Knistern in der Leitung / Knacken beim Tippen auf Stopbar

  • Ersteller soloGuitar
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Moin!

Ich klinke mich mal dazu ein. Die Gitarre ist über den Amp geerdet. Punkt.
Ein Mensch kann sich natürlich statisch sehr leicht aufladen, sodass dann mehrere Kilovolt an Spannung anliegen, sodass es zu einem leichten Knacken kommt. Dieses Knacken ist äußerst ungefährlich und es passiert einem nichts. Man wird lediglich durch die Gitarre über den Amp geerdet. Das ist normal!

Wenn du allerdings spielst und die Gitarre weiterhin knistert, ist es absolut nicht normal. Es kann sein, dass du aufgrund deiner Kleidung oder Bodenbeschaffenheit oder die Beschaffenheit deiner Umgebung permanent statisch geladen wirst. Es ist nicht ungesund, sondern es führt dann zu einem permanenten Knistern.

Eine andere Vermutung von mir ist, dass es tatsächlich Kriechströme in der Gitarre an sich geben kann. Bei Paulas ist die Abschirmung der Kabel ja blank. Durch die Lötung, die ich sehe ist auch nicht wirklich im Stern die Masse zusammengeführt. Das kann schon reichen, dass beide Kabelabschrimungen unterschiedliche Potentiale aufweisen, die sich dann bei Berührung ausgleichen.

Ich würde daher einfach mal plumper weise erst einmal versuchen, wie sich deine Gitarre verhällt wenn du nackt spielst und falls das keine Besserung bringt, löte doch mal ALLE Masseleiter und Abschirmungen an ein Potigehäuse.
 
Wenn du allerdings spielst und die Gitarre weiterhin knistert, ist es absolut nicht normal. Es kann sein, dass du aufgrund deiner Kleidung oder Bodenbeschaffenheit oder die Beschaffenheit deiner Umgebung permanent statisch geladen wirst. Es ist nicht ungesund, sondern es führt dann zu einem permanenten Knistern.

Eine andere Vermutung von mir ist, dass es tatsächlich Kriechströme in der Gitarre an sich geben kann. Bei Paulas ist die Abschirmung der Kabel ja blank. Durch die Lötung, die ich sehe ist auch nicht wirklich im Stern die Masse zusammengeführt. Das kann schon reichen, dass beide Kabelabschrimungen unterschiedliche Potentiale aufweisen, die sich dann bei Berührung ausgleichen.

Ich würde daher einfach mal plumper weise erst einmal versuchen, wie sich deine Gitarre verhällt wenn du nackt spielst und falls das keine Besserung bringt, löte doch mal ALLE Masseleiter und Abschirmungen an ein Potigehäuse.

Es knistert, wenn ich hinlange und sonst nicht bereits etwas metallisches an der Gitarre berühre. Dafür aber jedesmal.
Was meinst Du mit "nackt"?
Welche Leitungen soll ich alle wohin löten? Sorry, bin da rechter Laie (Löten kann ich schon ;) ). kannst Du mir das vlt. auf meinem Foto mal erklären? Wäre echt super!

Andere Frage: Kann ein neues (besseres) Kabel Abhilfe schaffen?
Ist meine neue Gitarre vlt. einfach viel empfindlicher / besser, als meine billige alte und ich bin die Stille der alten Gitarre nur gewohnt?
Mein Multieffektgerät verfügt über ein Noisegate, da kann ich notfalls eingreifen, aber über den Amp direkt geht das leider nicht... :(

Danke!!!
 
Störfelder hat man fast immer. Nur die Intensität hängt halt von der Umgebung ab - ob die Straßenbahnoberleitung vorm Fenster verläuft, oder ob ne Energiesparlampe in der Vitrine zwei Meter weiter an ist...

Wenn man abschirmt, dann schirmt man alles ab, nicht nur eine Seite. Man baut praktisch einen Faraday-Käfig um die elektronischen Innereien der Gitarre. Früher hat meine Paula auch ein leichtes, einmaliges Knacken bei jedem erneuten Berühren der Metallteile von sich gegeben. Mit der Abschirmung hatte sich das erledigt.

Ob eine Abschirmung vorhanden ist, ist manchmal irgendwie keine Frage des Preises. Teils sind günstige Gitarren mit Abschirmlack behandelt worden, viel teurere Gitarren (wie eine Gibson Paula) nicht. Das Auskleiden mit selbstklebender Kupferfolie geht recht gut von der Hand, man muss aber den Mut haben, an die Gitarre Hand anzulegen, die Potis etc. auszubauen und dann wieder zusammen zu löten. Was das beim Fachmann kostet, keine Ahnung, musst Du mal nachfragen.
 
Klingt alles nach Hand-made-Abschirmen... OK, ich denke ich werde mir das bei Zeiten einmal ansehen/vornehmen.
Eine andere Idee habe ich auch nicht. Ein neues Kabel werde ich mir so oder so mal zulegen. Schaden kann das sicher nicht.

Danke!!!
 
Moin!

Nackt heisst, dass du nichts an hast. Es kann sein, dass du durch synthetische Stoffe oder Wolle die an deiner Haut reiben aufgeladen wirst. Daher würde ich mal aus Neugierde meinerseits einfach probieren, ob das Knistern weg ist, wenn du nackt warst und die Gitarre dann ab und wann wieder berührst.

Du sagst ja selber, dass es nur so ist, wenn du hin langst. Wenn du beim spielen keine Störgeräusche hast, sondern nur beim ersten Kontakt mit der Gitarre gibt es aus meiner elektronischen Sicht kein Problem. Du bist einfach zu diesem Zeitpunkt mit einem anderen elektrischen Potential versehen und gleichst die Potentiale durch den Kontakt mit der Gitarre aus. Fertig. Das sind einfach die Gesetze der Physik. Da kann man nichts herumschrauben und durch abschirmen der Gitarre ist auch nichts verbessert. Da ist doch schon alles abgeschirmt, was Sinn macht. Zudem hat sie ja zwei HBs. Leute... :bang:

Das deine billige Gitarre dieses Knacken oder Knistern nicht so laut von sich gibt, kann einen Grund haben. Ich vermute einfach, dass die Legierung und Beschichtung der Hardware nicht so hochwertig waren, wie deine Jetzigen. Das kann zur Folge haben, dass die Stromleitfähigkeit wesentlich geringer ist. Das führt dann wiederum zu einer Dämpfung, sodass dir dieser Effekt in deiner Auffassung verwehrt geblieben sein kann.

Ein neues Kabel ist ebensowenig nötig. Es besteht ja Kontakt und du bist mit deinem Sound ja soweit zufrieden.

Also: Einmal Klamotten weg, Heizung anfassen und mal schauen, wie es mit der Gitte dann Knistert. ;)
 
Da kann man nichts herumschrauben und durch abschirmen der Gitarre ist auch nichts verbessert. Da ist doch schon alles abgeschirmt, was Sinn macht. Zudem hat sie ja zwei HBs. Leute... :bang:

Jaja, nackig machen, viel besser. Kannst dabei ja auch gerne den Kopf gegen die Wand schlagen. :p

Humbucker verhindern, dass die Brummeinstreuungen, die von den Tonabnehmerspulen eingefangen werden, sich auslöschen. Das hat keinen Einfluss auf den Rest der Gitarre. Nach Deiner Theorie kann eine HB-Gitarre gar kein Brummen von sich geben, eine Saitenerdung wäre demnach niemals nötig. Wie wir ja wissen ist das nicht so. Jede noch so kleine nicht abgeschirmte Stelle an einer Gitarre kann Brummeinstreuungen einfangen und weitergeben. Näher Dich mal mit einer HB-Gitarre einem eingeschalteten Trafo, z.B. einem Dimmer oder einer Leuchtstoffröhre und und und... da muss man nicht mehr die Ohren spitzen.

Wenn die E-Fächer nicht abgeschirmt sind, liegen die nicht abgeschirmten Litzen usw. ungeschützt für Brummeinstreuungen offen, insbesondere solche, die durch den Körper des Spielers weitergeleitet werden. Das Knackgeräusch entsteht dann, wenn auf einmal die Brummeinstreuungen über die Saitenerdung abgeleitet werden. Wenn alles richtig abgeschirmt ist, kann es gar nicht dazu kommen.

