Hallgeräte in den 80'er Jahren?

B
bemi
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Hallo,

ich habe vorhin einen Artikel über Hall und Hallgeräte gelesen. Dabei wurde auch auf die Entwicklung des Halls eingegangen. Laut Wikipedia wurde ab den 80'ern der Hall elektronisch erzeugt. Laut dem Artikel braucht aber die Berechung von "gutem" Hal sehr viel Rechenleistung, der in den 80'ern bestimmt noch nicht zur Verfügung stand. Ab Mitte der 80'er kamen ja gerade die ersten digitalen Synthesizer raus (DX7 und Co.).

Nun würde mich mal interessieren, was so in der Zeit von 84-89 für Hallgeräte in Pop-Produktionen üblicherweise zum einsatz kamen. Gab es da auch schon die berühmten Lexicon Hall Geräte, oder war das erst später?

Viele Grüße,
Bemi
 
Eigenschaft
 
Ein Klassiker sind z.B. Plattenhall-Geräte, solche Teile sind im Prinzip ein Schrank, in dem eine schwingfähig aufgehängte Metallplatte hängt. Die wird über Piezo-Elemente in Schwingung versetzt und das Nachschwingen der Platte wird über weitere Piezo-Elemente wieder aufgenommen und als Hallsignal zurück ans Mischpult geschickt.
Eigentlich alle heutigen Hallgeräte haben auch mehrere Plattenhallsimulationen, weil dieses System einen ganz bestimmten Charakter hat.

Dann gibts auch noch Spiralhall, vielleicht kennst du den von Gitarrenverstärkern. Funktioniert eigentlich genauso wie Plattenhall, nur wird statt einer Platte eine Spirale in Schwingung versetzt.
 
Und schließlich hatten manch große Studios auch spezielle Hallräume. Wo man also einen Lautsprecher und Mikrofon reingestellt hat.

Find ich persönlich auch ein interessantes Thema. Ich bin in der digitalen Äre aufgewachsen und hab ich mich auch schon bei so manchen Effekten gefrgat, wie man das früher gemacht hat.
 
Moin!

Und es gab Bandechos! Man stelle sich ein Tonbandgerät vor an dem mehrere Tonköpfe angebracht waren, dann lief ein Endlosband! Am 1. Tonkopf wurde das Signal aufgezeichnet und jenachdem wie man die Hallzeit haben wollte konnte man mittels Bandgeschwindigkeit und Wahl des Tonkopfes nun einen oder aber auch mehrere Halleffekte erzeugen!

Ein bekanntest war damals das Echoking von Dynacord!

Greets Wolle
 
Nach den sehr störanfälligen Bandechogeräten (ein Klassiker z.B. das Roland Space Echo RE 201) gabs dann auch schon analoge Hallgeräte wie z.B. Dynacord VRS 23
War auch schon irre teuer (> 1000 DM). Hat man eigentlich nur bei gut verdienenden Bands gesehen.

Dann gabs in den 80ern auch schon digitale LXP-Hallgeräte von Lexicon. Für einen Normalo unerschwinglich.
Von Dynacord gabs das Lexicon-Pendant in Form des DRS 78 und von Yamaha das REV 5. Klassiker und ebenfalls irre teuer - mehrere tausend DM.

Die ersten bezahlbaren digitalen Lexicons Ende der 80er waren dann die LXP-5 (Multieffekt) und LXP-1 (Hall) für etwas weniger als 1000 DM (pro Gerät natürlich).
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine sehr interessante Methode habe ich mal bei der Band Orange Sunshine gesehen.
Die haben live ein großes 100l-Bierfass neben dem Amp aufgebaut, und das als Hall-Gerät benutzt.

