Mist, zu spÀt entdeckt.
Allerdings hÀtte ich sofort auf ne 13er Holzsnare getippt.
Ganz davon abgesehen, es gibt doch immer mehrere Wege, sein Set (seine Snare) zu stimmen.
Entweder ich versuche, den typischen Klang einer Snare (aufgrund von Material und GröĂe) rauszuarbeiten, indem ich dem Kessel entsprechend stimme oder ich habe einen bestimmten Klang im Kopf und versuche diesen mit der vorhandenen Snare umzusetzten.
Je nĂ€her der Grundklang einer Snare an diesem Wunschklang ist, desto einfacher ist es fĂŒr mich, ihn zu erreichen und desto gröĂer ist auch die Bandbreite in der mir dieser Sound zur VerfĂŒgung steht.
Um als Beispiel giselas Snare ranzunehmen:
13*6,5 Buche, Standardbefellung.
Infos zur Konstruktion habe ich nicht, tippe aber auf nicht zu dicken Kessel.
Der verwendete Teppich ist nicht >18 Spiralen, ich tippe auf 12, fest angespannt.
Felle wurden, wie Giesela gesagt hat, relativ hart angezogen. Durch den etwas geringeren Felldurchmesser hab ich schön viel Attack (daher leicht metallisch anmutendes "poing" Sustain) und durch die Tiefe und das Holz noch ein bischen Bauch. Jetzt das Reso noch etwas hÀrter gespannt und schon wirds obenrum grell wie bei ner flachen Snare und noch etwas metallischer.
WĂŒrde ich ne Stahlsnare so stimmen, wĂŒrden einem die Obertöne schon ziemlich auf den Sack gehen.
Lass ich das Reso so wie es ist, mach das Schlagfell etwas lockerer, dann geht der "poing" etwas weg und das Holz tritt mehr in den Vordergrund.
Jetzt das Reso auch nen StĂŒck runtergestimmt, nen breiteren Teppich drauf und schon wirds langsam wuscheliger in Richtung Vintage Rock. Jetzt noch ein bischen das Snarefell runter und ich hab schon fsat nen Balladeneimer.
Sowohl GröĂe als auch Material lassen das komplett zu.
Anderes, gegensĂ€tzliches Beispiel: meine alte Pearl FF Stahl, 14*3,5 schwarz eloxiert. Ideal fĂŒr lauten, deutlichen Attack, viel crack im Sound, wenig Sustain.
Da war nichts mit Balladeneimer.
Noch ein Beispiel:
Ich hab ne 12*7 Mapex Black Panther und die gleiche Snare in 13*6. Gleiche Felle drauf. Die 12er hat den Serienteppich auf der 13er einen Purecussion (?) Teppich mit Metallrahmen (dadurch hat der Teppich schon eine Vorspannung) und fehlenden Mittelspiralen. Alleine durch den Rahmen hat sich zum Snareklang ein bischen "hohes metallisches ploing" dazu addiert. Von der Fellspannung waren die Snares weitgehend identisch, die 13er hat trotzdem immer einen etwas höheren Klang gehabt als die 12er. Dann den Teppich gegen einen breiten Pursound getauscht und ohne an der Stimung etwas zu verÀndern war die13er etwas tiefer als die 12er.
Was will ich damit sagen: gisela hat die Snare (unbewusst) in eine Richtung gebracht, die nicht unbedingt die typischen Aspekte des Kessels rausarbeiten.
Willi Wahan macht das im Gegenzug ganz bewusst, um a) zu zeigen wie flexibel seine Snares sind und b) wie sehr man sich tĂ€uschen lassen kann und vermeinliche GesetzmĂ€Ăigkeiten ĂŒber den Haufen werfen kann.
Genauso interessant wie ein "wie-sehr-kann-ich-meine-Snare-verbiegen-um-andere-in-die-Irre-zu-fĂŒhren"-Thread wĂ€re ein "das-ist-der-typische-Klang-fĂŒr-einen-xy-Kessel" Thread.
