Gibson Les Paul lohnt eine Neulackierung?

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Heißluftpistole ist für ungeübte extrem schwierig zu dosieren, also auch eher ein Risiko da dadurch noch schlimmere Schäden entstehen können.

Ich würde eine gut geschärfte Ziehklinge empfehlen.

War schon ernst gemeint.

Das kleine Drama: Stellenweise löst sich das Binding. Denke aber das es vor dem Lackieren eh entfernt werden muss.

Es muss entfernt und erneuert werden bevor lackiert wird.

Leider ist der Spalt aufgegangen, wo die beiden Teile der Ahorndecke verleimt sind.Siehe erstes Bild.
Jetzt brauche ich einen wirklichen Gitarrenbauer, der mir sagen kann, ob und wie sich das beheben lässt.

Beheben im Sinne von Rückgängig machen wird kaum gehen. Ich würde wohl die Leimfuge mit einem Nutfräser bis zum Pickup auffräsen und dann einen passenden Ahornstreifen einleimen.

Klar das Schleifen geht weiter.Ersr habe ich mit 120er und anschließend mit 240er Papier geschliffen.

Bevor Du weiter schleifst entferne erst mal die Hülsen für die Stehbolzen damit wenigstens die Form der Decke erhalten bleibt!

Wünsche weiter viel Erfolg und frohe Ostern!
 
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@Bassturmator
Danke für die weiteren Schritte. So werde ich fortfahren. Weißt du ob die Buchsen für die Stehbolzen ins Holz geschraubt sind? Ich habe sie drin gelassen, weil ich da nicht mit Gewalt ran wollte. Habe Angst das das Holz ausbricht. Übrigens war das Binding an einigen Stellen schon nicht mehr ganz fest, bevor ich mit den ganzen Arbeiten angefangen habe.
 
Gern geschehen!

Nein, die Buchsen sind nicht geschraubt sondern nur eingepresst. Du kannst Dir aus einem kleinen Rohrstück, einer zum Gewinde passenden Schraube und ein paar Unterlegscheiben eine art Abzieher basteln um sie rauszuziehen ohne die Gitarre zu beschädigen.

Wenn ein zu hohes Drehmoment nötig wird, wieder Vorsicht walten lassen und die Hülse erwärmen z.B. indem man eine erhitzte Schraube zum ausziehen benutzt.
 
Vielen Dank für den Tipp. Mal sehen. Ich mache nur das was ich mir auch zutraue. Das Binding würde ich schon abbekommen. Die Buchsen würde ich auch vorsichtig versuchen raus zu bekommen. Aber nach dem Schleifen, soll die Gitarre tatsächlich zum Gitarrenbauer für die letzten kleineren Vorarbeiten und zum Lackieren.
Bin für Empfehlungen wer das gut macht offen.Bitte um Kontakte!
 
Aber nach dem Schleifen, soll die Gitarre tatsächlich zum Gitarrenbauer für die letzten kleineren Vorarbeiten und zum Lackieren.
Bin für Empfehlungen wer das gut macht offen.Bitte um Kontakte!

Also die meisten Kollegen würden diesen Auftrag sicherlich ablehnen - insbesondere die guten. Dies nicht zuletzt weil durch die geleisteten Vorarbeiten ein gutes Resultat erschwert worden ist.

Kein guter Lackierer lackiert auf einem Untergrund den er nicht selbst vorbereitet hat.
 
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Dies nicht zuletzt weil durch die geleisteten Vorarbeiten ein gutes Resultat erschwert worden ist.
... weil ich die Lackentfernung selbst vorgenommen habe? Mag sein, aber letztlich müsste es doch für den Lackierer möglich sein diese Voraussetzungen zu schaffen.
Sonst könnte ich ja mein Vorhaben sofort einstampfen. Wäre jedenfalls traurig wenn sich niemand findet, der da weitermacht, wo ich aufhöre.
 
Na sehen wir es mal sachlich: Du hast nicht nur den Lack entfernt sondern mit Deinen Methoden gewisse "Nebenwirkungen" erzielt. Das wäre wohl nicht passiert wenn ein Fachmann den Lack entfernt hätte.

