Grundsatzfrage für den besten Sound: DAW oder Workstation/Synthesizer?

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Geht das überhaupt? Also ist denn klar, dass bei Handbewegung/Griffwechsel X das Nebengeräusch Y in Stärke Z entsteht?
Eine 1:1-Zuordnung wird es vermutlich nicht geben können, da Nebengeräusche von ganz vielen Faktoren abhängen. Hauptsächlich vermutlich davon, ob der Spieler bemüht ist, Nebengeräusche zu vermeiden oder ob er sie zulässt.


So wie ich Gitarrespielen kenne (Amateur) versucht man doch Geräusche zu vermeiden, diese sind aber unerwünschte Nebeneffekte, die vom Können, aber dann auch von Saitenart, ggf Plektrum, vielleicht auch von den unterschiedlichen Fingern (Hornhaut, Festigkeit des Gewebes ...) abhängen könnten ...? Zusätzlich gibt es ja für jede Note auch verschiedene Möglichkeiten sie zu greifen, das müsste dem VST auch mitgeteilt werden ...?
Ja, es müssten natürlich die Bewegungen der Hände nachberechnet werden und die physiologischen Eigenschaften müssten einstellbar sein, um ein glaubhaftes Ergebnis zu erhalten. Mittlerweile wird ja oft ein großer Aufwand betrieben, um Authentizität aus der analogen Welt nachzubilden…
  • bei Klaviersimulationen kann man einstellen, ob die Hämmer Nebengeräusche machen sollen
  • das Hall- und Reflexionsverhalten von „amtlichen“ Konzertsälen kann man downloaden und auf das eigene Audiomaterial anwenden
  • Streicher/-Orchester-VSTs enthalten viele Artikulationen, um analoge Instrumente möglichst gut nachzuahmen - aber (meines Wissens) keine Algorithmen, um musikalisch sinnvolle Artikulationen automatisch auszuwählen
  • schon lange nimmt man ja Bläser, Streicher und Chöre mehrfach auf, um durch unperfekte Intonation und Timing mehr Breite und Größe in den Klang zu bekommen
…und da finde ich es interessant, bis zu welchem Punkt die Softwarehersteller die Nachbildung der analogen Welt treiben und ab wo sie sagen „ab hier nicht mehr, das muss der User entscheiden“.

Auf die Dauer denke ich, dass gut programmierte VSTs viel besser analoge Instrumente werden simulieren können als Hardware-Workstations.
 
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Klingt für mich sehr authentisch, jedenfalls ausreichend für die meisten Anwendungsbereiche. Danke für den Tipp, @Uwi1976 - wieder etwas für mein GAS-Syndrom. :biggrinB:
Es gibt mit Sicherheit auch andere gute Anbieter, aber ich bin mit AmpleSound sehr zufrieden (hab insgesamt 5 plugins, darunter auch die 2 gratis plugins)
Ich beschäftige mich aber mit unterschiedlichen Genres. Wenn man sich auf ein Genre beschränkt (z.B. Synthpop) kommt man vermutlich mit Hardware-Synthis genau so zum Ziel, wie mit den Software-Nachbauten.
 
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das Hall- und Reflexionsverhalten von „amtlichen“ Konzertsälen kann man downloaden und auf das eigene Audiomaterial anwenden
Nicht nur für Säle, das gibt es sogar für das "echte" OpenAir-Feeling (als IR-Libraray für Rematrix von Overloud):
  • Anzahl & Ort: Es wurden IRs von 24 verschiedenen Live-Locations aufgenommen.
  • Hintergrund: Die Aufnahmen entstanden im Sommer 2018 während der "Prisoner 709 Caparezza Tour" an verschiedenen schönen italienischen Orten.
  • Standorte: Die Locations umfassen historische Plätze, Orte am Meer oder in den Bergen, die jeweils einen einzigartigen Sound bieten.
  • Technik: Die Bühnen waren mit einem dBTechnologies VIO L212 PA-System ausgestattet.
  • Aufnahmebedingungen: Die IRs wurden mit derselben Lautstärke wie die nächtlichen Shows erfasst.
 
… Ich beschäftige mich aber mit unterschiedlichen Genres. Wenn man sich auf ein Genre beschränkt (z.B. Synthpop) kommt man vermutlich mit Hardware-Synthis genau so zum Ziel, wie mit den Software-Nachbauten.
Mein Fokus hinsichtlich der Genres ist zwar eher eng, ich brauch aber trotzdem sehr unterschiedliche Instrumente - sowohl klassische als auch Synthi-Sounds. Die meisten Hardware-Synthesizer haben hinsichtlich ihrer Klänge bekanntermaßen Stärke und Schwächen, d.h. sie können manche Sounds sehr gut, andere weniger. Genau diese Einschränkung hat man am Computer nicht: Es gibt schlicht alles. :biggrinB:

Die „Kunst“ ist leider, unter den unzähligen Software-Instrumente die wirklich guten zu finden.
 
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Nach „Fertigstellung“ - leider nur kompositorisch, vom ordentlichen Mixing und Mastering noch weit entfernt - meiner ersten Komposition mit einer DAW - Logic Pro - will ich hier zum Thema des Threads nun ein Fazit ziehen:

Das Schlechte zuerst: Auch mit DAW und teuren Software-Instrumenten klingt die - jedenfalls meine - Musik immer noch nicht wie die der Profis. Das hatte ich schon befürchtet (der nicht vom Himmel gefallene Meister grüßt recht herzlich…), gleichwohl ist es frustrierend. Der Weg ist noch ein weiter - was freilich nicht überraschend ist.

Das Gute: Man kann mit einer DAW so (!) viel besser, umfassender und angenehmer arbeiten als innerhalb einer (einzelnen) Synthesizer-Workstation. Wo im Korg Nautilus bei 16 Spuren Schluss war, vom kleinen Bildschirm und der umständlichen Bedienung ganz abgesehen, lacht Logic Pro mich jetzt auch bei 30 und mehr Spuren noch aus. Eingespielte Musik lässt sich wunderbar detailliert nachbearbeiten, der gesamte Workflow ist zwar anspruchsvoll, aber um Welten besser, und auch generell ist einfach alles mehr, besser, hochwertiger und vielfältiger. Und die Qualität einiger (leider nicht aller) Software-Instrumente ist spektakulär.

Auch wenn er einige(-s) Zeit und Geld verschlungen hat: Der Schritt zur DAW war für mich der Richtige. Nun hoffe ich, dass auch der weitere Weg ein Guter sein wird. :)
 
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Man kann mit einer DAW so (!) viel besser, umfassender und angenehmer arbeiten als innerhalb einer (einzelnen) Synthesizer-Workstation.
Das hatte ich anfangs auch so vermutet - ich freue mich, dass Du den Schritt gemacht hast und nun, nach gar nicht soo langer Zeit, das schon Früchte trägt.
Ich hoffe, das ist auch für andere interessant und hilft bei der Entscheidung.

Ich hatte vor x Jahren mal so ein Keyboard unter den Fingern und habe relativ schnell entschieden, dass das nichts für mich ist. Seitdem bewundere ich Leute, die sich mit solchen Sachen auskennen und beschränke mich auf das Tastendrücken ;)

Seit ich vor kurzem die Arbeit am Computer entdeckt habe, interessiert es mich aber auch wieder. Aufnahmen machen ist deutlich einfacher, aber auch bei mir klingt es noch wie Wohnzimmer.
 
Mmmmh, was meinst Du mit dem ersten Punkt? Der Sound? Dann mal mischen und mastern, das bekommt man hin, wenn nicht Du und die Apps/KI, dann vielleicht jemand von hier. Oder meinst Du deine Musik? Das geht fast allen so, die ich kenne, auch Leuten, die professionell unterwegs sind. Das kann halt nur so geil sein, wie alles, was Du schon von Dir kennst. Ganz viele großartige Musik ist objektiv Pimmelkram und ich glaub nicht, dass die Künstler bei "Let it be" oder "Satisfaction" so unglaublich ergriffen von ihrer schieren Genialität waren. Da muss man dann auch mal ehrlich zu sich sein, die anderen kochen auch nur mit Wasser. Ich hab bei Dir mal rein gehört und das ist schon cooles Zeug, da brauchst Du dich nicht verstecken.
 
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Mmmmh, was meinst Du mit dem ersten Punkt? Der Sound? Dann mal mischen und mastern, das bekommt man hin, wenn nicht Du und die Apps/KI …
Wie man hier …


… nachlesen kann, tue ich mich in der Tat noch schwer mit allem, was irgendwie in Richtung Mixing und Mastering geht. Also alles, was über die bloße Komposition und das Einspielen der einzelnen Instrumente hinausgeht. In ein paar Tagen veröffentliche ich das aktuelle „Werk“ wahrscheinlich mal, dann wird man (leider) hören, was ich meine: Es ist m.E. eine ordentliche, ansatzweise epische bis monumentale Komposition, aber der „Sound“ ist alles andere als perfekt.

Aber du hörst es eigentlich auch schon an meinen bisherigen Veröffentlichungen: Sie sind (m.E.) ordentlich komponiert und klingen (hoffentlich) irgendwie „nett“, aber im Vergleich z.B. hiermit (Ivan Torrent)…


View: https://youtu.be/dcLSyXoW8l0

… fehlen noch ganze (sprichwörtliche) Welten. Ich meine nicht die Qualität der Komposition, sondern den „Sound“ im weiten Sinne. Himmel, der o.a. Künstler schafft es sogar, mit der m.E. fragwürdigen bis fast schon unbrauchbaren Library „Lumina“ (von Project Sam) ein hervorragend klingendes Werk zu erstellen: :eek2:


View: https://youtu.be/AsrR3EM2kPw

Ich wüsste gerne en detail, wie genau so etwas - in technischer Hinsicht- zustandekommt.

Ach, und danke für das kleine Lob. :)
 
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