Interessante Beobachtung... gibt es überhaupt noch (Allround-)Keyboarder?

  • Ersteller Grumpes
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Oft wird in der Erziehung Langeweile beim Fortschritt der Lehre mit Unfähigkeit des Schülers verwechselt.
Weiterhin stand im Zeugnis, ich sei manuell sehr geschickt, spiele schnell auswendig, geschickter Umgang mit Orff Instrumentarium (nicht Blockflöte, außer wenn auswendig, und gute Tonformung), Singstimme gut entwickelt.

Dann die Sitzenbleiberempfehlung.
 
Von Dummköpfen werden Hochbegabte gerne mal als zurückgeblieben eingeschätzt.

Pass auf, hier wird wieder gleich feucht durchgewischt.
 
Na, hochbegabt, war / bin ich nicht. Bin nur froh, später doch noch zur Musik gefunden zu haben.

Die Früherziehung hatte ich dann nicht wiederholt. In der 8. Klasse traf ich auf den passenden Lehrer, lernte Trompete, dann Keyboard, sattelte dann auf Klavier um, lernte Gitarre und zu singen.

Studierte dann Musik auf Lehramt mit Abschluss Staatsexamen. Alles gut.
 
Was ich aber überhaupt nicht mag, sind Musiker, die keine Notenlesen können und despektierlich über über diejenigen Musiker sprechen, die nach Noten spielen. Umgekehrt das Gleiche: Ich kann nicht verstehen, warum notenkundige Musiker abfällig über diejenigen Musiker sprechen, die nicht so gut im Lesen sind.
Meine volle Zustimmung. 👍

Auch ich schätze den respektvollen Umgang miteinander, den jeweiligen Fähigkeiten entsprechend. In unserer Cover-Hobbyband z. B. kann unser E-Gitarrist und (derzeit) Leadsänger gar keine Noten lesen (voll dem Klischee entsprechend 😉), kann aber dagegen hervorragend spontan nach Gehör mitjammen und sich seine Sachen nach akustischer Vorlage schnell heraushören. Auch seine Soundauswahl ist dem Stück angemessen immer sehr passend.
Unser Pianist dagegen spielt fast alles nach Noten und auf recht hohem Niveau, kann aber nur begrenzt Dinge dazu improvisieren.

Ich selbst (Synthesizer und div. andere Tastenklänge außer Piano, also quasi auch ein "Allroundkeyboarder") spiele nur nach Sheets und entwickle dem Song entsprechend meine Harmoniebegleitung und Soundauswahl, meist in enger Anlehnung an das Original. Vieles geht dann auch irgendwann ganz auswendig. Zudem bediene ich nebenbei auch den Mixer und muss entsprechend auch auf den Gesamtklang achten, dass nicht alles "zugematscht" wird.
Nachteil meiner Spielmethode ist, dass ich nach längerer Songpause erst mal wieder rekapitulieren muss, was und in welcher Lage ich da gespielt habe, den dazugehörigen Sound (Preset) habe ich dagegen immer noch im Kopf (und/oder im Sheet notiert). Mit akribischer Notierung wäre das kein Problem, aber zum direkten vom-Blatt-spielen in Echtzeit sind meine Notenlesekünste einfach zu langsam.
Im Ganzen respektiert aber jeder die Fähigkeiten und das spielerische Niveau des anderen. Wir ergänzen uns damit ganz gut gegenseitig und sind manchmal ganz über das spontan wohlklingende Ergebnis überrascht, wenn wir uns unsere Probenmitschnitte anhören.

Wobei ich mit meiner Spielmethode auch schon mal unseren Chorleiter (klassisch ausgebildeter Kirchenmusiker mit absolutem Gehör und langer Berufserfahrung) beeindruckt habe, als ich mal ein Chorstück instrumental mit begleiten durfte: "Du guckst ja gar nicht in die Noten..." (und nein, ich habe NICHT falsch gespielt) 😎😁

Aber auch er hat Respekt vor guten "nichtklassischen" Musikern und lässt auch bei Amateuren mal - im gewissen Rahmen - fünf gerade sein.

Ebenso habe ich als Amateur-Tastenquäler immer großen Respekt vor den Profis, die scheinbar alles mühelos aus dem Ärmel schütteln können (wobei ich natürlich weiß, dass auch die nicht unfehlbar sind und hart dafür üben müssen).

