Homerecording von Gitarren

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:confused: Hallo liebe Musiker-Kollegen.

Ich würde mir gerne etwas Equipment zum recorden von Gitarren für zuhause zulegen.
Leider ist mein Wissen was Recording betrifft jetzt nicht überdrüber, daher wollte ich mal einige Experten zu Rate ziehen.

Die Anforderung:
Recorden von Riffs, Licks oder auch gesamten Songs zuhause bei moderater Lautstärke
Drumcomputer bzw. Samples wäre super.


Meine Frage ist nun was sinnvoller ist.
Option A:
Günstiger Übungsamp, SM57 (günstiger Nachbau bevorzugt), günstiges Recording-Interface.
Für mich als Laie klingt das iwie sinnvoller, weil ich von Modelling-Geschichten nicht viel halte. Ich kann zwar nur in Zimmerlautstärke recorden, aber für mich klingt sowas nach wie vor besser.
Das Problem könnte hier aber die Software sein. Ich bin im Bereich der Audiobearbeitung eher ein Neuling. Bis Dato hab ich eher nur mit Audacity rumgeschnipselt.

Option B:
Höherwertiges Recordinging-Interface zum direct-in in den Rechner. Bearbeitung des Gitarrensounds durch Software-Modelling.
Hier frage ich mich ob das auch gut Klingt, zumal ich ein Interface bevorzugen würde, wo die Software bereits dabei ist. Aus finanziellen Gründen kommt ein zusätzlicher Kauf von Software (Cubase, Guitar Pro, Pro Tools..und wie sie alle heißen) eher nicht in Frage.


So wie ich das sehe hab ich jeweils Pro und Contra.
Mit dem Amp könnte ich mir vorstellen dass der Sound einfach besser klingt. Mit der 2ten Option wäre aber (je nach Software-Umfang) vl. auch die Drumgeschichte mit den Samples abgedeckt.

So oder hab ich leider preislich nicht sehr viel Luft nach oben. Man darf aber auch nicht vergessen dass es vorrangig dazu dient, Songideen für die Band zuhause festzuhalten bzw. auszuschmücken oder zu arrangieren. Qualität soll natürlich vorzeigbar sein, aber ich brauche sicher keinen Überdrübersound. So realistisch muss ich schon sein.

So…und nun erwarte ich den Rat der Weisen. ;-)

lg


PS: Falls der Thread hier falsch ist, bitte ich die Mods um Entschuldigung. Verschiebt ihn dann einfach in die Sparte eurer Wahl. ;-)
 
Eigenschaft
 
Für mich als Laie klingt das iwie sinnvoller, weil ich von Modelling-Geschichten nicht viel halte. Ich kann zwar nur in Zimmerlautstärke recorden, aber für mich klingt sowas nach wie vor besser.
Dann hast du bei der AmpSim etwas falsch gemacht. Ich würde auf jeden Fall zu Option B tendieren, du bekommst einfach einen viel besseren Sound, DENN:
1) Ein günstiger Übungsamp wird nie gut klingen
2) Ein Nachbau-Mikro auch nicht
3) bei Zimmerlautstärke aufnehmen sowieso nicht.
 
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Okay. Ja wie gesagt, ich hab mich da bisher immer mit halbgaren billig und freeware-Lösungen rumgeschlagen.

Gibts da irgendwelche speziellen Interfaces bzw. Hersteller die du empfehlen würdest?
Zb. M Audio oder Line 6 oder sowas im Preisbereich bis max. 200 Flocken?
 
Ich würde da zu einem Focusrite Saffire 14 greifen (rund 190 €). Bietet die ganze nötige Hardware (v.A. High-Z-Eingang für die Gitarre).
Dazu Reaper als vollwertige Recording-Software (60 € oder unbegrenzt nutzbare Testversion)

Und um aus den DI-Tracks echte Gitarrensounds zu machen dann einen Gitarren-Amp-Modeller der folgenden Hersteller (bzw. Programmierer) (alle freeware):

The Serina Experiment
LePou
Nick Crow Lab

Bedenke aber, dass diese Gitarren-Amp-Modeller nur den Verstärker selbst simulieren. Es fehlt jetzt also noch eine "Gitarrenbox" bzw. eine Gitarrenbox-Simulation.
Das einfachste Prinzip um eine Gitarrenbox zu simulieren ist dabei die Konvolution mit einer Impulsantwort.
Die Mathematik dahinter erspar ich dir, wichtig ist für dich, dass du in der Effektkette NACH dem Verstärker ein Konvolutions-Plugin laden musst (bei Reaper wäre das "ReaVerb").
In diesem Plugin lädst du dann die Impulsantwort einer Box, und das Plugin kombiniert dann den rohen Verstärkersound mit der Impulsantwort der Box zu dem Sound wie er klingen würde, wenn man diesen Verstärker an diese Box anschließen würde.

Ich hab vor einiger Zeit ein paar gute Impulsantworten gesammelt (für Gitarre und Bass): https://dl.dropboxusercontent.com/u/35530188/Impulsantworten für Gitarre und Bass.zip



EDIT: Bei dem Interface ist auch eine Software dabei (Ableton Live Lite) - mit der sollte das prinzipiell auch alles funktionieren was ich hier mit Reaper beschrieben habe.
 
Wie Vill-Harmonix schon sagte, der Hi-Z Eingang ist viel zu empfindlich, was Gitarren mit Humbuckern schon mal nutzlos macht. (Weiß ich aus eigener Erfahrung, da es ein Freund von mir hatte)
SIR ist nur bedingt geeignet fürs Boxenfalten:D. Das geht natürlich aber SIR hat eine fixe Latenz von 8000 irgendwas Samples. Das macht das Monitoring beim Tracking schon mal unmöglich.
Besser LeCap2 oder KFir
 
Das macht das Monitoring beim Tracking schon mal unmöglich.
Ist halt die Frage ob man die Box beim Tracken unbedingt hören muss.
 
ja bei cleanen Sounds könnte man sogar auf eine Boxenemu verzichten. Aber sobald es in die Verzerrung geht, ist es ohne Boxenemu nur noch grauenhaft.
 
das würde ich nicht so streng hören... ;)
wenn man so tun möchte, als spielt man (beim Üben) allein mit seinem Amp im 'Blueskeller' mag das zutreffen
geht es um einen Mixkontext ist es imho Banane - ich würde sogar soweit gehen, dass viele Aufnahme genau wegen 'bescheidener' Boxenemulation per Impulsantwort genauso bescheiden klingen... :p

wenn man sich hier die Tips (speziell zu Metal-Aufnahmen) mal durchliest, dann hat das mit realer akustischer Abbildung sowieso nichts mehr zu tun... da wird gestapelt und gepannt was das Zeug hält...
ergo kann ich mir den Zirkus auch sparen und die ganz harten Sachen etwas mit dem Eq bändigen
(ggf auch mit einem dynamischen)

zur Ampsim schreibe ich nur soviel, dass bei der ganz billigen VST Schiene eben auch nur ganz billig hinten raus kommt... 99% der VST Signalverarbeitung (egal welche) ist eh von Haus aus eher auf der harschen Seite beheimatet. Im Bereich der Verzerrer schlägt sich das dann natürlich besonders deutlich nieder.
Gelegentlich hilft analoges Auspielen über ein beliebiges Gerät und wieder Aufnehmen.
Ich hab zB öfter ein VST Tape Echo über ein Rocktron Intellifex weichgespült (einfach einen fast 'unhörbaren' Raum eingestellt)... was man da nimmt, ist nicht so wichtig - Hauptsache es 'färbt'...

cheets, Tom
 
ja der Boxenemu-Hass Hardliner:D
Aber ich gebe dir recht. Die meisten Boxenemus, vermatschen den Sound. Das wird dann beim Doppeln immer offensichtlicher, da es immer undifferenzierter wird.
Ein grund, warum ich Vandal so schätze. Der arbeitet nämlich nicht mit Impulsantworten.


Ja wenn man mit einem EQ die Höhen bändigt, geht es natürlich auch.
 
Aber sobald es in die Verzerrung geht, ist es ohne Boxenemu nur noch grauenhaft.
Dann hast du eine schlechte AmpSim bzw. diese falsche eingestellt oder keine gute Gitarre. Mir gefällt der Sound nämlich so auch schon.

Habe letztens sogar probiert, bei einem rockigen Song (verzerrte Gitarren), 2 Gitarren komplett clean aufzunehmen. Also schon über den DI, aber auch komplett cleanes Monitoring. Man hört die Fehler einfach viel besser. Habe deswegen auch länger gebraucht, da ich jede kleine, verschlampte 16tel gehört habe, aber das Ergebnis mit Verzerrung ist genial. :)
 
Dann haben wir da wohl ein unterschiedliches Empfinden, was den Höhenanteil ohne Box angeht. Ich hab das mit jeder Amp sim. Klar wenn man dann komplett die Präsenzen und Höhen aus dem Amp rausdreht, kann man da entgegenwirken:)
 
@Lord_Vader
Schau dir mal einen der Yamaha THR's an. Die dürften alle deine Wünsche perfekt erfüllen. Für zuhause zum Üben und Recorden eine prima Sache. Klingen sehr gut und authentisch.
 
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ja der Boxenemu-Hass Hardliner:D ...
Spässle :p
ich hab nix gegen Boxen Emu als Effekt oder sonstwas...
nur wird das immer so obligatorisch dargestellt, als wenn's nicht anders ginge.
bin da immer für den Hörvergleich und dann entscheiden, was besser passt ;)
bei S-Gear sind die Redwirez Impulse im Gepäck, so etwa 1 von 10 finde ich ab und zu passend
(komischerweise sind die nicht alle gleich... womit weniger der Sound an sich gemeint ist, als der 'Matsch', der meist als Nebenprodukt anfällt)
das muss auch nicht immer negativ sein: wenn die Aufnahme etwas zu hart ausgefallen ist, zB sehr einfaches Interface/Wandler, kann sie im Endeffekt durchaus gewinnen...

cheers, Tom
 
Dann hast du eine schlechte AmpSim bzw. diese falsche eingestellt oder keine gute Gitarre. Mir gefällt der Sound nämlich so auch schon.
Bitte was??
Deine Aussage kann wirklich nur dann stimmen, wenn du dich auf den doch sehr speziellen Fall von "mäßiger Verzerrung" (Crunch..) beziehst.

Schonmal versucht einen auch nur annähernd rock- oder geschweige denn metaltauglichen Sound OHNE Boxensimulation anzuhören? Das klingt nur mehr nach Zischen und Knirschen.
Das hat aber rein gar nichts (!) mit der AmpSim zu tun, wenn ich von meinem Verstärker aus dem Effektweg direkt ins Interface gehe, klingt das genau so.
Ist ja auch klar, die durch die Schaltung im Verstärker/Verzerrerpedal/... entstehende Verzerrung endet ja nicht bei 5-6 kHz, sondern geht grauslich weit rauf - macht ja nix, weil's die Box eh wieder rausfiltert.
 
Die Disusskion um Boxen-Sims hatte ich mit Telefunky schon mal geführt :) Ich verstehe es auch nicht ganz, weil wie gesagt ist das bei einem echten Amp genauso. Ich glaube nicht, dass es Leute gibt, die verzerrten Gitarrensound ohne Gitarrenbox aufnehmen würden. Und wenn eine Simulation sich genauso verhält wie ein echter Amp, dann ist das doch keine schlechte Ampsimulation?
 
Also es ging ja darum, dass es, zumindest für mich, nicht "grauenhaft" ist. Ich kann so durchaus etwas aufnehmen. Wie gesagt, mache ich das clean ja auch.

@Dark Lord:
1) Spiele ich meist nur mit etwas Overdrive, also keine Metalsounds
2) Geht es ja jetzt nicht darum, dass es besser klingen soll, als ohne Box (ich denke das hast du so verstanden...), sondern rein (!) ums (!) Monitoring (!).
 
Ich würde ebenfalls eine Lösung mit einem Modeller oder entsprechender Software empfehlen.

Zum Aufnehmen benötigst Du zunächst eine DAW Software.
Hier kann ich Reaper empfehlen. Dies ist kostenlos - sollte allerdings irgendwann kostenpflichtig registriert werden. Falls man dies nicht tut läuft die Software trotzdem ohne
Einschränkungen weiter. Lediglich beim starten wird für 4 Sekunden ein Fenster eingeblendet, welches einen an die Registrierung erinnert.
Mit Reaper sind Aufnahmen mit mehreren Spuren gleichzeitig als auch Spur bei Spur möglich. Diverse Drumprogramme oder Effekteplugins können problemlos eingebunden werden.

Reaper bspw. hier: http://www.chip.de/downloads/REAPER-Letzte-Freeware-Version_21586873.html

Falls man keine professionellen Ansprüche hat genügt für die Verbindung der Gitarre mit dem PC ein USB Audio Interface.
Einfach mal beispielsweise bei Thomann oder anderen Anbietern nach USB Audio Interfaces suchen. Ab 50€ aufwärts gehts los.

Für Dums nutze ich EZ Drummer von Toontracks. Relativ unkompliziert, man arbeitet mit verschiedenen vorhandenen MIDI Files die den Drumcomputer ansteuern.
Die Software wird perfekt in Reaper eingebunden - sprich wenn Du in Reaper die BPM (Beats Per Minute) niedriger einstellst, spielt der Drum Track entsprechend langsamer usw.

Für den Gitarrensound taugt bspw. Guitar Rig - kann ebenfalls in Reaper eingebunden werden. Somit kann man eine Spur einspielen und nachträglich den Amp Sound verändern,
Effekte hinzufügen etc pp bis es so klingt wie man möchte.

Hier mal eine Hörprobe einer einfachen Aufnahme bei mir aus dem Büro:

https://soundcloud.com/sologuitar-1/jazzy-riff

https://soundcloud.com/sologuitar-1/play-it-hard-n-loud

Alles aufgenommen in Reaper, alter Sony Vaio Laptop (6 Jahre alt?), 50€ USB Audio Interface. Effekte bzw Ampmodelling mit einem POD HD 500 realisiert. Dies hat den Vorteil, dass keine Rechenkapazität vom PC genutzt wird. Allerdings kann man dann die Sounds nicht weiter editieren.

Dann mal viel Spaß!
 
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gutes Beispiel was die Strategie betrifft...
man sollte sich dabei allerdings vor Ohren halten, dass das 'Kraftwerk' zwischen Rechner und Gitarre ein mehrfaches an Leistung gegenüber einer CPU bietet. (und dazu hochgradig spezialisiert)
Was das 'Ändern' angeht, gibt es die Möglichkeit, die aufgenommene Spur nochmal durch das Gerät zu schicken.
(iirc kann der 'grosse' POD das rohe und das bearbeitete Signal gleichzeitig aufzeichnen)

cheers, Tom
 

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