
InTune
Helpful & Friendly User
Hast Du schon mal selbst, mehrere Gitarren aus der gleichen Modellreihe (z.B. Les Pauls oder Strats, mit der gleichen Hardware) miteinander verglichen?Sind wir so empfindlich wie die Messgeräte, nüchtern ohne Stimmungen und Emotionen?Können wir die geringsten Abweichungen wahrnehmen?
Messbar grösser waren kapazitive Unterschiede durch die Kabel abhängig auch noch von der Luftfeuchtigkeit bei Les Pauls, als die Frequenzeigenschaften der PAF Klones.
Ob ich das hören kann????
Ich hätte auch gedacht, dass die baulichen Unterschiede genauso klangliche nach sich ziehen, Nuancen.
Das ist gar nicht so nicht schwer! Zur Zeit haben die großen Musik Häuser z.B. die Fender Player II Strat idR auch mehrmals in der Ausstellung. Das Coole ist, Gitarren gibt es mit der gleichen Hardware, aber mit Esche, Erle oder Mahagoni Korpus und das auch noch wahlweise mit Palisander oder Ahorn Hals. Es reicht ja schon, wenn drei oder vier unterschiedliche Modelle da sind.
Bilde die selbst ein Bild, dann wird aus Glauben eigene Erfahrung.
Es verwundert mich überhaupt nicht, dass all die Youtube Videos zu dem Thema da nicht überzeugend sind.
Aus der Warte eines reinen Zuhörer ist Tonholz - ja selbst der Gitarrentyp- eigentlich irrelevant. Natürlich gibt es Aufnahmen, wo man klar hören kann, ob da eine Strat (insbesondere bei deren PU Zusammenschaltungen), oder auch eine Tele zu hören ist, oft liegt man da aber auch völlig daneben (z.B. glaubt fast jeder zunächst das Gilmore das legendäre Solo von An other brick in the Wall mit (s)einer Strat eingespielt, aber nein, es war eine Les Paul mit P-90. …und hier sprechen wird nur über den Unterschied Les Paul / Strat! Ob eine Aufnahme mit einer Esche oder Erle Strat gemacht wurde? Geschenkt!
Die Wahrnehmungsfähigkeit ändert sich jedoch kolossal, sobald man Gitarren selber spielt!!!!!!!!!!!!
Da kombinieren sich die Sinne Fühlen und Hören. Plötzlich spielt es eine Rolle, wie Anschlag und Tonentfaltung miteinander kommunizieren. Das sind hochkomplexe Ohr-Hand Interaktionen, die da im Gehirn verarbeitet werden, die IMO auch unmöglich durch Messgeräte nachgestellt werden können.
Daran kranken dann auch letztlich die ganzen „physikalischen“ Untersuchungen. Sie reduzieren alle Effekte/Parameter nur auf das Hörbare (…zeitaufgelöste/dynamische Betrachtungen sind da auch zu kompliziert….)
Ja gut, da reicht hören alleine, (oft) nicht aus, um signifikante Unterschiede aufzulösen.
Da deckt sich für mich auch durchaus Messergebnis mit Erfahrungswelt.
Kommt jedoch meine taktile Wahrnehmung hinzu (Wo ich z.B. unterschiedlich anschlage und das Resultat dann aus dem Lautsprecher höre), merke ich deutlich und reproduzierbar, wie unterschiedlich aufgebaute Gitarren anders in der Ton-Entfaltung und damit auch im „Sound“ sind.
Letzteres ist meines Wissen nach auch noch nie versucht worden, messtechnisch zu quantifizieren (was aber IMO eben nötig wäre, um das Wesen von Sound aus der Sicht eines Gitarristen, aussagekräftig zu untersuchen.
Vielleicht reden da „die beiden Seiten“ von Anbeginn auch nur aneinander vorbei.