Keyboard spielen/ Klavierausbildung benötigt?

B
b007
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
11.03.15
Registriert
15.03.04
Beiträge
180
Kekse
18
Hallo Forum

Demnächst sollte ich eine Person 14 jährig, die Interesse am Keyboardspielen hätte beraten, ob sie direkt mit dem Keyboard spielen beginnen soll (also auf 61er Tastatur) oder zuerst Klavierunterricht nehmen sollte und dann aufs Keyboard umsteigen... (ich habe letzteren Weg gemacht, weiss aber nicht ob direkt Keyboardspielen schaden kann?

Deshalb frage ich euch... was denkt ihr? Sollte jemand der Keyboard spielen möchte zuerst eine Grundlagen ausbildung auf einer Richtig gewichteten Klavier/Stagepiano 88 Tastatur haben (Klassik) und erst dann umsteigen?
Wie gross ist die Gefahr dass sich ein Schüler beim Keyboard spielen 61 nicht gewichtete Tasten, die falsche Technik erlernt?

Besten Dank für eure Meinung
mfg
Stefan
 
Eigenschaft
 
bregys schrieb:
Wie gross ist die Gefahr dass sich ein Schüler beim Keyboard spielen 61 nicht gewichtete Tasten, die falsche Technik erlernt?
Das ist keine Gefahr sondern eine Tatsache. Der Weg Keyboard->Klavier ist auf jeden Fall härter und erfordert erheblich mehr Umlernen und Technikänderungen als der Weg Klavier->Keyboard.
ciao,
Stefan
 
würde dann zum beispiel eine ausbildung bei einem klassischen klavierlehrer und parallel dazu eine keyboardausbildung sinnvoll sein? oder sich gegenseitig ausbremsen? könnte das eventuell den schüler überfordern wenn er zwischen 2 tastaturen wechseln muss?

So gesehen wäre warscheinlich der einstieg mit einer 88 tasten workstation nicht schlecht: klavier und keyboard unterricht auf der selben tastatur mit dem selben instrument...

Die Musikschulen schlagen hier (Schweiz) glaub ich 2 Jahre Klassische Klavierausbildung vor, bevor aufm Keyboard gespielt werden "darf"


Gruss
stefan
 
Ich würde einen Lehrer für Jazzpiano nehmen - das ist erheblich näher am Keyboard und zuerst mal AUSSCHLIESSLICH für 2-3 Jahre. Da lernt man schon recht groovige und modern klingende Dinge auf dem Klavier (ja, Klavier, bitte kein Stage- oder Homepiano für Anfänger) zu spielen. Und dann kann das Mensch mit 16/17 selber gut entscheiden, ob Keyboard das richtige ist.
So geht es am schnellsten, von Mixturen halte ich nix. Alles andere ist ein Kompromiss und bedeutet mehr Arbeit für den Lernenden, wenn es anders gemacht wird.
ciao,
Stefan
 
Ich glaub, manche Musikschulen bieten auch Pop-Piano oder ähnliches an. Da lernt man wohl afaik Klavier und Keyboard kombiniert.
 
Ich sehe das so wie stefan64: klavier -> keys einfacher als andersherum.
Da ich vom Knopfakkordeon (nicht lachen ...) komme, weiß ich aus eigener
Erfahrung wie schwierig es ist, auf einmal (vor allem!) mit der linken Hand irgendwelche
Läufe zu spielen.
Ich denke ein/zwei Jahre Klavier-Unterricht kann nicht schaden, da man
(vor allem wenn man hinterher mit dem Gedanken "Band" spielt)
das Wissen und erlernte Technik (Handhaltung, Fingerübungen, links/rechts unabhängig)
immer gebrauchen kann. Beim Keyboard unterricht wird bei der linken Hand m.M. nach
der Fokus zu sehr auf Akkorde-greifen gelegt.
 
danke für eure antworten... das sehe ich eigentlich genau so... doch jazzpiano lehrer gibts hier nicht... in der nähe.

ich werde mal sehn, was der 14jährige dazu sagt :) schliesslich gehts ja um ihn und seine zukunft...
besten Dank und gruss
 
