Les Paul - Hassliebe?

Prolog:
Ich: "Ich will jetzt auch anfangen, E-Gitarre zu spielen!"
Kumpel: "Ein Freund von mir verkauft seine Gitarre."
Ich: "Welche?"
Kumpel "Keine Ahnung, kenne mich damit nicht aus." Ich damals auch nicht.
Ich: "OK, lass sie mal kommen."

Er kam mit einem Les Paul Nachbau von Hohner (wie ich später herausbekam, eine L-75 mit geschraubtem Hals und für 180 DM incl. halb zerfallenem Koffer). Mein erster Gedanke war, das ist doch keine Metalgitarre, eher sowas für, keine Ahnung altes Zeug. Später Gitarrenunterricht genommen. Der Lehrer besaß eine Gibson Les Paul Standard in weinrot, damals eine von den Grauimportierten. "Mann, da hast Du ja schon mal die richtige Gitarre am Start!". Für was, für Metal?? Nie im Leben. Ändert auch nicht viel, dass ich seine Gibson (das scheinen wohl die Originalen zu sein) spielen durfte.

Mit der Zeit beschäftigte ich mich mit dem Thema und lernte sie zu lieben. Das ging soweit, dass ich meiner Hohner kurzerhand das Kopfplattenende von einem verwandten Schreiner absägen und durch ein neues Stück in der Form der Gibson Kopfplatte einsetzen ließ. Der Hals ging dann noch zur Neulackierung und dem Einsetzen eines Gibson Perlmuttinlays zu einem Lackierer. War aber immer noch keine Gibson, obwohl einer beim Erblicken der Hohner meinte "Was´n das für ne Gibson? Hab ich noch nie gesehen!".

Durch den Kontakt mit einem Außendienstler kam ich dann für kleines Geld an eine Gibson Les Paul Studio. Der hatte Verbindungen zur US-Army in Ramstein. Musste noch 800 DM zahlen, dann war sie meine. Aber mh, die sieht nicht so aus, wie ich mir das vorstellte. Da fehlen die gesamten weißen Streifen um den Body und Hals (wußte natürlich nicht, dass das Binding heißt). Ab zum örtlichen Gitarrenhandel und mal schauen, was die so haben. Oh, eine schwarze Gibson Les Paul Standard, die wärs doch. "Was kostet?" "2.200 DM". Nach etwas hin und her waren wir uns handelseinig. Für die Studio erhielt ich 600 oder 800 DM und für die Standard musste ich, da Zahlung in zwei Raten 50 DM für die "Finanzierung" drauflegen. Da überlegt man doch nicht. Fanfact, daneben hing noch ne weitere Gibson Les Paul. Komisches Gerät, in der Mitte des Bodys ein dunkler Streifen, rechts und links davon helleres Holz. Kopfplatte nicht schwarz, sondern naturbelassen. Gräßlich, kostet aber genauso viel wie die Standard. Nee, die Standard wird meine sein. Viele Jahre später und mit mehr Wissen entdeckte ich diese gräßlich aussehende Les Paul wieder. Es handelte sich um eine Spotlight Special, die nur 1983 in geringer Stückzahl, weil Verwendung von Restbeständen gebaut wurde. Wenn ich mir heute deren Preise anschaue... :oops:

Natürlich versuchte ich im Laufe der Zeit auch andere Gitarre. In erster Linie blieb ich Gibson treu und versuchte mich am Nachfolger meiner Les Paul, an der SG. Aber ach du Schreck, ich treffe die Saiten nicht. Meine Spielergonomie war auf die bauige Les Paul geeicht. Mittlerweile hat sich das geändert, treffe jetzt auch bei der SG und anderen flachen Gitarren die Saiten. Derzeit spiele ich Les Pauls eher selten. Kennt Ihr bestimmt, man hat so Phasen, Strat-, Tele- oder was auch immer Phase. Derzeit liegen bei mir die Superstratmodelle von Jackson ganz weit vorne. Aber auch die Zeit für/mit der Les Paul werden wiederkommen. Jedoch wenn ich sie spiele, ist das wie ein Stück Heimat. :)
 
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