Griffbrett: Radius vergrößern

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brennbaer
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Hallo zusammen,
mein „Pimp my Ibanez aus dem Sperrmüll“-Projekt steht immer noch auf Standby.
Bin nie weiter als bis zum Entlacken und Grundieren von Body und Entlacken von Hals und Bundstäbchen entfernen gekommen.
Jetzt im Winter mit seinen langen Abenden scheint mir die Gelegenheit recht günstig.

Ich wollte das Griffbrett mit Edelstahlbünden versehen
Zur Ermittlung des passenden Radius habe ich mir eine heruntergeladene Schablone ohne Skalierung ausgedruckt, auf Pappe geklebt und sehr sorgfältig ausgeschnitten.
Wie man auf dem Foto sieht, passt der 7,25er Radius zwar oben am Griffbrett sehr gut, an den Kanten scheint der Radius aber kleiner zu werden, weshalb sich die Schablone nicht vollständig ans Griffbrett anschmiegen kann.
Man kann ja ganz gut erkennen, wie das Licht an den Seiten durchscheint.
Da Stahlbünde ja recht widerspenstig sein und gerne rausspringen sollen, wenn sie vom Radius her nicht ganz genau passen, müsste ich vermutlich den Radius mit einem passenden Radiusschleifklotz korrigieren.
Habe mit nun überlegt, dass, wenn ich eh.schon schleifen muss, ich ihn von 7,25 auf 9,5 oder 10 vergrößere. (Würde denn ein noch größerer Radius auf so einem.Fenderstyle-Hals einen Sinn ergeben?)

Jetzt bin ich mir nicht sicher, wie ich den Trussrod vor dem Schleifen einstellen soll.
Den Hals ganz gerade biegen?
Oder Trussrod zuvor komplett entspannen, wodurch der Hals eine ganz minimale Krümmung erhalten würde und diese wirklich nur ganz kleine Krümmung erst mal "wegschleifen".
 
Eigenschaft
 
Da Stahlbünde ja recht widerspenstig sein und gerne rausspringen sollen, wenn sie vom Radius her nicht ganz genau passen, müsste ich vermutlich den Radius mit einem passenden Radiusschleifklotz korrigieren.

Ja genau. Das mit der Widerspenstigkeit ist kein Gerücht. Die Bünde sind mit etwas kleinerem Radius vorzubiegen.

Oder Trussrod zuvor komplett entspannen, wodurch der Hals eine ganz minimale Krümmung erhalten würde und diese wirklich nur ganz kleine Krümmung erst mal "wegschleifen".

Ich würde den Hals entspannt eine Weile ruhen lassen, dann aber den trussrod minimal anspannen falls es sich um einen einfachen Spannstab handelt. Dadurch hast Du später eine kleine Reserve zum kompensieren eines backbows und verhinderst das der lose Stab in seiner Nut rumrappelt.

Viel Erfolg!!!
 
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Die Bünde sind mit etwas kleinerem Radius vorzubiegen.
Danke.
Ich dachte, dies gelte für Bünde aus weicherem Material, weil die sich durch das Einpressen/Einklopfen noch etwas an den Radius anschmiegen können, während Edelstahlbünde exakt gebogen werden müssen...?!?
Besteht sonst nicht die Gefahr, dass sie sich bei kleiner vorgebogenem Radius in der Mitte hochwölben?

Ist es eigentlich normal, dass der Radius nicht konstant über die gesamte Breite des Griffbrett ist, sondern wie auf dem Foto sichtbar, an den Kanten kleiner wird?

In der Zwischenzeit habe ich mal mit Stahllineal und Messfühler gemessen, "wieviel Luft die Halskrümmung hat".
An der tiefsten Stelle in ziemlich der Mitte (längsseitig) des Griffbretts sind es 0,2 mm.
Gemessen bei vollständig gelockertem Trussrod.

Deinen Rat, den Trussrod minimal anzuspannen, verstehe ich so, dass ich die Krümmung trotzdem nicht ganz "wegspannen", sondern über das Schleifen korrigieren soll.
Habe ich das richtig verstanden?
 
Danke.
Ich dachte, dies gelte für Bünde aus weicherem Material, weil die sich durch das Einpressen/Einklopfen noch etwas an den Radius anschmiegen können, während Edelstahlbünde exakt gebogen werden müssen...?!?
Besteht sonst nicht die Gefahr, dass sie sich bei kleiner vorgebogenem Radius in der Mitte hochwölben?

Wenn Du es schaffst so superexact zu biegen und zu schleifen, dann mach es ruhig so. Ansonsten ist ein minimal zu kleiner Biegeradius unproblematischer als ein zu großer.

