Tach!
Hoppla.. das Vermeiden ist meiner Meinung ein ganz schlechter Tipp.
@flatheadscrew: Es ist absolut möglich und erstrebenswert, sowohl Inside, als auch Outside Picking im selben Tempo und zwar jenseits von 200 bpm (für 16tel) zu erlernen.
Economy Picking ist zwar schön und gut, es gibt viele renommierte Gitarristen, die das tun (bspw. Gambale, Malmsteen). Aber es hat einen entscheidenden Nachteil: Die "automatische" rhythmische Kontrolle durch die stets auf-ab-pendelnde Anschlagshand ist nicht mehr gegeben. Es ist un-fucking-sagbar schwerer, saubere 16tel mit Economy als mit Alternate Picking zu spielen. Außerdem ist man in Improvisationen mit Alternate Picking wesentlich flexibler, wenn man alle Fälle auf Tempo gebracht hat, als mit Economy Picking.
Wenn Du eine konzentrierte Inside und Outside Picking-Übung suchst, dann kannst Du am besten mit Justin Sandercoe beginnen:
http://www.justinguitar.com/en/TE-002-TheSpider.php
Diese Übung ist hart, lohnt sich aber. Es ist nicht nötig, sie auf hohes Tempo zu bringen, ich würde sagen max. 120 bpm ist schon schnell. Wichtig ist strenger Wechselschlag, Lockerheit und das Erreichen eines fließenden Klangs. Es sind insgesamt vier unterschiedliche Patterns, genauer gesagt 2 Patterns, die jeweils mit Upstroke und Downstroke begonnen werden können. Macht 2x2=4.
Unabhängig davon kannst und solltest Du sowohl Inside als auch Outside Picking separat üben, indem Du Dich auf kleine Abschnitte konzentrierst.
Z.B.
----d u d
h---5--------...sim
e-----8--5--
----d u d
h----------5-...sim
e---5--8----
.. streng Deinen Kopf an und überlege Dir, welche Fälle noch so auftreten können.
Wenn Du solche technischen Sachen übst, dann solltest Du grundsätzlich nur eine Sache gleichzeitig üben.
Angenommen, Du möchtest dieses Malmsteen-Ding üben
--------d--u-d-u-d-u-d... sim
e-------8-7-5----7-5------5---------
h--------------8-------8-6----8-6-5-
dann überlege Dir mal, auf welche Schwierigkeiten Du stösst.
Am besten teilst Du es in Viertel ein, die Du zunächst separat übst. Der erste Saitenwechsel hat es schon in sich
--------d u d u
e-------8-7-5---
h--------------8-
Allein damit kann man sich schon ein paar Wochen Spaß machen...
Achte darauf, dass der letzte Anschlag nicht aus dem Ruder läuft. Also dass auch der letzte Anschlag mit schön wenig Bewegung auskommt. Zur Überprüfung kannst Du z.B. die nächste Note hinzunehmen.
--------d u d u---d-
e-------8-7-5----7-
h--------------8----
Das Üben sollte nicht laufend im Kreis passieren, also keine nicht enden wollende Kette von Noten sein, sondern immer niur diese paar Noten, dann Pause, und dann wieder von vorn.
Wenn Du es sicher gefressen hast, kannst Du Dir einen weiteren Abschnitt vornehmen
--------d u d u
e-------5----7-5-
h----------8------
Prüfung
--------d u d u d
e-------5----7-5--
h----------8------8
Hierbei sieht man schön, wie schweinisch das Lick ist: das g' (h-Saite 8. Bund) wird zuerst mit Upstroke, beim nächsten Mal mit Downstroke angeschlagen. Das ist eine echte Falle und es ist wirklich nicht leicht für Dein Gehirn, das zu automatisieren.
Danach geht es zum nächsten Abschnitt usw.
Vielleicht ist es sogar besser, das Ding von hinten nach vorn zu lernen.
Wie dem auch sei: In diesem kleinen Pattern tauchen so viele Hürden in Punkto Inside/Outside Picking auf, dass es sich echt lohnt, das Ding zu knacken und an die 200 bpm zu treiben. Das könnte zwar Jahre dauern, aber schon die einzelnen Abschnitte sind hervorragende technische Übungen.
Grüße Thomas