Hi,

also ich kann dir nur sagen wie es bei mir war. Ich habe mit glaub ich 8 Jahren das Keyboard spielen begonnen und bis 15 oder so weitergemacht bi mir mein lehrer nichts mehr beibringen konnte, deswegen bin ich nach langem ZZögern aufs Klavier umgestiegen und habe seitdem guten Klavierunterricht (also seit 3 1/2 jahren). also geschadet hat mir der Keyboard unterricht nicht, jedoch hätte ich persönlich viel eher auf Klavier umsteigen sollen. Ich glaube ich persönlich, hätte nicht zuerst Klavier gelernt um hinterher Keyboard zu spielen, da es mich persönlich z.b. enorm stört, dass keyboards nur ungewichtete plastik tasten etc. haben. Momentan spiel ich vorwiegend Klavier, wobei ich in meinen Bands Klavier und Keyboard spiele.

ciao
Lg Lena
 
Moinsen,
ich habe mit 9 Jahren angefangen Keyboard zu spielen. Mein Keyboardlehrer macht allerdings beides, soll heißen er unterrichtet auch Klavier, so dass ich nun Multi-Klaviatural aufgewachsen bin :-D ...
Ähm, ich will damit sagen, mir hat Keyboard am Anfang nicht geschadet und ich kann auch ohne Probleme aufm Klavier spielen. Hängt vielleicht auch vom Typ ab, ob es klappt oder nicht.
Aber die vorschgeschlagene Alternative meiner Vorredner ist natürlich sonst eine sehr gute Lösung. Also Jazz, bzw. Pop-Piano o.ä.
Vielleicht solltest du auch mal nachfragen wo das Interesse besteht. Also eher Klassik oder moderne Stücke. Denn meistens erübrigt sich der Rest dann von selbst.

MfG
Simon
 
Ich bin seit über 15 jahren keyboard spieler.
Ich habe direkt mit dem Keyboard angefangen, nachdem ich erstmal eine Art musikalische Vorschule im Konservatorium durchlaufen habe.

Für wenige Jahre Klavier/Jazz unterricht wird ihm deutlich mehr Vorteile bringen als ein direkter Einstieg ins/ans Keyboard.
Keyboarder sind alleinunterhalter, die mit Rhytmusautomatik irgendwelche Leute amüsieren sollen oder in ner Band als Stütze für die Gitaristen dienen.

Ich habe zwar schon ein gewisses Gefühl für meinen Anschlag entwickelt, aber mit einem Keyboard wird dies immer nur wischiwasche bleiben.
Und so sensibel wie ein Pianist werde ich jetzt mit 21 bestimmt nicht mehr werden.

Das Geheimnis ist es dem Kind klarzumachen, dass Klavierspielen nicht gleich klassische Musik ist. Ist das klar, kann man ihm alles vor die Nase setzten und er würde ein Interesse dafür entwickeln.

Die aktuellen Yamaha Mühlen haben eine ungewichtete Tastatur wie Matsch. Selbst mein 13 Jahre altes Yamaha PSR 510 hat ne bessere als die aktuellen Modelle.

Falls das Kind interesse am elektronischen hat, wird es sich eh ein Keyboard, Syntie oder den Versuch starten, das Gerät an den Rechner anzuschließen.
Andere Möglichkeit ist der Übergang zum echten Instrument wodann das Stagepiano als Nachtgerät dient.

Also erstmal bissel Klavier/Jazz, am besten auch ein Stagepiano/EPiano mit 88 Tasten für max 500 Euro, dann kann man schön lernen.
 
@bregys

Hallo Stefan, ein Befürworter der Keyboards :cool:

ein Keyboard mit Begleitautomatik darf man nicht unterschätzen.
es gibt einige Pluspunkte gegenüber dem Klavier.

Rhythmisch muss man hier genau auf den Takt hören und lernt dazu
auch noch einige Rhythmen zu hören und zu verstehen.
Mit den Instrumentnachahmungen ist es auch so, dass man die Instrumente
verstehen muss,wie sie gespielt werden.

Ein weiterer Punkt: Durch das Akkorde lernen, begreift man sehr schnell
Abläufe in der Harmonik. Man kann auch viel schneller ein Song umsetzen
und danach auch sofort spielen. (auch später bei einem Wechsel zum Klavier schnelleres Begreifen und Umsetzen)

Man lernt Begleitmuster kennen, sowie typische Begleitarten und deren
Instrumentenbesetzung.

Man kann sein Keyboard überall wo's Strom hat mitnehmen, und vorspielen oder mitspielen.

Einige meiner Schüler haben nur wegen diesen oben genannten Möglichkeiten
angefangen zu musizieren. (Ein aber nur kleiner Teil wurde nach so 2-3 Jahren
auch neugierig auf das Klavierspiel umzusteigen).

und zum Thema Klavier oder Keyboard mit Begleitautomatik:
:great: Spass muss es dem Schüler bereiten!