Gruß

Michael
 
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Ich bin eine ziemliche Wollmilchsau und hab überall ein bisschen rumgetanzt in den letztem 30 Jahren. Hab die Orgel gelernt, dann Klavier, dann Keys und Synths. Spielte simple Tanzmusik, Alleinunterhaltung, Top40 Cover, Filmscores, Rock, Metal, Klassik (schlecht) und produziere alle möglichen Formen von elektronischer Musik. Jazz is right out. Bin ich *irgendwo spitze? Nein, leider leider nein... überhaupt nicht. Höchstens beim Programming war ich immer recht akribisch. Noten lesen habe ich zur Pandemie auch wieder daheim angefangen um mich zu beschäftigen. Harmonielehre selbst fand ich immer wichtiger und hab das nach der Musikschule nachgeholt. Da gab es nur Noten und Spieltechnik damals.

Genau diese Mittelmäßigkeit blockiert mich jetzt irgendein neues live Projekt anzugehen. Die neue Generation ist imho technisch deutlich fitter auf den Tasten und akribischer bei der Umsetzung. Die Hörer sind durch Youtube und Co. auch auf ein deutlich höheres Niveau gehoben worden. Bei einer modernen Top40 Band sehe ich keine Rechtfertigung weils auch gleich vom Band kommen könnte. Also ich als Allrounder finde es schwierig gerade wieder einen Platz zu finden. Ein Experte ist im Zweifelsfall für konkrete Projekte vorzuziehen.
 
Genau diese Mittelmäßigkeit blockiert mich jetzt irgendein neues live Projekt anzugehen. Die neue Generation ist imho technisch deutlich fitter auf den Tasten und akribischer bei der Umsetzung. Die Hörer sind durch Youtube und Co. auch auf ein deutlich höheres Niveau gehoben worden. Bei einer modernen Top40 Band sehe ich keine Rechtfertigung weils auch gleich vom Band kommen könnte. Also ich als Allrounder finde es schwierig gerade wieder einen Platz zu finden. Ein Experte ist im Zweifelsfall für konkrete Projekte vorzuziehen.
...ähnlich geht es mir auch. Ich bekomme vieles hin und kann im Rock/Popbereich gut mitspielen. Das Sahnehäubchen fehlt aber so'n bisschen. Halt so richtig gut zu Orgeln oder Piano zu spielen. Zum Glück hab ich zwei Combos wo ich reinpassen, daher besteht da Raum weiter zu wachsen :engel:
 
Was ich aber überhaupt nicht mag, sind Musiker, die keine Notenlesen können und despektierlich über über diejenigen Musiker sprechen, die nach Noten spielen. Umgekehrt das Gleiche: Ich kann nicht verstehen, warum notenkundige Musiker abfällig über diejenigen Musiker sprechen, die nicht so gut im Lesen sind.
Absolute kekswürdige Zustimmung, aber...
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Mit der Diskussion über Noten driften wir aber vom eigentlichen Ausgangsthema ab. Es geht doch darum, ob und wenn, warum es immer wenige Allround- bzw. Bandkeyboarder gibt.
Aus meiner Sicht gibt es 'nur' den Basisunterricht, entweder Piano oder Keyboard, wobei Keyboard bei weitem nicht alles abdeckt, sondern eher auf die Bedienung einer Begleitautomatik konzentriert ist. Nicht anders sieht das aber bei Gitarre aus, man lernt entweder klassische Gitarre oder Begleitung auf der Westerngitarre. Man könnte jetzt in eine Diskussion über Wertung abdriften, was ich aber gerne vermeiden möchte. Am Ende kann weder der Pianist noch der, der ein Keyboard mit Begleitautomatik bedienen kann, ohne weiters als Keyboarder in einer Band einsteigen, enausowenig wie ein klasisscher Gitarrist oder ein Schrammel-Gitarrist banddienlich agieren kann - wohlgemerkt, wenn wir von einer typischen Pop/Rockband ausgehen. In jedem Fall muss man, um in einer typischen Band zu agieren, sich selber erst einmal weiterentwickeln, und das nicht nur spieltechnisch, sondern auch was das Equipment angeht. Eine E-Gitarre mit Amp muss genauso gelernt werden zu bedienen wie ein Keyboard. Gerade mit einer eierlegenden Workstations, die im Prinzip alles an Sounds kann, was man sich vorstellen kann, muss man sich beschäftigen, und zwar nicht nur die technische Bedienung und Programmierung, sondern auch die Handhabung und Nutzung von Sounds. Gerade Instrumente, die üblicherweise nicht über Tasten verfügen, wie z.B. Blas- oder Streichinstrumente erfordern eine spezifische Denkweise, um sie authentisch auf dem Keyboard rüberzubringen.
Aber selbst für tastentypische Instrumente wie z.B. eine Orgel, reicht es nicht nur den passenden Sound on board zu haben, sondern man muss sich auch mit der Spielweise auseinandersetzen, die sich durchaus von dem Klavierspiel unterscheidet. Selbst ein Klavier wird innerhalb einer Band anders gespielt als wenn man es alleine spielt (Wegfall der Bassbegleitung mit der linken Hand wurde hier schon erwähnt). Auch ein Akkordeon hat eine bestimmte Spielweise, die man als Pianist normalerweise nie gelernt hat. Da heißt es hinschauen, erkennen und versuchen entsprechend umzusetzen.

