.
 
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Für mich war mein "GAS" in den letzten 4 Jahren eine Reise. Die Reise zum passenden Equipment.

Die ist jetzt aber ziemlich abgeschlossen und so stehe ich jetzt an dem Punkt den du schon hinter dir hast.
Ich verkaufe jetzt einen Teil meiner Gitarren. Verstärker hab ich nur mehr einen und Effektgeräte (Multi) hab ich zwei. Mikrofon mässig bin ich ebenfalls am Minimum(Gesang,Amp,Harp) also der Überbelag existiert bei mir nur bei den E-Gitarren. Wie du hab ich noch 2 akustische. Aber eben noch einige mehr elektrische wo ich jetzt rausfinde welche wirklich "meine" sind und was weg kann.
Ich denke mehr als 4 oder 5 werden wohl nicht überbleiben.

Allerdings ist es mir trotz GAS gelungen die ganze Zeit meinen Spielplan von 4-8 Stunden täglich aufrechtzuerhalten. Ich hatte nie das Gefühl das ich mehr löte als spiele. Ich habe auch darauf geachtet mein "Programm" so zu erweitern das ich nun 300 songs mehr oder weniger auswendig spielen kann und ich habe sehr viel Live gespielt.

Darum denke ich war es auch nicht Zeitverschwendung sondern einfach ein Prozess den ich da angestossen hatte der nun langsam sein Ende findet.
Ich hatte in meinem relativ langen Musikerleben bis vor kurzem nie wirklich genügend Mittel um die technischen Varianten alle durchzuspielen, das habe ich jetzt nachgeholt.
 
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Vielleicht gibt es ja hier Leute, für die das relevant ist.
ich glaube, das ist eigentlich für alle äusserst relevant.
Bei mir war es so, daß ich in meiner aktiven Zeit, sagen wir zwischen 1975 und 2010, nie mehr al 2 E-Gitarren gleichzeitig gehabt habe, auch
nur einen Verstärker, (bis der kaputt ging, dann gab es einen neuen) und an Pedalen ein MXR Distortion, erst einen Flanger, dann einen Chorus und ein Wahwah. Die Gitarren hab ich auch nicht ständig "erneuert", mich nur im Laufe der Zeit, aus meiner Sicht, verbessert. Das hat gereicht:). Daneben noch eine akustische und eine halbakustische.
Heute hab ich von allem zuviel, verbringe aber eigentlich nicht so viel Zeit mit Wartung und Pflege usw.. Im Grunde hab ich also genug, sehe aber auch nicht, daß ich da irgendwie abspecken sollte (so viel ist es auch gar nicht:redface:). Im Vordergrund steht halt nach wie vor das Musik machen. Gitarren brauch ich keine neuen mehr und anderes Gedöns nur, wenn was kaputt geht.
 
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Hallo @Schnabelrock,

Was für ein toller Beitrag. Ich bin auf einem ähnlichen Trip. Im letzten Jahr habe ich etwas Geld von einem Hausverkauf erhalten. Daraufhin habe ich einige Gitarren gekauft, schließlich aber wieder verkauft. Nun mache ich die Weiterbildung zum Psychotherapeuten und da wird die nächsten 6-7 Jahre jeder Euro gebraucht. Zudem bin ich auch Familienvater mit beschränkter Spielzeit. Daher habe ich deutlich abgespeckt. Ich habe noch meine Gibson ES-333 (auf der ich alles spiele), meine HB Telecaster (die bald zur Esquire ungebaut werden soll) und eine J-45. Das ist nicht gerade bescheidenes Equipment, aber der Großteil hier hat wesentlich mehr. Pedals brauche ich so gut wie keine mehr, zuhause steht bald mein Realtone mit Kammler-Bluebulldog-Cab als ‚Deluxe-Übungsamp‘. Damit werde ich bestimmt viele Jahre glücklich sein. Dennoch fühle ich mich manchmal eingeschüchtert, wenn ich sehe was manche hier so kaufen. Auch sehe ich unglaublich gerne Gear-Videos. Da kommt schon das ein oder andere Bedürfnis auf. Dennoch denke ich, dass auch wegen der finanziellen Einschränkungen, nicht mehr viel Gear dazu kommt. Lieber mehr Zeit fürs Spielen investieren, als in endloser Gear-Recherche, die dann im ungünstigsten Fall wieder den ‚Haben-Will‘ Druck auslöst…

Ich liebe es viel eher abends an der ES zu sitzen und zu gucken, welche Sounds ich da rauskitzeln kann mit Spieltechnik etc. Eigentlich kann die alles (nur ich nicht haha).
 
