Gitarristen so konservativ wie Autokäufer (bzgl. Farbe) ?

  • Ersteller Gast252951
  • Erstellt am
Farben für Autokäufer?
 
Kannst gern den Auto auch so lackieren oder lackieren lassen.
Wobei ich mir so ein Sunburst auf nem Auto nicht so wirklich schick vorstelle.
Auch wird die "Maserung" des Bleches nicht so gut zu erkennen sein. Und zu sehr glänzen darf es ja auch nicht...
Ne, wir sind ja noch immer bei der vermeintlich arg eingeschränkten Farbauswahl der E-Gitarre.
 
Dieses Hellblau (Strat Daphne Blue z.B.) kommt dem Hellblau eines Gulf Porsche sehr nahe.
Sunburst wäre in der Tat langweilig ausser man würde es mit Kandyfarben leuchtender machen.
 
Witzige Diskussion, ich hab das eigentlich immer viel heterogener erlebt und sehr wenig fokussiert auf eine Farbgruppe wie bei Autos.

Will heißen: Jede Gruppe hat nen Fimmel für irgendwelche Farbvariationen und kreidet das der anderen Gruppe an bzw. scherzt ein wenig darüber.

Da gibts die "Am besten heavy Relic"-Schwarz-oder-Sunburst-Tele-Fraktion, die Leute die quietschfarbene Pastelltöne wollen (Die Dano in Seafoam Green :eek:), diejenigen die am besten nur schwarze Flying Vs mit Floyd Rose wollen und die "High-Gloss-Ahornfetischisten" die unter dem 10-Top-AAA schon nix mehr anspielen.

Im Kleinformat muss ich mich zu letzteren zählen :D, da meine Gitarren alle ausnahmslos bunte Ahorn-Tops haben. Bin da aber farblich flexibel und nehme alles was gut aussieht. Nur diese "Two-Tone" LPs, also Tobacco- oder "Clown"-Burst finde ich sehr gewöhnungsbedürftig. Darf mir dann von den Vintage-Fans aber auch immer schön vorhalten lassen dass ich nur mit Plastik-Gitarren auf der Bühne bin :redface:.
 
Ich würde sie auch entlacken, wenn sie dadurch geiler klingen würde. Will heißen: Farbe ist zwar schon schön und das Auge spielt mit, aber der Ton ist mir dann doch wichtiger. Ich würde mir natürlich keine Pinke Gitarre kaufen, aber es muß 1. mal eine in Lefthand da sein und 2. dann eben die Faktoren wie Haptik und Klang erfüllen. Wenn ich natürlich 345 Stück zur Auswahl habe, werde ich vermutlich auch erstmal die für mich optisch schönste testen.
 
mir gefallen alles Farben, Hauptsache Goldtop :evil:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich mag es eigentlich recht farbenfroh, aber nicht jede Farbe geht in meinen Augen auf jeder Gitarre, was ich auf der einen super finde, sieht auf einer anderen furchtbar für mich aus.

Ich mag schwarze Gitarren, aber eine schwarze Tele oder noch schlimmer eine schwarze Strat find ich einfach nur hässlich, ganz egal ob helles oder dunkles Griffbrett oder weißes oder schwarzes PG
Glitzerkirmeslack find ich auch grandios aber bitte nur auf LP und ähnlichen Klampfen (Gretsch, Duesenberg). Auch hier, auf einer Strat geht das gar nicht für mich.
Klassische Sunburst Lackierung mag ich absolut nicht, aber Bursts in Rot, Blau, Grün nach Schwarz hingegen wieder sehr und wieder bitte nicht auf Strats oder Teles.
Nach soviel geht gar nicht auf Tele und Strat, muss ich sagen, dass mir die ganzen alten Custom Colors, also die Autolacke auf diesen Gitarren richtig gut gefallen, Lake placid, Seafoam, Daphne, Surf Green, Torino Red ... da gefallen mir fast alle, selbst dieses Coral oder wie das Rosa heißt.
...
Weiß geht komischerweise immer, dabei hab ich nicht eine weiße Gitarre.

