Kampf gegen die MIDI-Latenz

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jahwe2000
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Hallo,

ich bin ein Neuling im Bereich MIDI und bitte daher um Nachsicht, wenn ich nicht die Korrekten Begriffe benutze. (Irgendwie werden die ganzen Begriffe so durcheinenandergeworfen, dass alles alles sein könnte ;-) )

Ich habe mir ein billigstes Masterkeyboard gekauft, das vor allem klein sein soll, weil ich ab und zu Noten darüber eingeben/-spielen möchte. Die Anforderungen erfüllt das gut ;-)

Allerdings habe ich beim einspielen das Problem, dass der Microsoft GS Software Synth nicht sonderlich flink ist und es daher sehr quälend ist, etwas mit Click einzuspielen. Es gibt im Internet viele Tipps wie "nimm nen Soundblaster Live!" oder "installiere diese 30 Tools, dann geht das", aber die scheinen nicht unter Vista/Windows 7 zu laufen bzw sind keine Treiber vorhanden.

Da meine OnBoard Soundkarte eh nicht sonderlich gut ist und anfängst knackser einzubauen, würde ich mir auch eine neue Soundkarte kaufen. Wenn diese einen Wavetable Chip hat, soll es im Allgemeinen besser sein mit der Latenz. Aber welche Karten haben das noch? Und gibt es andere Optionen?

Da ich ein Hobbynutzer bin, will ich natürlich nicht sonderlich viel Geld ausgeben für professionelle Hard- und Software. Aber es soll trotzdem benutzbar sein und wenn ich dafür Geld ausgeben muss, dann tue ich das auch.

So weit meine Ziele. Ich würde mich sehr über nützliche Tipps freuen. Wenn noch Fragen sind, was ich genau anstellen möchte, dann antworte ich auch gerne.

Und schonmal vielen Dank für alle sachdienlichen Hinweise :)

Viele Grüße,
Philip
 
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Schreib doch bitte mal kurz, wie Deine momentane Ausrüstung -bitte alles, auch Software- aussieht.

Grundsätzlich müsstest Du mit der Installation von ASIO4ALL -eben abhängig von Deiner Software- schon einiges gewinnen:
http://www.asio4all.com/
 
Grundsätzlich müsstest Du mit der Installation von ASIO4ALL -eben abhängig von Deiner Software- schon einiges gewinnen:
Ich denke auch, dass sich durch ASIO4ALL die MIDI-Latenz drastisch verringern lässt.
@Jahwe2000: Aber Schreib doch mal wie viel du für ne neue Soundkarte bzw. Ein Audio-Interface ausgeben willst. Das M-Audio Fast Track Pro wäre für deine Zwecke mindestens ausreichend.

mfg
 
Die MIDI-Latenz lässt sich verringern, aber so niedrig dass man "live" spielen kann wird's kaum, egal was Du anstellst.
 
... und der MS-GS-Wavetable-Synth ist auch mit dem ASIO4ALL 'ne lahme Krücke...

da würde nur ein besserer SoftSynth helfen, mit eine entsprechenden DAW-Software.
Versuchs mal mit Reaper www.reaper.fm da kannst Du dann Standard VSTi-Plugins (Virtuelle Instrumente) einbinden.
 
das geht ja schnell hier :)

ASIO4All habe ich bereits installiert und das berichtet Cubase (ich benutze Cubase LE 4) mit einer Latenz von 13ms, was für eine onboard-soundkarte wohl in ordnung ist. Das Problem scheint im MS-GS-Wavetable-Synth zu liegen, da mikrofoninput so gut wie sofort hörbar ist.

Ich werde Reaper mal ausprobieren. Wenn ich das recht sehe, ersetzt das aber Cubase, oder? Es ist also nicht nur der synthesizer, sondern auch Audio-Software? Oder installiert der einen besseren synth-treiber mit?
 
Die MIDI-Latenz lässt sich verringern, aber so niedrig dass man "live" spielen kann wird's kaum, egal was Du anstellst.

Mit verlaub...das ist schlichtweg Unsinn...

