Kampf gegen die MIDI-Latenz

  • Ersteller jahwe2000
  • Erstellt am
@pico: so darf man aber auch nicht rechnen. Im Internet heißt das Ping, allgemeiner ausgedrückt: Signallaufzeit. Wenn man 100 kB/s überträgt, diese aber trotzdem 100ms in der Leitung verbringen, weil das die Zeit ist, bis ein Bit ganz durchgereist ist, dann kann man den Wert auch nicht weiter drücken. Gerade bei USB hängt das auch noch von der Belegung des Bus ab. Ich weiß nicht, was da so typisch anfällt, könnte sich aber auch im ms-Bereich bewegen.
 
@pico: so darf man aber auch nicht rechnen. Im Internet heißt das Ping[...]

So wie du aber auch nicht...ping basiert auf dem IP, also dem Senden und Empfangen von Datenpaketen mit variabler Geschwindigkeit. ping ermittelt u.a. die Laufzeit der Daten. Die steht aber bei MIDI nicht zur Debatte, sie beträgt immer 31250 kBaud (erlaubte Toleranz: 1%), sonst wäre es keine MIDI-Datenübertragung. Deswegen dürfen MIDI-Kabel ja auch höchstens 15 Meter lang sein, im Gegensatz zu Netzwerkkabeln, die nie für Echtzeitanwendungen gedacht waren.

Das soll natürlich nicht heißen, dass es keine MIDI-Latenz gibt...es ist tatsächlich so, dass einige MIDI-Geräte ziemlich mit der Latenz aasen...ältere Roland V-Drum-Module sind dort das beste Beispiel...

Ich halte es trotzdem für ungerechtfertigt, von einer MIDI-Latenz zu sprechen. Bei MIDI reden wir über einen Kommunikationsstandard, dessen Datenübertragungsrate festgelegt ist. Bei Audio-Daten reden wir i.d.R. nicht über die Daten alleine, sondern über den Datenfluss von Puffer zu Puffer. Audiodatenverarbeitung ohne Puffer ist kaum sinnvoll, zumindest nicht in multitaskingfähigen Betriebssystemen. Daher werden Audiodaten systembedingt immer gepuffert. Das schafft Latenz. Diese Pufferung gibt es bei MIDI-Daten in der Regel nicht (Ausnahme: Sysex-Daten).

Wenn ein Drum-Modul sich natürlich nach dem Auftreffen des Stocks Zeit läßt, bis es seine 3 Byte ausspuckt, ist das in erster Linie ein Problem der Hard- und Software des Drummoduls, aber nicht seines MIDI-Interfaces. Wäre dieses MIDI-Interface über die 1%-Toleranz hinaus latenzbehaftet, würde es keinen standardkonformen MIDI-Datenstrom produzieren.

Harald
 
wieder was gelernt, bezüglich MIDI. Muss sich nur noch das USB daran halten, in meiner Konfiguration. (Ich hör auch auf klugzuscheißen ;-) )
 
@pico: so darf man aber auch nicht rechnen. Im Internet heißt das Ping, allgemeiner ausgedrückt: Signallaufzeit. Wenn man 100 kB/s überträgt, diese aber trotzdem 100ms in der Leitung verbringen, weil das die Zeit ist, bis ein Bit ganz durchgereist ist, dann kann man den Wert auch nicht weiter drücken. Gerade bei USB hängt das auch noch von der Belegung des Bus ab. Ich weiß nicht, was da so typisch anfällt, könnte sich aber auch im ms-Bereich bewegen.

Genau. Es bewegt sich eher im zig-ms Bereich - wegen USB, nicht wegen MIDI.
 
also ich kenne einige Musiker, die Live per MIDI (Keyboard und eDrum) und Notebook (VSTi) spielen - wenn da zig-ms Latenz wären, wäre ein Live spielen unmöglich...
da z.B. kommt ein Großteil der Sounds aus dem Notebook :D http://www.myspace.com/facetofaceonline
Video anschaun

natürlich muß der Rechner sauber installiert sein und nicht ein allerwelts Surf-, Spielconsole- und sonstwas Hasenkasten sein.

EDIT - eine Leitung, in der ein elektrisches Signal 100ms unterwegs ist müsste 29.979.245 Meter lang sein (Lichtgeschwindigkeit im Vakuum - OK in Kupfer ist sie ein paar Prozent niedriger) ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Alles schon probiert, hat nicht viel gebracht. Erst als ich auf die interne Karte mit MIDI umgestiegen war, ging das besser. Zwar immer noch ein wenig Latenz hörbar, aber vergleichsweise minimal.
 
So weit ich weiss gibt es auch noch einen Unterschied, ob man über Midi-Out beim Keyboard rausgeht und in ein Midi-Interface oder ob man direkt USB-Midi am Keyboard hat. Aber da da dadurch nur sehr wenig Latenz im Vergleich zur Audio-Latenz auftritt, ist die vernachlässigbar. Genauso braucht z.B. auch der Schall einige ms um vom Lautsprecher ins Ohr zu gelangen.

Ich denke man braucht es auch nicht übertreiben, natürlich kann man damit Live spielen. Wenn man die Software irgendwo auf 8-10ms hinbekommt ist das schon OK und fast so gut wie bei einem Hardware-Keyboard, welches sicherlich auch eine kleine Latenz hat. Wir reden hier ja bei 8 ms von nur 0,008 Sekunden! Wichtiger als die kleinste Latenz zu bekommen ist mir eigentlich immer, dass es möglichst keine Knackser gibt, die sich natürlich bei kleinere Latenz dann eher mal einschleichen.

Übrigens noch ein kleiner Tipp, wenn man den Audio-In nicht benötigt, dann sollte man den im Asio-Treiber deaktivieren, das spart auch wieder Rechenleistung und damit letztlich Latenz!

Genauso natürlich Virenscanner, Wlan, Bluetooth, ICQ und ähnliches, wenn möglich ausschalten!
 

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