Also MIR gehts mit da ähnlich - ich habe Zuhause einfach nen kleinen Marshall Valvestate stehen gehabt, ohne alles!
Dachte "ist vielleicht gar nicht so schlecht wenn du daheim alle paar Tage ein wenig "unplugged" dahindudelst, ohne großartige Sounds oder Effekte oder Wah Wah usw".
Fakt ist, bin bereits nach einiger Zeit an meine Grenzen gestossen - und habe gemerkt dass ich ohne viele Effekte und Pedale schlichtweg nicht mehr auskomme! :screwy:
Kann man zb mit einem Wah Wah gut umgehen - und benutzt es gern, findet man es eben ohne TOTAL langweilig und denkt sich schnell - "Mann, hätte ich wenigstens fürs Solo ein Wah Wah da!".
Und dasselbe gilt für diverse andere Effekte wie Whammy oder Octaver - und noch viel mehr für "Sound-spezifische" Effekte.
Seitdem finde ich Multieffekt Geräte im 19" Format für daheim eigentlich sehr angenehm. Erstens klein und handlich, zweitens ENORME Bandweite, drittens kein Kabelsalat - und das beste daran: Diverse Boss oder Roland Effekte pushen den kleinsten Zimmer Verstärker in unglaublich Gain und Bass Höhen.
Ebenso kann man den Zerrgrad für Höhen, Mitten und Tiefen justieren, was bei Zimmerlautstärke sehr hilfreich ist.
Und Effektmässig kann man sich behelfsmässig eben doch alles reinmachen... vom Delay bis Reverb und Pitch Shifter und und und...
Zum Threadthema an sich - ich halte auch nichts davon, sich auf nen Song oder ein spezifisches Solo total zu versteifen, und dieses 1:1 einzulernen oder gar "kopieren" zu wollen.
Erstens klappt es meist schon spieltechnisch nicht, zweitens ist es fast N A I V diverse Parts von Leuten wie Slash oder Satriani nachspielen zu wollen.
Jetzt werden mich natürlich wieder einige vernichten und sagen "ich kann das"... dazu sei gesagt, ist ja bei vielen Songs auch annähernd möglich.
Dann gibts aber diese prädestinierten "Über-Solis" - die eben prägend sind, und einen nicht mehr los lassen, umso mehr hängen sich die Leute dran.
Bestes Beispiel in meinem Umkreis ist das "There was a time" Solo von der aktuellen Guns`n`Roses CD. Hab das eh hier im Forum schon mal irgendwo erwähnt - weils eben wiedermal um ähnliche Sounds gegangen ist.
Viele viele Musiker, Gitarristen, Bekannte und Freunde kennen und lieben den Song, jeder pfeift die Melodie - und jeder schwärmt vom Buckethead Gitarrenspiel.
Ich für meinen Teil hab weiß Gott wieviele Stunden mit der Technik, dem Sound und vor allem den Bendings dahinter verbracht.
Schaut man sich dann das Booklet und die Infos zum Song an, merkt man allerdings gleichmal WAS alles dahintersteckt. Diverse Gitarristen, diverse Sessions, ewig (re)produzierte und gemasterte Gitarrenparts, bla bla bla.
Buckethead selber hat sich im Net dazu geäußert und von "unzähligen" Takes geredet, die existiert haben - und nur einer hat so geklungen, wie er nun auf der CD zu hören ist.
Ich denke der beste und erfahrenste Gitarren/Sound/Techniker wird seine Anlage nicht so hinbringen, dass er diese gewissen mittigen und Obertongeladenen Sounds des "There was a Time" Solos hinbringt.
Und noch ein Beispiel sei genannt - Mister Satriani hat ebenfalls auf ner DVD erwähnt, dass er zu Extremist Zeiten ganze NÄCHTE im Studio gesessen ist und ausschließlich Solos auf Tapes geballert hat. Am nächsten Tag ist dann "die Band" hinzugezogen worden, und so hat sich herauskristallisiert welches Solo am besten wann und wo passt.
Hoffe dieser (eigentlich logische) Einblick hilft dir dein persönliches Problem besser einzustufen

Und damit erklärt sich eben das Wort NAIV in diesem Zusammenhang!
Jeder der diverse Gitarrenheld Solis annhähernd ähnlich und auf seine Weise sicher und stabil und mit Gefühl rüberbringt, ist näher dran als er eigentlich für sich selber glaubt.