Und DAS spekuliere ich einfach nur mal so dahin, sondern hatte das Problem mit einer 2009er Gibson Les Paul Studio und habe es erfolgreich gelöst: Erfahrung! ;)

Mein Tipp: Abschirmen. Dann kann man sich immer noch nackig machen und seinen Schwengel mit ner Krokodilklemme an die Heizung klemmen. :p
 
:)
ok, jetzt verstehe ich was DU mit nackt meinst. Nackt halt :)

Wie gesagt, ich denke auch, dass ich mich mal dem Thema Abschirmung widmen werde. Schaden kann's ja nicht, oder? Ansonsten lebe ich erst mal damit und schiebe es u.a. auf die jetzt bessere Gitarre und meine Empfindlichkeit gegenüber Störgeräusche.

PS: Meine Gitarre ist auch eine Gibson Les Paul Studio 2011
 
Jo, da hast Du wohl das gleiche Problem. Die Elektronik ist in der Gitarre mit Steckern zusammengesteckt.

Ich erinnere mich... ich hatte damals mal eine kleine Fotostory zusammengeschrieben - s. Anhang. Faust aufs Auge, würde ich sagen. :)

P.S.: Falls Du das Abschirmkit von Rockinger bestellst, benötigst Du 2 Sets - eins reicht nicht, das Haupt-E-Fach ist zu tief. Du brauchst auf jeden Fall ein Multimeter zum "Durchpiepsen" (Prüfen ob überlappende Stückchen Kupferfolie Kontakt miteinander haben).
 

Anhänge

  • Abschirmung_einer_E-Gitarre_Display.pdf
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Oha oha,

Ich sehe nun wieso ich veräppelt wurde trotz der begründeten darlegung meiner Thesen. Wer sich den Voodoo-Schalter von Lemme leisten kann, ist hier klar im vorteil. ;)

Komisch nur, dass ihr Angst habt es wenigstens auszuprobieren. Ich will nicht Recht haben, sondern hier wirklich nur helfen.

Schlumpf, wieso schirmst du eigentlich die Fräsungen der HBs? Das ist dann ja doppelt geschirmt. Die HBs sitzen doch immer auf einer Metallplatte, von denen die Masseleitung ab geht. Die Kabel sind ebenfalls bereits geschirmt. Die Potis sitzen auf einer Metallplatte wie ich auf den Bildern des TE sah. Probier doch vorher einfach, ob die zentrale Anordnung der Massekabel etwas bringt. Die war ja bei dir auf zwei Potis verteilt. Wie ich geschrieben habe, kann das auch zu Potentialunterschieden führen.
 
Ja, aber nur ein bißchen veräppelt. :p

Naja, Voodoo ist eine Variation der kapazitiven Last an einem passiven Tonabnehmer wirklich nicht. Vor allen Dingen, wenn man - wie ich - auch noch einen Buffer als wichtig für seinen Lieblingsklang in der Effektkette hat. So kann man die Menge an Obertönen recht feinfühlig einstellen (und zum Beispiel überbrilliante, neue Saiten kompensieren) ohne die Expressivität des Klangs (Resonanzüberhöhung) zu beeinflussen. Muss man haben? Nein, muss man nicht. Teuer? Ja - aber billiger als viele Tonabnehmer durchprobieren.

Und ich muss sagen, dass ich durch die C-Switches viel über das Klangspektrum und die Möglichkeiten von passiven Tonabnehmern gelernt habe. Ein passiver Tonabnehmer ist deutlich vielseitiger als man annimmt. Vielleicht kommen die C-Switches auch irgendwann mal wieder raus. Mal sehen. Aber seit anderthalb bis zwei Jahren tun sie gut Ihren Dienst.

Die ganze Aktion ist schon länger her. Die Fräsungen der Humbucker habe ich deshalb abgeschirmt, weil ich da schon im Sinn hatte, Seymour Duncan Triple Shot Humbucker-Rahmen mit Split-Schaltern für Single Coil- und Parallel-Betrieb zu verbauen. Da hat man dann auch wieder einige cm nicht abgeschirmte Litze. Die Fräsungen richtig abzuschirmen gestaltete sich aber eher als schwierig. Da die Triple Shot-Rahmen so blöde nicht abgeschirmte Flachkabel verwenden, um die Anlötstelle mit den Mini-Switches zu verbinden, musste ich die dann später mit Kupferfolie umwickeln. Klar ist die Abschirmung der Fräsungen nicht unbedingt nötig. Wieviel sie genau bringt, kann ich nicht sagen. Aber im Vergleich zu meiner anderen Gitarre mit Split-Funktion (und nicht abgeschirmten Fräsungen) sind die Nebengeräusche gefühlt geringer.

Die Gibson-Platine ist mit dem Einbau neuer Tonabnehmer rausgeflogen und ich habe alles neu verlötet. Mittlerweile werden Abschirmung und Signalmasse separat geführt und kommen erst an der Buchse zusammen. :)
 
Vielen Dank für das PDF!

Shit, meine Gibson scheint nicht mehr so komfortabel zu sein, wie Deine...

@Etna: "Probier doch vorher einfach, ob die zentrale Anordnung der Massekabel etwas bringt. Die war ja bei dir auf zwei Potis verteilt." D.h. ich soll was genau probieren?
 
@Etna: "Probier doch vorher einfach, ob die zentrale Anordnung der Massekabel etwas bringt. Die war ja bei dir auf zwei Potis verteilt." D.h. ich soll was genau probieren?

Nur so am Rande - wenn Du nicht die komplette Elektronik von der Platine entfernst und alles neu verlötest kannst Du das gar nicht machen, da die Masseführung durch die Steckverbindungen und die Leiterbahnen auf der Platine vorgegeben ist.

Worum es geht: Masseschleifen verhindern. Das heisst, dass alles, was in Richtung Masse geht (vor allem Brummeinstreuungen) auch dort möglichst schnell hinkommt und nicht erst durch die ganze Gitarre muss. Das macht man, indem man einen zentralen Punkt schafft, an dem alle Masseverbindungen zusammenkommen.

Aus meiner Erfahrung: Abschirmung war ein AHA-Effekt. Für das spätere Umlöten von Gibson-Platine aus separate, zentrale Masseführung kann ich das nicht bestätigen. Prinzipiell besser ist das trotzdem, keine Frage. :)
 
Schlupf,

bisher löblich was ich las. Die Platine raus zu schmeißen war sicherlich sehr förderlich.

Ich wollte auch nicht gegen deine Kapazitäten schimpfen, sondern nur über Lemme. Der verkauft diese Teile wirklich überteuert und baut dann nicht einmal wirklich gute Folien ein. Vielleicht veränderst du ja mal den SChalter und entwirfst einen eigenen. Mir war der C-Switch immer zu fein. Eine Feineinstellung ist eine gute Sache, aber ich habe oft das Bedürfnis stärker in das Signal einzugreifen, sodass ich mir ein Tone-Poti immer noch zusätzlich bewahren mag.

Zur Platine: Ich sehe beim Foto von SoloGuitar immer noch keine. Ich sehe immer noch nur eine Metallplatte auf der die Potis geschraubt sind. Daher ist das einzige ungeschirmte an der Gitarre die Elektrikfachseiten und die Deckel. (Also beide Fächer jetzt. Den Schalter vergess ich nicht. ;) )

Was ich an deiner Stelle nun tun würde ist, alle Kabel die an einem Potigehäuse gelötet wurde, versuchen an nur ein Gehäuse zentral anzulöten.
 
Ja, nee, haste recht. Gab ja ein Foto: Metallplatte. :)

ABER das funktioniert nicht als effektive Abschirmung! Ist schließlich keine Faraday-Käfig. Klar, oder?
 
Hi,

Natürlich ist das klar. Aber nur so halb... Immerhin bist du als Gitarrist auch noch ein Teil der abschrimung und das was dazwischen liegt... Aber lass uns nicht bei dieser Kleinigkeit aufhalten. Geht ja um Knistern... und ich spüre die Spannung, weil ich wissen will, was denn nun hilft letzten Endes...
 
Ja, Du bist aber nur Teil der Abschirmung, wenn Du die Saiten anfasst. Und wenn nicht, dann nicht. Und das ist das Problem. Es knistert ja nicht durchgehend - zumindest habe ich sologuitar so verstanden.
 

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