Gleiches gilt für den Vorbesitzer. Da gibt es Reste von Spachtelmassen deren chemische Zusammensetzung nicht bekannt ist. Wenn Du jetzt denkst dass ich übertreibe dann bezeugt das nur Deine Laienhaftigkeit. Wer sich im Lackierhandwerk auskennt wird meine Befürchtungen bestätigen. Nicht fachgerecht gemischter Polyestherspachtel z.B. kann noch lange Substanzen ausdünsten die zu erheblichen Lackschäden führen können. Wer ist dann verantwortlich wenn der Lack plötzlich Blasen schlägt?

Dass nun bereits an der Gitarre gespachtelt wurde liegt ja nicht in Deiner Verantwortung und ich versuche hier nur mit meinen Worten die Dir wahrscheinlich hart vorkommen Dich vor schlimmerem zu bewahren.

Hättest Du meinen ersten Rat befolgt wäre Deine Deckenverleimung noch heile.
 
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Das muss ne Heidenarbeit gewesen sein, Daumen hoch.


. und die Hülse erwärmen z.B. indem man eine erhitzte Schraube zum ausziehen benutzt.

Dehnt sich die Hülse dadurch nicht aus und lässt sich noch schwieriger entfernen? Das würde ja nur Sinn machen, wenn sich das Holz, das mit erwärmt wird, stärker ausdehnt als die Hülse, oder?
 
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Hol dir Holzfurnierreste und klebe sie hochkant ein. Dann mit Holzkit verspachteln und schleifen. Das bekommt man hin.
Das Wellige wirst Du aber nicht wegbekommen wenn sich da Furnier gelöst hat. Das muss man mit Epoxy unterspritzen oder ganz entfernen und neues Furnier drauf leimen.:rolleyes: Gruß Andreas
 
Dehnt sich die Hülse dadurch nicht aus und lässt sich noch schwieriger entfernen? Das würde ja nur Sinn machen, wenn sich das Holz, das mit erwärmt wird, stärker ausdehnt als die Hülse, oder?

Die Wärmeausdehnung von Messing oder Stahl ist so gering dass man diesen Nachteil hier in Kauf nimmt, denn die Erwärmung dient hier einzig dazu anhaftenden Lack und Leim schmelzen zu lassen damit man beim ziehen der Hülsen keine Ausbrüche riskiert.
 
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... die Erwärmung dient hier einzig dazu anhaftenden Lack und Leim schmelzen zu lassen damit man beim ziehen der Hülsen keine Ausbrüche riskiert.

Ah ok. Wird das beim Einpressen der Hülsen bewusst mit eingebracht (einpressen und kleben als gewollte Verbindung) oder ist das eher ein Nebeneffekt des Lackierens?
 
Eher letzteres. Die Hülsen werden ja oft in ein gerade frisch lackiertes Instrument eingepresst, dessen Lack möglicherweise noch nicht ganz ausgehärtet ist und sich dann mit der Hülse verkleben kann.

Hier haben wir aber ja eine bereits nachlackierte und gespachtelte Gitarre bei der man gar nicht genau sagen kann was da alles so mit angestellt wurde. Da ist es auch nicht auszuschließen dass die Hülsen verklebt wurden.

Normalerweise werden diese Hülsen nicht verklebt.
 
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Hallo Leute, der große Frust von letztens ist etwas verflogen. Ja ich war besonders geschockt, das ich mir viele Angebote eingeholt habe und mir für Entlacken, Vorarbeiten und Lackieren so um 900 Euro in Aussicht gestellt wurden. So war es übrigens auch als der Lack noch drauf war, Das verstehe wer will. Ich habe mich inspirieren lassen es deswegen selbst zu machen. Habe mich in diversen Videoplattformen schlau gemacht. Fast alle haben Heißluft als beste Maßnahme empfohlen.
Ja ich bin Laie, habe aber Erfahrungen gesammelt. Das sich die Decke an der Leimnaht geöffnet hat war reine Unachtsamkeit von mir weil ich einfach vergaß das die Ahorndecke nicht sehr dick ist.

Fazit: Zumindest bei meiner nachlackierten Les Paul war das Heizluftgebläse die absolut richtige Wahl. Es mag aber sein, daß sich der Original Lack nicht so leicht zu Leibe rücken lässt. Ja ging einfach, aber einmal nicht aufgepasst.

Gestern hab ich neuen Mut gefasst und erstenmal mit 120er Papier wieder alles geschliffen. Mit der Zielsetzung alle Lackreste zu entfernen. Bin noch nicht ganz fertig damit.

Auch die Lackreste am Bindung habe ich mit 320er Schleifpapier mühselig entfernt. Ja die Oberfläche ist jetzt etwas rau, aber das vergilbte Binding ist nicht wesentlich heller geworden. Und wenn es gar nicht geht, wird es komplett erneuert. Aber ich werde es komplett mit 600er oder 800er feinschleifen.

Wenn alle Lackreste weg sind werde ich alles nochmal fein schleifen.

Abschließend hier aktuelle Bilder. Aber eine Frage möchte ich hier an das Forum doch noch stellen.

Selbst wenn die Lackierung gut 400 Euro kostet, muss ich mich wirklich fragen was an der Vorbereitung zur Lackierung noch 500 Euro kosten soll? Allerdings ist es auch klar das ich diese Vorarbeiten nicht bis zum Lackieren machen kann. Letzte Fein arbeit muss dann doch der Profi machen. Ich freue mich wenn ihr mir noch Ratschläge gebt, was ich noch tun kann.
 

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Wenn ich die Bilder richtig beurteile dann hat sich nicht das Binding gelöst sondern teilweise die Ahorndecke. Das müßtest Du, neben dem Riss in der Decke, auch noch erledigen. Da scheint auch mal gespachtelt worden zu sein. Kann man aber schlecht auf den Bildern erkennen. Zu Deiner Frage wie sich die Kosten zusammensetzten. Meine Sicht der Dinge ist folgende: aus den 900 Euro kannst Du erst mal die MwSt. rausrechnen, die wird abgeführt. Bleiben also 756 Euro komma irgendwas übrig. Dann die Materialkosten rausrechnen, nehmen wir einfach mal 100 Euro ggf. inkl. Maschinenkosten an (hier können die Profis vielleicht was zu sagen). Dann bleiben 657 Euro übrig. Veranschlagen wir mal grob 15 Std. Arbeit, dann liegst Du bei einem Std./Lohn von 44,80 Euro vor Steuer. Und ich befürchte das es letztendlich weniger ist. Die Diskussion hatten wir hier schon öfters, was gute Arbeit wert ist.
 
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@tintenschleuder
Mal rein interessehalber. Hattest Du wenigstens einmal Abbeizer oder Aceton probiert? Heißluftpistole funktioniert gut bei PU-Lacken, aber auch da nur mit größter Vorsicht.

Reparatur durch einen Gitarrenbauer macht ja kaum Sinn, da einfach zu viele Stunden drauf gehen. Ist auf jeden Fall ein Totalschaden. Hat sich die Decke auch vom Korpus gelöst?
 
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Hmmm... sieht auf den Bildern aus wie eine gelöste Decke, in welche das Binding eingearbeitet ist. Unterhalb vom gelben Binding ist eben noch etwas helles Holz zu sehen, bevor die Lücke und dann der Mahagonikorpus kommt.
 
Unterhalb vom gelben Binding ist eben noch etwas helles Holz zu sehen, bevor die Lücke und dann der Mahagonikorpus kommt.

Ich vermute eher dass das gelbe der noch nicht restlos entfernte Klarlack von der ursprünglichen Lackierung ist.

Definitiv ist das binding in weiten Teilen gelöst und muss ersetzt werden.
 
Das wäre jedenfalls besser als eine abgehobene Decke.
 
Das wäre jedenfalls besser als eine abgehobene Decke.

Naja, Binding austauschen ist jetzt auch kein Klacks. Wenn es vernünftig werden soll muß der Hals ausgebaut werden. Da würde ich eine teils gelöste Decke bevorzugen. Wie auch immer, ist jedenfalls eine ordentliche Baustelle.
 
Baut den Threadersteller doch mal auf :D. Hier ist seine Chance, Gitarrenbau anhand seines Modells zu erlernen. Decke reparieren und Binding kleben, selber lackieren usw. Würde mir glaub ich Spaß machen und falls das Ding schon ein Totalschaden ist, dann ran ans Werk.
 
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