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Ich finde die Gedanken von @Schnabelrock auch recht interessant.
Auch wenn ich selbst sicher eher so ein Gearhead bin.
Trotzdem empfinde ich manches ähnlich. Auch wenn das vielleicht erstmal komisch klingt.

Es haben sich auch bei mir Dinge verändert. Ich spiele häufig eher nur zwei oder drei unterschiedliche (lieblings) E-Gitarren. Insgsamt wohnen hier aber einige mehr.
Am Kemper benutze ich überwiegend nur noch eine handvoll Sounds mit meinen (nicht ganz so vielen) echten Pedalen davor. Immer häufiger stöpsel ich die Gitarre auch wieder in den den echten Amp. Dabei kann ich nicht mal genau sagen warum. Aber in den letzten zehn oder elf Jahren habe ich dieses Ding echt zu schätzen gelernt. Es würde mir auch sehr schwerfallen den zu verkaufen. Alle anderen Amps sind längst weg.

Bei den akustischen Gitarren ist das etwas anders. Da wechsel ich aus klanglichen (und anderen) Gründen häufiger mal. Dann gibt es da ja noch spezielle Sachen wie z.B. Resonator, Lapsteel, klassiche Gitarre, Ukulele. Die habe ich aber natürlich auch nicht alle weil ich sie "brauche".

Bei den E-Gitarren hat eine gewisse Ernüchterung eingesetzt. Alle sind gut genug. Die preiswerteren wie die teuren Gitarren. Auch wenn es immer noch viele andere Gitarren gibt, die ich supertoll finde. Im Lauf der Jahre habe ich einige interessante Musiker kennen gelernt. Seitdem messe ich dem Equipment nicht mehr ganz so viel Bedeutung bei, wie der Fähigkeit auf dem Instrument. Was jetzt aber auch nicht heißt dass mich die schicken Sachen so gar nicht mehr interessieren. ;-) Davon abgesehen interessiert mich auch die Technik und ein bisschen auch das basteln an dem ganzen Kram. Aber so wahnsinnig viel Zeit verbringe ich damit auch gar nicht.

In anderen vielen anderen Breichen hat bei mir aber auch ein gewisses Umdenken begonnen.
- dickes Auto gegen einen putzigen kleinen Fiat 500 (Cabrio) getauscht (fand ich schon als jugendlicher cool)
- gemütliches Fahrrad zum shoppen und transportieren.
- Ernährung geändert
- Ich kaufe anders ein
- Weniger Plastik und Geräte in der Küche
- einige (gute) Klamotten abgegeben
- doppelte Dinge verschenkt (wir hatten irgendwann z.B. 3 Raclettes)
..und einiges mehr

Ich habe früher wirklich viel Kohle auf den Kopf gehauen.
Aus heutiger Sicht frage ich mich manchmal schon auch warum und für was eigentlich. Auch wenn es Momente gab in denen das auch schon mal Spaß machte. ;-)
Im Moment leben wir aber auch mit etwas weniger Geld als früher. Ich vermisse nichts.

In der letzten Zeit hatte ich in der Tat auch schon mehr als einmal den Gedanken mir einen ganz besonders schönen Amp zu kaufen und es dabei zu belassen.
Aber dann flüßtert das Teufelchen...."Und wenn du doch mal wieder einen ganz anderen Soud möchtest?" Warum all die schönen Sachen verkaufen, die du über die Jahre gefunden hast? Die fresssen doch kein Brot. Vielleicht steht morgen ja doch ein Band in schwarzen Anzügen vor meiner Tür und will mich abholen? ("Wir bringen die Band wieder zusammen!" ;-) Dann wäre einige der Sachen ja vielleicht wieder praktisch? Und so geht das dann weiter....

