Kann ich folgendermaßen eine diatonische Tonleiter in eine pentatonische umwandeln?

M
Mikkel
Gesperrter Benutzer
Zuletzt hier
06.03.12
Registriert
22.12.11
Beiträge
70
Kekse
0
Also, wenn ich die reine Quarte und die große Septime weglasse, komme ich dann immer zu einer pentatonischen Tonleiter?

Oder kann ich sie nur durch die Herleitung der Quintschichtung ermitteln?
 
Eigenschaft
 
Nein, so ist es nicht. Es gibt fünf pentatonische Skalen (Penta= griech. 5)
Beispiel:
Die C Dur/AMoll Tonleiter hat die Töne: C D E F G A H C
Die C Dur Pentatonik : C D E G A C das heißt Du hast tatsächlich die reine Quarte (F) und die große Septime (H) weggelassen.

Die parallele Moll Skale ist A und hat die gleichen Töne, aber in diesem Fall ist H die große Sekunde und F die kleine Sexte.
 
ich glaube du hast dich verschrieben (oder ich bin unwissender, als ich glaube):

es gibt eignetlich nur 2 pentantonische skalen. und das pente bezieht sich natürlich auf die anzahl der töne.

ist ein bisschen missverständlich geschrieben glaube ich.
 
Also das wäre mir neu. So viele Tonleitern es gibt, so viele Pentatoniken gibt es.

@Jost: Wenn man auch in A moll die entsprechenden Stufen dezimiert, müsste auch dort eine Pentatonik entstehen, ABER nun kommt die Andersartigkeit, weil im Moll ja kein Leitton exisitiert, oder ist es harmonisch bzw melodisch Moll?

Um meine Frage noch konkreter zu stellen: Geht es nur bei Dur oder auch bei Moll? Gehen wir bei Moll vom natürlichen aus?(z.B. im Quintenzirkel)
 
Also das wäre mir neu. So viele Tonleitern es gibt, so viele Pentatoniken gibt es...

Da bin ich skeptisch.
Die Möglichkeiten, pentatonische Skalen zu bilden, scheinen mir deutlich begrenzter als die, Tonleitern aus deutlich mehr Tönen bilden zu können.

Nein, so ist es nicht. Es gibt fünf pentatonische Skalen (Penta= griech. 5)
Es gibt viel mehr als 5 pentatonische Skalen, wohl aber 5 Modi einer pentatonischen Skala.

Zur Pentatonik gibt es bereits eine Unmenge Infos hier im Forum, die sich durch die Suche leicht erschließen lassen.
Als Einstieg lohnt auf jeden Fall auch der wikipedia-Artikel zum Thema, durch den etwas Struktur ins Wissen kommt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Pentatonik
 
Mikkel,

wenn Du einer siebenstufigen Tonleiter zwei Töne wegnimmst, bleiben noch fünf Töne übrig. Du erhältst dann stets eine pentatonische Tonleiter.
Die Quintschichtung ist ein historischer Weg, der wohl auf Pythagoras zurückgeht. Klar, wenn Du vier Quinten übereinander schichtest, erzeugst Du eine Tonleiter mit fünf Tönen. Du kannst natürlich auch vier Quarten oder vier große Sekunden stapeln, dann hast Du auch eine Pentatonik. Im ersten Fall bekommst Du den Grundton, kleine Terz, reine Quarte, kleine Sexte, kleine Septime, also eine Moll-Pentatonik, im zweiten Fall fängst Du eine Ganztonleiter an. Probier's mal aus, klingt auch interessant!:)

Ich überschlag' mal eben: Rein rechnerisch kannst Du von einer siebenstufigen Tonleiter erstmal sechs verschiedene Töne - also nicht den Grundton - wegnehmen. Bleiben noch fünf andere Töne zum Abziehen, und du hast 30 Pentatoniken per Tonleiter, in jedem der 7 Modi.
Davon sind zwar mehrere identisch, aber sie werden ja entsprechend dem Modus anders harmonisiert. Probier' mal alle über die dazugehörigen Akkordfolgen aus, yippieh! Du kannst ihnen auch coole Namen geben, wie z.B. Hyper-Marsianisch. Die Musik-Ethnologen im Forum werden Dir bestimmt Völkerschaften in entlegenen Weltgegenden nennen, die solche Pentatoniken durchaus erfolgreich in ihrem Musikleben verwenden und mit deren Musik es sich zu beschäftigen lohnt.

