Laute Brumm/Störgeräusche bei Tele

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Hey ;)

ich sitz derzeit an meinem neuen projekt.
und zwar bin ich grade dabei eine telecaster umzubauen, sodass die nur noch einen humbucker sowie ein vol poti hat.
ich habe schon alle neuen sachen (bridge, poti, pickup, schlagbrett) aufgezogen, auch alles korrekt verlötet etc.

ABER, immer wenn ich die gitarre einstöpsel und dann wahlweise brücke, PU schrauben, (einige polepieces) oder poti anfasse, ist ein sehr lautes störgeräusch zuhören.
wenn nichts davon berührt wird, ist wiederum nur ein leises summen zuhören.

ich hab mich schon ein bisschen umgeguckt und habe gelesen, dass die von mir benutze farbe schuld sein könnte? (man bräuchte abschirmlack??)
oder könnte es noch einen anderen grund geben:confused:



ich wollte nämlich das projekt endlich fertigstellen, aber so...

hoffe ihr wisst die antwort ;)

LG
 
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Ich könnte darauf wetten, das Du die Klinkenbuchse falsch angelötet hast: Heiß auf Masse und Masse auf Heiß! Denn dann kommen solche Brummgeräusche beim Berühren der Masse, also aller Metallteile, zustande....!
 
ne, das ist auch korrekt verlötet.
 
Also dann ist in der Gitarre irgendwo eine Verbindung zur Masse, die nicht dort hin gehört. Brummen bei Metallberührung ist ein Massefehler. 100%!
Bitte eine Info, wenn der Fehler gefunden wurde.
 
Hi,

nachdem die Schaltung ja nun nicht gerade besonders kompliziert ist, sehe ich in dem Bereich kaum Fehlerpotential. Tatsächlich wird das Signal ja normal übertragen, und Du hast offensichtlich auch keine Merkwürdigkeiten beim Regelverhalten des Potis o.ä. bemerkt.

Zusätzliche Abschirmungsmaßnahmen würden die Situation nicht verbessern, und wenn das Problem gelöst ist, wirst Du sie wahrscheinlich auch nicht mehr für nötig befinden. Warum? Weil das Verhalten mMn mit ziemlicher Sicherheit bedeutet, dass schlicht die Saitenerdung fehlt.

Typisch dafür ist, dass die Störgeräusche erst beim Berühren von Metallteilen richtig übel werden. Entgegen landläufiger Meinung dient die Saitenerdung nämlich nicht dazu, Störgeräusche quasi in den Körper des Gitarristen abzuleiten (sonst würde sie auch gar nicht funktionieren, sobald der auf Gummisohlen steht). Vielmehr ist der menschliche Körper eine Antenne, die vorhandene elektromagnetische Strahlung einfängt. Je näher Du der Gitarre kommst, desto mehr überträgt die sich in die Schaltung. Die "Saiten"erdung hat also eigentlich einen irreführenden Namen, sie dient in erster Linie dazu, den Körper zu erden. Die Saiten stellen nur die Kontaktfläche für die Hände dar. Die eingefangenen Störungen haben dann einen elektrisch bequemeren Weg, nämlich den an die Masse des Verstärkers, an der man letztlich hängt.

Der langen Rede kurzer Sinn: Vermutlich hatte Deine Tele vor dem Umbau keine gesonderte Masseverbindung zwischen Masse und Brücke. Trotzdem war die "Saitenerdung" aber gewährleistet, denn in der klassischen Tele-Verdrahtung wird sie über den Pickup hergestellt. Der PU hat eine Bodenplatte, die über einen daran angelöteten kurzen Draht mit dem Masseanschluss des PUs verbunden ist:

tumblr_m13uh7jlAL1rqlauho1_500.jpg

Nachdem die Metallschrauben der PU-Höhenverstellung mit dem Gewinde direkt in diese Bodenplatte greifen, verbinden sie letztlich auch die Bridge (und damit die Saiten samt Deinem Körper) mit der Masse. Tauscht man den PU klassicher Bauweise gegen ein Exemplar ohne Metallgrundplatte aus (wie bei HB im Tele-SC-Format üblich), greifen die Schrauben in Faserpappe oder Kunststoff. Das Zeug leitet nicht, also geht die bisherige elektrische Verbindung verloren, und man braucht stattdessen einen Erdungsdraht von der Bridge zur Masse. Auf den üblichen Diagrammen ist der nicht extra eingezeichnet, weil die Masseführung vom Gitarrentyp abhängig ist und das die Zeichnung überfrachten würde.

