Klingen bei euch auch preiswerter Gitarre verzerrt fast wie teure?

Xanadu
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Hi!

Ich habe in denn letzten Tagen mal wieder alle meine Gitarren durchgespielt, von der 88€ Harley Benton Telekopie bis hin zur 2500€ Gitarre vom Gitarrenbauer. Dabei habe ich natürlich primär auf den Klang geachtet, denn auch eine Chinaklampfe ist heutzutage vom Handling her gut, falls man denn ein brauchbares Exemplar erwischt. Dabei ist mir -wieder mal- aufgefallen, dass ohne direkten Vergleich auch eine sehr preiswerte Gitarre an einem besseren Amp (Fender Hot Rod in meinem Fall) clean gar nicht mal so schlecht klingt, man aber im direkten Vergleich mit einem guten Instrument doch sofort große Unterschiede erkennt. Clean klingen meine preiswerten Gitarren immer etwas muffig, leicht dumpf, ohne große Brillanz, so als würden irgendwie Frequenzen fehlen und die Obertonreihen schnell zusammenfallen. Ganz anders die teuren Teile, hier "singt" der Sound förmlich, es klingt brilliant und klar, da geht einfach die Sonne auf. :D
Sobald aber mehr Verzerrung ins Spiel kommt, sei es durch den Amp selbst oder durch ein Pedal wie das Proco Rat oder das Boss SD-1 wird der Unterschied meiner Meinung nach merklich kleiner, im High-Gain-Bereich ist er dann kaum noch wahrnehmbar. Ist das jemand anderen auch schon einmal aufgefallen? Irgendwie scheint die Verzerrung die fehlenden Klangbestandteile, die die Billigteile nicht erzeugen konnten, doch noch irgend woher hervor zu zaubern bzw. die Obertöne nachträglich zu erzeugen... :gruebel:

Täusche ich mich da oder ist das bei euch auch so?
Was genau passiert bei einer Verzerrung mit dem Eingangssignal eigentlich, kommen da tatsächlich nachträglich "feinere" Klangbestandteile hinzu?
 
Eigenschaft
 
Also meine billigen Gitarren, bzw. Pickups, (als ich noch welche hatte :D) klangen auch verzerrt lange nicht so schön wie die besseren Teile. Der Klang war z.B. weniger differenziert, matschiger oder muffiger.
Ich kann für meine Gitarren definitiv sagen, ich höre das Geld auch.
 
Gerade wenn dann noch EMGs drin sind, gibts für mich nur noch die Frage welche Mensur das Ding hat und wie der Hals mit dem Korpus verbunden wurde.
Vom Holz hör ich persönlich gar nichts raus und das find ich bei meinen LTDs auch gut so, ich kann immer mit ähnlichem Sound rechnen.
 
je mehr verzerrung ins spiel kommt, umso geringer werden die unterschiede vom reinen sound her. eine teure gitarre klingt aber auch bei viel verzerrung immer noch differenziert und "klar", wo eine billige dann oft nur noch brei erzeugt (siehe ZickZack sein beitrag).

was aber viel deutlicher zu geltung kommt ist das spielgefühl auf einer teuren. die ansprache, das attack der töne ist ein ganz anderes, was z.b. einem schnellen spiel zugute kommt. die dynamik im sinne von "ton mit den fingern formen" ist viel umfangreicher, die obertöne kommen besser. merkt man z.b. bei pinch harmonichs oder squeals. da merkt man erst mal, daß das wirklich überall auf dem griffbrett geht. es "flutscht" einfach alles besser und geht lockerer von der hand, wo es sich auf einer billigen oft so anfühlt, als sei irgendwo eine art bremse versteckt.

so mal meine erfahrungen. ich will keine billige gitarre mehr... :)

gruß
 
Das hat auch etwas mit der Kompression zu tun, meiner Meinung nach. Verzerrung bedeutet auch immer Kompression, viel Verzerrung viel Kompression. Bei Kompression werden bekanntlich u.a die leisen Anteile des Sounds verstärkt.
(Kennt jeder wenn bei viel Gain schon das leichte berühren der Saite laut zu hören ist im Amp)
Wenn du also die Billigklampfe stark verzerrt spielst, holst du Bereiche nocheinmal hervor die dir clean eher verborgen blieben.
(Was nicht da ist, kommt dann aber natürlich auch nicht)
Was natürlich auch dazu führen kannst das Schwachstellen, im Sinne von Unreinheiten im Klang auch verstärkt werden.