Du schreibst in Deinem Eingangsthread ja nicht, von welcher Tonleiter Du ausgehst, außer daß sie diatonisch sein und eine reine Quarte sowie eine große Septime enthalten soll.
Das trifft ja auch für eine aufsteigende melodische sowie eine harmonische Molltonleiter zu.

Du bekommst in jedem Fall eine interessante pentatonische Tonleiter.

Nimmst Du einer Dur-Tonleiter die reine Quarte und die große Septime - also beide Strebetöne - weg, bleibt Dir eine Dur-Pentatonik, die sehr gut zum Improvisieren geeignet ist. Du kannst auch irgendwelche anderen Intervalle wegnehmen, z.B. die große Sekunde und die große Sexte. Klingt auch interessant, ist in der Improvisation allerdings schwieriger zu handhaben.

Für Moll-Tonleitern gilt sinngemäß das Gleiche: Nimmst Du einer aufsteigend melodischen Moll-Tonleiter den Leitton, also große Septime, und den Gleitton, d.h. große Sekunde, weg, bleibt Dir eine schöne Moll-Pentatonik, mit der Du prima improvisieren kannst.

Gruß

Arthur Milton
 
Es gibt grundsätzlich verschiedene Pentatoniken (Asiatische usw, d.h. die meisten Kulturen sind auf 5-Ton Skalen gestossen), aber wir reden normalerweise von DER Pentatonik, die aus 5 Tönen besteht, daher können wir auch wie bei den modalen Skalen, die aus 7 Tönen besteht, auf jedem Ton eine Skala aufbauen, deshalb auch 5 Skalen (bei den modalen sind es dementsprechend 7)
 
Es sind zwar eigentlich 5 Modi, aber was soll's.

Ich weiß, aber dem Fragesteller bringt es eher wenig, wenn man hier zurechtgewiesen wird und dabei vergißt ihm zu erklären was der Unterschied zwischen Modi und Skalen ist. Ich habe die Unterscheidung absichtlich erstmal rausgelassen, da sie meiner Ansicht nach eher verwirrt hätte, zumal die Abgrenzung doch sowieso nicht immer stattfindet oder hast Du noch nie ein Buch gelesen in dem die Moll Pentatonik als 5.Modus bezeichnet wurde ?
 
ich halte es für sinnvoll, für's erste von einer pentatonik auszugehen, das wird dann sicherlich die sein, die wir vermutlich alle kennen. ob man die dann als moll- oder dur-pentatonik beschreibt ist an sich latte. wichtig ist halt, zu wissen, dass es jeweils die parallele dazu gibt.
in anderen kulturen gibt es dann noch diverse weitere pentatoniken, im prinzip kann man ja jede 5-tönige skala als pentatonik deklarieren.
ArthurMilton hat es eigentlich ganz gut beschrieben, und man könnte wie gesagt noch weiter gehen.
inwiefern all das in unserem kulturkreis sinn macht - das sei dahingestellt.
für mich persönlich haben sich kleine variationen der allseits bekannten pentatonik als manchmal ganz brauchbar herausgestellt. bsp.: moll6-pentatonik. in dem fall wird anstelle der septime einfach die große sexte gespielt. eignet sich etwa hervorragend für dorische improvisationen. auch ganz lustig ist eine "mixolydische" pentatonik, die dann erneut eigentlich auf der moll-pentatonik basiert aber eben eine große terz benutzt. für "echtes" dur sind mir persönlich noch keine wirklich brauchbaren sachen eingefallen.

- der sack
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben