öhm, der aphex twin macht allerdings techno in reinkultur. seine tracks tendieren zwar manchmal auch in richtung industrial und noise (come to daddy oder ventolin z.b.), aber im grunde folgt er und viele andere künstler auf dem label warp ( http://www.warprecords.com/ ) den ideen von techno musik, immer wieder etwas neues aus den maschinen rauszuholen, was keiner vorher so gemacht hat. natürlich ist das der experimentellere anteil an musikern, daß muß man ganz klar eingestehen. übrigens hält das die sog. schwarze szene aber nicht ab in ihren clubs auch techno zu spielen, was ich gut finde (sehr beliebt z.b. "tied up" von LFO auf warp-records [zusatzinfo: deren mark bell übrigens das depeche mode "exciter"-album produziert hat] oder der pump panel reconstruction remix von new order's "confusion" auf missile records).
das lustige ist tatsächlich, daß die grenzen zwischen techno und industrial/ebm sehr sehr eng verlaufen. man schaue sich zum beispiel mick harris an, ehemaliger drummer von napalm death (ok, grindcore ist nicht sonderlich elektronisch *g*), der mittlerweile techno/ambient/noise-tracks produziert oder steve stoll, ehemals drummer von kmfdm, macht mittlerweile ziemlich harten club-techno. oder die absolute koriphäen der detroit-techno bewegung jeff mills (axis, purpose maker) und mike banks (underground resistance) sind beides keyboarder einer us-industrial-band gewesen.
es ist ja auch kein zufall, daß ausgerechnet der begriff "techno" in europa früher ganz besonders die musikrichtung EBM bezeichnete, dann aber zweckentfremdet für viele andere arten elektronischer musik verwendet wurde, so daß der begriff heute eigentlich nur noch als "gesamtschublade" herhalten kann, obwohl es doch ziemlich genaue definitionen gibt, was techno ist und was nicht.
in richtung ambient/industrial/ebm finde ich persönlich .haujobb und cleen sehr interessant, skinny puppy gehören so zu den klassikern des industrial wie die einstürzenden neubauten - beim EBM sollte man sich front242, frontline assembly und nitzer ebb auf jeden fall mal gönnen.
wer sich nicht scheut auch mal die klassischen 4-2-the-floor techno-beats zu hören, aber eine deutliche spur authentischer als den kirmes-techno aus dem fernsehen, dem kann ich insbesondere das label tresor ans herz legen, da gibt es eine ausserordentlich potente auswahl grossartiger künstler der techno-szene, von den genannten jeff mills über james ruskin über subhead über tobias schmidt oder neil landstrumm zu den göttlichen drexciya (leider verstorben). manche sachen sind eingängiger, andere aber beim ersten mal nicht gleich zu verstehen. --> http://www.tresorberlin.de/