Kaufempfehlung für chromatisches Knopfakkordeon

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chris.jaeger
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... wo fange ich an ... erstmal Hallo

Bin recht frisch infiziert vom Akkordeon-Fieber und habe mich bisher an einem günstigen Piano-Akkordeon versucht. Als langjähriger, der Notenschrift allerdings nicht mächtiger, Gitarrist denke jedoch, es wäre sinnvolll, jetzt noch auf Knopf umzusteigen, bevor ich mich wirklich ernsthaft in das Spielen vertiefe.

Ich habe schon viele Stunden hier im Forum verbracht um mir eine Vorstellung zu bilden, was ich möchte:

Denke an ein gebrauchtes Gerät. Darf ruhig um die 2000 Euro kosten (weniger soll natürlich recht sein). Wichtig ist mir ein schöner, nicht zu scharfer/schriller sondern eher weicher und voller Klang. Soweit ich das mitbekommen habe scheint es diesbezüglich sinnvoll, wirklich alte Instrumente (50er und 60er Jahre) zu suchen, deren Innenleben aus Holz besteht?!

Stilistisch werd ich mich kaum in der Volksmusik aufhalten. Persönlich gefällt mir Tango-Musik sehr gut. Bis ich das Niveau erreiche wird's allerdings noch dauern. Mit meiner Akustik-Band spielen wir Pop und Rock Songs in Unplugged Versionen. Würde das Akkorden dort anfangs einsetzen um Klangteppiche zu legen und ein paar ausgefallene Arrangements zu versuchen.

Bzgl. C-oder B-Griff scheint die Diskussion endlos. Intuitiv (hab mir Muster der Tastenbelegung angesehen) ist mir C-Griff etwas sympatischer - allerdings kein Muss.

Beim Bass bin ich unschlüssig. Im Standardbass sollten's jedenfalls mindestens 96 Tasten sein (brauche für die Band die Mollen in E-Dur). Converter/M III klingt spannend - für mich als Anfänger aber bestimmt sehr anspruchsvoll. Also wiederum kein Muss aber gern mit an Bord.

War bereits in zwei Musikläden. Scheinbar wird nur ca. 1 x pro Jahr nach einer chromatischen Knopforgel gefragt - erschreckend! Lagernd hat da niemand was. Ist die Nachfrage wirklich so gering?

Bin hier im (wirklich hilfreichen!!) Forum jedenfalls über eine Empfehlung gestoßen: Hohner Morino IV D oder VI D (keine der neueren N oder S Modelle). Leuchtet mir sehr ein! Auf der Suche stieß ich auch auf alte Morino X oder XI. Wo liegen hier die Unterschiede? Gibt es vergleichbare Empfehlungen anderer Hersteller?

Entschuldigt den langen Text und die vielen Fragen.
Danke im Vorhinein für Lese-Arbeit und Antworten.

Liebe Grüße aus Tirol,
Christian
 
Eigenschaft
 
Hallo Christian
schön, dass es Dich erwischt hat mit dem Akkordeon-Fieber! Da Du ein Knopfinstrument suchst, wäre es noch wichtig zu wissen, wo Du wohnst. In der Schweiz und Frankreich sind Knopfinstrumente sehr verbreitet, so dass die Auswahl in den Musikgeschäften grösser ist und Du Instrumente anspielen kannst. Auch privat und im Internet werden hier Instrumente angeboten, z.T. sehr günstig. Oft müssen diese Instrumente noch von einem Fachmann revidiert werden, was den Preis ziemlich erhöht. Ich würde vor einem Kauf das Instrument unbedingt anspielen und nicht aufs Geratewohl im Internet kaufen, zuviele Faktoren entscheiden, ob einem ein Instrument liegt oder nicht.

Im Grenzgebiet fällt mir Herr Maurer ein in Freiburg http://www.akkordeon-maurer.de der Knopfinstrumente verkauft, auch Occasionen.

Die Morino ist klanglich ganz grosse Klasse, aber auch ein ziemliches Kaliber (vom Gewicht und den Ausmassen her). Da Du eher einen weichen Klang suchst, kämen auch Italiener in Frage. Ev. wäre ein günstigeres 3-chöriges Instrument für den Anfang gut geeignet, da nicht soviel Masse bewegt werden muss.