Ich hab mit 6 Jahren mit Klavierunterricht angefangen. Das war gut, denn da bekam ich u.a. Grundlagen wie Notenkenntnis vermittelt. Weitergebracht hat mich dann aber eher das 'über die Ohren in die Finger', sowie das Lernen von Improvisieren.
Dann bin ich in Richtung Gitarre gegangen, habe Akkorde beigebracht bekommen und konnte relativ schnell am Lagerfeuer Lieder begleiten. Interessanter wurde es dann, als ich auf die E-Gitarre gewechselt bin, mich mit ganz anderen Spielweisen und Solieren auseinandersetzen durfte und vor allem die Soundvielfalt auszureizen.

Dann bin ich wieder zum Keyboard zurück, allerdings mit einem Begleitautomatik-Keyboard unterwegs, linke Hand für die Steuerung der Begleitung, rechts für Melodie und Soli. In der Band musste ich dann die linke Hand erst einmal wieder trainieren. Zumindest hatte ich nicht das linke-Hand-Bassbegleitungs-Problem ;) :p Und dann ging es los mit der Optimierung von Sounds. Für Orgel hat es mir eine Menge gebracht, dass ich ne Zeit lang mal in einer Bluesband gespielt hab, wo hauptsächlich Orgel gefragt war. Ich hab dann auch viel mit Brass-Sounds experimentiert, Breath Controller und so.
Fakt ist, dass ich alleine auf der Suche nach einem banddienlichen Setup reichlich Geld verbraten hab. Ich weiß nicht, ob das nicht auch ein abschreckender Grund für viele ist, denn Keyboard ist aus meiner Sicht ein kostenintensives Instrument, vor allem, wenn man wirklich die komplette Bandbreite abdecken möchte. Man kann natürlich auch für ein Gitarren- Bass- oder Drumset Unmengen ausgeben, muss es aber nicht zwingend. Beim Keyboard kommst Du kaum drum herum.
 
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Fakt ist, dass ich alleine auf der Suche nach einem banddienlichen Setup reichlich Geld verbraten hab
Das habe ich auch. Seit ich aber ein redundantes Setup mit Cantabile 3 nutze, brauche ich nur noch ein geeignetes Masterkeyboard (davon habe ich mehrere).
Angefangen hat es bei mir auch mit 7 Jahren Klavierunterricht. Anschließend gleich Rockbands (anfangs auch Tanzmusik). Ende 2000 habe ich aufgehört, weil aus den Rockbands Partybands wurden. Das hat mich nicht interessiert. Erst 2017 habe ich wieder neu angefangen und hatte nach dem Vorspielen (u. a. auch das sehr schöne "God Bless The Child" von Blood, Sweat & Tears) ca. 50 Seiten Notenmaterial vor mir liegen. Das macht wieder Spaß. Allerdings ist die Organisation bei einer 12-Mann-Band auch nicht so einfach, und finanziell kann man da auch keinen Blumentopf gewinnen.
 
Der Punkt ist ja, dass man sich erst zu einem 'Band-Keyboarder' entwickeln muss, es gibt halt keine Ausbildung dahin. Manche Lehrer fördern dies, indem sie neben reiner Notenarbeit auch schon einmal Liedbegleitung und Improvisation behandeln, das wäre zumindest schon mal Schritt in die Spielweise, die man benötigt. Das Equipment ist dann der schwierigere Teil. Da kann man sich natürlich Tipps von anderen Keyboardern holen, bevor man selber unnötig Kohle verbrennt.
Wie man instrumenten-spezifische Sounds richtig spielt, seine Keyboards programmiert, Orgelregister versteht, und/oder welche Effekte für bestimmte Sounds (wie z.B. Tremolo, Phaser für Rhodes etc) einsetzt, das lernt man erst nach und nach, in der Regel durch Selbst-Studium oder Erfahrung.
 
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Manche Lehrer fördern dies, indem sie neben reiner Notenarbeit auch schon einmal Liedbegleitung und Improvisation behandeln, das wäre zumindest schon mal Schritt in die Spielweise, die man benötigt.
Wie schon gesagt: An unserer Musikschule und auch an vielen anderen Schulen in meiner Region gibt es Bandunterricht. An unserer Schule gibt es ca. 10 Schülerbands unterschiedlichster Stilrichtung. Da kann man das lernen.

Viele Grüße,
McCoy
 
Es gibt heute viel mehr Hilfsmittel als zu meiner Jugendzeit - inkl. Onlineportalen, Musikschulen mit Bandunterricht usw. usw. - da fehlt es meiner Ansicht nach an Nichts.
Ausschlaggebend ist aber immer noch - und da stimme ich Rollo zu 100 % zu - die intensive Auseinandersetzung mit den verschiedenen Instrumenten, Stilrichtungen sowie Soundanforderungen und -Möglichkeiten inkl. der benötigten Hard- und Software. Und natürlich das praktische Tun…

Insofern ist das Spielen in entsprechenden Bands oder Orchestern durch nichts zu ersetzen - sehr schwierig gerade in ländlichen Regionen…
 
Grund: Ergänzung
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In der Tat! Ich habe in einer Zeit angefangen, als alles, was gebraucht wurde, und nur in irgendeiner Form verwendbar war, schon nahezu unerschwinglich war. Vor allem im Keyboardbereich kostete jedes Teil ein Vermögen. In die Bandkeyboarder-Schiene bin ich 'erst' vor ca. 20 Jahren eingestiegen. Es gab schon jede Menge Zeug, was brauchbar war zu erschwinglichen Preisen. Trotzdem hab ich viele Teile gekauft, wieder verkauft und ausgetauscht, immer mit dem Bestreben, zu optimieren, hab mich an Samplern probiert, um authentischere Sounds zu bekommen, bis sich die Materialschlachten dann in Richtung Minimierung gedreht hat, um das Setup wieder transportabler und weniger aufwendig vom Aufbau und Handling zu bekommen. Die Möglichkeit über VSTi kamen erst in den letzten Jahren wirklich in Fahrt, und heute könnte man tatsächlich nur mit Macbook und einem Masterkeyboard losgehen. Nichtsdestotrotz muss man wissen, was man braucht, wie man es umsetzt und einsetzt. Und nur die best möglichen Sounds parat zu haben, ist noch lange nicht das, was einen Bandkeyboarder ausmacht. Es geht darum - gerade bei Cover, ProgRock, Tribute etc. - dass man lernt, wie man seine Sets zweckmäßig aufbaut - Gestaltung, Stacking, Konfiguration der Layer in einem Setup/Kombi/Multi oder wie es bei verschiedenen Keyboards heißt - , und vor allem wie man die Sounds spielt, welche Controller und Effekte an welchen Stellen sinnvoll sind.

Den Bandkeyboarder macht nicht die Virtuosität sondern die Erfahrung aus.
 
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Nicht anders sieht das aber bei Gitarre aus, man lernt entweder klassische Gitarre oder Begleitung auf der Westerngitarre.
Einspruch. Es ist absolut kein Problem, Gitarrenlehrer zu finden, die dir die gängigen E-Gitarrentechniken beibringen, die man für die für die Hits der letzten 60 Jahre in einer Band braucht. Auch an Musikschulen. Nur das (auch mal) Nicht-Spielen vergisst man offensichtlich den Gitarristen beizubringen. ;)
 
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Nur das (auch mal) Nicht-Spielen vergisst man offensichtlich den Gitarristen beizubringen. ;)
Das ist richtig, aber noch besser möchte ich sagen: "das leise Spielen und Zuhören, was die anderen machen".

Viele Musiker ignorieren auch die Abnutzung, die laute Töne dem Innenohr zufügen.
 
Es ist absolut kein Problem, Gitarrenlehrer zu finden, die dir die gängigen E-Gitarrentechniken beibringen, die man für die für die Hits der letzten 60 Jahre in einer Band braucht. Auch an Musikschulen.
ich meinte hier eigentlich das erlernen von Grundlagen, wenn man sich entscheidet, Gitrre zu erlernen. Was du meinst ist schon Stufe zwei, wenn die Grundlagen beherrscht werden.
 