Aber wem erzähl ich das :D

Nicht zu letzt gilt: Verzerrung verzerrt eben das Klangbild. :rolleyes:
 
:mampf: .........fünf Zeichen........


Mal schauen, wann die Nummer aus dem Ruder läuft.........


Greetz,

Oliver
 
Hö? Das versteh ich jetzt nicht. Hab ich was Forumsneulingmäßig falsch gemacht? Blödsinn geschrieben? Das Fenster offen gelassen?
 
Hö? Das versteh ich jetzt nicht. Hab ich was Forumsneulingmäßig falsch gemacht? Blödsinn geschrieben? Das Fenster offen gelassen?

nee, nee. aber wart mal ab, wie sich das hier aller wahrscheinlichkeit nach entwickeln wird...

:mampf: :D

gruß

ps: :twisted:
 
Hö? Das versteh ich jetzt nicht. Hab ich was Forumsneulingmäßig falsch gemacht? Blödsinn geschrieben? Das Fenster offen gelassen?
Genau!:D Die Tür steht sperrangelweit offen! Säcke vor den Türen?:ugly:

Nein, nein!;) Hat überhaupt nichts mit Dir zu tun.
Der Threadtitel und die damit verbundene Diskussion dürfte erfahrungsgemäß wieder recht "exklusiv" werden. Da hat man einfach ein Auge drauf.
Das sollte mein Beitrag implizieren.

Greetz,

Oliver
 
Ich verstehe.

Ach herrlich.:gutenmorgen:
 
Nimm dir mal zwei Gitarren mit Humbuckern, und zwar eine günstige und eine teure. Vergleiche mal bei verzerrt eingestelltem Amp/Pedal, wie sich offene Akkorde anhören. Am Besten noch irgendwas, was sich ein bisschen reibt. Jetzt bin ich gespannt wie der Vergleich ausfällt, ich habe nämlich leider keine Gitarre im Preisbereich um die 2500€. :)

Edit: sowas zum Bleistift:

0----0----7
0----3----8
2----4----5
3----2----7
3----3----0
1----0
 
1. Pickups. Wenn die halbwegs was taugen, kann der Effekt auftreten, dass bei reichlich Gain einiges mehr an Klang da ist (wer Diskussionen über den Einfluss von Pickups auf den elektrischen Klang führen will bitte an den Onkel wenden...). Bei 5 Euro Fahrraddynamodraht um Spielzeugmagneten sind die Defizite größer.

2. Die Verzerrung.
2.1 Der Grad.
Wenn es zerrt bis zum geht nicht mehr und es schon fast wie ein Fuzz klingt, Nebengeräusche selbst mit besten Noisegates nicht mehr zu kontrollieren sind, wage ich zu bezweifeln, dass man den Unterschied zwischen gut und billig HÖRT - man wird ihn mehr erfahren, denn selbst beste Tonabnehmer fangen irgendwann an den akustischen Umgebungsmüll zu übertragen / respektive die Verstärkung übernimmt sie irgendwann. Je weiter du runter gehst, desto eher wirst du auch wieder Unterschiede hören. Wobei es Unterschiede sind, besser und schlechter ist einzig und allein Geschmackssache.