Grüsse accordion
 
Weltmeister hat in der Regel auch einen weicheren Klang als Hohner, und die neuen Weltmeister sind richtig amtliche Instrumente! Du musst auf keinen Fall unbedingt so ein altes Teil kaufen. Einen richtig weichen, vollen Klang haben natürlich Instrumente mit Cassotto - ich weiß nicht, ob du dich damit schon befasst hast. Andererseits ist das vielleicht in der Band wiederum nicht ganz so angebracht, weil du dich da schon mit einem obertonreicheren Klang besser durchsetzt.

http://www.akkordeon-klingenthal.de/index.php?option=content&task=view&id=78
 
Hallo Cris.jaeger,

dass du hier im deutschen Raum nur sehr wenig Auswahl an Chromatischen Knopfinstrumenten findest, liegt hauptsächlich daran, dass die Marketingstrategie von Hohner aus den 20-er und 30-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ein so voller Erfolg war, dass bis heute hierzulande die Knopfinstrumente eine noch viel kleinere Nische besetzen, als es das Akkordeon eh schon macht!

Das sollte dich aber überhaupt nicht davon abhalten, Knopfakkordeon anzufangen, denn die Knopfinstrumente haben einfach ein paar Vorteile gegenüber der Pianotastatur. Und wenn man frisch anfängt - warum sollte man die nicht nutzen.
Den nachteil, dass sich wenige Intrumente finden, kannst du auch zum Vorteil nutzen, indem die entsprechedenn Instrumente in aller Regel deutlich günstiger angeboten werden, als verlgeichbare Pianoinstrumente. So kannst du durchaus auf dem Gebrauchtmarkt eine guterhaltene und spielbereite Morino ArtisteIVD (Knopf)für ca. 2000 Euro finden - für eine vergleichbare Morino IVN (Piano) zahlst du in aller Regel ca. 500 Euro mehr dafür für eine IVM (ebenfalls Piano) nochmal 500 mehr.

Die von dir angesprochenen Morinomodelle unterscheiden sich in aller Regel durch den Tonumfang (bitte nicht verwechseln mit der Anzahl der Knöpfe!), der Anzahl der Chöre und ob mit oder ohne Melodiebass.

eine grobe Übersicht kannst du hier entnehmen:

http://www.hohner.de/ablage/med_00006364_1264085468_Hohner_Akkordeon_Modelle_06_2006.pdf

Als grobe Orientierung kannst du annehmen, dass die Angabe (gilt für die rechte Hand) 87 Knöpfe ca. 41 bis 45 Töne umfasst, 92 Knöpfe ca. 56 Töne und 102 Knöpfe eine Tonumfang von ca. 64 Tönen umfasst.
Wieviel genau und ab wo und bis wohin die Töne gehen kann ich dir leider nicht genau sagen, da ich selber Taste Spieler bin und über die Knopfmodelle nicht viele Informationen habe.

Neue Konpfmodelle vom Typ Morino gibt es übrigens nicht mehr - Hohner hat die Palette getrennt. Tastenmodelle heißen nach wie vor Morino und die Knopfmodelle wurden abgelöst durch die Genius Serie, welche ich übrigens für sehr gute Instrumente halte - nur wirst du derzeit diese nicht gebraucht finden, da noch zu neu.

Wie von User accordion aber bereits erwähnt, verändert sich die Anzahl der in Umlauf befindlichen Knopfmodelle drastisch, sobald du in Frankreich opder der Schweiz suchst, da dort traditionell immer schon viel Kopfakkordeon gespielt wurde.

Gruß, maxito
 
Guten morgen

Erstmal vielen Dank für die flotten Antworten.

@accordion:
Ich lebe in Innsbruck (Tirol). Über das reichere Angebot der Schweiz bin ich bereits gestolpert (z.B. ricardo.ch). Ebenfalls über Herrn Maurer. Dennoch trennen mich jeweils viele Autostunden von ihnen und ich habe immerhin einen namhaften Akkordeon-Bauer in meiner Nähe...

Gewicht ist natürlich ein Thema, hatte aber vermutet, dass es für einen schön vollen und satten Klang eines großen Instrumentes mit ordentlich Resonanzraum bedarf?! Dabei ist mir hohe Lautstärke nicht wichtig - im Gegenteil.

Kann mir auch gut vorstellen, dass 3 Chöre zur Erfüllung meiner klanglichen Vorstellungen genügen. Hier ein link, auf dem verschiedene Register angespielt werden und aufgrund dessen ich mal vermute, dass viele Chöre einen eher typisch volksmusikalischen Klang erzeugen. Für mich etwas "verwaschen" und (v.a. in Kombination mit dem Spiel der linken Hand) schließlich überladen. Hab gern einen definierteren, klaren und satten Ton (Beschreibungen sind hier leider schwierig und die Akkordeon-Terminologie mir ganz unvertraut).
http://www.youtube.com/watch?v=eo2EkJ8nA64

Gibt es denn einen bestimmten Italiener, den du empfehlen würdest? Cassotto wäre super.

@Waldgyst
Ja, mit Cassotto hab ich mich befasst. Hätte ich sehr gern!
Meine beiden Mit-Musiker spielen Akustik-Gitarre und geben daher recht brillante Töne von sich. Ich kann mir gut vorstellen, dass es hier im Sinne des Gesamt-Arrangements gerade sinnvoll wäre, hohe Frequenzen eher zu dämmen (wie ein Cassotto dies ja tut) und auf einen satten Basston zu achten.
Danke für deine Empfehlung! Die Weltmeister auf dem link hat, wenn ich recht sehe, kein Cassotto, oder? Gibt's Alternativen mit?

@Maxito
Danke auch dir. Die Auflistung der Hohner-Modelle ist absolut hilfreich! Dabei klingt der geschichtliche Abriss (hab ich auch in anderen Threads so gelesen) dannach, als müsste man Hohner aus rein ideologischen Gründen meiden

An ein gebrauchtes Stück dachte ich aus folgenden Gründen:
- Preis-Leistungs-Verhältnis
- Klangqualität nimmt mit dem alter wohl nicht ab (viele meinen, alte Instrumente klingen sogar besser aufgrund hochwertigerer Materealien) und die technische Entwicklung ist bei Akkordeons wohl kein allzu gewichtiges Argument (abgesehen vielleicht von MIDI, Tonabnahme... was mir primär nicht so wichtig ist). Wiederum meine bescheidene Laien-Meinung die hier gern korrigiert werden darf.
- Geringerer Wertverlust (falls ich mal auf was anderes umsteigen möchte)


Wie ihr seht hab ich teilweise recht konkrete Vorstellungen bei insgesamt überwiegender Ahnungslosigkeit ;-). Lasse mich also in jeglicher Hinsicht gern eines besseren belehren

Noch ein paar Fragen sind für mich aufgetaucht:
- Mit welchem Aufpreis ist für Converter/M III zu rechnen
- wo liegt hier eigentlich der Unterschied? Ich hab gelesen dass Converter umschaltbar sind (Von Standard- auf Melodiebass).
- Was kostet es - sofern sich das überhaupt auch nur ungefär angeben lässt - ein Instrument im Falle herzurichten (grobe Arbeiten wie Nachstimmen...)


Nochmals danke an alle für die Unterstützung!
 
Gibt es denn einen bestimmten Italiener, den du empfehlen würdest? Cassotto wäre super.

Sorry, da muss ich passen, ich kenne kein 3-chöriges Instrument mit Cassotto, zudem spiel ich Pianotastatur. Andere kennen sich da sicher besser aus. Aber ein leichtes 3-chöriges mit Cassotto wäre wohl wirklich noch interessant: für viele Musikstile (Jazz, Tango) ist ein 3-fach Schwebeton oder ein 4' Register nicht so wichtig.

Cassotto tönt wirklich super: ich möchte es nicht mehr missen, aber Cassotto-Instrumente sind schwerer und teurer. Du fängst dann quasi mit dem Nachtisch an und kannst nicht später in eine neue Klang-Klasse aufsteigen.

Die Grösse des Gehäuses hat, soweit ich weiss, kaum einen Einfluss auf den Klang. Bei meiner kleinen Concerto III ist der Bass jedenfalls sehr satt und prägnant.

Nachtrag: nicht ganz so weit von Dir ist die http://www.akkordeonwerkstatt.ch in Rorschach. Die haben das Piandoneon entwickelt, was für Tango sehr geeignet ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir hatten mal das Gespräch, daß es in den nordischen Ländern bevorzugt 3-chörige Cassottoinstrumente geben solle. Ansonsten fällt mir noch die Weltmeister Cantus (ohne weitere Bezeichnung) ein, die 3 Chöre, aber auch Pianotastatur hat. Die dürfte aber sehr selten sein. Mir ist bis dato erst eine begegnet.

