Einen Laptop haben ja die meisten Menschen schon. Die Frage ist, ob man dem Alltagscomputer, mit dem man Emails und Internet macht, auf der Bühne vertrauen kann.
"Vom Interface in den Amp" birgt manchmal Probleme. Keine Schwarzmalerei, aber ein Denkanstoß.
Da der Amp eine Gitarre "sehen" will, ist das Signal vom Interface meist zu "heiß". Das kann man aber durchaus am Output vom Interface pegeln, damit der Input des Amps nicht schon übersteuert.
Die Impedanz eines Interface-Ausgangs ist allerdings auch eine andere, daher klingt es evtl. anders als erwartet- ausprobieren.
Manche Amps sind da sehr zimperlich, andere "fressen alles".
Wie sieht es denn bei solchen Lösungen mit Latenzzeiten aus?
Kommt auf Interface, Computer und Schnittstelle an. USB 2.0 oder 3.0 oder sogar Thunderbolt sind am besten. Firewire hat schon eine "eingebaute" Latenz (RME Audio beschreiben das in den Manuals zu ihren Firefaces).
Ich hab ein FF400 und es geht trotzdem ganz gut.
Interface-Treiber müssen stabil sein (deshalb schwöre ich auf RME). Dann kann man recht kleine Buffer Sizes verwenden und hat damit weniger Latenz und natürlich keine Knackser, Dropouts oder gar Freezes/Abstürze. Ich staune immer wieder, welche recht neuen Interfaces recht instabile Treiber haben. Für mich geht nur RME, Universal Audio oder High End a la Metric Halo. Andere holen aber auf.
Der Computer muss natürlich recht leistungsfähig sein. Gute CPU und mindestens 8 GB RAM (obwohl ich nicht weiß, wann das wirklich von Vorteil ist- schaden kann's nie).
Der dritte Punkt ist nicht zu vernachlässigen: manche Leute können mit Latenz spielen, andere überhaupt nicht. Ich rede von ertragbaren Verzögerungen, bis 30 ms oder so. Bei mir geht's noch bis maximal 20 ms, darüber nervt schon sehr und ich spiele anders Gitarre.
Und wie sieht es mit einschleifen von extra Bodentretern aus?
Dann halt nach dem Interface unter Beachtung des Ausgangspegels (wie oben beim Amp beschrieben). Ist natürlich doof, wenn Du zwischen Effekten aus GR was einschleifen musst. Also z.B. Wah aus GR, dann ein "echter" Verzerrer und danach wieder Delay aus GR. Das wird dann schon Kabelkrieg und Du wandelst mehrfach von analog nach digital und zurück, das muss nicht sein (auch wenn man es im Proberaum oder auf der Bühne kaum hören wird). Wenn Du nach Vereinfachung suchst, musst Du Dir genau überlegen, ob Du noch Analogzeugs benutzen willst oder gleich ganz in der digitalen Welt bleibst. Ich sage, es wird besser und besser, mir genügt die Qualität jetzt schon für die meisten Anwendungen. Go digital!
Im Übrigen: falls Du irgendwann nicht nur Effekte aus GR verwenden willst, wird es immer schwerer, sich auf einer Seite zu halten.
Ich habe momentan das Dilemma, dass meine mit Kopfhörern/Studiomonitoren erstellten Presets (ich benutze Amplitube für FX und S-Gear als Amp) völlig anders klingen, wenn ich sie über meinen Amp mit Cab spiele- logisch.
Will ich nun abends üben (mit Kopfhörern), muss ich ein zweites Preset nutzen und tweake natürlich daran rum. Mache ich nun Veränderungen und spiele dann am nächsten Tag wieder in den Amp, klingt alles anders und das Amp-Preset hat natürlich nicht die Veränderungen des Kopfhörer-Presets- nerv nerv nerv.
Und damit geht die Büchse der Pandora schon auf: Amp ja, Amp nein? FRFR-System? Nur Effekte aus dem Lappi? Etc. pp.
Dann wird's schnell sehr teuer. Fang doch erstmal mit nur FX aus GR an und finde raus, wie sich das anfühlt.
Viel Spaß

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