Aber:
Ich spiele heute auch wieder sehr viel mehr und das ist eigentlich das Wichtigste.
Das ist allerdings auch sicher der derzeitigen Lebenssituation geschuldet.
Ich habe mein Leben beruflich und privat dauerhaft zur "arschlochfreien Zone" erklärt und mir (mindestens) diesen Sommer gegönnt um mich mal etwas zu erden, etwas für meine Gesundheit zu tun und mich (überwiegend) auch mal mit anderen Dingen zu beschäftigen.

Es ist natürlich trotzdem schön manchmal auf unterschiedliche Instrumente zugreifen zu können. Ein bisschen steckt da auch ein Kindheitstraum dahinter. Als ich jung war wäre dieser ganze Kram absolut außerhalb meiner Möglichkeiten gewesen.
Noch schicker wären aber ein paar Jungs und/oder Mädels (oder auch alles dazwischen) aus der Nähe mit denen man entspannt an eigenen musikalischen Ideen arbeiten kann und während des regelmäßgen dahindilettantierens vielleicht auch eine Schachtel Bier leerprobt. Oder besser danach. Mal wieder richtig laut ein bisschen rocken. Bass und Drums, vielleicht noch eine zweite Gitarre und sinnvoller Weise auch jemand der den anderen beim Singen keine Angst macht.

Außer meiner Frau/Familie und unserer Katze sind mir gute Menschen, die Musik und ein angenehmes zu Hause das Wichtigste.

Dann kommen aber schon direkt auch mindestens zwei Gitarren.
Na ja...fast. ;-)
 
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Geht mir auch so, früher in der Band hatte ich einen E-Bass, später als die Band immer kleiner wurde noch 1 E-Gitarre
und eine Heimorgel und einen Röhrenamp, den ich dann aber nicht mehr benutzt habe weil ich lieber über den Powermixer spielte.
Jetzt habe 10 Gitarren aus dem untersten Preissegment die mir vollends genügen und einen kleinen Transistoramp mit Multieffekt
wobei ich E-Gitarre nur noch zu 10% spiele, hauptsächlich spiele ich jetzt mit meiner kleinen Traveler Gitarre oder mit der Konzertgitarre.
 
...bin ich insgesamt zufriedener mit der Situation als früher? Ja, alles.
Glückwunsch :great: !

Man könnte aber angesichts der im MB täglich anfallenden Vielzahl von Anfragen und Beratungswünschen den Eindruck gewinnen, dass Du mit Deinem Resümee ein sehr einsames Dasein unter den E-Gitarreros fristest :evil:.

SCNR ;).

LG Lenny
 
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@SlowGin
Was du sagst trifft auch auf mich zu. Ich versuche generell eher die Sachen zu besitzen, die ich auch wirklich brauche. Wie bei Instrumenten, dürfen es auch bei Klamotten dann auch mal teuerere sein, die mir dafür lange Freude bereiten. Bei mir finde ich es schade, dass mein Interesse an der Technik bzw. an Gear an sich noch zu oft in so einem Kaufimpuls mündet, anstatt dass es mir einfach nur Spaß bereitet, mir Gear Demos anzuhören.

Oft habe ich mich gefragt, ob mein Equipment bescheiden ist. Was für ein arrogannter Gedanke von mir. Bescheiden ist das Gear von nicht wenigen 12-jährigen auf Youtube, die mich trotz 100 Euro Pacifica spielerisch abziehen. Dann sind wohl eher meine Spielkenntnisse bescheiden.
 
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nettes Thema.

hier muss ich aber nachdenken:
Ich bin kein Profi, der 80 Sounds liefern muss ...
Ich bin natürlich auch kein Profi, und ich muss gar keinen Sound liefern,
aber ich will in der Lage sein, den Sound, den ich mir vorstelle, auch hinzubekommen.
 
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@Mr. ES-333
Ich selbst bin schon noch sehr weit davon entfernt nur die Sachen zu besitzen die ich brauche. ;-)

Allerdings habe ich letzte Woche z.B. mit einem Bekannten (Berufsmusiker) geplaudert , der weit weniger "Material" zur Verfügung hat als viele hier.
Das mach einen dann schon auch etwas demütig. Dafür spielt er aber klasse.

Allerdings "muss" der aber auch manchmal musikalische Jobs machen (die mitunter auch nicht so wirklich witzig) sind, um überhaupt über die Runden zu kommen. Das ist oft auch richtig Stress. Dagegen haben hier sicher viele den puren Luxus.
 
Ich habe so ein Death Cleaning schon vor 10+x Jahren gemacht und vermisse nichts. Ich hatte in meinem Gitarrenleben ca. 50 Teile gehabt und max. ca. 12-16 gleichzeitig.
Besitzerstolz ist verlockend, aber am Ende ist die Situation belastend und man selbst unproduktiv. Alles, was ich nicht brauchte, nur wollte flog von einem Tag auf den anderen raus.
Ich habe heute 6 Gitarren mit verschiedenen Einsatzzwecken. Zwei davon sind meine Hauptgitarren. Die Besten? Nö. Besser die mir Liebsten von 50.
Zwei Amps, Pedale nur das Nötigste.
Passt für mich.
Bewundere aber die Pro's, die zeitlebens nur eine Gitarre haben.
 
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Es schadet nicht, sich als E-Gitarrenspieler mit dem Equipment auseinanderzusetzen, zu verstehen, was wie und warum funktioniert. Daher halte ich völligen Minimalismus am Anfang eher für unangebracht. Ich würde auch keinem vom Selbstbau abraten, der das probieren will. Durch DIY lernt man viel über die Technik und kann im Idealfall später alles selber warten und reparieren.
All das sollte zugunsten des Spielens allerdings nie ausufern oder sogar dazu führen, dem Irrglauben zu verfallen, dass man nur mit diesem oder jenem Equipment (sinnvollerweise irgendwann auch noch unbezahlbar hochpreisiger Art) gut klingen würde! Quasi als selbsterfüllende Prophezeiung, nur um zu kaschieren, dass man eigentlich keinen Bock darauf hat, täglich ordentlich mit dem Instrument zu üben.
 
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nur, wenn was kaputt geht.
Das ist auch so ein Punkt. Ich muss nicht 24/7 startklar sein. Geht mein (nur noch einziges) Speakerkabel kaputt, kauf ich halt eins.
Sicher kann es während eines Gigs kaputt gehen, das Risiko, dass ich auf dem Weg dahin mit dem Auto verrecke ist aber x mal höher.
 
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Ich finde es ist wichtig zu begreifen, dass Gear und Musizieren zwei unterschiedliche Hobbys sind. Klar, neues Equipment kann inspirierend sein und dazu führen, dass man mehr Zeit mit seinen Instrumenten verbringt. Aber wie du schon schreibst, sein Effektboard alle vier Wochen aufwendig neu zu verkabeln macht aus einem weder einen besseren Musiker, noch führt das zu besserer Musik. Ich finde nichts verkehrt daran, wenn man es sich leisten kann, sich für Gitarren, Pedale und Amps zu begeistern. Aber man darf niemals denken, dass ein "besserer Sound" auch bessere Musik bedeutet. Üben und Machen ist das einzige was hilft, um diesbezüglich voran zu kommen.
 
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Genau was @Domo sagt.
Die großen Gitarristen klingen auch auf einer billig Harley Benton gut. Vielleicht nicht perfekt, aber immer noch besser als was ich so zustande bringe. :D
Umgekehrt brauche ich keine 20 Gitarren und 100 Pedale/Amps sondern primär mehr Zeit und Motivation zum üben. Natürlich erhöht ab und zu neues Equipment die Motivation, aber der Effekt nutzt sich schnell ab und man braucht immer schneller und öfter mehr Stoff ... ;)
Da lonht es sich ab und zu innezuhalten und zu bewerten ob man eigentlich Musik machen oder Gear sammeln möchte.
 
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