Bei mir daheim steht 2x Schwarz (SG (wollte eigentlich eine Blaue), Rhoads) 1x Goldtop LP (gesucht hab ich nach einer weinroten), 2x Blau (Strat, Squier51).
 
... eigentlich wurde ja wirklich schon alles gesagt und ich glaube auch fast schon von jedem :), für mich ist das echt nen megakomplexes Thema mit den Farben und das hängt sehr vom Gitarrentyp und auch dem Musikkontext ab. Ich bin alt und hab nur ganz langweilige alte Farben, platzender Tabak, platzender Tee, Karamelle und vergilbtes Weiss. Aber es gibt schon sehr geile Farbkombis die ich richtig klasse finde, aber wohl nicht kaufen würde. Gab mal ne LP mit altrosanem oder olivegrünem Top und Naturalback, oder mit Oxblood, auch finde ich zb. Naturstrats richtig schön, Teles können manchmal sogar auch richtige (uni) Farben tragen. Nur 2TSB finde ich bei fenderesquem Material nicht wirklich dolle. Schwarz geht fast immer, ok, das wäre vmtl. die niedrigschwelligste Farbe die man sich vorstellen kann. Metallic Silber ist auch selten und funktioniert am ehesten noch mit Strats finde ich. Bei den Autos ist ja jetzt seit ein paar Jahren das Weiss das neue Silber... „gähn“
 
Streng im Sinne des Thread-Titels würde ich sogar sagen: E-Gitarristen sind doch noch konservativer als Autokäufer ...

Man stelle sich vor, bei Mercedes würden hauptsächlich der /8 oder der W123 nachgefragt oder der 300 SL Flügeltürer, bei Lamborghini würde seit 50 Jahren der Miura produziert oder Citroen würde noch 2CV und DS anbieten ...*

Wo gibt es das denn noch außer bei E-Gitarren/Amps, dass im Design wie auch der Technik (mindetens konzeptionell) noch so sehr an "historischen Vorbildern" festgehalten wird?

Das gibt es sonst höchstens noch bei mechanischen Armbanduhren, wo eine Rolex immer aussehen muss wie eine Rolex, eine Omega wie eine Omega usw.


* Was mir übrigens - man ahnt es - vom ästhetischen Standpunkt aus betrachtet sehr gefallen würde.
 
Wo gibt es das denn noch außer bei E-Gitarren/Amps, dass im Design wie auch der Technik (mindetens konzeptionell) noch so sehr an "historischen Vorbildern" festgehalten wird?
Versuch mal den Deutschen den Diesel wegzunehmen, dann wirste sehen, wie sehr wir da auch hängenbleiben :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Citroen würde noch 2CV und DS anbieten ...
bei den Autos seh ich das Problem, dass sowohl die Umwelt- als auch die Sicherheitsstandards seit damals enorm gestiegen sind. Dabei wären diese Autos wahrscheinlich bis heute große Renner.

Und was die Farben anbelangt: es kann ruhig bunt sein, schwarze oder weiße Strat finde ich persönlich unansehnlich, Sunburst geht da schon besser.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Die Käufer sind ganz und gar nicht so konservativ wie ein Autofahrer. Denn die meisten Autofahrer sind keine Gitarristen, dafür aber die meisten Gitarristen Autofahrer. Und da ich auf den Straßen überwiegend weiße, graue und schwarze Autos sehe, so hässlich und langweilig wie 90% aller Neubauten, die mich an sterile Zahnarzthäuser meiner Kindheit erinnern, würde ich den Vergleich verneinen.

Man darf auch nicht vergessen das eine Fender Stratocaster anfangs/früher „nur“ in Sunburst zu kaufen war, dann schwarz, ebenso die Les Paul Goldtop, dann Sunburst. Die Custom Farben wurden dann sogar an den bunten Autofarben der 50/60er Jahren orientiert, so bei Fender jedenfalls! Die Farben wurden 1:1 von der jeweiligen Wagenfarbe übernommen, sogar der Name (sofern ich recht entsinne). Alles andere kam später erst als Custom Order hinzu, darum sind viele Standardmodelle in „traditionellen Farben“ geläufig. Auch heute sind einige Farben sehr oft nur im Custom Shop zu sehen und damit hat die Verkaufs-Historie die Instrumentenfarbe/Form geprägt.

Ich könnte auch anderweitig sagen: alle Pianisten sind langweilig. Klaviere sind immer nur s/w oder braun. Psychologisch macht es durchaus Sinn eine große Fläche in angenehmen Farben zu halten, da bietet die Gitarre mehr Spielraum. Damit hat es wohl eher zu tun.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Die Farben wurden 1:1 von der jeweiligen Wagenfarbe übernommen, sogar der Name (sofern ich recht entsinne).
Soweit ich weiß wurden ja auch die gleichen Lacke verwendet. Leo Fender war da immer ein Pragmatiker.
 
...............

Man stelle sich vor, bei Mercedes würden hauptsächlich der /8 oder der W123 nachgefragt oder der 300 SL Flügeltürer, bei Lamborghini würde seit 50 Jahren der Miura produziert oder Citroen würde noch 2CV und DS anbieten ...*

* Was mir übrigens - man ahnt es - vom ästhetischen Standpunkt aus betrachtet sehr gefallen würde.
Wobei... Ich bin da auch sehr "konservativ" :cool:
DSCN3058.JPG
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Man stelle sich vor, bei Mercedes würden hauptsächlich der /8 oder der W123 nachgefragt oder der 300 SL Flügeltürer, bei Lamborghini würde seit 50 Jahren der Miura produziert oder Citroen würde noch 2CV und DS anbieten ...*

Unterschied: manche Gitarren kann man nicht mehr besser machen - nur anders, wenn man z.B. andere Vibratosysteme, Tonabnehmer oder Lockingtuner draufmachen würde. Es gibt ja eine Menge Gitarren, die anders sind. Deswegen gibt es ja grob gesagt auch 2 Lager - oldskool und modern Liebhaber, mit einer gewissen Schnittmenge.

Bei Autos ist das anders. Man kann sie leistungsstärker, komfortabler oder sicherer machen. Es ist aber richtig, dass beim Thema Auto der Großteil der Käufer eher technik-affin ist. Auch in Bezug auf das Design darf es da gerne immer moderner zugehen. Hat zwar auch was mit dem cw Wert zu tun, aber trotzdem ist der Anteil der Oldtimer Liebhaber recht gering.
 
Unterschied: manche Gitarren kann man nicht mehr besser machen (...)

Doch, nimm die Strat: Durch einen flacheren Griffbrettradius + höhere Bünde gewinnt die Bespielbarkeit objektiv gesehen schon. Schaltungsvarianten erhöhen die Soundvielfalt etc. So macht Fender das ja auch selbst. Und eine Ibanez SA oder RG dürfte objektiv betrachtet auch noch jeder modernisierten Strat in Punkto Bespielbarkeit und Vielseitigkeit überlegen sein.

Es sind aber - zum Glück - nicht allein rationale Argumente, die einem zu dem einen oder dem anderen Instrument greifen (oder überhaupt Musik machen ...) lassen.

Und da sehe ich dann schon wieder eine Parallele: Oldtimer-Liebhaber sind kaum für aktuelle Autos zu begeistern. Zumindest nicht auf der subjektiv-emotionalen Ebene.

Was mir aber an der konservativen Haltung vieler E-Gitarristen durchaus gefällt: Dass für sie eben nicht jedes Jahr das Rad neu erfunden werden muss. Es gibt Bereiche, wo Innovationen stattfinden (Modelling etc.) aber es behalten eben auch bewährte und beliebte Gitarren- und Amp-Klassiker ihre Daseinsberechtigung.

Und das schöne, ja irgendwo einzigartige Marktsituation: Wir können zwischen (fabrikneuen) Oldies und modernen Varianten wählen.

Und diese Situation hat der Kunde mit seinem Kaufverhalten "erzwungen"!

