Klavierunterricht, aber auf der Orgel üben?

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Darwin
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Seid langen fasziniert mich Klaviersound.
Nun habe ich mich vor kurzen dazu entschlossen erst einmal eine günstige etwas ältere Orgel zu kaufen um meine Liebe zu einem Tasteninstrument zu entdecken ohne dabei gleich Unmengen an Geld ausgeben zu müssen. Ich dachte ich könnte ein bisschen mit Internetkursen in die Materie einsteigen, nun bin ich schnell zu dem Entschluss gekommen so wird das nichts.
Also habe ich mich kurzerhand entschieden in eine Musikschule zu gehen und zumindestens die Grundlagen in der Schule zu lernen.
Nun zum eigentlichen Problem, ich habe nun in der Musikschule die Möglichkeit Keyboard, Klavier oder Orgel zu lernen....
Der Lehrer sagt es sei unproduktiv Klavier zu lernen und zuhause zu versuchen auf der Orgel zu üben, da die Unterschiede zu groß sind.
Nun ja was meint ihr. Vom Grunde her ist es wirklich das Klavier was ich toll finde, aber ich denke für den Anfang, für die Grundlagen ist lernen auf Keyboard oder Orgel auf ok oder nicht? Ich meine ich habe nicht so die Ahnung um jetzt direkt die Nachteile von beiden aufzählen zu können...... Was meint ihr?

Gruß Peter
 
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Hi
kurz gesagt: Für den Anfang reicht alles aus was Tasten hat und Töne rauskommen.

Wenn du merkst dass es dir richtig Spaß macht, kann man natürlich in neue Tasteninstrumente investieren.
 
Prinzipiell kannst du die Grundlagen (Noten, Akkorde, Intervalle, Fingerstellungen etc.) auf allem lernen, was die typische Klaviatur besitzt. Egal, ob nun richtiges Klavier, Orgel, Keyboard oder gar ein Controller ohne Klangerzeugung.
Allerdings ist das Spielgefühl bei den einzelnen Instrumenten jeweils ein anderes. Ein richtiges Klavier besitzt Tasten mit Hammermechanik, dadurch ist das Gefühl beim Anspielen deutlich anders als bei einem Keyboard mit ungewichteten Tasten oder bei einer Orgel mit zwei(oder mehr) Manualen und Bass-Pedalen. Auch der "Anwendungszweck" ist jeweils ein anderer. Auf einer Orgel sind romantische Klavierstücke mit ihrer Dynamik nicht umzusetzen, auf einem Keyboard tust du dir mit Orgelkonzerten schwer und Alleinunterhaltersachen mit modernen Sounds wirst du wiederum nicht aus einem Konzertflügel herauskitzeln können.
Also auch, wenn du die Theorie auf allem mit Tasten lernen kannst, wirst du mit Fortschritten in der Praxis deine Probleme bekommen. In gewissem Maße hat dein Lehrer schon Recht.
Wenn du natürlich nur reinschnuppern möchtest, fest entschlossen bist und es keinen anderen Weg gibt, kannst du es durchziehen. Sei dir aber bewusst, dass du, falls du mit einer Orgel anfängst und später auf ein Klavier umsteigst, beim Umstieg Probleme kriegen wirst, weil du falsch Angeübtes erst einmal wieder neu erlernen musst. Klavier und Orgel sind zwei unterschiedliche Instrumente, auch wenn die Bedienung Ähnlichkeiten aufweist. Und wenn du nur Klavier spielen willst, dann ist eine Orgel alles andere als optimal.
 
Die meisten Orgeln haben nicht nur keine Hammermechanik (= aus Sicht eines Pianisten ein schlechtes Spielgefühl), sondern auch keine Anschlagdynamik - und ohne die braucht man m.E. gar nicht mit dem Klavierspielen anfangen. Die Kontrolle der Dynamik über den Anschlag ist ein absolut grundlegendes Element des Klavierspiels!
Wenn man halbwegs ernsthaft "Klavier spielen" will, braucht man ein Klavier, wobei man heutzutage auch zum Digitalpiano als brauchbaren Kompromiss greifen kann. Andere Instrumententypen taugen (bei diesem Ziel) nur zum Herumklimpern.

edit @McCoy: Ja, das dürfte wohl schon das dritte oder vierte Mal sein :D
 
Hallo Peter,
Der Lehrer sagt es sei unproduktiv Klavier zu lernen und zuhause zu versuchen auf der Orgel zu üben, da die Unterschiede zu groß sind.
Meiner Meinung nach hat es wenig Sinn, für den Klavierunterricht auf der Orgel zu Üben. Für das Klavier braucht man eine ganz andere Spieltechnik als für die Orgel, die Fingermuskulatur und der ganze Bewegungsapparat entwickelt sich anders, da beim Klavier die Tasten schwerer sind. Eine Orgel hat keine Anschlagsdynamik, der Ton erklingt immer gleich laut, egal wie stark Du eine Taste herunterdrückst. Bem Klavier lernt man von Anfang an das dynamische Spiel (laut / leise), genau das macht den musikalischen Ausdruck eines Stückes aus, und genau das kannst Du auf der Orgel dann gar nicht üben.

Ein Digital-Piano bekommst Du ab € 450,-, das ist nicht eine Unmenge Geld, der Klavierunterricht ist teurer.

Viele Grüße,
McCoy

€dit:

Hey Distance, wir überschneiden uns heute dauernd. :D
 
Vielen Dank für die Antworten, ich werde wohl die Stunde mal auf mich zukommen lassen und die Instrumente im Vergleich zueinander einfach mal Probespielen, bin mir im Moment einfach nicht allzu schlüssig. Mal schauen, vielen Dank nochmal.....

Gruß Peter
 
So war nun in der Schule und habe mich entschieden.
Werde jetzt erst einmal die Grundlagen auf einem Klavier üben und zuhause auf der Orgel, und wenn ich mir sicher bin kommt zuhause vielleicht ein Klavier nach. Ich mag einfach das Gefühlvolle am Klavier, das man die Töne schön weich weitergeben kann wie man es mag. Bei der Orgel ist das einfach anders....
ok mal schauen wie es weitergeht....
 
Hallo Peter,
ich kann auch nur nochmal ins Horn tuten: mach das nicht. Wenn Du Klavier lernen willst, dann übe auch auf einem möglichst Klavierähnlichen Instrument (Flügel, Klavier, Digitalpiano). Du gewöhnst Dir sonst gerade am Anfang eine Fehlhaltung oder Stellung der Finger und Hände an, die Du später nur sehr schwer ieder rausbekommst. Auch werden die notwendigen Muskeln icht trainiert, was für Deinen Dir eigenen Sound später auch mal sehr wichtig sein wird.
Warum schreibe ich da so vehement? Na, weil ich selber mal diesen Fehler gemacht habe (Klavierunterricht und Zuhause Orgel/Synth). Und es hat mich sehr sehr lange Zeit gekostet das wieder zu korrigieren. Machs glech richtig, vielleicht kannst Du ja erst mal in der (Musik)schule üben.

ciao,
Stefan
 
Um mal einen konkreten Vorschlag zu liefern: Hiermit kannst du sicher gut durchstarten:


Habe hier auch schon was dazu geschrieben!
 
Ihr habt ja recht, ich war auch schon mal im Klavierladen, muß ja nicht digital sein...naja aber in der unteren Preisklasse gibt es sogar was, aber ich kann mir fast gar nicht vorstellen, das man die nochmal stimmen kann oder?
habe ein äußerlich schlecht erhaltenes für 300 gesehen, naja wer weiß wie es klingt...vielleicht gehe ich da nochmal hin....
 
Klaviere können nur was taugen wenn sie gebraucht generalüberholt 2000,-- kosten und das auch wirklich noch wert sind bzw. Neukauf sinnvoll ab 3700,--
 
Nein, ist ein Statement eines Klavierbaumeisters im Interview im Buch "Modern Piano Method".

Aber relativieren kann man ja immer.

Ich halte mich aber dran. Natürlich kann man Glück haben wenn jemand einen Notverkauf machen muss.
 
Das ist nun eine sehr spontane Aussage...
Nein, ganz im Gegenteil. Das ist eine aus langjähriger Erfahrung hervorgehende Aussage. Nur vielleicht etwas kurz gefasst.

Natürlich sind die Preise nur grobe Richtwerte, d.h. man kann mit etwas Glück auch für unter 2000€ ein brauchbares Klavier bekommen. Aber dann sinds halt 1800€ oder sowas - bei 300€ hast du echt keine Chance. Die 300€ sind ja schon fast weg, wenn du den Klaviertransporteur und die Stimmung bezahlt hast...
 
Ich hab vor 2 Jahren mit nem Klavierbaumeister geredet. 2000€ kostet eine Generalüberholung (jedoch ohne optische Reparaturen). Wobei vor ca. 30 Jahren hat ein Verwandter von mir für 100 DM ein Gebrauchtes gekauft. Zitat vom Klavierhaus bzgl. Instandsetzung "Bessere Klaviere....haben wir schon weggeworfen"! :rofl:

Naja das Teil wurde nach kurzer Zeit bei ner Feier zerstört, war nicht mehr zu retten.
 
Wobei vor ca. 30 Jahren hat ein Verwandter von mir für 100 DM ein Gebrauchtes gekauft. Zitat vom Klavierhaus bzgl. Instandsetzung "Bessere Klaviere....haben wir schon weggeworfen"! :rofl:

DAS trifft es doch mal!

Letztens sagte wieder eine Bekannte, nachdem ich ein Kurzreferat über Qualität der Marken-D-Pianos hielt als "Zusammenfassung": "Ein D-Piano bekommt man ja schon für unter 500, sogar Hochglanz". Nichts verstanden. Dagegen gilt es zu argumentieren, aber ich werd langsam müd...

Besagte Bekannte probiert übrigens gerade, jenes Hochglanz-Dingens zu verkaufen. Das Spielen hat wohl doch nicht so viel Spaß gemacht oder nichts gebracht.
 
Das Problem ist doch wie immer das liebe Geld, natürlich wird jedem bewust sein das es für nichts meist auch nichts gibt, nur sind wie hier geschrieben, 2000€ oder mehr eine Menge Asche, wenn man bedenkt das es ein Hobby ist oder werden soll. Mal ebend einen halbes Monatsgehalt abzwacken ist nun mal nicht so einfach und da macht man wohl auch manchmal den Fehler zu hoffen das es mit weniger auch reicht oder reichen muß.
Wahrscheinlich werde ich mit meiner Orgel zurecht kommen müssen, zumindestens bis ich weiß was ich will....
Danach vielleicht ein Mietkauf oder vielleicht doch Glück haben und was günstiges finden...ich mein ich muß mir ja auch kein Porsche kaufen nur weil ich mal Auto fahren möchte....
 
Aber du sollst dir ein Auto kaufen, um Auto zu fahren und kein Motorrad.

Was sagst du denn zu meinem Vorschlag Yamaha P-35?
 
Jau, P 35 wäre doch ein guter Einstieg.

Mein erstes Keyboard, Restwert heute vllt. 150,--, hat damals 1675,-- DM gebraucht gekostet, da war ich Schüler.
 
Genauso bei mir: als Schüler in den 80ern ein Yamaha pf 15 Digitalpiano gebraucht für DM 2000,- gekauft (Neupreis lag bei über DM 3000,-) , und ich benutze das Teil noch heute als Probeninstrument. Gut investiertes Geld!

Viele Grüße,
McCoy
 

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