Desweiteren behaupte ich, daß Odenwalds Cantus V bauchiger und dumpfer klingt als meine Cantus IV. Die Maße des Körpers sind anders, ansonsten ist alles bis auf den 5. Chor gleich...

Grüße

Ippenstein
 
Danke für die Links.

Gewicht und Preis des Cassottos würde ich in Kauf nehmen (ich fang also gern mit dem Nachtisch an ;-). Dass mir 3 Chöre genügen würden heißt natürlich nicht, dass es nicht auch mehr sein dürfen. Dachte schon, dass 3-chöriges Stück mit Cassotto selten sein würde.

Würde mich gern mal bei italienischen Herstellern umschauen. Habt ihr diesbezüglich Empfehlungen?

Mir hat sich eine ganz grundsätzliche Frage aufgetan: Dachte das Cassotto würde man eher an der Bass-Seite verbauen? Kann man das Cassotto zu und wegschalten?

Mahlzeit,
Christian
 
Hallo Christian,

das Zuschalten des Cassottos ist durch die Bauweise konstruktionsbedingt nicht möglich. Auf der Baßseite ist meist nur der Unterschied, ob die Baßhaube geschlossen oder mit Durchbrüchen versehen ist. Bei geschlossener Haube ist der Klang in den Höhen gedämpfter, was aber nichts mit einem Cassotto zu tun hat. Es gibt auch noch den Umlenkstock, der eine ähnliche Funktion wie ein Cassotto hat und dann gibt es noch das Baßcassotto, das meistens eine Platte vor den Klappen (wie im Diskant das Füllungscassotto) ist.
Baßcassotto ist sehr selten (bei Weltmeister nur in der Supita II), der Umlenktstock wird öfter verbaut (Bei Weltmeister ab der Saphir aufwärts).

Grüße

Ippenstein
 
Bin immer noch unschlüssig. Morinos gibts unter 1500 Euro im Netz und da wüsste ich halt, was ich habe.
was meint ihr hierzu - Schnäppchen oder ist das was faul?
http://cgi.ebay.ch/ws/eBayISAPI.dll...PageName=VIP:watchlink:top:de#ht_10821wt_1703

Bin nach wie vor dankbar für konkrete Tipps zu gebrauchten Instrumenten in vergleichbarer Preis- und Qualitätsklasse (evtl. italiener?). Etwas kleiner/leichter wäre mir auch nicht unrecht.

Schönen Abend,
Christian
 
Hallo Christian!

Als C-Griff Spielerin und Besitzerin einer Morino Artiste VID schalte ich mich auch mal ein ;)

Vorab: ich würde niemals einem Anfänger gleich die dicke Morino empfehlen.
Sie ist einfach ganz schön groß und schwer und in der Möglichkeit der Tongestaltung durchaus klasse aber nicht unanspruchsvoll. Damit man mit ihr Spaß hat, sollte man schon einiges an "Akkordeonkondition" aufgebaut haben - ich habe die Morino seit Mai (und spiele seit gut 14 Jahren Knopfakkordeon) und auch bei mir ist der Prozess noch nicht abgeschlossen. Die Morino VID hat bei gestufter Knopfanordnung einen nicht unerheblichen Knopftastenhub - die Knöpfe sind bzw. sollten zwar sehr leichtgängig sein, aber es braucht halt etwas Trainining - so wie die ganze Balgführung auch Training braucht. Der 5-chörige Bass braucht viel Luft und da gilt es, durchgehend eine ordentliche Balgspannung aufrecht zu erhalten sonst flattert der Klang im Diskant ganz unschön.
Das ist alles erlernbar, nur muß man sich den Anfang ja nicht unnötig erschweren finde ich.

_Ich_ würde für den Anfang auch nicht gleich ein Instrument mit Convertor oder vorgelagertem MIII empfehlen - diese Akkordeons sind auch einfach schwerer und solche Massen zu bewegen und dabei schöne Töne zu produzieren, braucht Training.
Wenn Du, wie Dir hier schon empfohlen, mit einem dreichörigen Instrument mit 96 Standart-Bässen und einem Gewicht von knapp 10 kg anfängst, kannst Du schon eine Menge machen, der Balg fasst ausreichend Luft und ist weder zu "flattrig" zu führen noch zu anstrengend.
Ich bin über 14 Jahre mit so einem Instrument (von Weltmeister) ausgekommen und ich bin zwar nicht die grosse Virtuosin, begleite aber Stummfilme mit dem Akkordeon und mache auch sonst öfter öffentlich Musik damit. Auch wenn ich ganz verknallt in meine alte Morino bin, mag und nutze ich die Weltmeister auch immer noch!

Du musst nicht gleich das "endgültige" Akkordeon haben - vielleicht kannst Du anfangs auch eins mieten oder kaufen und wieder verkaufen ooooder Du hast dann eben ein leichteres Instrument für entspanntes Spielen im Stehen (Bandeinsatz läuft darauf hinaus, denke ich) und später gibt es dann das "Dickschiff" mit allem PiPaPo.
So eine dicke Morino spielt man auch eher im Sitzen btw...

Cassotto ist eine tolle Sache, aber wenn man ein Akkordeon hat, was eh eher etwas weicher und runder klingt, geht es erstmal auch ohne. Meine Weltmeister hat keins und die tiefe Oktave (die ja gerne bei Cassotto-Instrumenten in diesem liegt) ist auch schön und man kann damit sehr gut ohne große Obertöne den Helden im Stummfilm durch tragische Szenen begleiten. ;)

Für 2000 Euro solltest Du einen gebrauchten Italiener (3-chörig / 96 Bass) bekommen - neu kosten die aber mehr.
Bei Weltmeisters gibt es sowas noch günstiger in neu - sogar hier produziert und nicht in China.
Am besten probierst Du einige Instrumente selber aus und laß Dich jetzt noch nicht von allzuvielen Features anfixen - die würden Dich derzeit u.U. nur total überfordern.

viele Grüße
Thuja
 
Hallo zusammen,
bei einem Instrumentenkauf in der Schweiz sollte man den Zoll nicht vergessen!!!
Ich habe allerdings keine Ahnung wie hoch der Betrag ist - aber das Instrument muß außerdem ggf. von der nächsten Zollstation abgeholt werden.

freundliche Grüsse
Heinz1975
 
Ich dachte eigentlich immer, dass die Morino's Cassotto im Diskant hätten, aber auf den Bilder des Links zur HOHNER Morino Artiste VI D seh ich gar keinen Cassotto-Schacht :confused:. Zudem ist das Instrument wohl viel älter als von 1980, in der Modellliste wird 1952-61 angegeben.
 
Die Morino Artiste VI D hat so eine Art "Pseudocassotto":
Das 16' Register geht durch eigene Klappen ins "Declassement", das ist der Raum unter der Tastatur.
Klingt voll Cassotto-mäßig, ist nur unmöglich zu warten. (dak bezeichnete das mal als "Anstreichen durch den Briefschlitz")
Mir grausts auch schon davor, wenn bei mir mal die Klappenfilze und das alles ausgetauscht werden müssen...

Und ja, die Artiste VI D ist so eine alte Baureihe. Die hat auch irre viele Töne im Diskant (62), das gab es später leider nicht mehr. Für mich war das wegen meiner Filmvertonerei auch der Anschaffungsgrund für die Artiste VI D - das auch andere Sachen mit ihr Spaß machen, kam als unerwartete Überraschung nebenbei. ;)
Meine ist eher älteren Datums auf der Skala von 1952 - 61, auch schon ziemlich verranzt und runtergespielt und hat wohl Artiste-Platten, keine Bugaris. Aber wurscht - sie klingt einfach sehr unique, das lohnt die Anstrengung sie zu "erspielen". :) (genau, hier noch mal on topic die Botschaft an die Anfänger unter den Knöpflern - stresst Euch nicht gleich mit der Artiste VI D!!! :D)

viele Grüße
Thuja
 
Hallo nochmal

Ihr habt recht. Ich musiziere zwar seit vielen Jahren auf unterschiedlichen Instrumenten und bilde mir ein, hier recht flott zu lernen, aber ein Einstieg in der Königsklasse ist vielleicht nicht sinnvoll. Dass hier der Anspruch an das eigene Können steigt war mir bisher aber auch gar nicht klar. Danke für die hilfreichen Erklärungen. Als (hauptsächlich) Gitarrist bin ich's gewohnt, dass hochwertige (-> teure) Instrumente sich auch besser handeln lassen. Bei Akkordeons offensichtlich nicht zwingend der Fall. Ich dachte halt auch: Warum 1.700 für eine neue Weltmeister ausgeben, wenn man mitunter um weniger eine Morino bekommt.
Kann es sein, dass neuere Instrumente in puncto Bespielbarkeit von Vorteil sind (Weg und Leichtgängigkeit der Knöpfe ... )?

Und waren wieder die Empfehlungen Weltmeister und "Italiener". Kann ich davon ausgehen, dass es sich hierbei um solche Instrumente mit von Haus aus weichem Klang handelt? Ich kann mir vorstellen, dass der "Klang" tragischer Helden in Stummfilmen meinen Vorstellungen recht genau entspricht :)

Cassotto ist eine tolle Sache, aber wenn man ein Akkordeon hat, was eh eher etwas weicher und runder klingt, geht es erstmal auch ohne.

Bzgl. besagter Italiener habe ich leider immer noch keinerlei Orientierung, ob es empfehlenswerte Marken, Modelle gibt, oder ob man hier nicht großartig zu unterscheiden braucht, weil die ohnehin ähnlich klingen und verbaut sind ?!

Im Anhang ein Stück mit dem ich sehr liebäugle. Dürfte einer der besagten "Italiener" sein? Hat jemand Erfahrungen damit?

Nach mehrfacher Empfehlung denke ich auch über eine Weltmeister nach:
https://www.thomann.de/at/weltmeister_knopf_7096iii53_bgriff.

Auch wenn ich ständig "danke" sage: Danke! :) Eure Antworten sind mir eine große Hilfe.

Christian
 

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Hallo nochmal

Ihr habt recht. Ich musiziere zwar seit vielen Jahren auf unterschiedlichen Instrumenten und bilde mir ein, hier recht flott zu lernen, aber ein Einstieg in der Königsklasse ist vielleicht nicht sinnvoll. Dass hier der Anspruch an das eigene Können steigt war mir bisher aber auch gar nicht klar. Danke für die hilfreichen Erklärungen. Als (hauptsächlich) Gitarrist bin ich's gewohnt, dass hochwertige (-> teure) Instrumente sich auch besser handeln lassen. Bei Akkordeons offensichtlich nicht zwingend der Fall.

Hallo Christian!

Ich bin auch jemand, der mehrere Instrumente spielt und meist relativ schnell reinkommt. Nur ist das meiner Erfahrung nach bei Akkordeons ganz ähnlich wie bei Blockflöten und eben nicht wie bei Gitarren - auch ein talentierter Anfänger wird mit einer handgemachten Barockblockflöte erstmal echt Probleme haben. Nach der Bauform einer geeigneten Schulblockflöte wird auch schon seit Jahren geforscht und mittlerweile gibt es sie - mit erstaunlich angenehmen und klangschönen Ergebnissen.
Bei Akkordeons ist das primäre Problem für Einsteiger die Größe und das Gewicht und auch der Luftverbrauch der Zungen. Zu klein macht es nicht einfacher, zu groß aber auch nicht. Der 5-chörige Bass der Morino ist zwar superfett und toll, braucht aber wie oben irgendwo gesagt, eine ganz schon kontrollierte Balgarbeit, damit er dem Diskant noch genug Luft überläßt.

Ich dachte halt auch: Warum 1.700 für eine neue Weltmeister ausgeben, wenn man mitunter um weniger eine Morino bekommt.
Kann es sein, dass neuere Instrumente in puncto Bespielbarkeit von Vorteil sind (Weg und Leichtgängigkeit der Knöpfe ... )?

Den Gedanken kann ich gut nachvollziehen - nur wird die alte, günstige Morino u.U. einfach auch noch mal eine Generalüberholung für 1000 Euro nötig haben! Selbst bei guter Pflege muß irgendwann mal nachgestimmt werden oder das Wachs um die Stimmplatten bröckelt aufgrund seiners Alters und die müssen raus und neu eingewachst werden usw.. Richtig teuer wird es dann bei Neubefilzung der Klappen im Declassement, weil man da so schlecht rankommt. Ein so altes Akkordeon würde ich nie unbesehen von privat kaufen, wenn ich das Geld und die Nerven nicht auch noch beiseite gelegt hätte. :D
Dann ist es jedenfalls bei meiner alten Morino so, daß die Knöpfe zwar sehr leichtgängig sind, aber der Hub (also wie weit man sie runterdrücken muß) ist größer als bei meinen beiden Weltmeisters. (ich habe noch ein kleines französisches Knopfakkordeon FK 34/60)
Das ist alles Gewöhnungssache und mit neuer Befilzung der Klappen könnte man den Knopfhub der Morino bestimmt auch noch etwas verringern, aber sie ist einfach ein Oldie. Die Mechaniken klappern auch mehr als bei neueren Modellen - mir macht das nichts aus, manche Leute nervt das aber tierisch.

Und waren wieder die Empfehlungen Weltmeister und "Italiener". Kann ich davon ausgehen, dass es sich hierbei um solche Instrumente mit von Haus aus weichem Klang handelt? Ich kann mir vorstellen, dass der "Klang" tragischer Helden in Stummfilmen meinen Vorstellungen recht genau entspricht :)

Hmmm also das kann man so ganz ungehört nicht sagen.
Die klingen bestimmt alle nicht so schräbbelig wie manch ein Akkordeonalptraum ;) aber letztlich ist das total Geschmacksache und die Registercharakteristik ist auch nicht durchgängig gleich bei den einzelnen Instrumenten.
Ich habe damals von Piano auf Knopf gewechselt, weil ich den Klang meiner 96 Bass Weltmeister spontan so ansprechend fand. Hatte meine Pianotaste in Reparatur bei einem HZIM und der hatte die Weltmeister da stehen, ich habe sie angespielt und es war um mich geschehen... :D
Aber die Weltmeisters jetzt klingen bestimmt wieder ein bisschen anders als meine von 1991...
Am besten, Du testest mal Instrumente an - evtl. auch als Pianoversion, um eine ungefähre Klangvorstellung einer Marke zu bekommen.

Bzgl. besagter Italiener habe ich leider immer noch keinerlei Orientierung, ob es empfehlenswerte Marken, Modelle gibt, oder ob man hier nicht großartig zu unterscheiden braucht, weil die ohnehin ähnlich klingen und verbaut sind ?!

Hier ein Stück mit dem ich sehr liebäugle. Dürfte einer der schön klingenden "Italiener" sein? Hat jemand Erfahrungen damit?
http://www.akkordeonangebote.de/Akkordeons%20-%20Mundharmonikas/Startseite_Akkordeon_Frame.htm

nein, die klingen schon unterschiedlich aber es wird schon kein "Schrott" dabei sein. ;)
Die Crucianelli ist doch vom Format her schon mal nicht schlecht - kannst Du die ausprobieren fahren?

Nach mehrfacher Empfehlung denke ich auch über eine Weltmeister nach:
https://www.thomann.de/at/weltmeister_knopf_7096iii53_bgriff.

das hat aber B-Griff, pass gut auf, was Du bestellst ;)
Beim Thomann hast Du immerhin ein Rückgaberecht, aber Du wolltest doch C-Griff, nicht?

Auch wenn ich ständig "danke" sage: Danke! :) Eure Antworten sind mir eine große Hilfe.

Dasnkeschön für das Danke! :)
Bin gespannt, wie es bei Dir weitergeht! Nur nichts überstürzen, lieber noch mal hier fragen! :)

LG
Thuja
 
Kurze Anmerkung zur Morino Artiste aus der Schweiz:

Das müssten Super-Artiste Stimmzungen sein. Der Kopf ist handgenietet. Könnten aber auch Italiener sein.

Sieht man sich die Bilder mal genau an, kann man bei den großen Baßstimmplatten sehen, daß zwischen den Platten Wachs fehlt, am Beibaß hat eine Platte auch schon Wachs verloren und wenn man sich im Diskant die Bilder ansieht, so sieht man deutlich, daß sich das Wachs "zurückgezogen" hat. Das sind deutliche Anzeichen dafür, daß hier bald eine Sanierung fällig wird. Und dann war es das schon mit dem Schnäppchen.

Diese Morino hat zudem ganz normal 16 + 8 + 8 + 4 im Diskant und gehört aufgrund des fehlenden Cassottos zu den Instrumenten, die eben nicht gesucht sind. Ansonsten würde sie auch nicht bei 1100 Euro stehen.

Grüße

Ippenstein
 
Das Declassement, in das das 16' Register geht, erstetzt bei der Morino Artiste VID rein klanglich ein echtes Cassotto aber ganz gut, Andreas *nur mal so anmerks* :)

viele Grüße
Thuja
 
Es ist aber kein Cassotto und die Wirkung ist nur ähnlich. Der/die/das Käufer will aber "Cassotto". Kein Füllungscassotto, kein Delcassement, nein, es muß ein Cassotto sein, sonst bricht die Welt zusammen. ;)

Viele Grüße

Andreas
 

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