Wie Pico schon sagte, ist der MS-Synth das allerletzte...Reaper ist in der Tat ein sehr guter Vorschlag...

Ich persönlich nutze Fruity Loops 9 mit bis zu 6 Controllern gleichzeitig (Seit V8.5 unterstützt FL die Zuweisung von mehreren Controllern zu mehreren VSTi gleichzeitig...) und kann keinerlei Latenz feststellen...weder an den beiden Ports der Soundkarte (SB Audigy Platinum...) noch am Swissonic 2-Kanal-USB2Midi noch am USB der M-Audio Keystation..

Der Rechner ist ein Athlon X2 5000+ mit 4 GB DDR2 1066, entsprechend optimiert natürlich
 
Ach ja: mit 3 GB RAM und Core 2 Duo sollte der Prozessor bei mir nicht der limitierende Faktor sein

edit: das keyboard ist per USB an den PC angebunden
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit verlaub...das ist schlichtweg Unsinn...

Ist es nicht, da ich mich auf den MIDI-Input von außen bezogen habe, z.B. von einem Keyboard.

Vom Sequenzer aus MIDI abspielen und SW-Synth ansteuern ist natürlich eine andere Sache, aber mit einer onboard-Soundkarte ist das eh sinnlos.

Dass Du mit einem externen Teil keine Latenz hast, glaubt Dir so ziemlich keiner.

edit: das keyboard ist per USB an den PC angebunden

Eben, da haben wir es. Ergo, geht nicht latenzfrei, schon mal wegen der USB-MIDI Wandlung.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
wenn Du Cubase4LE hast, dann nutze doch mal die dortigen VSTi's wie z.B. den HalionOne...

und Latenzfrei ist nix, alles nur eine Frage der Zeit :D aber alles unter 10-15ms ist unkritisch außer bei Leuten, die schon bei 2 Meter Abstand (~7ms) zu einer Monitorbox aus dem Takt geraten :eek:
 
Ah, es erschließt sich mir eine neue Welt der Erkenntnis ;-)

Dass es VST-Instrumente gibt und wie man die einbindet war bisher außerhalb meiner Fähigkeiten. Komischerweise werden die nicht über ASIO4All wiedergegeben, aber die Wiedergabelatenz bei dem DirectX ASIO-Treiber liegt bei 25 ms und das ist präziser als Mein Klavierspiel ;-)

Zum eintickern auf billigsthardware reicht es mir auf jeden fall.

Vielen Dank euch allen für die Unterstützung :)
 
BTW: nicht die MIDI-Latenz ist dein Problem, sondern die Audio-Latenz. MIDI ist der Datenstrom der Steuerdaten. Das sind pro Tastendruck max. 3 Byte: wer da Latenz bemerkt, hört die Flöhe im wachsenden Gras husten. Wie schnell ein Rechner dagegen diese Information in Audio-Daten umsetzt, ist alleine Audioverarbeitung und hat mit den Steuerdaten (MIDI) nix mehr zu tun.

Harald
 
@HaraldS: Noch genauer: Die Audiolatenz bei der MIDI-Synthese war es ;-)
Nebenbei bemerkt kann man auch bei 3 Byte eine Latenz einbauen, die von Menschen bemerkbar ist (morsen, z.B.), aber das führt dann wirklich zu weit... *gg*
 
Natürlich solltest Du zum Live-Spielen wie hier schon genannt ein Virtuelles Instrument nehmen und nicht den Microsoft General Mdi-Kram, der ist eigentlich nur zum Abspielen von Midi-Dateien gedacht und nicht zum Live-Keyboard spielen!

Es gibt von vielen Software-Pianos kostenlose Demos, z.B. finde ich das hier sehr gut:

http://www.acoustica.com/pianissimo/index.htm

Dort auf Download. Bei Pianissimo gibt es auch ein sogenanntes "Standalone-"Programm, dann kannst Du dort auch ohne Cubase und die verwirrenden virtuellen Midi-Verbindungen erstmal Dein Keyboard als MIDI-IN einstellen und den ASIO4all-Treiber als Audio-Out oder so ähnlich.

Übrigens kannst Du die Latenz bei ASIO4all im Asio4all-Control-Panel durch die Buffer-Größen einstellen. Kleinerer Buffer ist dann auch kleinere Latenz und Cubase rechnet Dir das dann in ms aus. Einfach mal Schritt für Schritt verkleinern, bis es anfängt zu knacken, dann wieder etwas vergrößern. Glaube ab "256" war es brauchbar und "128" ist richtig gut bei mir. Welche genaue Latenz das umgerechnet jetzt ist, weiss ich nicht im Kopf. Denke so ab ab 10 ms macht es langsam Spaß, aber das merkst Du ja auch!

Und eine teure USB-Soundkarte löst das Problem nicht, denn da musst DU genau die gleichen Einstellungen und Buffer-Größen oder Latenz-Einstellungen vornehmen, damit es nicht knackst! Ich würde daher wirklich erstmal mit der ONBoard-Karte experimentieren. Die guten Karten haben dann eher den Vorteil, dass Sie bessere DA-Wandler haben (also besser klingen, rauschfreier etc.) oder mehr Audio-Eingänge haben.

Viel Erfolg und nicht aufgeben!
 
Viel Lesestoff, prima :)

Ich werde das heute Abend alles mal durchgehen. Die ganze digitale Recordingsache ist Neuland für mich, aber so langsam fange ich an, durchzublicken. (glaube ich, für meine kleine Welt ;-) )

Das mit der Puffergröße ist natürlich logisch, so hatte ich da garnicht drüber nachgedacht... Das probiere ich auf jeden fall aus
 
BTW: nicht die MIDI-Latenz ist dein Problem, sondern die Audio-Latenz. MIDI ist der Datenstrom der Steuerdaten. Das sind pro Tastendruck max. 3 Byte: wer da Latenz bemerkt, hört die Flöhe im wachsenden Gras husten. Wie schnell ein Rechner dagegen diese Information in Audio-Daten umsetzt, ist alleine Audioverarbeitung und hat mit den Steuerdaten (MIDI) nix mehr zu tun.

Harald

Genau das wollte ich damit sagen...die Audio-Latenz ist immer, auch beim besten ASIO-Treiber und den angeblich latenzfreien M-Audio-Karten vorhanden...bei meiner Konfiguartion liegt diese bei 2,66 ms...das ist natürlich nicht in echtzeit, was auch technisch unmöglich ist, die AD-Wandlung braucht nunmal etwas Zeit...aber es ist so gut wie in echtzeit...ich finde man hört dabei praktisch keine Latenz...man kann wunderbar in Echtzeit einspielen...auch mit mehreren Controllern...

Natürlich hat auch der MIDI-Weg konstruktionsbedingt eine Latenz, da aber die Daten, die dort übertragen werden kleiner sind als die Daten auf dem Audio-Weg, ist die potenzielle Latenz auch wesentlich geringer, somit ist auch die Audio-Latenz die entscheidende Komponente...

Das soll natürlich nicht heißen, dass es keine MIDI-Latenz gibt...es ist tatsächlich so, dass einige MIDI-Geräte ziemlich mit der Latenz aasen...ältere Roland V-Drum-Module sind dort das beste Beispiel...
 
Das ist doch ganz einfach zu testen: nimm ein beliebiges VSTi und steuer einen Ton an, einmal vom Programm aus und einmal vom externen Keyboard oder so. Der Unterschied dürfte sofort auffallen.
 
mal MIDI Datenübertragung genauer angeschaut

Seriell mit 31,25 kBit/s x 1024 = 32 000 Bit/s
Daten-Byte = 1 Startbit + 8 Datenbits + 1 Stoppbit = 10 Bit
3200 Bytes je Sekunde = 312,5 μs/Byte
ein Tastendruck überträgt Note-On - Velocity - Note-Off also 3 Daten-Bytes was dann ca. 1ms Latenz bedeutet. Klar können noch zusätzliche Werte anfallen wie Aftertouch, Wheel, Pitch ...
 

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