Ist es eigentlich normal, dass der Radius nicht konstant über die gesamte Breite des Griffbrett ist, sondern wie auf dem Foto sichtbar, an den Kanten kleiner wird?

Normal wohl nicht, kommt aber sehr häufig vor.

Deinen Rat, den Trussrod minimal anzuspannen, verstehe ich so, dass ich die Krümmung trotzdem nicht ganz "wegspannen", sondern über das Schleifen korrigieren soll.
Habe ich das richtig verstanden?

Deine 0,2 mm kannst Du ruhig "wegspannen", denn dadurch musst Du deutlich weniger Material entfernen.
 
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Nochmals danke :)
Bin ja totaler (genaugenommen: künftiger totaler, die Klampfe muss ja erst mal startklar gemacht werden :D) Gitarrenanfänger;
ich werde wohl Jumbo-Bünde verwenden, kann vielleicht jemand etwas dazu sagen, ob für so einen Vintage-Stil-Hals ein 9,5er Radius ideal wäre, oder ob ein noch größerer, bspw. 12, eventuell sogar besser wäre. Dass logischerweise mehr Material abgetragen werden muss, je größer der Radius werden soll, ist mir natürlich bewusst...
 
Wenn Du Anfänger bist kann man noch nicht sagen welchen Radius Du später mal bevorzugen wirst. Ich selbst komme z.B. mit jedem Radius gut zurecht, weil ich immer zwischen vielen verschiedenen Instrumenten gewechselt habe und sie so alle irgendwie gewohnt bin. Also würde ich Dir für den vorhandenen Hals empfehlen 9,5" Durchschnittsradius zu verwenden, oder sogar bei 7,25" zu bleiben.

Von den Jumbo-Bünden würde ich aber abraten und auf so einem "Vintage"-Hals höchsten Medium-Jumbo verwenden.
 
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OK,
Danke. Dann die Medium-Jumbos.

Es sei denn, nichts gegen Deine Expertise :great:, jemand kommt noch mit stichhaltigen Gründen, weshalb ich doch bei normalen Jumbos bleiben sollte.

Spielt die Dicke der Finger eine Rolle bei der Entscheidung, welchen Radius man wählen soll?
Ich habe zwar normal große Männerhände, finde aber, dass vor allem bei Ring-und Mittelfinger die Fingerbeeren recht fleischig sind...
Wenn ich es richtig verstanden habe, werden bei kleinen Radien doch eher etwas höhere Saitenlagen genommen, was, wie ich mir vorstellen kann, eher dazu führen könnte, dass sich dicke Fingerbeeren und die Saiten unterhalb der jeweils niedergedrückten Saiten ins Gehege kommen.
Wenn man also bspw. die D-Saite niederdrückt, man ungewollt die g-Saite mit der Fingerbeere abdämpft.
In dem Fall wäre doch vermutlich eine niedrigere Saitenlage sinnvoller?!?
 
Was ist denn eine "Fingerbeere"?
kratz.gif
 
Mach Dir mal im Vorfeld nicht zu viele Sorgen und vertrau mir ruhig.

Es gibt sooo viele Phänomene die da eine Rolle spielen, aber zum jetzigen Zeitpunkt ist das für Dich alles irrelevant.

Was ist denn eine "Fingerbeere"?
kratz.gif

Oh je, Statler - das führt in eine schlimme off-topic-Diskussion mit ganz viel Spekulationspotential. Ich werde jedenfalls nicht meine spontanen Einfälle posten, denn die würden ja eh gelöscht. :evil:
 
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So nennt man meines Wissens den dicksten fleischigen Bereich der Fingerkuppe, da, wo normalerweise der Wirbel des Fingerabdrucks sitzt.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
@Bassturmator
OK, dann bestelle ich mal den passenden 9,5er Schleifblock sowie die passenden Edelstahlbünde :great:



(oder doch lieber beim 7,25er Ursprungsradius bleiben...? Menno, immer diese Entscheidungen...:confused1:)


Wenn es nicht zu weit führt, noch eine Frage zu den Radien. Du schreibst ja vom "9,5er Durchschnittsradius".
Da muss sich der 9,5er gegen den 7,25er doch aus irgendwelchen Gründen wie bspw. bessere Spielbarkeit durchgesetzt haben. Oder gibt es andere Erklärungen, warum 7,25 anscheinend nicht (mehr?) so verbreitet ist?
 
Wenn man den Radius zu stark ändert kann es sein, dass man so viel außen, oder innen weggeschliffen hat, dass man die Nut nachsägen und dort vertiefen muß damit die Bünde nicht in der Nut, sondern auf der Griffbrettoberfläche aufliegen.
 
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