Gitarrenstücke auswendig lernen...

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Romän 1
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Hallo zusammen,

allmählich verzweifle ich wirklich. Ich habe enorme Probleme, Lieder auswendig zu lernen und diese langfristig im Gedächtnis zu speichern, um sie jederzeit abrufen zu können.

Es handelt sich um eher anspruchsvolle Stücke von Andy McKee & Co. Momentan spiele ich "Heather's Song". Wenn ich ein Lied auswendig lerne, geht es mir recht schnell auf die Nerven, weil ich es eben zu oft gehört habe, bis es sitzt, weshalb ich mehrere Lieder gleichzeitig einstudiere. Wenn ein Lied jedoch sitzt und ich mich anderen Liedern widme, gerät es eben relativ schnell wieder in Vergessenheit. Beim erneuten aufgreifen zu einem späteren Zeitpunkt kommt es dann wieder entsprechend schnell zurück ins Gedächtnis.

Mich würde brennend interessieren, ob ihr
- die selben Probleme habt,
- wie lange ihr braucht, um Lieder wie oben genanntes einzustudieren und
- ob ihr evtl. Tricks und Tipps auf Lager habt, wie man die Sache am besten angeht.

Es wäre wirklich schade, wenn ich die Motivation verlieren würde. :)

Vielen Dank.
 
Eigenschaft
 
Genau das hab ich auch oftmals,das weil ich mir was mich behalten kann,und ich es auf grund dessen 100x mehr oder spielen muss,mir es den auf den Senkel geht irgendwann.
Mein Problem ist,das ich mir selber zu viel Druck mache,und deswegen kann ichs mir nicht behalten.
 
Das Auswendiglernen an sich geht bei mir relativ schnell, aber das schließt natürlich noch nicht die Zeit ein, die ich brauche, um das Stück auch gut spielen zu können. :D

Wenn ich mich dann eine Weile intensiv mit anderen Stücken befasse, brauche ich schon auch eine Weile, um wieder in was älteres reinzukommen, aber ich denke das ist normal. Wenn man nicht gerade ein fotografisches Gedächtnis hat, dann braucht es halt die Wiederholung, damit man etwas wirklich verinnerlichen kann, auch wenn es einem dann manchmal irgendwann auf die Nerven geht, und man einfach was anderes machen muss.
 
Ich glaub die Songs von Andy werde ich sowieso nie auswendig können,weil bei ihm ists einfach das in seinen Songs unglaublich viele Techniken drinne stecken,und bis man sowas verinnerlicht hatt das dauert bestimmt Monate.
 
Hallo im Forum!
Romän;5395053 schrieb:
Wenn ich ein Lied auswendig lerne, geht es mir recht schnell auf die Nerven, weil ich es eben zu oft gehört habe, bis es sitzt, ...
Je nach Schwierigkeitsgrad hat das Problem eigentlich jeder hin und wieder.
Natürlich wirst Du mit der Zeit routinierter und schneller, aber dann nimmst du dir auch entsprechned schwierigere Stücke vor.

Das gleiche Problem hat übrigens eine Band umso mehr. Besonders geduldig müssen dann diejenigen sein, die in dem Song den eher einfacherern Part haben.

Am Anfang meiner Musiklaufbahn hat mir ein guter Musiker gesagt, dass ein Stück erst dann sitzt, wenn du es nicht mehr hören kannst. :p
Ganz so schlimm ist es nicht, aber wer das akzeptiert macht nichts falsch.
Beim Live Vortrag macht es dann aber wieder Spaß bzw. umso mehr Spaß, wenn die Sache 100% sitzt.
Sonst könnten manche Musiker ihre Hits nicht 40 Jahre lang aushalten ...
 
Ich vemute, dass die Frage verschiedene Bereiche miteinander vermischt und deshalb eine einfache Antwort nicht möglich ist. Zum Aspekt des Vergessens würde ich sagen: iss normal. Was nicht gebraucht wird, ist nicht unbedingt völlig weg, aber jedenfalls nicht mehr ohne Weiteres abrufbar. Generell. Warum sollte das in der Musik anders sein?
Je nach Persönlichkeit lässt sich das evtl. verbessern: etwas immer mal wieder zwischendurch spielen, statt es völlig aufs Abstellgleis zu schieben. Wenn Du glaubst, dass es "sitzt", Hürden aufbauen: schneller oder viel(!) langsamer spielen, beim Spielen z.B. Fernsehen (dann aber Spiel kontrollieren), Teile des Stücks weglassen.
Die zweite Frage - nach der Dauer des Einübens - lässt mich vermuten, dass Du Dich selbst (unnötigerweise) unter Druck setzt. Wenn ich nun schreibe 2 Stunden? Katastrophe? Oder wenn ich schreibe 6 Monate?
Iss doch wurscht, solange es Spaß macht - oder? (Letzteres gilt natürlich nur für HobbymusikerInnen :p)
 
Hi folks,

auch ich tue mich schwer beim Auswendiglernen, dafür viel leichter beim Wiedervergessen!

Mein Kopf sagt: Auswendiglernen ist wichtig, die Stücke können so viel lebendiger vorgetragen werden. Nicht umsonst heißt auswendig auf englisch "by heart", also "von Herzen". Und das bedeutet, dass das, was wir verinnerlichen, von uns von einem wirklichen Wert für uns ist - und das wiederum äußert sich in einem überzeugenden Vortrag.

Die Vorstellung, dass wir uns alles Beliebige beliebig merken könnten, ist falsch - denn wir sind lebendige Wesen und keine Aufnahmegeräte. Sicherlich gibt es Gedächtnis-Techniken, aber letztlich sind dies alles Krücken.

Wenn ich es recht bedenke, stellen mir beim Auswendiglernen meine Emotionen ("by heart") ein Bein. Die elterlichen oder schulischen Forderungen zum Auswendigiglernen während meiner Kindheit verbunden mit extrem schlechten Gefühlen (weil: vor der Klasse, vor dem Nikolaus...) führten später dazu, dass ich mir weismachte, auswendiglernen ist überflüssig, denn wozu gibt es Notizen.

Das alles hinterließ bei mir den unbewussten und bleibenden Eindruck, Auwendiglernen tut weh und ist überflüssig , als vermeide ich es am besten. Und wenn es schon einmal sein muss, funktioniert es aufgrund dieser negativen Einstellung auch nicht. Tolle Bestätigung!:rolleyes:

Was ich ab jetzt ändern werde: mich bewußt dafür zu entscheiden, ein Stück auswendig zu lernen, mir die Vorteile nochmals vor Augen führen, mir den besseren Erfolg vorzustellen und vor allem: das alles darf mir Freude machen.

Ich hoffe, auch andere haben etwas von meinem Monolog hier!:)
 
ich bin einer der glücklichen, die fast jedes stück nach spätestens zwei wochen täglichen übens sich auch ohne noten zusammenreimen können. geht ganz automatisch.

wenn ich ein stück trotzdem nicht komplett in den schädel kriege, gehe ich so vor:
ich stell mir in der u-bahn/ beim fahrradfahren immer für eine hand konkret vor, was ich greife und gehe das stück durch. danach für die andere hand.
am anfang muss es auch nicht das ganze stück sein, sondern vielleicht auch nur 1-2 takte.
ganz ausgefuchste takte schaue ich mir auch mal auf den noten genau an, schlage das heft zu und versuche sie dann zu notieren. morgens mittags abends, je einmal und zack - nach 2 tagen ist die phrase nicht mehr zu löschen.

ich brauch das zum glück aber fast nie :D
 
Bei Liedern die ich einfach nicht in meinen Kopf kriege gehe ich meistens so vor:

Ich suche mir etwas im Lied das mir bei Orientierung hilft. Sprich Gesang, bestimmter drumfill-in. (Bei Andy McKee leider weniger hilfreich)

Wie beim Gedicht lernen : den ersten teil (vers) lernen bis er im kopf ist, dann den zweiten teil einzeln lernen und dann beide nacheinander und so weiter
(als muster---> A , B, A+B, C, B+C, A+B+C, etc.)

Um mir auch noch anders den überblick zu verschaffen schreibe ich mir auch auf den Zettel auf wie die struktur/aufbau vom song ist. Aber nichts mit welcher akkord oder takt , sondern einfach etwas wo ich direkt weiß "ah klar der part".
Beispiel: Part A, Part B,melodischer teil, flippig, tapping, solo, ....

Dann hilft es auch wenn man den song auf dem mp3 player hat und sich dann den song genau anhört und eventuell vorstellen wie man dann greifen würde.(Ähnlich wie das Beispiel von meinem vorredner) Manchmal erkennt man für sich auch eine Eselsbrücke.

Das sind alles Übungsmethoden, aber man kommt leider nicht daran vorbei sich mit dem stück auseinanderzusetzen und ab und zu zu spielen. Hoffe es hilft :)
 
Stücke die du einstudierst nicht nach Tabulatur lernen sondern selbst raushören. Dann bleiben die im Gedächtnis, mit sicherheit.
 
[HWOS] g30rG;5396628 schrieb:
ich bin einer der glücklichen, die fast jedes stück nach spätestens zwei wochen täglichen übens sich auch ohne noten zusammenreimen können. geht ganz automatisch.
Du glücklicher:D

Im endeffekt kommt es auf das Lied selber an.
Je komplizierter/länger es ist umso schwerer wird es eben.

Ich hab zur Zeit 2 übungstücke, einen Tango und einen Südamerikanischen Walzer... die hatt ich nach 3-4 Tagen intensiven üben locker im Kopf.
Aber jedes einzelne Lied füllt grade mal ein Notenblatt.
Dann gibt es noch Villa Lobos - Prelude No.1 .... 3 Blätter und schon eher so "Hardcore" zeug:D Da dauert es eben länger... Ich hab glaub ich 4-5 Wochen gebraucht bis ich es zum erstenmal
aus dem Kopf raus spielen konnten.
Und zu guter letzt, Ferdinand Carulli - Capriccio...6 Blätter und ich denk das ich das niemals vollkommen auswendig lerne.
Warum auch?

Es ist absolut keine schande sich Noten/ Tabs zu bedienen um ein wenig Gedächtnisstüze zu betreiben.
Eigentlich bleibt ja immer was hängen im Kopf, nur eben nicht alles gleich gut. Dir werden immer passagen in einem Lied vorkommen die du nicht sicher im Gedächtniss bewahren kannst.

Mein Tips für dich:
Arbeite richtig mit den Lieder, lies sie und such dir wiederholungen/gleiche stellen raus.
Manchmal sind das zwar nur 3-4 Takte aber manchmal bleibt das ganze Motiv immer wieder gleich;)
 
Also ich hab gelernt,wenn ich ein Stück wirklich gerne lernen will fluppt das super schnell,aber wenns ein Stück ist wo ich schon denke "Ohman das lerne ich doch nie" das dauert dann halt etwas,alles Kopf und Einstellungs Sache denke ich.

Stücke die du einstudierst nicht nach Tabulatur lernen sondern selbst raushören. Dann bleiben die im Gedächtnis, mit sicherheit.

Du magst das bestimmt ziemlich gut sogar können,aber mir fällt es teils schon schwer nur einzelne Töne rauszuhören.
Fingerstyle Arragements,oder sowas davon bin ich Lichtjahre entfernt,und ich glaub wenn man keine Lust hatt das so zu lernen wird das auch nie was werde,wie in meinem Fall.
 
Ich versuche mir auch, wie oben schon mal gesagt wurde, eine Art Ablauf aufzuschreiben. Das hat den Vorteil, dass du irgendwann nicht mehr in Noten denkst, sondern in Parts. Über den Part selbst brauche ich dann nicht mehr nachdenken, der ist automatisiert. Ich höre mir die Songs, die ich lernen will einfach so oft an, dass ich sie irgendwann im Kopf "abspielen" kann. Dann hast du eine Art Ablaufplan schon im kopf und musst ihn nur noch auf die Finger übertragen. Die Kombination funktioniert bei mir jedenfalls sehr gut. Auch solltest du gelerntes dann öfter spielen, damit es nicht verloren geht, sondern immer schön aktuell bleibt.
 
Hi,

Das mit den Parts halte ich auch für die beste Idee. Bei manchen Stücken gibt es auch bestimmte Rhythmen und Parts, die einfach mit anderen Akkorden oder Tönen wiederkehren. Da einfach nur den Rhythmus/das Zupfmuster verinnerlichen, dann braucht man sich bloß die Akkorde merken.

Generell ein guter Tipp beim Üben: Das Stück in viele, kleinere Stücke einteilen, vor allem an den schwierigen Stellen. Das können auch mal nur 4 Takte sein. Diese Stücke dann einzeln üben, dann zwei Stücke zusammen usw. Der Übergang muss dann natürlich klappen, damit man nicht immer 'hakt'.

Nur um noch einmal alles ein bisschen zusammenzufassen. Hat einer noch einen Auswendiglern-Tipp? :)

Grüße, Priceless
 

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