Hab nur das Prinzip nicht verstanden. Warscheinilch auch mit Mikrofonierung und Speaker drin. :confused:
 
gabs dann auch schon analoge Hallgeräte wie z.B. Dynacord VRS 23
Wie funktionieren denn eigentlich solche analogen Hallgeräte?
 
um ehrlich zu sein: ich habe keine Ahnung
es war eine schwarze Kiste mit 2 HE und vielen Knöpfen und beworben wurde es mit "Vollelektronisches Vertical Nachhallsystem"

Ein Quantensprung im Vergleich zu den Bandechos. Es hat sich allerdings angehört als ob ganz ganz viele Echos in irre schneller Abfolge hintereinander abgespielt würden.
 
Moinsen!

Das Stichwort heißt "Eimerkette", man nannte das in den 80er auch Eimerkettenhall!:) Man hat mehere analoge Bausteine hintereinander gesetzt! Ach lest es euch bei Wikipedia selber durch!

Ich habe hier auch noch eine schöne Seite aufgetan, die da so einige Gerätschaften zeigt: Klick

Greets Wolle
 
Eimerkette kenn ich nur als Delay, aber es ist aufjedefall möglich mit einem Delay mit genügend Feedback und schneller Folge eine Art Hall hinzukriegen. Schön klingt das zwar nicht, aber möglich ist es :)
 
Das Yamaha Rev 1 (Bj. ca 83) war eines der ganz großen Hallgeräte der 80er Jahre, mit einem grafischen Display in der Fernbedienung. Ich hatte mir das Teil mal für eine Mischung geliehen und am liebsten hätte ich es nicht mehr zurück gegeben:).
 
Habe mal nach SST282 gesucht und habe folgendes gefunden. Dieses alten Bilder sehen irgendwie etwas strange aus. Den Bildern nach bekommt man das gefühl, daß es etwas ganz besonderes gewesen sein muß ein Pionier im Bereich der Hallgeräte zu sein. Die ganzen Firmengründer auf einem Gruppenfoto, als ob es die besten Freunde gewesen wären. Gab es darmal noch kein Konkurenzdenken? Witzig finde ich auch, daß des Demokassenten von den Hallgeräten gab. Aber bei den erwähnten Preisen war das wahrscheinlich ein bezahlbarer Luxus.
 
Ja, ja die gute alte SPACE STATION SST282.
Auch heute im Radio hört ihr sie immer wieder.
Sting, Police, Phil Collins, Michael Jackson (Thriller Album), Prince (Purple Rain unter anderem), Roling Stones, Frank Zappa, Deep Purple, Peter Gabriel, Bon Jovi und..und..und
Man könnte etliche A4 Seiten vollschreiben.
Yamaha Rev.1 fand man auch sehr häufig und wurde auch in unzähligen Produktionen verwendet.
Leider bekommt man die Dinger so gut wie nie.
Die paar gebrauchten Geräte die es gibt werden wie Schätze gehütet und kein Studio trennt sich davon.
Hätte auch gerne eine Space Station.
 
Zu der Zeit gab es Lexicon bereits und die Fernbedienung lag praktisch auf jedem Pult herum. Der Quantec Raumsimulator war auch angesagt und 1987 erschien ein Nachfolgegerät, der QRS-XL mit Computer-Schnittstelle zur Bedienung und noch ein paar anderen Effekten.

Banjo
 
Wir hatten das Vermona DEG 500, welches allerdings kein Hall, sondern ein Echogerät ist/war.

Achja, und das Bandecho mit einer selbstgeklebten Studiobandschleife und unterschiedlichen Geschwindigkeiten (nicht stufenlos regelbar) kenne ich natürlich auch noch ;).

Damals habe ich tatsächlich den Zuschauertreppen-Aufgang zum 1. Rang als Hallraum genutzt, welcher einen besseren Klang als der doppelt so hohe Aufgang zum 2. Rang hatte.
Eine große (80x80x30cm) 100V/50Watt-Fullrangebox unten hingestellt und oben ein Gefell M70 zur Aufnahme genutzt. Allerdings nicht im Rock/Pop, sondern im klassischen Opern und Schauspielmusik-/Geräuschebereich ;).
 

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