Also: Saiten runter und Bridge abschrauben. Üblicherweise nimmt man dann einen Draht mit abisolierten Enden, führt ihn durch ein Loch zum Masseanschluss und lötet ihn an, also idR an ein Potigehäuse, Das andere Ende legt man unter die Bridge und schraubt die wieder drauf, sodass das blanke Ende zwischen ihrer Unterseite und dem Holz festgeklemmt ist. Mach das mal, und ich wette, das Problem ist gelöst.

Gruß, bagotrix
 
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dabei hat meine tele das schon (von werk aus)



ist auch mit masse des neuen potis verbunden


edit: mag es daran liegen das man das kabel von der brücke zusammen mit dem grünen und blanken kabel vom pu an eine gemeinsame stelle löten muss/soll?
edit 2: daran liegt es nicht^^
 
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Mist, jetzt wirds schwierig.

Hast Du schon gemessen, ob da auch ein Kontakt da ist bzw. wie hoch der Widerstand zwischen Saiten und Massepunkt ist? Manchmal drückt sich das Kabel so tief rein, dass der Kontakt nicht mehr richtig vorhanden ist. Ich verdrehe das Teil sicherheitshalber immer etwas, sodass es beim Wiederanschrauben auch wirklich neu gegen das Holz gedrückt wird. Ich habe auch schon erlebt, dass auf der Unterseite der Bridge einer dieser Herstelleraufkleber war, genau über dem Anschluss - dumm gelaufen ;). Wenn Du die Bridge neu gekauft ist, ist womöglich sogar eine Schutzfolie auf dem Metall.

Ich gehe nach wie vor von einem Masseproblem aus. Vielleicht kannst Du auch mal ein Bild vom Elektrikfach posten, in dem man möglichst alle Einzelheiten sieht. Das Massekabel von der Brücke sollte in der Tat am Besten am gemeinsamen Massepunkt verlötet sein, damit ist aber nur gemeint, dass es möglichst am gleichen Poti sein sollte (keine "Ringverdrahtung"). In Deinem Fall ist aber eh nur eines vorhanden.

Auch die Klinkenbuchse solltest Du ausbauen und fotografieren, ebenso die Rückseite des PUs. Vielleicht ist da doch ein Kontakt, wo keiner sein sollte. Überhaupt könnte irgendwo eine Isolierung fehlen bzw. ein kleines Äderchen einen Kontakt herstellen, wo keiner hingehört. Will man da ganz sicher sein, sollte man über jede einzelne Lötstelle Schrumpfschlauch schieben. Ist nur etwas mehr Aufwand, wenn man später wieder was ändern will.

Noch eine Idee: Du hast nicht geschrieben, was für einen HB Du eigentlich eingebaut hast. Auch wenn ich schon geschrieben habe, dass die in der Regel keine Metallplatte haben, gibt es sicher auch Ausnahmen. Zudem bauen manche wohlmeinenden Hersteller auf andere Weise eine Verbindung zwischen PU-Masseanschluss und Höhenverstellschrauben ein, zB durch kleine Metallgewinde und eine Drahtbrücke zu diesen. Sinn der Sache ist, dass man in einer Vintage-Tele keinen Massedraht neu verlegen muss. Dann hättest Du eine doppelte Masseverbindung, was mehr Schaden als Nutzen bringt.

Gruß, bagotrix
 
Hallo MacheteHead,

eventuell ist irgendwo im Massebereich eine ungenügende Verbindung ("Kalte Lötstelle"). Zieh mal ein Testkabel (Krokodilklemmen) von der Brücke zur Ausgangsmasse (Klinkenstecker). Wenn dann die Nervgeräusche weg sind, musst Du Deine Masse-Lötstelle auf dem Poti neu machen: Lötstelle anschmirgeln, verzinnen (ohne das Poti zu braten) und Kabel anlöten. Dann nachmessen, ob die Brücke tatsächlich Verbindung zur Masse hat.

Zweite Fehlermöglichkeit könnte im Tonabnehmer liegen. Ist es einer, der mit der Seymour-Duncan Verkabelung übereinstimmt? Tausch ihn mal probeweise gegen einen aus, der vorher in der Gitarre war, als sie noch funktionierte.

Schreib mal hier rein, wo Du wohnst. Vielleicht wohnt jemand, der Dir helfen kann, in der Nähe. Ich glaube, der Fehler ist schnell behoben, wenn man die Gitarre vor sich hat.

Viel Erfolg
Uwe.s.
 
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an der brücke kanns nicht liegen, klemmt das kabel klar ein.
ich hab einen SD SH-4 eingebaut, sollte somit mit dem schema kompatibel sein.

@ uwe: hab den test mit dem kabel gemacht (an brücke und klinke), störgeräusch war weg. also neu verlötet, jetzt aber spricht das poti nur noch in einer bestimmten position an, ansonsten hört man nichts mehr (als wäre es auf 0). und in der position immer noch störgeräusche...
leider kann ich nichts messen, hab solche geräte nicht zuhause.

hier einmal die bilder, man erkennt nicht allzu viel:

 
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Hmm, auf den Bildern ist wirklich nicht viel zu sehen.
Aber von dem her was man da erahnen kann würde ich dir dringend dazu raten alle Lötstellen
nochmal gründlich nachzulöten.

Gruss
Hans
 
Für mich zu unscharf die Bilder, um eine genaue Aussage machen zu können.
 
danke erstmal für die ganzen kompetenten antworten, problem gelöst.

beim ersten fehler handelte es sich um eine unzureichende verlötung.
dass das poti nicht mehr richtig funktionierte lag daran das ich es einfach ein wenig zu heiß gebraten hab :D

ende gut alles gut :great:
 
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Hi,

schön, dass Du eine Rückmeldung gibst und die Sache aufklärst. Ja, an den Lötkünsten solltest Du wohl noch etwas arbeiten;). Sowas wie das defekte Poti passiert oft, weil der Kolben nicht heiß genug (!) ist und man dann zu lange lötet. Dann erhitzen sich die angrenzenden, hitzeempfindlichen Bauteile viel mehr, als wenn man kurz mit einem richtig heißen Gerät ans Gehäuse geht.

Auch wichtig: Lötspitze sauber halten. Ich benutzte Tippy, das ist so ein Lötspitzenreiniger, der die Spitze gleichzeitig neu verzinnt. Sieht aus wie Stein, aber schmilzt etwas, wenn man die heiße Spitze reinhält. Danach am feuchten Lötschwamm abstreifen und die Spitze glänzt wie neu. Auch ein starker Lötkolben überträgt die Hitze nämlich nicht mehr gut, wenn er vorne schon schwarz verrußt ist. Für Potigehäuse nehme ich auch nicht den Kolben mit der feinen Spitze, sondern eine Lötpistole, für die ich mir eine flache Dreiecksspitze zurechtgebogen habe, sodass sie schön flächig aufliegt. Seither geht das superschnell.

Gruß, bagotrix
 
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Warum keine Lötstation? Das war vor etlichen Jahren die beste Anschaffung. Lötpistole dauert mir immer etwas zu lange, und alles Andere ist Behelf - besonders seit uns die EU Strategen bleifreise Lötzinn aufgezwungen haben, diese Hirnies! Dadurch ist der Schmelzpunkt höher geworden, und die Gefahr des "Verbratens" größer.
 

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