Bemerkung:ich kam vom Klavier her und musste erkennen, dass für mich
der Einstig in die tastenorientierte Musik mit Keyboard viel einfacher und
interressanter gewesen wäre.
Klavier klingt leider immer "nur" nach Klavier und dazu kam, in meiner Anfangszeit
gab es nur Klassische Musik im Unterricht.

mit freundlichem Gruss Emanuel
 
Klavier ist sicherlich besser für die Technik aber Keyboard find ich grade durch die Begleitautomatik und die vielen Sounds sehr motivierend für Anfänger, ich bin eigentlich ganz froh, dass ich damals(Ich war 7) mit Keyboard angefangen hab, sonst würd ich heut(reichlich 10 Jahre später) vielleicht gar nicht mehr spielen, aber ich hätte auf jeden Fall auch eher auf Klavier umsteigen sollen.
Und da ich der Meinung bin, dass n 14-jähriger sich eigentlich selbst genug motivieren kann, wenn er Lieder zum Üben bekommt, die ihm Spaß machen wär ich auch eher für ne Klavierausbildung im Jazz- oder Rock-Bereich.
 
man sollte lieber erst mal mit klavier anfangen.
beim klavier spielen lernt man viel mehr, auch wenn ein klavier nicht noch tausend buttons mit extrasachen hat. beim klavier lernt man viel besser, mit gefühlen umzugehn. keyboard ist auch so "monoton"...
Gruß
 
@ pianoclaudia...
soll ich dir mal zeigen wie "polyton" ein Keyboard sein kann...? ;-)

Aber allgemein, ist es eigene Sache, was man selber lieber möchte. Den Weg den ich bestritten habe, bereue ich bis heute nicht...
 
originofsymmetry schrieb:
Und da ich der Meinung bin, dass n 14-jähriger sich eigentlich selbst genug motivieren kann, wenn er Lieder zum Üben bekommt, die ihm Spaß machen wär ich auch eher für ne Klavierausbildung im Jazz- oder Rock-Bereich.

*hust* mit 14 hatte ich zumindest mein musikalisches Lust-Tief erreicht :redface:
In dem alter muss man sehr vorsichtig sein...
 
hallo leute

danke vielmals für eure zahlreichen antworten :) ist sehr interessant eure verschiedenen meinungen zu hören.

Also ich bin dieses Wochenende mit dem Jungen in unser Bandübunslokal gefahren und hab ihm gezeigt wie ein Bandkeyboard ausschaut und was für Funktionen es in der Band übernimmt (Korg 01/W, Yamaha S30) hab ihm auch ne CX-3 und ein Stagepiano (Roland RD700) gezeigt...

Für mich standen 3 Wege offen, die ich ihm zeigen kann:
a) er lernt Klavier spielen (klassisch, pop / jazz ist offengestellt: hauptsache auf ner richtiger Tastatur ein Gutes technisches Fundament auf dem man später aufbauen kann)
b) er lernt Bandkeyboard (bandorientiert aber auf ner 88er Workstation tastatur damit er den Link zum Klavier machen kann...
c) er lernt Alleinunterhalter keyboard....(so eins hatte er schon mal bei einem alleinunterhalter gesehen)

Nachdem ich ihm alles gezeigt hatte, sagte er am liebsten wäre ihm alleinunterhalterkeyboard (also begleitautomatik usw...) später stellte sich im Gespräch mit seinem Vater heraus, dass er eher der Typ wäre der etwas zurückgezogen die Freizeit am liebsten zuhause alleine verbringt und sich sehr darüber freuen würde wenn er bei geburtstagen und feiern mal mit seinem Keyboard etwas spielen könnte....

Ich weiss zwar, dass es am Besten ist, wenn jemand direkt ne solide Klavierausbildung hat... Aber wenn mir jemand sagt dass er Flöte lernen will, kann ich ihm schlecht ein Saxophon andrehen? Oder wie sieht ihr das? Ich habe dem Vater auch erklärt dass er sich ja nicht für immer und ewig entscheiden müsse , nur falle dann der wechsel aufs Klavier deutlich schwerer aus als wenn er es umgekehrt machen würde.
Habe aber vorgeschlagen dass er parallel zum Keyboardunterricht noch ne solide Noten ausbildung (modernes piano) macht, damit er theoretisch eine breite Basis hat...

Was denkt ihr dazu? Vorallem die Zuerst-Klavier-Spiel-Freaks :)

Besten Dank
mit freundlichen Grüssen
Stefan
 
bregys schrieb:
Vorallem die Zuerst-Klavier-Spiel-Freaks :)
Sie haben geläutet? :D

Ich bin grundsätzlich auch für die Klavierausbildung, will aber natürlich dem Jungen nichts vorschreiben. Nur solltest du ihm vielleicht noch klarmachen, dass ihn nur die Klavierausbildung zum Musiker macht, während ihn eine (reine) Keyboardausbildung ohne zumindest theoretisch fundierten Hintergrund höchstens zum Technikbediener qualifiziert. Vielleicht kann sich hier jemand an die Diskussion "Sind DJs Musiker?" erinnern. Jemand, der nur MIDIs und Styles startet, muss sich die Frage auch gefallen lassen. Das soll keinesfalls abwerten, jeder soll tun, was ihm Spaß macht, nur ist dein angehender Schüler mit einer reinen Keyboardausbildung auf dieser Schiene festgenagelt, während ihn Pianogrundlagen befähigen, auch aus einem Keyboard spielerisch mehr rauszuholen.

Gruß,
Jay
 
bregys schrieb:
Was denkt ihr dazu? Vorallem die Zuerst-Klavier-Spiel-Freaks :)
Dann will ich mal noch etwas dazu sagen, allein schon, um meinem "Ruf" entgegenzuwirken, ich würde Stagepianos o.ä. als gleichwertigen Ersatz fürs Klavier betrachten.

Über ein Klavier als Unterrichtsinstrument geht wirklich nichts. Wenn es aus irgendwelchen Gründen gar nicht anders geht, sei noch ein (wirklich gutes) Digi-Piano "erlaubt", das muss aber schon wirklich eine astreine Tastatur haben, wenn es für einen Anfänger eine "adäquate Notlösung" darstellen soll. Wenn irgendwie machbar, würde ich aber auch zum Klavier raten.

Von der Begründung "Begleitautomatik als Motivationshilfe" halte ich ehrlich gesagt auch nichts, weil man
a) Takt halten und sich diesem "Diktat" unterwerfen am besten mit einem Metronom lernt
b) man bei einer Begleitautomatik immer Gefahr läuft, die Linke verkümmern zu lassen bzw. ganz falsche Dinge dort lernt
c) wenn es mehr sein soll als nur das Metronom (um ein schöneres Spielgefühl zu haben als zum "Klack, Klack"), sich heutzutage ruckzuck vom Lehrer Übungs-Cds erstellen lassen mit einer Band-Linie zum "mitgrooven" o.ä., auch ein Drumcomputer oder eine Groovebox leistet da gute Dienste.

In der konkreten Situation würde ich anraten: Klavier lernen! Und zwar bei einem Lehrer, der vielleicht nicht zwingend Jazz- aber doch einen Rock-Pop-Jazz-etc.-Fokus hat und ein Faible für moderne Musik hat.

Für die Motivation kann es sinnvoll sein, ZUSÄTZLICH in einer Band zu spielen, bzw. von Anfang an eher Pop-Etüden zu spielen als Bach (wer damit so gar nichts anfangen kann, dem hilft es auch nicht).
Oder eben Üben zur CD statt zum Metronom, Tonleiterübungen kann man auch zu einem Groove spielen, um dem die "Trockenheit" zu nehmen.

Es steht und fällt in jedem Fall mit dem Lehrer und dessen Motivationsfähigkeit.

Ich hatte da Glück: Nach einigen Jahren musikalischer Früherziehung und Blockflötenensemble (ja, ja...) habe ich einen Lehrer erwischt, der einen (aus meiner Sicht) sehr gesunden "Drittelmix" gefahren hat: Fingertechnik und Grundlagen anhand der Klassik (wer den "Jungen Pianisten" kennt, weiß ungefähr, wo es langgeht), parallel aber auch von Anfang an moderne Sachen, u.a. eben Fingerübungen in "Pop-Etüden-Form".
Und die Harmonielehre/Musiktheorie war eben eher am Jazz ausgerichtet. Das hat mich weit nach vorn gebracht und immer Spaß gemacht.

Das hat natürlich Konsequenzen: Ich spiele bis heute nicht besonders gut vom Blatt und bin gewiß kein Virtuose, kann aber dafür mit Leadsheets "vom Blatt" (also sofort) spielen und halte mich für durchaus musikalisch.
Ich habe nach 10 Jahren Unterricht erst(!) mit den Inventionen von Bach angefangen und sie nie durchgespielt, habe aber andererseits "Leningrad" schon komplett durchgespielt, als es noch in den Charts war.