Der Autokäufer ist da doch eher der (wenn er sich's leisten kann...) Lemming der Werbeindustrie: Früher wurden Auto-Modelle 7-8 Jahre gebaut, heute ist der Modellzyklus teils halb so lang und spätestens nach 2 Jahren gibt es das erste Facelift. Ein zwei Jahre altes Modell wird von der (der Auto-Industrie verpflichteten) "Fachpresse" gedisst, wenn die "Connectivity"-Software veraltet ist oder der neueste (Hirn-aus-)Fahrassistenz-System fehlt oder "180 PS an der Untergrenzen sind, um das üppig ausgestattete, aber eben etwas schwer geratene Kompakt-SUV angemessen zu bewegen".

Gitarristen dagegen scheinen eher mal zu überlegen, ob es denn wirklich der neue Modeller mit 100-Amp-, 200-Effekt und 300-Cab-Simulationen sein muss, obwohl man bisher mit einem alten Röhren-Combo plus 2-3 Fußtretern ausgekommen ist ...

Ich finde, diesbezüglich könnte sich die restliche (Konsum-)Welt da draußen durchaus von diesem versponnenen, rückwärts gewandten Haufen abschauen ...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Nur diese "Two-Tone" LPs, also Tobacco- oder "Clown"-Burst finde ich sehr gewöhnungsbedürftig

Findest du echt?
DSC02465.JPG


...das nennt sich hier "Gold Burst" so ne Art Tobacco auf Gelb-ich find`s geil!
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Außerdem kann man auch recht klassische Komponenten "aufgefrischt" kombinieren:
DSC02466.JPG
 
Und was die Farben anbelangt: es kann ruhig bunt sein, schwarze oder weiße Strat finde ich persönlich unansehnlich, Sunburst geht da schon besser.
Servus Stoffl!

Ich bevorzuge für mich eher klassische unauffällige Farben/Designs, weil flashy Gitarren auch gewisse Erwartungen wecken ... Geht mir zumindest so. Um sich ein extrovertiertes, alle Blicke auf sich ziehendes Instrument "leisten" zu können, sollte man auch selbst Fähigkeiten haben, die nicht minder flashy sind ... Das kann ich von mir so nicht behaupten. Da bleibe ich bzgl. des Instruments doch auch eher low profile*.

Wobei ich eine Standard-Strat in Lake Placid Blue oder CAR jetzt auch nicht exotisch finde. Aber z.B. edelstes Wölkchen-Ahorn unter einem spektakulären lila-Sunburst - das wäre mir viel zu extrovertiert. Für mich persönlich muss eine Gitarre vor allem Werkzeugcharakter haben, straight und ohne Gimmicks/Bling-Bling.

Bei Autos sehe ich das z.B. komplett umgekehrt: Die endlosen Reihen schwarzer, grauer und weißer Autos (und zunehmend auch noch uniforme SUVs) finde ich richtig kacke. Autos müssen heute immer dunkel und aggressiv aussehen, "Platz da, hier komme ich." Da denke ich doch gerne an die alte Renault-Werbung aus den 90er mit den vielen lustigen, bunten Twingos zurück, bei denen sich niemand vor einem gefletschten Kühlergrill fürchten musste ...

Also: Bei Autos gerne mehr Abwechslung und Mut zu Farbe! Bei einer Strat lasse ich jede Farbe gelten, so lange es schwarz ist ;-)



* Meine alte, mittlerweile zahnsteinfarbene Explorer war mir eigentlich auch immer zu auffällig, passte aber zur Musik und liess sich klang- und spielttechnisch von keiner dezenteren Nachfolgerin (schwarzen Jackson Kelly, Dean ML - f..., erzählte ich gerade etwas von dezenten Gitarren ...) verdrängen
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Um sich ein extrovertiertes, alle Blicke auf sich ziehendes Instrument "leisten" zu können, sollte man auch selbst Fähigkeiten haben, die nicht minder flashy sind ...
Ach, muss man das? Aber jeder wie er meint, als Gitarrist zieht man doch so oder so die Blicke auf sich, da kann es ruhig auch optisch was hergeben. :D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben