Ibanez SR300EB vs. Ibanez SR 370E

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Hallo zusammen,

ich habe zu genau diesem Thema zwar einen Thread von 2013 gefunden, allerdings war der dank Kaufentscheidung für n ESP am Ende leider doch nicht wirklich hilfreich.

Bei mir steht definitiv eine Neuanschaffung an und ich bin schon zu 98% sicher, was es werden soll: Ibanez Soundgear.

Mir geht's nun um den Unterschied zwischen dem SR300 und dem SR370 - auf den ersten Blick liegt der nur beim Korpus. Der SR300 ist aus Agathis, der SR370 aus Ahorn. Anspielen konnte ich bisher nur den bei PPC vorrätigen SR300 und fand ihn ziemlich geil. Allerdings ist der Direktvergleich mit dem SR370 leider schwierig, da ich unbedingt bei PPC kaufen möchte (support your local dealer!) und bei denen eine Bestellung auch zum Kauf verpflichtet. Find ich zwar nicht übermäßig kundenfreundlich, aber das lässt sich leider nicht ändern.

Und den SR370 einfach auf Verdacht bei Thomann zu bestellen mit der festen Absicht, ihn wieder zurückzuschicken finde ich irgendwie auch blöd.

Daher meine Frage: konnte von euch jemand beide Modelle anspielen und kann mir sagen, ob es noch andere Unterschiede gibt und ob diese den (für mich nicht ganz unrelevanten) Preisunterschied von 80 Euro rechtfertigen?

Schönen Gruß aus Hannover
Martin
 
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und bei denen eine Bestellung auch zum Kauf verpflichtet. Find ich zwar nicht übermäßig kundenfreundlich, aber das lässt sich leider nicht ändern.
Das erinnert mich an einen Kerl, der in einer Facebook-Gruppe erzählt hat, dass der Music-Store ihm schrieb, dass sie ihn als Kunden löschen, da er nun zu oft seinen bestellten kram retour geschickt hat. :D
Würde ich auch nicht lang als Firma anschauen, aber die Mentalität geht eben in die "ausprobieren und dann zurück damit" Richtung.

Also ich kann nur von dem SR 305 berichten und ich finde den richtig gut für den Preis, aber wenn Du schon sagst, dass dir der 300 gefällt, dann frage ich mich, warum du den 370er zwingend in Betracht ziehst.
Die Finishes sind anders und der Korpus ist aus anderem Holz und die Griffbretteinlagen sind beim 370er Pearl Dots, anstatt einfache weiße, wie beim 300er.
Für mich hätten diese Dinge keinen Mehrwert von 80€ zumal ich Ahorn nun auch nicht für wesentlich besser als Korpusholz halten würde.
 
Ausprobieren und bei Nichtgefallen zurück ist ja okay - aber ausprobieren und definitiv zurück ist blöd.

Definitiv in Betracht ziehen würde ich ihn nur, wenn es da einen wirklich gravierenden Unterschied gibt, den ich bisher übersehen habe. Aber ein anderes (zugegebenermaßen sehr schönes) Finish reicht nicht für den Preisanstieg.

Mir ist eben der Unterschied zwischen Ahorn und Agathis nicht ganz klar... ist das eine Voodoo-Glaubensfrage oder steckt da wirklich eine konkret messbare Verbesserung dahinter?
 
Also konkret messbar wird da nichts sein, da bei elektrischen Bässen und auch Gitarren das Korpusholz einen Unterschied im einstelligen Prozent Bereich ausmachen wird. Ich kenne Leute, die Schaufeln zu instrumenten umbauen und Korpusse aus Tischplatten schneiden. :D
Der Bass mit Ahornkorpus wird -wenn überhaupt- allerhöchstens einen tick heller/spritziger klingen, aber sonst wird vom Sound her nichts anders sein, da derselbe Hals verwendet wird, die selben Tonabnehmer und auch dieselbe Brücke und Elektrik.
 
Der Bass mit Ahornkorpus wird -wenn überhaupt- allerhöchstens einen tick heller/spritziger klingen

Die Aussage ist äußerst hilfreich, da der von mir angestrebte Sound exakt in die andere Richtung gehen soll :D
 
Die Aussage ist äußerst hilfreich, da der von mir angestrebte Sound exakt in die andere Richtung gehen soll :D

Der Unterschied ist subtiler: der 370er von vor zwei Jahren war einiges schwerer als der 300er von vor zwei Jahren. Wenn das Ding schwerer ist, dann wegen dem corpus. Also sollte der 370er insgesamt ausgewogener sein. Für mich ist der 370er damals die deutlich bessere Wahl gewesen, hängt er doch wenigstens grenzwertig stabil am Gurt, wenn man ihn hoch setzt und einen recht steilen Halswinkel von ~35..45° wählt! Der 300er brauchte allerdings so trotzdem noch Unterstützung.

Alternative: 300er kaufen, und soviel Blei in den Hintern einsetzen, wie es erträglich erscheint (Fräsen, Epoxy, Spachtel). Es gibt beim Angelbedarf so Art Tabletten mit etwa 150g Masse. Davon 2..3, und man hat aus dem 300er effektiv den 370er gemacht.

Übrigens fand ich den gitarren-artig frisch lebendigen Klang bei neutralen Einstellungen damals als Einsteiger einfach nur sensationell richtig. Klar kann das Ding auch traditionell nölig / mumpfig, und Donnergott auch, aber diese Feinheiten …
 
Meines Wissens nach ist Agathis leichter als Ahorn. Ein Korpus mit mehr Gewicht zieht mehr am Gurt, was ich als Nachteil sehe, vermindert aber auch bei ansonsten gleichem Bass eine eventuelle Kopflastigkeit, was eher vorteilhaft ist.

Wenn dir der SR300 gefällt und dir keine störende Kopflastigkeit aufgefallen ist, dann spar die die 80.- € und nimm den SR300.

Übrigens - den SR300 gibt es auch mit Mahagoni, falls das für dich einen Unterschied macht.
 
... nimm den SR300.

Alternative zur Alternative: wenn der 300er dann doch irgendwann auf den Nerv geht mit einer möglichen Kopflastigkeit, dann kann man auch den Gurt beschweren - wieder Anglerbedarf. Man näht sich die genannten Tabletten in ein Säckchen, und zieht das auf das rückwärtige Ende des Gurts auf.

Hintergrund ist, dass ein frei laufendes Seil/Gurt wie auch immer auf der ganzen Länge die gleiche Spannung aufweist. So ist ein Seil in der Physik definiert ... Flaschenzug etc? Nun gut, bei den heute (leider) üblichen Bässen liegt der Schwerpunkt - schon wieder Physik - weit vorn am Hals. Die Strecke vom "Horn" zu diesem Schwerpunkt ist kürzer als die vom Hintern zum Schwerpunkt. Nach den Hebelregeln (Physik) kann sich am Hängeseil damit nun mal kein Gleichgewicht ausbilden. Deshalb will jeder handelsübliche Bass mit dem Kopf nach unten. Das ist einfach schlicht ergreifend natürlicherweise so. (Gurt und Aufhängepunkte wurde ja auch von der 1,2kg Westerngitarre übernommen, und waren nie und nimmer für einen 4++kg Bass geplant, Tradition?!?)

Dem wirkt ein erfahrener Bassspieler mit seiner unterstützenden Greifhand entgegen. Außerdem legt er die Schlaghand auf die Oberkante des corpus delict auf, und drückt nach unten gegen die Kopflastigkeit. Dann gibt's auch noch stark reibenden Gurte, die die Spannungsübertragung (s/o) unterbrechen sollen. Klappt, rutscht aber nach und zerrt in der Schultermuskulatur. Überhaupt wird der Bass tief gehängt, weil das den Effekt vermindert (Physik), und er wird waagerecht gehängt, wieder aus diesem Grund. Das ist der Grund, warum viele Leute meinen, man könnte Kopflastigkeit irgendwie weg-spüren, ignorieren und einfach spielen. Objektiv ist das aber doch anders, wie die Schulphysik achte Klasse (früher jedenfalls) leicht erkennen lässt.

Das oben genannte Säckchen funktioniert (objektiv), und man spart am 300er den an sich doch etwas saftigen Aufpreis für das "Holz" des 370er. Ich hatte mir dann noch superleichte Tuner angebaut, die helfen eine Menge!

Ich fände es erfrischend, wenn objektiv richtige Einsichten nicht immer wieder weg-palavert würden - mit "Erfahrung", die sich zu oft als Gewöhnung an das Althergebrachte nach Vor-Väter Sitte erweist.
 
Ach Klaus, lass es doch mal gut sein mit diesem ewigen Herumreiten auf der Kopflastigkeit!

Dem wirkt ein erfahrener Bassspieler mit seiner unterstützenden Greifhand entgegen

Das sehe ich anders. Viele Bässe sind kaum kopflastig, ein breiter, griffiger Gurt fängt im Falle eines Falles einiges auf und vor allem liegt der Unterarm der Anschlagshand auf dem Korpus auf und drückt diesem durch sein Gewicht nach unten.

Wenn die Greifhand den Hals nach oben drücken muss läuft etwas massiv falsch, die Greifhand soll nur die Saiten bedienen und sonst nichts! In einem solchen Fall würde ich nicht Säckchen mir Gewichten, sondern einen guten Basslehrer empfehlen, der erst einmal Grundlegendes zur Haltung und Spieltechnik erklärt.

Und - wie sich die Kräfte eines an einem menschlichen Körper hängenden Instruments auf ebendiesen Körper auswirken hast auch du nicht in der 8ten Klasse gelernt. Da war vielleicht das Hebelgesetz am Beispiel eines schlichten Balkens dran. Sicherlich keine komplexen, an mehreren Punkten gelagerten und mit Reibungseffekten beaufschlagten Objekte.
 
Ach Klaus, lass es doch mal gut sein mit diesem ewigen Herumreiten auf der Kopflastigkeit!
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Das sehe ich anders. Viele Bässe sind kaum kopflastig, ein breiter, griffiger Gurt ... sondern einen guten Basslehrer empfehlen, der erst einmal Grundlegendes zur Haltung und Spieltechnik erklärt. ...

Sicherlich keine komplexen, an mehreren Punkten gelagerten und mit Reibungseffekten beaufschlagten Objekte.

Es ist so einfach wie ich oben schon beschrieben habe. Ansonsten wiederholst du nur die beschwichtigenden Allgemeinplätze. Du verweist auf einen Basslehrer, der auch nichts anderes vermittelt, was alle anderen sich schon haben zur schlimmen Gewohnheit werden lassen. Und wie ich schon anekdotisch zum Besten gegeben hatte, die beiden Lehrer die meiner einer verschlissen hatte sackten nach wenigen Riffs mit vorbildlich preussischer Straffung auch nur wieder über ihren Fender zusammen, beide (!) Handgelenke um 70° abgeknickt - aua weia! Virtuos, aber wie ich für mich finde eigentlich unnötig ungesund.

Mit anderen Worten, vermehrte Kopflastigkeit des SR300 (Modell vor zwei Jahren) ist das ausschlaggebende Merkmal, dass ihn vom SR370 (dito) unterscheidet. Wobei der SR370 auch nicht optimal ist, weil er den traditionellen Formen verhaftet bleibt. Und, das höhere Gewicht kann man a) besser verteilen und b) billiger haben.

Nur zum Beispiel für bedenkenswerte Gedanken aus vergangenen Tagen:
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich konnte bei dem SR300 im Laden keine Kopflastigkeit feststellen - er war sehr angenehm zu tragen.
 
Also ich konnte bei dem SR300 im Laden keine Kopflastigkeit feststellen - er war sehr angenehm zu tragen.

Dann ist doch gut! Neues Modell? Schön. Zur Not: Säckchen, s/o. Ich jedenfalls hatte mich aus dem genannten Grund für den grundlos teureren 370er entschieden. Der Rest schien mir damals völlig gleich. Erstaunlich feine Teile übrigens!

Ps: wenn die Klangsteller noch so sind wie gehabt, dann Höhen auf 9Uhr ergibt den glatten EMG-sound, Höhen ganz weg, Mitten 1Uhr, Bass 2Uhr macht "Preci", das suchtest Du doch?
 
Zuletzt bearbeitet:
Okay, dann wirds auch der 300er, wenn es da sonst keine Unterschiede gibt :)

Soundmäßig würde ich gern in Richtung rund, weich, warm, "mumpfig" gehen... so in Richtung viel Bass, wenig Mitten, kaum Höhen, Brückenpickup etwas leiser.

Aber nach dem was ich so im Laden getestet habe, scheint der SR echt ne Allzweckwaffe zu sein, aus der man sehr viel rauskitzeln kann.
 
Sollte das Korpusholz überhaupt einen Einfluß auf den Klang haben, was von etlichen Leuten bezweifelt wird, dann passt Agathis besser zu deinen Wünschen als Ahorn. Also ran an den 300er ;)
 
Agathis ist meist leicht ...
Ahorn hat eine RIESIGE Gewichtsspanne!
Es kommt eben darauf an, ob der Ahorn in den Tropen gewachsen ist, oder ob es kanadischer Bergahorn (Nordseite) ist ...
Auf der Schattenseite kanadischer Berge wächst der Ahorn wesentlich langsamer, das Holz hat eine andere Struktur und ist auch wesentlich schwerer ...

Das ist auch der Grund, warum ein guter kanadischer Ahornhals mehr kosten kann als ein gesamter Ibanez SR Bass der unteren Preisklasse. Dabei will ich die SRs auf keinen Fall schlecht machen (auch nicht der unteren Preisklasse)!!!

Aber das Schnitzel eines Schweins das wesentlich langsamer gewachsen ist schmeckt auch anders, als eine "Schnellaufzucht" ...
 
Gut zu wissen, danke Cadfael. Meine Erfahrung beschränkt sich auf einen Squier VM 70 Jazz Bass aus Ahorn (sackschwer) und einem Squier VM Preci PJ aus Agathis (leicht wie eine Feder dagegen), beides Bässe in der hier diskutierten Preisklasse.
 
Ahorn hat eine RIESIGE Gewichtsspanne!.

Meine Erfahrung beschränkt sich auf ... ... beides Bässe in der hier diskutierten Preisklasse.

Wir haben eben alle nur eine begrenzte Erfahrung, die, ... durch Gewöhnung und erworbene Vorlieben in die eine oder andere Richtung niemals objektiv sein kann. Leider kann man diese Erfahrungen nicht alle in einen Topf werfen, umrühren und es entsteht Klugheit daraus. Da schließe ich mich gar nicht aus.

Objektiv korrekt ist aber die Aussage, dass nicht das Holz an sich den Wert ausmacht, sondern seine Verwendung. Ein Gitarrenhals sieht technisch so und so aus. Ganz unauffällig liegt der Teufel im Detail. Nur wenige Millimeter mehr oder weniger Dicke verdoppelt mal eben die Steifigkeit. So sagt der Ingenieur, und der hat, siehe Eiffelturm damit wohl recht. Wichtig ist weniger, womit etwas konstruiert ist, sondern wie.

Der Preis spielt dabei eher keine Rolle. Alle Hälse haben "dead spots", nur manche eben woanders. Der Ibanez Mikro zB auf dem F der E-Saite, ohne Tuner auf headless umgebaut auf A derselben. Mmmh .. dead spot auf der E ... nur es fällt eben nicht auf, weil die Obertonreihe prächtig stehen bleibt. Mein frisch restaurierter Prezi-Nachbau resoniert (das ist das Wesen des dead spot) da wo die originalen Fenders schwächeln, nämlich A/B auf der G-Saite. Und das klingt mäßig, weil auch die Obertonreihe mit zerfällt, sich mithin die Klangfarbe unmusikalisch ändert. Der spot auf dem F der E-Saite dürfte noch niemandem aufgefallen sein ... man sieht es aber objektiv sehr schön im Spektrogramm.

Der Hals des Ibanez 300/370 ist dem des Yamaha haste nich gesehn sehr ähnlich, wenn nicht sogar gleich. Sein Vorteil: flach! Ich mag rund nicht. Technisch finde ich den sehr gut, handwerklich ohne auch nur den geringsten Tadel gearbeitet, perfekt abgerichtet, es geht einfach nicht besser, 100% optimal eingerichteter Sattel, sahnige tuner, lässiger Spannstab - mal im Ernst, was will man denn mehr? Der Rest ist Boutique, wo man sich geschmäcklerisch wie einst Oma ihre Kommode das edelste Holz aussucht. Finde ich so. Nur einen technisch/musikalischen Zweck erfüllt das dann nicht mehr weiter.

Um etwas besseres zu bekommen braucht es Sonderfomen (headless pp) und ganz andere Materialien als "Holz": Karbon, Stahl ...
 

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