2.2 Der Typ
Wenn der Zerrcharakter des Pedals/des Amps zum Schönfärben neigt und er von Haus aus auch noch reichlich komprimiert, kommt dieser Effekt nochmal deutlicher zum Tragen. Hast du einen knochentrockenen Amp vor dir, wird der dir im Idealfall auch bei HiGain die Unterschiede aufzeigen.

Wenn also genug Faktoren zusammen spielen, kannst du bei viel Verzerrung durchaus die Unterschiede auf Nuancen reduzieren. Wie praktikabel dies allerdings ist, sei jedem selbst überlassen. Viele kleine Metalbands haben zu Beginn ja gerne das Problem, dass alles total nicht so klingt wie auf CD, weil die werten Kiddies erstmal Gain auf 10, Bass 10, Mitten 0, Treble 10 spielen (selbst gemäßigter sind diese EQ-Settings noch an bestimmte Umgebungen gefesselt). Das klingt dann alleine total toll, als einziger Gitarrist vielleicht auch noch irgendwie in Ordnung. Aber irgendwann wird man mal mit den Settings anderer Gitarreros spielen und das klingt dann plötzlich anders, aber irgendwie besser...und dann stellt man fest, dass die "TOLLE HEAVEY MÄTELL GITARRÖ 666 SLÄIA" aus dem Internetauktionshaus nicht so 100% das Wahre ist und fängt an zu suchen...

Wobei man auch wie ich gerade darauf aus sein kann, dass man nur noch Nuancen an Unterschieden hat. Minimales Gain, aber mehrere EQs. Kanns kaum erwarten bis mein parametrischer EQ im Weg ist. Gibt ja kein mächtigeres Tool...:D
 
Nimm dir mal zwei Gitarren mit Humbuckern, und zwar eine günstige und eine teure. Vergleiche mal bei verzerrt eingestelltem Amp/Pedal, wie sich offene Akkorde anhören. Am Besten noch irgendwas, was sich ein bisschen reibt. Jetzt bin ich gespannt wie der Vergleich ausfällt, ich habe nämlich leider keine Gitarre im Preisbereich um die 2500€. :)

bei der billigen werden die hohen saiten kaum bis gar nicht zu hören sein. bei der teuren wird man trotz verzerrung alles noch sauber raushören können (ausnahmen gibt es immer, genauso wie irgendwann dann wirklich ZU viel gain, wo dann gar nix mehr geht. auch bei einer teuren nicht mehr...).

gruß
 
bei der billigen werden die hohen saiten kaum bis gar nicht zu hören sein. bei der teuren wird man trotz verzerrung alles noch sauber raushören können (ausnahmen gibt es immer, genauso wie irgendwann dann wirklich ZU viel gain, wo dann gar nix mehr geht. auch bei einer teuren nicht mehr...).

gruß

Eben, das würd ich mir jetzt gerne nochmal bestätigen lassen :D
 
bei der billigen werden die hohen saiten kaum bis gar nicht zu hören sein. bei der teuren wird man trotz verzerrung alles noch sauber raushören können (ausnahmen gibt es immer, genauso wie irgendwann dann wirklich ZU viel gain, wo dann gar nix mehr geht. auch bei einer teuren nicht mehr...).

gruß

Und wieso wenn ich fragen darf? Einfach behaupten ist nicht schön. :gruebel:

Mit freundlichen Grüßen, NoName
 
Und wieso wenn ich fragen darf? Einfach behaupten ist nicht schön. :gruebel:

Mit freundlichen Grüßen, NoName

stimmt :)

warum kann ich nicht erklähren, ließ sich aber bis jetzt bei allen meinen gitarren so beobachten. gingen von 300 bis 2500€ bis jetzt. waren so 12 oder 13 stück. bei denen, die ich "fremd" spielen konnte, war diese tendenz ebenfalls zu beobachten.

ich bin kein profi. weder als musiker, techniker oder physiker. spreche hier ausschließlich von erfahrungen, die ich selber gemacht habe :).

gruß
 
Mir wurde bisher erzählt, es läge daran, dass bei hochwertigen Gitarren sowohl die Qualität der Bauteile (insbesondere das verwendete Holz) als auch die Art und Weise der Fertigung des Instruments die Schwingungseigenschaften positiv beeinflussen. Ich formuliere das deshalb so vorsichtig, weil ich selber weder derartig teure Instrumente besitze, noch in einem von lauter Enter Sandman - düdelnden Kadetten bevölkerten Musikladen bisher Zeit und Ruhe hatte, auf solche Nuancen zu achten. Man nehme als Beispiel die Griffe, die ich vorhin zum Test vorgeschlagen habe. Mit einer teuren Gitarre (und einem entsprechend geeigneten Verstärker natürlich) sollten diese Akkorde möglichst klar artikuliert werden können, auch unter erschwerten Bedingungen durch Einsatz von Zerre. Es ist rein von der physikalischen Anforderung an das Instrument ein Unterschied, ob ich einen aus konsonanten Tönen bestehenden einfachen Powerchord hin- und herschiebe, der schlicht nur "Brett" machen soll, oder ob ich einen "anspruchsvolleren" Mehrklang spiele, dessen Obertöne sich gegenseitig in die Quere kommen können. Wenn der Korpus ein Astloch hat, die Halstasche mehr schlecht als recht ausgefräst ist und der Lack aus einer dicken Schicht Latex besteht, kann man sich ungefähr denken, wie gut das Instrument schwingt.

Nichts gegen Powerchords, ich mag die doch auch ;)
 
ich hab nur noch eine billige E Gitarre. Die andern sind alle im mittleren bis oberen Preisbereich angesiedelt. Nehm ich jetzt meine billige Ibanez PF100 und vergleich die mit meiner Gibson Les Paul vom Sound , auch verzerrt, und das alles vor meinem Fender Blues Deluxe ist vom Sound auf jeden Fall der Unterschied ganz ganz deutlich zu hörn und die Gibson hat einfach viel mehr Volumen und viel mehr Sound als meine Ibanez. Bei den SemiAkus ist der Unterschied auch genau zu hörn. Das hab ich auch im Laden oder auf der Messe schon deutlich gehört, dass die billigen Semi Akus total muffig klingen.
 
Ups, da ist man einmal nicht ständig online und schon verpasst man ein Dutzend Antworten...

Nimm dir mal zwei Gitarren mit Humbuckern, und zwar eine günstige und eine teure. Vergleiche mal bei verzerrt eingestelltem Amp/Pedal, wie sich offene Akkorde anhören.

Ok, das werde ich mal vergleichen und wenns geht hier auch als Beispiele posten, vielleicht habs ichs ja auch nur auf den Ohren... Meine "nomalen" Tests waren zwangsläufig nie genau, alleine schon durch die unterschiedlichen Ausgangspegel der verschiedenen Gitarren musste ich am Amp die Volumeinstellung verändern was ja auch schon den Klang ändert, wahrscheinlich eher zum Positiven für die Billigteile mit allgemein eher niedrigerem Output. Trotzdem hat sich die Investition in ein Boss SD-1 wohl weitaus mehr gelohnt als noch ne weitere Gitarre anzuschaffen, ich kann also nur jedem empfehlen, sein vorhandendes Equipment erst mal in allen möglichen Settings durchzuprobieren bevor man noch was Neues anschafft, hätte mir jedenfalls viel Geld gespart... :rolleyes:

Naja, ich bin mittlerweile eh immer etwas hin und her gerissen, irgendwie ists zwar peinlich, aber manchmal gefällt mir sogar eine meiner Billigklampfen vom Handling her besser als meine vom Gitarrenbauer, manche Tage sind wohl einfach "Strat Tage" und manche "Les Paul Tage"... :rolleyes: Das ist ganz nebenbei übrigens trotzdem auch eine gute Begründung für einen größeren Gitarrenbestand zu HAUSE::: :D
 

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