Wenn ich die ganzen bisherigen Beiträge so durchlese, bekomme ich das Gefühl, dass es hier nur Covermusiker gibt, egal welchen Genres.
Grundlagen lernen? Klar, ohne geht kaum.
Aber dann? Muss man die "gängigen" Techniken - egal auf welchem Instrument - erlernen, bevor man mal was aufführen darf?
Oder ist das nicht sehr rückwärts orientiert? Denn das gilt doch in erster Linie für das Nachspielen bereits existierender Stücke.
Für die Songs von morgen braucht man das nicht zwangsläufig, da ist es vielleicht sogar besser eigenen Techniken zu entwickeln (auch wenn das inzwischen relativ schwer geworden sein dürfte). Aber das hat der wenig begabte Durchschnittsmensch (so wie ich einer bin) vermutlich auch in den letzten 60 Jahren immer schon gedacht. Und dann kamen andere, und haben Neues gemacht.
Und um zum Ausgangsthema zurückzukommen: ja, genau das ist schwerer geworden, weil man durch Youtube etc. umfangreich und einfacher als früher weitergebildet wird, die Kreativität aber eher zum Erliegen kommt. Und dann haben wir halt zahllose Pianovirtuosen, aber niemanden, der sich traut mit 2 Fingern zu spielen, dafür aber vielleicht kreativer.
 
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Es geht hier weniger darum, ob man covert oder eigene Sachen spielt, sondern wie man das nun mal ohne Wertung sehr breit gefächerte Instrument 'Keyboard' sinnvoll in die Band einbringt. Ein Keyboard ist halt nun mal mehr als nur ein Klavier, mehr als eine Orgel, sondern kann im Grunde alles an Sounds abdecken, mehr als die anderen Instrumente. Und nun kommt es darauf an, welche Erwartungen man bzw. die Band an dieses Instrument hat. Eine Orgel hat nun mal eine spezifische Spielweise. Man muss einen Orgelsound natürlich nicht so spielen, dass es authentisch nach Orgel klingt. Nur dann müsste man natürlich nicht so viel Entwicklung in die Soundentwicklung stecken. Interessanter wird es dann noch mal, wenn man andere Sounds über das Keyboard abdecken möchte, wie z.B. ein Saxofon. Da sollte man sich schon mit dem Instrument als solches auseinandersetzen, u.a. Tonumfang, Spielweise (mono- oder polyphon), welche Artikulationen, Controller etc.
Muss man nicht, aber das ist dann weniger authentisch, sondern stümperhaft, es sei denn man will bewusst experimentell sein. Es gibt ja auch Leute, die auf einem Flügel nicht typische Klavierstücke spielen, sondern irgendwelche Metallteile auf die Saiten legen, oder mit Schlägeln die Saiten bearbeiten. Kann man machen, aber das ist dann eine andere Spielwiese.

Innerhalb der Band gehört auch dazu, dass man sich 'seinen Platz' sucht, und nicht den kompletten Frequenzbereich zukleistert, was mit einem Keyboard ohne weiteres möglich wäre. Dafür muss man auch schon mal pro Song mehrere Sounds abdecken - weil erforderlich oder zumindest erwünscht und weil man's kann - sofern man es gelernt hat und beherrscht hat, wobei wir wieder beim Ausgangsthema sind: Bandkeyboarder zu sein, ist ein längerer Weg, der viel Erfahrung benötigt.
 
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Leckomio ... dieser Fred ist echt ziemlich erhellend bzgl. der ursprünglichen Fragestellung! Tscha ... sehr schade ... dann muss ich mir (als Saitenquäler) wohl weiter damit behelfen, keyboardistische Klangerweiterungen per ZweiFingerSuch-System auf der DAW zusammenzukleben ... :(
 
@33eins ich bin mir nicht sicher, was Du damit sagen willst. Bist Du aufgrund dieses Threads für Dich zu der Erkenntnis gekommen, dass die Chancen, einen kompetenten Bandkeyboarder zu finden, zu gering sind, oder dfass Du nicht bereits bist, jemanden dorthin mit zu entwickeln? Letzteres ist übrigens der Weg, den die meisten Band-Keyboarder gegangen sind. Denn zum Bandkeyboarder wird man weder durch Selbststudium noch durch einen noch so kompetenten Unterricht, sondern zum Großteil durch Erfahrung innerhalb einer Band.

Auch die Eingabe in eine DAW erfordern im Prinzip die selben Erfahrungen, damit's authentisch klingt - sofern das gewünscht ist.
 
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