Guitar Pro -> Capo & transponieren

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opasam
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Hallo ! Kennt sich jemand mit Guitar Pro aus ?
Ich habe hier ein Stück in D-Dur als gpx-Datei, das ich aber mit dem Capo im 2. Bund und in der Tonart C-Dur transponieren bzw. spielen möchte. Es ist dann ja wieder D-Dur.
Wenn ich den Capo auf den 2. Bund einstelle und dann ein Häkchen bei Transponieren setze, gehen sehr viele Noten verloren.
Woran liegt das ? Was mache ich falsch ?
Danke.

opasam
 
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Hallo opasam,

willkommen im Board!
Wenn Du den Capo in den 2. Bund setzt und trotzdem (klingend) in der Ausgangstonart D-Dur bleiben willst, mußt Du gleichzeitig um zwei Halbtonschritte (d. h. 2 Bünde) nach unten transponieren.
Dies geschieht bei Guitar Pro 6 automatisch, wenn Du im Capo-Fenster das Transponieren-Häkchen setzt - das hast Du ja schon herausgefunden.

Aber - das hast Du auch herausgefunden: es gehen Noten "verloren".


Woran liegt das ?

Das liegt daran, daß Guitar Pro beim Kapo-Transponieren recht "blöd" ist - es verschiebt einfach alles um zwei Bünde nach unten.
Das Dumme ist nur: wenn vorher die Saite leer gespielt oder im 1. Bund gegriffen wurde, ist der entsprechende Ton nicht mehr spielbar, wenn man alles um zwei Bünde nach unten verschiebt (tiefer als leer kann eine Saite ja nicht klingen).
Diese Noten gehen dann verloren.
Beispiel: Wenn ursprünglich die D-Saite leer gespielt wurde (also ein D erklang), geht es einfach auf dieser Saite nicht mehr tiefer und der Ton fällt weg.


Was mache ich falsch ?

Du müßtest also vor (!) dem automatischen Transponieren dafür sorgen, daß keine (!) Saite mehr leer oder im 1. Bund gegriffen wird. Alle Saiten dürfen erst ab dem 2. Bund benutzt werden!
Notfalls mußt Du Töne abändern oder eben auf die nächste Saite ausweichen.
Erst dann überlebt bei GP6 verlustfrei jeder Ton, wenn man einen Ganzton tiefer transponiert.

Viele Grüße
Torsten

PS: Ich habe mal nach einer "automatitiserten" und funktionierenden Lösung gesucht...


Lösungsmöglichkeit


Die "normale" Tranponierfunktion funktioniert nicht so leicht Noten und wechselt notfalls auch automatisch die Saiten.

Aber der Reihe nach...

Ein kleines Beispiel:

gp6-capo-1.png


Wenn wir hier nur den Capo in den 2. Bund setzten und das Transponieren-Häkchen setzen,

gp6-capo-2.png


erhalten wir die folgende Meldung

gp6-capo-3.png


und erwartungsgemäß sind die Töne A und D auf der leeren A- und D-Saite mit Kapo im zweiten Bund nicht mehr spielbar:

gp6-capo-4.png




Neuer Versuch

gp6-capo-1.png


Wenn wir vorher aber zunächst die "normale" Transponierfunktion bemühen und alles um 2 Halbtonschritte nach unten transponieren,

gp6-capo-5.png


dann geht nichts bzw. weniger verloren, sondern es wird notfalls auf andere Saiten ausgewichen:

gp6-capo-6.png


Nun kann man den Capo in den 2. Bund setzen (jetzt ohne Transpose-Häkchen, denn transponiert ist ja schon)

gp6-capo-7.png


und es ergibt sich

gp6-capo-8.png


Es hängt natürlich vom Stück ab, ob sich das Ergebnis dann noch gescheit spielen läßt...
 
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Na, das ist doch mal eine tolle Antwort. Super, danke, aber von Guitar Pro hätte ich dann zumindest erwartet, daß es das kann, wenn es schon diese Funktion anbietet.
Vielen Dank und schönen Sonntag.
 
aber von Guitar Pro hätte ich dann zumindest erwartet, daß es das kann, wenn es schon diese Funktion anbietet.

Ja, das ist wohl wahr, aber zur Verteidung von Guitar Pro muß ich sagen, daß die Kapo-Funktion vor allem dazu dient, eben den Kapo-Hinweis anzudrucken und die Wiedergabe entsprechend zu verschieben. Daß sich alles mit Kapo überhaupt spielen läßt, liegt eigentlich in der Verantwortung des Schreibers.
Sinn eine Kapos ist ja normalerweise, etwas 1:1 gleich zu spielen, aber um ein paar Bünde höher verschoben. Wenn man dennoch transponieren möchte, wird konsequent alles nach Möglichkeit 1:1 verschoben und der Rest muß danach manuell wieder ergänzt werden (oder man hat vorher schon für Abhilfe gesorgt).

Das "normale" automatische Transponieren hat ja grundsätzlich einen völlig anderen Charakter als der Kapo-Einsatz - alle Griffe ändern sich komplett und oft ist etwas auch überhaupt nicht mehr spielbar. Nicht umsonst gibt es die typischen "Gitarren-Tonarten" um E herum, weil man dann so schön oft Leersaiten im Baß spielen kann und deshalb die Finger frei hat. So etwas läßt sich nicht ohne Änderungen/Anpassungen/Weglassungen in jede beliebige Tonart transponieren, da ist eher der Musiker gefragt als das Programm.
Auch, wenn das Programm versucht, möglichst (aus seiner Sicht) sinnvolle Vorschläge zu machen, um die nötigen manuellen Eingriffe zu minimieren. Aber um manuelle Eingriffe kommt man wohl nicht herum.

Auch Dir einen schönen Sonntag! :)


PS: Für solche Fragen gibt es im Musiktheorie-Forum im Bereich Notation/Notationssoftware eigens den Thread Guitar-Pro-Funktionen: Wie geht das?
Hier im Recording-Bereich geht es naturgemäß eher um Probleme bei der Aufnahme, nicht um Notensatz, da sind die Chancen geringer, die richtigen Ansprechpartner zu finden.
 
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Okay, ich danke Dir, also ich muß Dir ganz ehrlich sagen, Guitar Pro ist bei mir nicht mehr wegzudenken. Es erleichtert mir das Arrangieren von eigenen Stücken ungemein.
Deshalb möchte ich auch nicht mehr drüber herziehen. Tut mir leid, Guitar Pro !:great:

Ja, Recht hast Du. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Ich hatte schon die ganze Zeit, so ein komisches Gefühl, mit meinem Posting im falschen Bereich gelandet zu sein, aber im Moment ist ja so weit alles geklärt.
Danke nochmals für Deine Hilfe. Dann erstmal alles Gute !
 

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