Für Geläufigkeit hat mein Lehrer mir damals eher Sachen wie "The Way it is" (das 2. Solo ;) ) angedreht als Chopin - und so in der Richtung würde ich hier auch denken.
Nichtsdestotrotz würde ich aber die Wahl des Übungsinstruments nicht vom Stil abghängig machen - das sollte zu 100% ein Klavier sein. Ein (Band-)Keyboard kann dann relativ schnell als Motivationsstütze dazukommen. Aber besser nicht mit separatem Lehrer, sondern von vornherein jemanden suchen, der bereit und in der Lage ist, das später mitzubetreuen.

Jens
 
daumen hoch für jens! :great:
mehr gibts dazu nicht zu sagen!
 
Besten Dank für die Meinungen

Tja ich bin wirklich hin und her gerissen: es liegt ja anscheinend allen recht viel an ner guten piano ausbildung... (Mir auch!) Nur muss man folgendes bedenken: die Leute die hier ins forum schreiben, spielen anscheinend alle noch musik... (sonst wären sie ja wohl kaum auf nem musiker forum :) .... ). Dies verfälscht natürlich ein objektives Ergebnis: ich will damit andeuten, dass es vielleicht viele Leute gibt, die mit 10 angefangen haben, klavier zu spielen und dann mit 15 das ganze sein haben lassen...Diese leute würden vielleicht heute noch keyboard (alleinunterhalter) spielen... ? Wenn ich da an meine Klavierstunden denke: ich habe mit 10 angefangen Klavier zu spielen.. bereits nach dem zweiten Jahr habe ich selbst ne CD genommen und von guns `n `roses versucht paradise city nachzuspielen.... Was ich damit sagen will: anscheinend hat mir der damalige Unterricht nicht das bieten können was ich mir vorgestellt habe: anstatt auf meine wünsche pop / rock neben Klassik zu spielen (was halt nun mal die Wünsche der meisten Kinder sind) hat mir meine Klavierlehrerin stur (fast) immer nur Klassik aufgetragen:
Wenn ich mich nicht über die Jahre hinweg selber motiviert hätte nach gehör mir die sachen selber rauszuhören und das nachzuspielen was mir gefällt... weiss ich nicht ob ich heute auch noch spielen würde.
Desshalb die Frage: darf man als Keyboard-Musiker: sagen auf jeden Fall ist eine solide Klavierausbildung wichtig... ja... aber wie wichtig? wichtiger ein Kind zu einer solchen ausbildung zu "zwingen" ohne dabei auf seinen Wunsch einzugehen eben Alleinunterhalterkeyboard zu spielen? Ich möchte natürlich den Jungen/seine Eltern gut beraten... natürlich kann ich nicht in die Zukunft blicken und jetzt schon wissen welches die bessere Entscheidung ist...

Auf jeden Fall weiss ich, dass man sicher Spass an der Musik haben sollte (als Amateur) und es gibt verdammt viele Faktoren, die zeigen dass Leute aus der Alleinunterhalterbranche ebenso glücklich (in vielen Fällen glücklicher sind) wie die Keyboard / Klavier Fraktion ...
Da ich selber auch Unterhaltungsmusik in nem Trio gespielt hab (mit Midis und so... jaja :) ) weiss ich, dass diese Musik eine Dienstleistung ist... ich würde es eher in die Kategorie "Wirtschaft" hineinstellen... nicht zu vergleichen mit der (in 99%) brotlosen Bandmusik... bei der es (zumindest meiner Meinung nach) eher um Kunst und Kultur (=virtuoses Tastenspiel, Handwerk und so weiter) geht ... Das sind wirklich Aepfel und Birnen.

Vielleicht formuliere ich die Frage etwas konstruktiver: Denkt ihr (vorallem die Klavier Befürworter), dass alleinunterhalterkeyboard lernen einem Späteren Umsteigen auf Klavier/ Bandkeyboard schadet (schadet im sinne wie: eine falsche Fingerhaltung: man braucht länger um sich die Fehler abzugewöhnen, als man sie erlernt hat)?


Ich denke mir im Moment, dass ich dem Wunsch des Jungen nachkommen sollte.... wenn er das schon so äussert... schliesslich soll ja der Spass und nicht die Leistung (im Moment) im Vordergrund stehen.

Besten Dank für eure Meinungen
Gruss
Stefan
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben