Keyboard für Einsteiger - Unterschiede bei Modellen verschiedenen Alters

rasilo
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Hallo

Ich bin als Anfänger auf der Suche nach einem (nicht sehr teueren) Keyboard. Ich habe mich schon durch unzähle Threads gewühlt und bin häufig auf die Aussage gestoßen, dass es sinnvoller ist ein älteres, gebrauchtes Modell zu kaufen als ein neues zum gleichen Preis.

Das klingt durchaus sinnvoll, allerdings fällt es mir schwer abzuschätzen, ob das "ältere, gebrauchte Modell" nicht doch wieder zu alt ist und daher technisch/akustisch verglichen mit selbst deutlich günstigeren inzwischen nurnoch bedingt brauchbar ist.

Im konkreten Fall geht es um 3 Yamaha-Keyboards im Bereich um 160€.
- PSR E323 (neu, also auch noch Garantie, release 2009)
- PSR E403/ YPT 410 (release 2006)
- PSR 2000 (release 2001)

Alle 3 sind mir heute um den oben genannten Preis begegnet. Wie sie von oben nach unten älter werden, werden sie im Neupreis aber halt auch immer teurer.
Wie sieht das qualitätsmäßig nach heutigen Maßstäben aus? Was ist eher zu empfehlen (vor allem bei den ersten beiden)?

rasilo
 
Eigenschaft
 
Zum 2000er kann ich mal nichts sagen, aber das 323 scheint mir nicht viel weiter als die Vorgängermodelle zu sein. Damit scheint mir ein 4xx die bessere Wahl zu sein.
 
Ich würde zum E403 greifen, das 2000 ist auch gut - allerdings schon recht betagt und kommt mit Disketten daher. Das E323 ist eine Serie unter dem E4xx und kommt mit entsprechend weniger Features.
 
Was Sounds angeht, glaube ich nicht, daß beim Neuproduzieren von Samples bzw. beim Neuprogrammieren von Sounds, was ja in erster Linie für die Topmodelle geschieht, diese innerhalb derselben Generation sofort durch alle Klassen durchgereicht werden. Dazu kommt, daß die Klangstruktur der kleinen Modelle nicht zwingend mit der der größeren identisch sein muß, so daß die ganzen superrealistischen Edelklänge gehobener Modelle von vornherein auf so kleinen Geräten gar nicht lauffähig sind. Diese Features durchzureichen, wäre auch in folgenden Generationen relativ sinnlos, denn wer sich normalerweise ein, sagen wir, PSR-E323 kauft, nämlich ein Anfänger oder Amateur, könnte die Cool!-, Sweet!- und Mega!-Geschichten aus dem Tyros 1 gar nicht ausreizen.

Stichwort Features: Außer der Samplequalität gibt's ja auch noch andere Sachen, die mittelgroße bis ganz große Arranger schon vor Ewigkeiten konnten, die aber nie in die Anfängerklasse durchgereicht wurden. Auch bei Arrangers gilt: Je größer, desto Workstation. Sachen wie editierbare Klänge oder auch nur Styles und ein ebenso bespiel- und editierbarer 16spuriger Sequencer gibt es schon seit vielen Jahren in großen Arrangern, die wurden aber nie in die Einsteigermodelle durchgereicht. Wieder einmal, weil die Zielgruppe das gar nicht braucht, es das Gerät also nur verkompliziert.

Alt vs. neu mal in einem Extrembeispiel: Yamaha PSR-E333 (Baujahr 2011, Einsteigermodell) und Technics SX-KN2000 (Baujahr 1992, der mächtigste Arranger seiner Zeit). Kosten beide um die 200 €. Okay, das Technics ist 19 Jahre alt und kann sich klanglich nicht mit einem Tyros 4 oder einem Pegasus Wing messen, aber verstecken muß es sich auch nicht, denn Technics hat damals ziemlich geniale Klänge verbaut, außerdem war das mal ein Topmodell. Ansonsten bietet das Technics gewisse Möglichkeiten zum Klangschrauben und -abspeichern, der voll editierbare 16spurige Sequencer war damals mindestens auf Workstation-Niveau, und so ein großes grafikfähiges Display hatten seinerzeit nicht mal die Vorläufer von Kronos, Fantom und Motif und hat Kurzweil in seinen Monsterworkstations überhaupt nie gehabt. Klar, man sollte meinen, daß solche Sachen so nach und nach in kleinere Klassen durchgereicht werden, weil ist ja technologischer Fortschritt und so. Aber der Anfänger will ein einfaches Gerät mit gutem Klang und wenig Schnickschnack zum Einschalten und Losspielen für wenig Geld und keine Workstation mit allen Schikanen für ausgefuchste selbstgebastelte (oder gekaufte oder gesaugte) Live-Backings.


Martman
 
Wenn eine Firma nun ein tolles Sample eines Flügels z.B. erstellt hat, dann war das ja eine ziemliche Investition. Diese will man doch sicher so gut wie möglich vermarkten. Also nimmt man den erstmal mit einer Wahnsinns-Qualität auf. Dann ist es doch keine grosse Aktion diese Samples auf 48 kHz, 44 kHz, 32 kHz usw runter zu rechnen, damit sie in den Speicher des jeweiligen Geräts passen. D.h. das Ausgangs-Sample ist schon identisch, die Qualität in dem jeweiligen Gerät jedoch nicht.

Dann gibt es bei den SA-Voices usw. ja das Problem, dass das Gerät die Spielweise analysieren muss, damit klar ist, wann z.B. ein einfacher Akkord durch ein Strumming-Gitarren-Sample ersetzt werden muss. Ich vermute mal, dass die Microcontroller in den billigen Geräten da einfach nicht die Leistung dafür haben. Die müssen parallel ja noch vieles mehr leisten (Samples (dekomprimieren? und) ausgeben, UI auf dem Display darstellen, Midi-Daten ein-/ausgeben usw).
 

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